Derzeit ist mir
nicht danach, Sashas Eltern zu besuchen oder (gar) in deren Haus zu sein.
Infolgedessen blieb ich gestern in Unserem, war zumeist mit meinem Notebook im
Internet und sammelte Informationen. – Wir leben im Augenblick in überaus
spannenden Zeiten, wo sich die Ereignisse förmlich überschlagen. – Sasha fuhr
allein. Ich hatte es nicht einmal bemerkt, wie er das Haus verließ, da ich
konzentriert auf meinen Bildschirm starrte und wie gebannt all die Neuigkeiten
in mich sog.
Nach einer Zeit rief
ich nach Sasha und bemerkte, dass er gegangen war. Natürlich war mir klar wohin
und ich dachte nicht weiter darüber nach. Hoffte allerdings auf seine baldige
Wiederkehr. Diese ließ indes auf sich warten, sodass ich mich genötigt fühlte
ihn anzurufen. Sasha entschuldigte sich bei mir, dass er gegangen war, ohne
Adieu zu sagen und versprach recht bald zurück zu sein,…..was er allerdings
nicht tat. Wieder und wieder versuchte ich ihn zu erreichen. Er nahm nicht ab.
Schlussendlich saß ich alleine und schaute meine Serie. Irgendwann würde er
schon kommen, dachte ich bei mir. Wer weiß, was er mit seinem Vater oder Kunden
noch bereden muss. In diesen Zeiten ist alles möglich. Und wozu dann nörgeln,
über ein paar Stunden.
Sasha kam dann
schlussendlich gegen halb elf zurück. Er entschuldigte sich erneut und gab mir einen
Kuss. Setzte sich neben mich auf die Couch und legte seinen Arm um meine
Schulter. Ich war still. Sagte nichts. Lehnte mich nur genüsslich an seine
Brust. Alles schien in Ordnung bis…….nun ja,…..ich mich entschloss es (erneut) auszusprechen.
„Ich weiß, dass du
mit Asha schläfst.“
Bluffte ich? Ja
und nein, alldieweil ich meinen Instinkten traute.
Es entwickelte
sich ein kurzes Gespräch und wir beide bleiben ruhig dabei, als würden wir
ausschließlich über die Einkaufsliste reden. Erst leise und dann immer lauter
werdende Entschuldigen kamen aus Sashas Mund, die, meiner Meinung nach,
tatsächliches Bedauern ausdrückten und ich wusste, dass es die Wahrheit war,
was ich gleichwohl in seinen Augen sah. Ihm schien es schwer ums Herz zu sein
und nicht wirklich angenehm, dass ich dieses Thema angesprochen hatte. Sicher
wäre es ihm lieber gewesen, wenn ich still geblieben und darüber hinweggegangen
wäre. Aber nun, war es einmal ausgesprochen.
„Vergib mir DAS
was ich tat, tue und womöglich tun werde. Es tut mir leid. Kannst du das?“
Ich war kurz
erstaunt über seine Worte und hielt einen Augenblick lang inne.
Ja. Natürlich, WIE
BISHER, dachte ich so. Nur dieses Mal konnte ich eben den Mund nicht halten.
Allerdings war ich bestrebt, die nun entstandene Diskussion nicht ins
unendliche zu dehnen. Denn, das war SIE, ASHA, mitnichten wert(!), dass ich
mich mit Sasha ihretwegen überwarf.
Wenn auch ein
wenig widerwillig, UND um das Gespräch zu beenden, nickte ich auf seine Frage
hin und ein leises JA kam über meine Lippen. Zudem versuchte ich mich emotional
da raus zu nehmen.
Abschließend
meinte Sasha noch: „Vergiss es einfach.“……wie ich es immer tue……
Zwischendurch
indes, redeten wir über seine Schwäche, dass er sich gegen
ihm bekannte, sowie attraktive Frauen, welche ihm Avancen machen, ihn womöglich
sogar bedrängen, nicht verwehren kann und sich stattdessen genötigt fühlt,
ihnen nachzugeben, obgleich er weiß, dass sein Handeln nicht in Ordnung ist und
mich damit verletzt, sollte ich es be-merken. (Ich sollte es tatsächlich
lassen, dieser „Sache“ ständig nachzugehen/spüren. Würde mir sicher besser tun.)
„Vielleicht“,
fügte er noch dezent hinzu, „möchte ich dich auch nicht so oft belasten.“, was
ich überflüssig fand (alldieweil ich Asha kenne. Aller
Wahrscheinlichkeit nach macht sie es ich ihm hängend von der Deckenleuchte.
Scherz beiseite. Ich weiß nur, seinen
eigenen Angaben nach, dass sie schon….recht flexibel
sein kann.)
Nun, alles in
allem bewiesen seine Worte und Reaktionen, dass er (gestern) in der Tat erneut
mit Asha zusammen war. Nach Einzelheiten gedachte ich selbstredend nicht zu
fragen, alldieweil ich befand, sich besser etwas Anderem zu widmen, als diesem
Thema hier.
Womöglich
kultivierte ich in mir solch verzeihendes Verhalten (bei derartigen Delikten)
bereits nachdem ich das erste Mal betrogen worden war. Man schützt sich schließlich
innerlich gegen etwaig aufkommende Frustrationen und bleibt besser….im
Gleichgewicht. Alles andere schadet einem nur, wie ich schon oft bemerkte.
Allerdings ließ
ich mich nun soeben überreden, HEUTE mit Sasha doch hinüber zu fahren, in das Haus
von Sashas Eltern, wo sie ebenfalls zugegen ist. Ich werde mich bemühen, NICHT
daran zu denken, wenn ich sie sehe, dass diese Frau noch gestern mit meinem
Mann (intim gewesen) zusammen war. Egal…wir werden sehen…..was geschieht.
Und genau genommen
scheint es mir recht monoton zu sein, hier immer wieder über diese Thematik zu
berichten (oder,….mich wieder und wieder in ihr zu verlieren). Man könnte mir aufgrund
dessen beinahe Masochismus unterstellen. Männer werden dergleichen ohnehin nicht wirklich lassen (können).
Zukünftig versuche ich jedoch solch' Themenbereiche zu....vermeiden. Versprochen.