Nun hatte ich
darüber geschrieben, dass Sasha und ich beinahe 24 h täglich beieinander sind.
Was mir nun genau genommen nicht wirklich unangenehm ist. Dies scheint sich
jedoch nun so allmählich zu ändern. Gestern war er tagsüber im Büro und am
Abend bei einem Geschäftsessen mit Kunden. Sasha hatte mich telefonisch darüber informiert.
Sagte, dass es etwas später werden würde und ich mit dem Dinner nicht warten
solle.
Gefällt mir das?
Nein. ….und ich war ein wenig verärgert. Legte einfach auf.
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Das abendliche
Alleinsein gab mir dann die Gelegenheit mit Gunnar zu telefonieren. Nach…ich
weiß nicht wie vielen Versuchen und Abbrüchen gelang es uns endlich für etwa fünfzehn
Minuten miteinander zu reden. Er ist der Meinung, dass ich besser so rasch als
möglich zu ihm kommen solle. Selbstredend bemerkt er, wie ich mich mehr und mehr
Sasha zuwende und mein Leben mit ihm annehme.
„Ja, er hat
Geld.“, argumentierte Gunnar.
„Darum geht es
nicht.“, widersetzte ich mich seiner Vermutung.
„Du liebst ihn.
Oder was?“
Ich kam ins
Schleudern. Zögerte. „Ja, auf irgendeine Weise schon.“, gestand ich betreten.
Stille am anderen
Ende. Und dann weitere Spekulationen. „Möchtest du überhaupt noch zu mir kommen?“
Zügig antwortete
ich ihm mit einem „Ja.“
„Dann würde ich an
deiner Stelle bessere die Sommersonnenwende ins Auge fassen. Oder Beltane. Bis
Samhain hat er dich noch mehr an sich gebunden. Deine Liebe vereinnahmt und für
sich entflammt. Das finde ich wirklich nicht akzeptabel, wo ICH nur daraufhin
arbeite, dass wir beide wieder zusammen sein können.“
„Weißt du“, begann
ich bedenklich, „du bist noch immer verheiratet.“
„Stört dich das?“
Diese Frage kam in einem Ton zu mir herüber, der sein Unverständnis zum Ausdruck
brachte. „Du weiß warum ich heiratete und….auch ganz genau, dass ich mich in
Kürze wieder scheiden lassen werde. WO ist das Problem?“
Ich pustete kurz
durch. „Bei deinen anderen Frauen und Kindern.“
Erneut kurze
Stille bei ihm. Ich hörte ihn atmen…..
„Weiß du Rea, so
allmählich denke ich, du willst mich nicht mehr?“
„Und Du, willst DU
MICH TATSÄCHLICH noch, mit all meinen Kränklickeiten?“
Nun schnaufte er. „Du
weißt ganz genau, dass das kein Problem für mich ist. Das war es nie und wird
es nie sein. Das sind, meiner Meinung nach, Ausreden.“
„Gut, dann ganz
offen“, begann ich weiter zu reden, „ich bezweifle, dass du es je lassen kannst,
mit anderen Frauen zu f***en. Dergleichen brauche ich nicht mehr.“
Er lachte. „Das
ist echt dein Problem? Ich kann es nicht fassen.“ Er argumentierte erneut. „Zum
einen wurde DAS von Erik geregelt. Zum
anderen, was ist mit deinem jetzigen Mann. Hat er dich noch nie betrogen?“
Natürlich war
genau diese Tatsache stets Gunnars Argument gegen Sasha.
„Zum einen“,
begann ich den Beginn seines Satzes zu wiederholen, „hat es Erik bereits einige
Male versucht und es ist ihm nicht gelungen. Zum anderen,….ist Sasha kein notorischer Casanova wie du.“
„Wie ich es war.“,
berichtigte er mich noch umgehend.
Gunnar beharrt so
sehr darauf, dass er nun ein
anständiger Mann geworden ist, was ich ihm, man möge mir verzeihen,
nicht wirklich glaube. DAS sind
meine Skrupel, welche mich nicht noch augenblicklich zu ihm fliegen lassen. Ich
habe genug von Männer, die mich betrügen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Mag sein, dass Sasha
es bereits ebenfalls tat. Jedoch nicht mit Vorsatz. Er ist kein Schützenjäger,
der jede
Gelegenheit nutzt. Kein triebgesteuerter Mann, sondern eher jemand, der sich
gegen aufdringliche Frauen, welche auf ihn womöglich sogar noch attraktiv
wirken, nicht immer wehren kann.
„Rea, bitte glaube
mir, ich warte die ganze Zeit nur auf dich.“, intonierte Gunnar eindringlich.
„Mit wem hast du
zuletzt geschlafen?“, antwortet ich ihm mit einer Frage, deren Inhalt für mich maßgebend ist.
Ein kurzes Lachen
war zu hören. „Das ist nicht wirklich dein erst, oder? „
„Doch. WER?“
Gunnar schnaufte, beantwortete jedoch nicht meine Frage. „Warum
reden wir überhaupt noch miteinander, wenn du mir nicht vertraust,…..mich nicht
mehr liebst,…..nicht mehr zu mir kommen möchtest??“
Seine Behauptung,
ihn nicht mehr zu lieben, wies ich energisch zurück!!!!
Wir beide
bemerkten jedoch, dass das Gespräch zu nichts führte. Er beendete es.
Alles in allem
scheint Gunnar enttäuscht von mir zu sein. Und das……zu Recht, wie ich finde (fühle).
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Ganz bewusst hatte
ich meine Halbschwester Marie nicht angerufen. Aber sie beschwerte sich darüber,
dass ich nicht mit ihr reden wolle. So tat ich es dann doch wider besseres Wissen
und wie vermutet führte das Gespräch zu ungewollten Diskussionen und endete im
Streit.
Eineinhalb Stunden…..verlorene
Zeit.