Montag, 25. August 2014

Märtyrerin



Während Gunnars Ehrentag war ich beinahe beständig an seiner Seite. Ich hatte es diesem Mal so gewollte.
Aber ich hätte es nicht tun sollen und frage mich im Nachhinein, was ich mir nur dabei dachte.
Es gab schöne und weniger schöne Momente. Bedauerlicherweise überwogen, für mich ganz persönlich, doch eher die Unschönen. Wo es doch viel schönere Momente hätte geben können.......
Wäre ich nur....
Ach, hätte ich doch......

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Noch vor dem Frühstück war Gunnar joggen gegangen. Zumindest sagte er DAS zu mir.
In Wahrheit war er bei Lara, was ich, noch während er dort war, durch eine SMS von Hannes erfuhr. Was dort geschah, sah ich jedoch erst vor wenige Stunden. Alldieweil ich bis dato keine Zeit dafür hatte.
Anfangs unterhielten sie sich. Doch dann ging Gunnar auf Lara zu und küsste sie. Die beiden gingen sich küssend zum Bett. Gunnar schien es nicht wirklich zu wollen. Sah Lara immer wieder an und es war gerade so, als wäre er unsicher mit DEM, was er da tat.
Natürlich war Lara glücklich über Gunnars Besuch und noch zufriedener, dass er letztendlich, wenn auch mit einigen Bedenken, so wie es schien, mit ihr fickte.
Was sollte DAS werden? Ein Versuch? Ob er es trotz „Zauber“ vermochte?
Der Fick schien ihm tatsächlich ganz gut zu gelingen. Nach wahrer Leidenschaft sah es jedoch nicht aus.
Gunnar kam nach etwa einer halben Stunde zurück und duschte. Gerade so, als hätte er noch bis eben gejoggt. Ich sagte nichts.....

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Genau genommen wollten wir uns alle, Gunnar, ich, meine Eltern, Christine, Thomas, Erik, Kurt, Johann, Hjalmar, Carsten, Sven und Stine, im Restaurant des Zentrums treffen, um gemeinsam dort zu speisen. Entschieden uns jedoch dann nach Stockholm zu fahren.
Nach einem ausgedehnten Lunch, teilte sich die Gesellschaft auf. Meine Eltern, Christine und Thomas fuhren zurück zum Zentrum. Erik in seinen Wald. Kurt und Johann, Hjalmar, Karsten, Sven, Gunnar UND ich gingen zum Fußball. Wo ich das aller erste Mal zugegen war. Und ich tat diese nur um Gunnars Willen. Denn ich hatte in der Tat keinerlei wirkliche Freude daran. Zu laut. Zu vulgär. Zu gewöhnlich. NICHTS für meiner einer! Zudem sah ich Gunnar, wie er (wirklich war?) sich in diesem Rahmen gab. Was zugegebenermaßen nicht zu seinen Gunsten sprach.
Er hatte mich gewarnt. Mir gesagt, dass er nicht auf mich achten konnte. Trotz alledem war ich bereit gewesen ihn zu begleiten.
Ich ertrug und schluckte alle Unwägbarkeiten hinunter. Auch anschließend bei Hjalmar, wo sich alle betranken. Einschließlich Gunnars Vater Johann und sein Onkel Kurt. Nur  ICH blieb „beinahe“ nüchtern. Denn ich weiß, dass mir Alkohol großen Schaden zufügt!
So saß ich da und schaute dem Schauspiel, dem Drama zu. Was tatsächlich nicht  gut zu ertragen war. Ich fand es mitnichten lustig zuzusehen, wie alle tanzten und feierten. Nur ich hatte leider daran keinerlei Spaß......
Ich litt leise vor mich hin und nippte an meinem Glas. Gunnar kam immer wieder und fragte, ob ich nicht besser nach Hause fahren wolle. Ich schüttelte jedes Mal mit dem Kopf. „Ich bleibe.“, sagte ich tapfer und Gunnar zog jedes Mal die linke Augenbraue nach oben und schüttelte ebenso unverständlich mit seinem Kopf.

