Sonntag, 22. März 2020

Die Schwächen der Männer


Derzeit ist mir nicht danach, Sashas Eltern zu besuchen oder (gar) in deren Haus zu sein. Infolgedessen blieb ich gestern in Unserem, war zumeist mit meinem Notebook im Internet und sammelte Informationen. – Wir leben im Augenblick in überaus spannenden Zeiten, wo sich die Ereignisse förmlich überschlagen. – Sasha fuhr allein. Ich hatte es nicht einmal bemerkt, wie er das Haus verließ, da ich konzentriert auf meinen Bildschirm starrte und wie gebannt all die Neuigkeiten in mich sog.
Nach einer Zeit rief ich nach Sasha und bemerkte, dass er gegangen war. Natürlich war mir klar wohin und ich dachte nicht weiter darüber nach. Hoffte allerdings auf seine baldige Wiederkehr. Diese ließ indes auf sich warten, sodass ich mich genötigt fühlte ihn anzurufen. Sasha entschuldigte sich bei mir, dass er gegangen war, ohne Adieu zu sagen und versprach recht bald zurück zu sein,…..was er allerdings nicht tat. Wieder und wieder versuchte ich ihn zu erreichen. Er nahm nicht ab. Schlussendlich saß ich alleine und schaute meine Serie. Irgendwann würde er schon kommen, dachte ich bei mir. Wer weiß, was er mit seinem Vater oder Kunden noch bereden muss. In diesen Zeiten ist alles möglich. Und wozu dann nörgeln, über ein paar Stunden.

Sasha kam dann schlussendlich gegen halb elf zurück. Er entschuldigte sich erneut und gab mir einen Kuss. Setzte sich neben mich auf die Couch und legte seinen Arm um meine Schulter. Ich war still. Sagte nichts. Lehnte mich nur genüsslich an seine Brust. Alles schien in Ordnung bis…….nun ja,…..ich mich entschloss es (erneut) auszusprechen.
„Ich weiß, dass du mit Asha schläfst.“
Bluffte ich? Ja und nein, alldieweil ich meinen Instinkten traute.
Es entwickelte sich ein kurzes Gespräch und wir beide bleiben ruhig dabei, als würden wir ausschließlich über die Einkaufsliste reden. Erst leise und dann immer lauter werdende Entschuldigen kamen aus Sashas Mund, die, meiner Meinung nach, tatsächliches Bedauern ausdrückten und ich wusste, dass es die Wahrheit war, was ich gleichwohl in seinen Augen sah. Ihm schien es schwer ums Herz zu sein und nicht wirklich angenehm, dass ich dieses Thema angesprochen hatte. Sicher wäre es ihm lieber gewesen, wenn ich still geblieben und darüber hinweggegangen wäre. Aber nun, war es einmal ausgesprochen.
„Vergib mir DAS was ich tat, tue und womöglich tun werde. Es tut mir leid. Kannst du das?“
Ich war kurz erstaunt über seine Worte und hielt einen Augenblick lang inne.
Ja. Natürlich, WIE BISHER, dachte ich so. Nur dieses Mal konnte ich eben den Mund nicht halten. Allerdings war ich bestrebt, die nun entstandene Diskussion nicht ins unendliche zu dehnen. Denn, das war SIE, ASHA, mitnichten wert(!), dass ich mich mit Sasha ihretwegen überwarf.
Wenn auch ein wenig widerwillig, UND um das Gespräch zu beenden, nickte ich auf seine Frage hin und ein leises JA kam über meine Lippen. Zudem versuchte ich mich emotional da raus zu nehmen.
Abschließend meinte Sasha noch: „Vergiss es einfach.“……wie ich es immer tue……
Zwischendurch indes, redeten wir über seine Schwäche, dass er sich gegen ihm bekannte, sowie attraktive Frauen, welche ihm Avancen machen, ihn womöglich sogar bedrängen, nicht verwehren kann und sich stattdessen genötigt fühlt, ihnen nachzugeben, obgleich er weiß, dass sein Handeln nicht in Ordnung ist und mich damit verletzt, sollte ich es be-merken. (Ich sollte es tatsächlich lassen, dieser „Sache“ ständig nachzugehen/spüren. Würde mir sicher besser tun.)
„Vielleicht“, fügte er noch dezent hinzu, „möchte ich dich auch nicht so oft belasten.“, was ich überflüssig fand (alldieweil ich Asha kenne. Aller Wahrscheinlichkeit nach macht sie es ich ihm hängend von der Deckenleuchte. Scherz beiseite. Ich weiß nur, seinen eigenen Angaben nach, dass sie schon….recht flexibel sein kann.)

Nun, alles in allem bewiesen seine Worte und Reaktionen, dass er (gestern) in der Tat erneut mit Asha zusammen war. Nach Einzelheiten gedachte ich selbstredend nicht zu fragen, alldieweil ich befand, sich besser etwas Anderem zu widmen, als diesem Thema hier.

Womöglich kultivierte ich in mir solch verzeihendes Verhalten (bei derartigen Delikten) bereits nachdem ich das erste Mal betrogen worden war. Man schützt sich schließlich innerlich gegen etwaig aufkommende Frustrationen und bleibt besser….im Gleichgewicht. Alles andere schadet einem nur, wie ich schon oft bemerkte. 


Allerdings ließ ich mich nun soeben überreden, HEUTE mit Sasha doch hinüber zu fahren, in das Haus von Sashas Eltern, wo sie ebenfalls zugegen ist. Ich werde mich bemühen, NICHT daran zu denken, wenn ich sie sehe, dass diese Frau noch gestern mit meinem Mann (intim gewesen) zusammen war. Egal…wir werden sehen…..was geschieht.


Und genau genommen scheint es mir recht monoton zu sein, hier immer wieder über diese Thematik zu berichten (oder,….mich wieder und wieder in ihr zu verlieren). Man könnte mir aufgrund dessen beinahe Masochismus unterstellen. Männer werden dergleichen ohnehin nicht wirklich lassen (können).
Zukünftig versuche ich jedoch solch' Themenbereiche zu....vermeiden. Versprochen.