Manchmal nehme ich Gunnar über
Stunden hin nicht mehr wirklich wahr. Gleichwohl er an meiner Seite ist, und
wenn nicht, bemerkte ich es kaum, dass er gerade joggt oder schwimmt. Isst,
schläft, oder mit seinen Kindern spielt.
Trotz alledem fühle ich mich wohl und
aufgehoben in seiner Gegenwart. Mag nicht mehr ohne ihn sein.
Wird es mir womöglich bereits zur
Selbstverständlichkeit, dass Gunnar stets an meiner Seite ist? Vor allen Dingen
der „neue Gunnar“?
Zumeist nehme ich ihn kaum wahr, wenn
ich in die Weiten des www eintauche. Aber auch, wenn ich beispielsweise mit
Kevin telefoniere. Oder mit Marie scherze und lache. Gunnar kümmert sich dann
so ganz väterlich und liebevoll um seine Kinder.
Marie und ich führten ein langes,
tief gehendes Gespräch und ich denke, wir wagen einen „neuen Start“ mit „alten
Konditionen“.
Sie fühlte sich so zerrissen. Gerade
nach dem Tod ihres Sohnes Raymond. Wusste selbst nicht mehr, was gut und richtig
für sie war. Nun hat sie sich offenkundig mit ihrem Leben ohne ihren Sohn und
Gunnars Kindern arrangiert. Auch damit, dass sie die magischen Zwillinge für
uns alle ausgetragen hat und Gunnar der Vater ist mit dem ICH liiert bin. Ihre
Rekonvaleszenz ist nun jedoch nicht zuletzt auf der Tatsache zurück zu führen,
dass sich Henrik letztendlich doch noch als ihr Partner für sie entschied. Überdies
legte sie nach unserem Gespräch für sich fest, mir nicht weiterhin böse zu
sein. Alldieweil ich an all’ dem tatsächlich keinerlei Schuld trage.
Wie es scheint, ist meine „alte
Marie“ zurück. Was mich über die Maßen erleichtert.
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Gunnar hatte leidenschaftliche Ambitionen. Schlich beständig hinter mir her. Umwarb mich und ermutigte mich mit ihm zu ficken. Meine Spielchen des Hinhaltens und Hinauszögerns hatten keine Wirkung mehr. Er wollte, und er wollte es JETZT.
Ein Mal war nicht genug. Das
anschließende Fellatio befriedigte ihn noch immer nicht. Erst das Dritte,
ausgiebige Ineinander schien für ihn die ersehnte Befriedigung zu
bringen.....und auch mir. Denn wir nahmen uns viel Zeit dafür.
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Befindlichkeiten
Es ging mir nicht gut am gestrigen
Abend und auch heute setzt sich das Dilemma fort. Meinem Unterleib, speziell
meiner Blase, scheint es nicht besonders gut zu gehen. Denn sie kneift und
zwickt. Es mögen vielleicht die kurzen Hosen gewesen sein. Oder die Zugluft.
Womöglich auch der kühle Sitz einer Toilette. Gleichgültig wo nun die Ursache
liegen, in jedem Fall musste etwas dagegen getan werden.
Ich benötigte Medikamente und Gunnar
setzte sich bereitwillig in seinen Wagen und fuhr in die Stadt, um mir welche
aus einer Pharmacy zu besorgen.
Marie und Mary suchten in der
Zwischenzeit einige Kräutlein zusammen und brauten mir einen Tee.
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Was in Viggo gefahren war an diesem
Abend, war mir schleierhaft. Wir waren schließlich nicht erst seit gestern hier
in New Orleans zusammen in diesem Haus.
Natürlich hatte ich bemerkt, wie er
mich die ganze Zeit über angesehen hatte. Dachte mir jedoch nichts weiter
dabei. Viele Männer taten und tun das.
Gerade als Gunnar unterwegs gewesen,
und ich aus meinem Zimmer im oberen Flur um die Ecke der Tür gebogen war, stand
er urplötzlich vor mir.
Natürlich waren ihm meine
Befindlichkeiten nicht bekannt. Schließlich sprachen Gunnar und ich nicht mit
jedem darüber.