Gegen Mitternacht versuchte ich mich zurückzuziehen. Aber wohin? Zum Schlafen war es ohnehin viel zu laut. Ich legte mich auf Hjalmars Bett und döse ein wenig vor mich hin. Nach einer Weile kamen Magnus und Rolf, die Gunnar untergehackt hatte und zu mir ins Bett legten. Er lallt etwas, was ich nicht verstand. Ich schmiegte mich, so gut es eben ging an seinen Körper und suchte erneut den Schlaf. Was mir jedoch nicht gelang.  Da kam Alexandra, eine von Sivs Schwestern und legte sich zu uns ins Bett. Fortan war ich ausschließlich damit beschäftigt ihre immer wieder umschlingenden Arme von meinem Ehemann zu entfernen. Denn sie war ebenso nicht mehr bei klarem Verstand.

Zu dritt in Hjalmars Bett schliefen wir dann doch noch einige Stunden.
Ich stand so gegen sieben auf und ging ins Cafe’ nebenan.
Da Gunnar nun ohnehin seinen Rausch ausschlief, trugen mich meine Füße zu Troels, ohne das ich es eigentlich wollte. Jedoch zuvor ließ ich mich in Kürze eine halbe Stunde massieren. Das montägliche Briefing verschob ich auf Morgen. Damit Gunnar und ich daran teilnehmen konnten.
Mit einem unsicherem Gang lenkte ich meine Schritte im Parteigebäude zu Troels Büro, in der wagen Hoffnung, er sein womöglich überhaupt nicht dort. Was mir nun eigentlich lieber gewesen wäre. Jedoch waren meine subtilen Wünsche offensichtlich stärker als die Elkatanten und Troels stand im nächsten Moment mit erstaunter Miene bereits vor mir.
„Was machst du denn hier?“ Er umarmte und küsste mich. Einmal rechts und einmal links. „Ich freue mich so, dich zu sehen!“
„Ich dachte“, begann ich ein wenig zaghaft, „wenn ich schon einmal hier bin, schau ich gleich mal bei dir vorbei.“
In Troels Gesicht schien sich ein breites Lächeln eingebrannt zu haben. „Schön, das du da bist. Es tut so gut dich zu sehen.“ Er zwinkerte mir zu und drückte für einen Augenblick meine Hand. „Wir könnten einen Kaffee trinken wenn du magst.“
Ich stimmte zu.
Wir redeten über Mads, seinen Bruder, der mit mir in New Orleans war. „Am liebsten wäre es mir gewesen, wenn du mitgekommen wärest.“, sagte ich zu ihm. „Und über deine Annette will ich nicht reden. Verstehst du das?“, bemerkte ich ernst.“
Er nickte. „Okay. Das muss auch nicht sein.“
Ich erzählte ihm alles, wie ich nun einmal so bin. Unverholen und voller Offenherzigkeit. Von Gunnar, seiner Verzauberung. Den Detektiven und auch von Dahl. „Ich werde ihn Morgen, so gänzlich spontan, ohne die Zustimmung der anderen, entlassen.“, sagte ich freimütig zu ihm. „Aber genau genommen dürfte ich dir dies alles nicht erzählen. Schon ganz und gar nicht das von Dahl und der russischen Mafia. Seiner wahrscheinlichen Fälschung unserer Bücher (Dateien) und seiner offenbaren Beteiligung an einem Hurengewerbe innerhalb unseres Zentrums. Denn wer weiß, wer da noch alles involviert ist.“
Troels schnaufte. „In der Tat. Darüber solltest du mit mir nichts reden. Weil ich ein Außenstehender bin.“
Ich machte ein verdrießliches Gesicht und vertraute meinem Instinkt. „Mit wem sollte ich sonst reden. Ich habe dir doch immer alles anvertraut.“
„Ja. Selbstredend schweige ich darüber wie ein Grab.“ Troels nickte und tätschelte nach meiner Hand. „Warum sprichst du nicht mit Christine darüber?“
„Das habe ich doch. Und auch mit Gunnar. Auch darüber, dass ich Dahl stehenden Fußes entlassen will. Aber Gunnar ist eher für die abwartende Strategie.“
Troels lächelte nach einer Weile der Stille. „Du tust doch so wie so was du willst.“
Mit diesen Worten zauberte er ein wohlwollendes Lächeln auf mein Gesicht und in mir breitete sich ein angenehmes Gefühl der Wärme aus. „Ja. Das werde ich.“

