Freitag, 6. März 2020

Gott hat niemanden….auserwählt


In London legten wir einen Zwischenstopp ein. Sasha traf sich am Abend mit Kunden. Ich blieb für diese wenigen Stunden allein und wartete auf ihn.
Die Hotels in London sind in der Tat bemerkenswert. Jedoch gerade in dieser Angelegenheit sind sich Sasha und ich nicht immer einig. Während ER für das recht topaktuelle in der Thomas Street plädierte, war ich doch eher geneigt das Hotel an der Strand vorzuziehen. Eingecheckt sind wir jedoch letztendlich in dieses ganz Spezielle in der Piccadilly. Ich war das erste Mal dort und angenehm überrascht, wie unvergleichbar es ist. Im Augenblick sind wir auf dem Weg nach Montreal, wenngleich wir indes darüber nachdachten, das Wochenende in London zu verbringen.
Nun, genau genommen ist es nicht meine Intension an dieser Stelle für solch‘ luxuriöse Umgebung zu schwärmen, alldieweil es bei Nichten fair ist, wenn sich nur Wenige eben diese zu leisten vermögen. Der Reichtum dieser Erde ist nicht gerecht verteilt. DAS ist mir schon vor vielen, vielen Jahren klargeworden. Deshalb wohl auch mein Interesse an den Hintergründen und meine Neigung zur Gewöhnlichkeit, obgleich ich bereits VOR Sasha gewohnt war, mich in dieser Umgebung zu bewegen.  

Nun, gestern sinnierte ich so darüber nach, dass sich Sasha und ich nicht unähnlich sind. Wir beide kommen aus begüterten Verhältnissen und es ist uns trotz alledem gelungen, mir wohl mehr als ihm, menschlich zu bleiben. Das heißt, tatsächliche Gefühle zu haben, nicht nur nach außen hin. In betuchten Kreisen ist man eher ohne Mitgefühl und sieht Menschen nicht als Menschen an. Nur „Seinesgleichen“. Das war schon immer mein Problem. Ich konnte das nie. Alles sind für mich beseelte Wesen. Ob nun Tiere, Pflanzen oder Menschen. Gott hat niemanden….auserwählt. Wir alle sind ein Teil von ihm.