Er stand da und sah mich einfach nur
a. und lächelte. Ein wenig provokant. Zugegeben. So, mit einem aufreizendem
Blick und er leckte sich kurz über die Lippen. Ich stand wie angewurzelt und
wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Denn bis zu diesem Zeitpunkt war sein
Benehmen tadellos gewesen. Bis auf einige verwegene Blicke, welche mich jedoch
nicht weiter irritierte. Alldieweil ich solches durchaus gewohnt bin.
Was würde er tun? Fragte ich mich und
wartete ab.
Ich dachte an Gunnar. An Erik und
daran, dass ER Viggo vertraute. Was konnte also schon passieren. Eine kleine
Spielerei vielleicht. Ein Spaß. Nicht mehr.
Viggo tat noch einen weiteren Schritt
nach vor, sodass ich zurückweichen musste und nun mit dem Rücken zur Wand
stand.
Was sollte das denn? Verdammt! Dachte
ich. Spürte jedoch im gleichen Augenblick seinen Körper und hörte seinen tief
und zügig gehenden Atem.
Ich hätte wütend werden, und schreien
können. Tat es jedoch nicht. Blieb stattdessen genau dort stehen, wo er mich
hingedrängt hatte.
Viggo lächelte nur. Sagte nichts.
Seine Blicke jedoch verrieten alles.
Anstatt mir resolut Platz zu
verschaffen, mich aus dieser Lage zu befreien, begann auch ich ebenfalls schwerer
zu atmen und meine Knie wurden weich.
Oh! Oh! Das war in der Tat kein gutes
Zeichen. Mein Körper signalisierte mir etwas anderes, als mein Kopf dachte. Aber
es hätte genauso gut Jason oder Derek sein können. Meine (Körper-) Reaktion
wäre wohl in allen Fällen die Gleiche gewesen.
Viggo schmunzelte als er es bemerkte
und zwinkerte mir zu. „Genau DAS wollte ich wissen.“, sagte er, drehte sich um
und ging.
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Heute Morgen sprach ich mit Gunnar
über Jason.
„Er fickt immer noch mit Veronica
Turner.“, sagte er.
„Ach was? Hat er ihr nun wenigstens
gestanden, dass er verheirate ist und ein Kind hat?“
„Ja. Ich glaube schon.“
„Nun gut. Wenn sie es so will.“,
antwortete ich verwundert. „Immerhin ist er ein überaus attraktiver Mann.“
„Jason war aber nicht ihre erste
Wahl.“
Ich sah Gunnar an und vermutete......und
er sah es mir an, was ICH mutmaßte. Las meine Gedanken. „Ja.“; antwortete
Gunnar, ohne dass ich eine Frage ausgesprochen hatte. „Sie versuchte es anfangs
auch bei mir. Flirtete ein wenig. Bemerkte jedoch sehr schnell, dass sie nicht
die geringste Chance hatte.“
Gunnar zwinkerte mir mit beiden Augen
zu und auch ich musste lachen.
„Dann versuchte sie es bei Derek.“
„Nein! Tatsächlich?“
„Ja. Aber auch er verweigerte sich
ihr. Aus welchem Grund auch immer. Zu guter letzt versuchte sie es bei Jason
und hatte Erfolg.“
„Nur vermute ich, dass Jason seine
Frau nicht um Veronicas Willen verlassen wird.“
„Und was, wenn doch?“
„Wie kommst du darauf? Gerade SIE
zerbirst doch vor Eifersucht, wenn Jason nur einer anderen Frau einen Blick
zuwirft.
„Vielleicht hat sie auch seine
Betrügereien einfach satt.“, war Gunnars abschließende Bemerkung zu diesem
Thema. Jedoch ahnte ich, dass da noch mehr sein muss. Fragte aber nicht
weiter.....
Und heute gehe ich, gemeinsam mit
Camille, Erik, Gunnar, Christine, Mary, Rodney, Adam, Viggo und Joseph durch
das Spiegeltor. Weil ich endlich zurück nach Schweden fliegen, und meine
Vorhaben dort, in die Tat umzusetzen gedenke. Basta!