Gleich anschließend besuchte ich noch einmal die Arbeitsagentur. Wandt mich in Ausflüchten über die nun zahlreichen Entlassungen, alldieweil ich an diesem Ort tatsächlich nichts über die wahren Gründe offen zu legen gedachte. Blieb aber dennoch selbstsicher und beherrscht.
„Einer unserer Mitarbeiter hat bezüglich der Einstellungen erhebliche Fehler gemacht.“, sagte ich ganz und gar souverän. „Was jedoch nun nicht weiter ins Gewicht fallen wird. Gleichwohl wir mehr als fünfzig Frauen entließen, wäre ich ihnen dankbar, wenn sie mir dafür etwa zehn junge Männer vermitteln, die tatsächlich gewillt sind zu arbeiten, und zwar für unser Zentrum und nicht für andere Personen.“, konnte ich mir eine klitzekleine Spitzfindigkeit nicht verkneifen.
Der Beamte sah mich kurz prüfend an und nickte. „Zehn junge Männer, sagen sie?“
„Ja.“

Nun war es bereits nach zwölf und ich ging zurück zu Hjalmars Wohnung, um nach Gunnar zu sehen. Denn so allmählich wäre ich schon gerne nach Hause gefahren, wenn er denn bereit dazu war.
Die Tür stand offen und ich sah Steffan mit einer Mülltüte nach unten gehen. Er nickte kurz im Vorbeigehen. War noch abwesend und schlaftrunken. Ich ging durch die Tür und steuerte auf Hjalmars Schlafzimmer zu, wo ich Gunnar heute Morgen mit Alexandra hatte liegen lassen. Und dort fand ich die beiden auch wieder vor. Ihr Kopf war über Gunnars herunter gezogene Hose gebeugt und sie saugte schmatzend und genüsslich an seinem Schwanz.
Gunnar erschrak, als ich urplötzlich das Zimmer betrat und schuppste Alexandra etwas unwirsch zur Seite. Zog die Hose nach oben und tat recht verlegen.
Ich schnaufte und gedachte bereits die Tür hinter mir zuknallen zu lassen. Tat es jedoch nicht. Blieb stattdessen am Bett stehen und erörterte das Geschehen.
„Kaum dass ich dir ein, zwei Stunden den Rücken kehre, schenkst du einer anderen deinen Schwanz. Ich hatte gedacht, das wäre vorürber?“
Gunnar schwieg und ruderte mit den Armen, während sich Alexandra in aller Ruhe ihre Kleidung über zog. Schlussendlich ließ er sich ins Bett zurück fallen und stöhnte. „Was soll ich sagen. Es ist einfach so passiert.“
„Nichts passiert einfach so!“
„Ja. Und? Das ist doch nicht weiter schlimm.“
Ich fixierte ihn eine Weile und ließ es VORERST darauf beruhen.
„Willst du nicht vielleicht duschen gehen, damit wir nach Hause fahren können?“, fragte ich ihn und er schickte sich an aufzustehen. Kam auf mich zu und wollte mich küssen. Ich wendete meinen Kopf ab und zeigte mit dem Finger in Richtung des Bades. „Geh’ dich erst duschen. Dann küssen wir.“

