Montag, 9. März 2020

Erläuterungen und Aufrichtigkeiten


Irgendetwas fühlte sich nicht richtig an, als ich meinen letzten Post noch einmal las. Ich war/bin unzufrieden. Wo ich doch im Laufe der Jahre, welche ich hier schreibe, davon abgekommen war, über Intimitäten zu postulieren. Nun ja, meine Ehrlichkeit fordert es offenbar. Trotz alledem vermeide ich es eben JETZT, wo es möglich ist. Nur gelegentlich äußere ich mich noch dazu, wenn die Situation, oder meine Gefühle es erfordern. Allerdings scheint es dann derzeit stets SO auszusehen, als ob ich eben nicht mehr in der Lage wäre, meinem Mann……zu geben, was er sich von mir wünscht. Das ist selbstredend nicht wirklich so. Denn es verlangt mich schon nach IHM und im Grunde bin ich beinahe wieder hergestellt. Bis auf die Anti-Hormon-Therapie, die so allmählich ihre…….(Neben-) Wirkungen entfaltet, den Folgen der Chemo, wie beispielsweise Neuropathien in Füßen und nun ebenso noch in den Händen sowie die MS-Beschwerden, die oft krampfartig sind oder Müdigkeit bringen, geht es mir wieder einigermaßen gut. Im Grunde sieht man es mir nicht an. Womöglich NOCH ein wenig beim Gehen. Und meine Haltung müsste gerader, horizontaler sein. Zuweilen beugt es mich, ohne dass ich es bemerke, ein wenig nach vorne, durch die Muskelschwäche im Oberkörper. All das lernte ich jedoch recht gut zu kaschieren, damit es nicht SO offensichtlich ist. Ich kann erscheinen, wie eine ganz normale Frau. Nur im häuslichen Bereich bemerkt man es zuweilen, wenn ich mich ein wenig gehen lassen kann. - Und es erstaunt mich doch immer wieder, dass Sasha meine Kränklichkeiten akzeptiert und mich trotz alledem so außerordentlich lieben kann.
Nun, im Grunde hat sich doch Sashas sehnlichster Wunsch…erfüllt. Ich bin seine Frau geworden und liebe ihn. Gleichwohl es seinen Eltern JETZT nicht mehr wirklich zusagen mag, wo sie mir es zu Beginn hatten Glauben machen wollen, was allerdings seine (politische) Ursache hatte. Ja, natürlich mag es auch zuweilen Vorkommnisse gegeben haben, die mich zornig und eifersüchtig werden ließen. Nur mit der Zeit ist mir bewusstgeworden, dass (die wenigen) außereheliche Intimitäten keine Bedeutung für (uns) ihn haben. Zudem ist es tatsächlich so, dass er es nicht will. Nur wenn ihn Frauen, die er womöglich noch gut kennt, bedrängen, fällt es ihm schwer sich dagegen zu verwehren. Dann lässt er es zumeist einfach geschehen,……wie bei Asha.
Aber jetzt genug der Erklärungen und Aufrichtigkeiten.

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Heute ist Fasten angesagt – eine Suppe für mich wird es trotz alledem geben - ……..und Morgen steht ein Besuch in einer der hiesigen Synagoge an und anschließend wird gefeiert. So zumindest der Plan (von denen). Allerdings nehmen Sasha und ich es nicht ZU genau mit all den Regeln. Schließlich sind wir nicht orthodox. Aber warum sollte man keine Feste feiern? Ich habe nichts dagegen aufgemuntert zu werden und fröhlich zu sein. Gleichwohl es mit Menschen sein mag, die nicht ganz oben auf meiner Beliebtheits-Liste stehen. 



Für Euch: Womöglich hat sich der ein oder andere gefragt, was mir Sasha zum Frühstück zubereitete. Pancakes waren es jedenfalls nicht. Am Morgen esse ich für gewöhnlich Hirsebrei mit Mandelmus, Ahornsirup, Gewürzen und Früchten. 
(Fotos gelingen mir zumeist nicht so gut....wie man sieht.)