In London legten
wir einen Zwischenstopp ein. Sasha traf sich am Abend mit Kunden. Ich blieb für
diese wenigen Stunden allein und wartete auf ihn.
Die Hotels in
London sind in der Tat bemerkenswert. Jedoch gerade in dieser Angelegenheit sind
sich Sasha und ich nicht immer einig. Während ER für das recht topaktuelle in
der Thomas Street plädierte, war ich doch eher geneigt das Hotel an der Strand
vorzuziehen. Eingecheckt sind wir jedoch letztendlich in dieses ganz Spezielle
in der Piccadilly. Ich war das erste Mal dort und angenehm überrascht, wie unvergleichbar
es ist. Im Augenblick sind wir auf dem Weg nach Montreal, wenngleich wir indes
darüber nachdachten, das Wochenende in London zu verbringen.
Nun, genau
genommen ist es nicht meine Intension an dieser Stelle für solch‘ luxuriöse Umgebung
zu schwärmen, alldieweil es bei Nichten fair ist, wenn sich nur Wenige eben
diese zu leisten vermögen. Der Reichtum dieser Erde ist nicht gerecht verteilt.
DAS ist mir schon vor vielen, vielen Jahren klargeworden. Deshalb wohl auch mein
Interesse an den Hintergründen und meine Neigung zur Gewöhnlichkeit, obgleich
ich bereits VOR Sasha gewohnt war, mich in dieser Umgebung zu bewegen.
Nun, gestern
sinnierte ich so darüber nach, dass sich Sasha und ich nicht unähnlich sind.
Wir beide kommen aus begüterten Verhältnissen und es ist uns trotz alledem gelungen,
mir wohl mehr als ihm, menschlich zu bleiben. Das heißt, tatsächliche Gefühle zu
haben, nicht nur nach außen hin. In betuchten Kreisen ist man eher ohne
Mitgefühl und sieht Menschen nicht als Menschen an. Nur „Seinesgleichen“. Das
war schon immer mein Problem. Ich konnte das nie. Alles sind für mich beseelte
Wesen. Ob nun Tiere, Pflanzen oder Menschen. Gott hat niemanden….auserwählt.
Wir alle sind ein Teil von ihm.