Da wir nun einmal in Stockholm waren, entschlossen wir uns gleich noch in einem Restaurant den Lunch einzunehmen. Gunnar war schlecht gelaunt.
„Warum bist du gestern nicht gleich mit den anderen nach Hause gefahren?“
„Damit du dich austoben kannst?“
„Nein. Wenn ich trinke und Spaß mit meinen Freunden habe, kann ich nicht ständig auf dich achten. Verstehst du das?“
„Und vor allem, wenn du mit anderen Frauen fickst.“
„Nein!“, schrie er und alle Personen an den umliegenden Tischen sahen zu uns herüber.
Am liebsten wäre ich in diesem Moment im Erdboden versunken. Wie konnte er das nur tun?!!!
Gunnar räusperte sich, sah sich zögernd um und sprach dann leise weiter: „Nein. Weil ich weiß, dass du dich in diesem Umfeld nicht wohl fühlst. Weil ich weiß, dass es dir damit nicht gut geht. Und es geht nicht immer nur darum, dass ich mit anderen ficken kann. Denn DAS, könnte ich schließlich auch im Zentrum tun.“
Damit hatte er Recht. Dachte ich so.
„Verzeih. Sagte ich. Ich weiß, es war nicht deine Absicht gewesen. Aber du kannst doch nicht einfach....“
„Warum denn nicht?“, schnitt er mir mitten im Satz das Wort ab. „Was ist schon dabei?“
Nun begann ich zu pumpen. Ich atmete stoßweise und schnell. „Bist du verrückt geworden?“, fragte ich leise. „Das ist doch nun wirklich nicht normal.“
„Was?“, fragte er schon fast unverfroren.
„Das ist doch kein Witz!“, erzürnte ich mich über seine Art und Weise, wie er mit dieser Situation umging. „Denkst du etwa, weil ich bisher alles wacker ertrug, billige ich dergleichen Verhalten? Und du weißt ebenso genau, dass ich es mitnichten nötig habe mich von dir wieder und wieder betrügen zu lassen.“
„Ich weiß. Ich weiß.“, erwiderte er gereizt.
Am liebsten wäre ich aufgesprungen und hätte ihn alleine dort sitzen gelassen. Tat es jedoch nicht und hielt mich stattdessen zurück.
„Verzeih.“, sagte Gunnar nach einer Weile und griff nach meiner Hand. „Es tut mir leid. Ich bin noch verkatert und es geht mir nicht gut.“
Ich zuckte mit den Schultern und setzte eine fragende Miene auf.
„Und das rechtfertigt zum einen deine schlechte Laune und zum anderen deinen erneuten Treuebuch?“
„Nein. Natürlich nicht. Es ist halt einfach so geschehen.“
„Und du hast dich selbstverständlich nicht dagegen verwehrt?“
„Nein. Ich war noch am schlafen und ließ sie letztendlich gewähren bis du kamst.“

Unsere Heimfahrt war still.........

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Gunnar ging kurz ins Büro. Zumindest sagte er das zu mir. Und ich besuchte unterdessen Vincent und Hannes, wo ich mit ansah, was Gunnar tatsächlich tat.
Er war zu Natalja ins Restaurant gegangen. Sie unterhielten sich kurz und es sah beinahe so aus, als wolle Gunnar wieder gehen. Aber Natalja hielt ihn fest und zog ihn nach hinten in den Lagerbereich. Gunnar folgte ihr eher widerwillig.
Im Lager angekommen, schloss sie die Tür hinter sich und begann Gunnar zu küssen. Sie öffnete die Knöpfe seines Hemdes und den Reißverschluss seiner Hose.
Ich sah Gunnar, wie er mit dem Kopf schüttelte. „Nein.“ Nicht. Lass das bitte.“, sagte er. Aber Natalja hörte nicht auf dass, was er sagte und holte seinen Schwanz aus dem Schlitz.
„Was soll denn das? Lass dochhhh.....“, und schon war es passiert. Sein bestes Stück stand wie eine Eins. Aber sie gab sich damit natürlich nicht zufrieden. Wollte von ihm gefickt werden und zog ihn noch weiter nach hinten, wo Kisten und Tische standen. Legte sich auf einen, schob ihren knappen Rock nach oben und zog ihr Höschen aus.
Gunnar stand nur da und sah ihr zu.
Sie lächelte und winkte mit ihrer Hand. „Komme her.“, hauchte sie ihm zu und er folgte willenlos auf ihre Fotze starrend. Steckte ganz von selbst seinen erigierten Penis in sie hinein.
Als ich DAS sah, war ich maßlos enttäuscht, was mir gleichwohl anzusehen war. Hatte sich Gunnar nicht eben noch gerechtfertigt und entschuldigt für seinen neuerlichen Verstoß?
Dann zeigten mir Hannes und Vincent noch die Aufnahmen mit Lara, welche Gunnar mehr oder „weniger“ bewusst genommen hatte. Was das ganze sollte, war mir ohnehin schleierhaft. Schließlich hatte er mir etwas versprochen und entschuldigte sich andauernd. Von der „Verzauberung“ einmal ganz abgesehen. Die offensichtlich nun doch bereits so allmählich wieder zu bröckeln begann. Womöglich musste, sollte sie „erneuert“ werden.
Gunnar war in der Tat ein unverbesserlicher Frauenheld. Zauber hin, oder Zauber her. Ich würde darüber mit Erik sprechen müssen.......denn es ist mir in der Tat nicht einerlei.....