„Deine Schwelle zur wahren
Entspannung wird immer höher.“, sagte Gunnar mit einem besorgten Blick, als ich
mich tief seufzend in seine Arme lehnte. Er drückte mich an sich und strich mir
sanft übers Haar und Wange. Arm und Brust. „Du kannst dich nicht mehr fallen
lassen.“
„Ist es denn ein Wunder, angesichts
dessen, was ich mir vornahm zu tun und zuzüglich noch dem, was Erik mir
aufbürdet.“
„Jetzt sind wir alle hier und haben
das Tor endlich gefunden. Da wird es Zeit hindurchzugehen. Meinst du nicht?“
„Es ist mir mitnichten danach und ich
mag jetzt gleichwohl nicht mehr darüber reden.“
„Okay. Kein Problem.“, erwiderte
Gunnar und streichelte mich weiter mit seiner Hand. Auf und ab. Auf und ab.
„Wann hast du eigentlich das letzte
Mal in völliger Entspannung geschlafen und bist früh morgens völlig entspannt
und erfrischt aufgewacht?“
Ich überlegte. „Das ist schon sehr
lange her.“, gestand ich. „Gewiss schlafe ich in deinen Armen ruhig und ich
liebe es meinen Kopf auf deiner Brust ruhen zu lassen. Mich eng an dich zu
schmiegen, bevor ich einschlafe. Was mir bereits zur lieben Gewohnheit geworden
ist. Denn ohne dich, schlafe ich in der Tat nicht gut.“
Wir saßen da so eine Weile aneinander
geschmiegt und schmusten miteinander. „Lass mich erst das alles erledigen, den
nächsten Hospitalaufenthalt hinter mich bringen und dann, womöglich wenn wir
auf reisen gehen....“
„Gerade da wirst du voller Aufregung
und Erwartung sein.“, unterbrach mich Gunnar.
„Ja. Du hast Recht. Also noch immer
keine wirkliche Entspannung.“
„Dann sollte sie wenigstens
zwischendurch einmal mehr geübt werden.“ Gunnar lächelte und küsste mich auf
die Stirn.
„Ich weiß.“, sagte ich und lächelte
zurück. „Womöglich heute Abend.“
Aber dazu kam es aufgrund meiner
Anspannung, wegen der mir bevorstehenden Aktivitäten, bedauerlicher Weise
nicht.
„Aber ich wüsste da noch etwas
anderes, was dich sicherlich ebenso entspannt.“ Gunnars lustvolles Schmunzeln
ließ mich erahnen worum es ging.
„Vielleicht.“, sagte ich und meine
Hand strich wie zufällig über die leichte Beule in seiner Hose. „Vielleicht.“,
sagte ich noch einmal, leckte mir die Lippen dabei und küsste Gunnar begierig mitten
auf den Mund.
So allmählich gefällt mir dieses
Spiel. Subtile Andeutungen einer Verführung, welche ich letztendlich bis zum
Nerven Zerbersten hinaus zögere. Und Gunnars lüsterne Blicke die mir folgen.
Genau so soll es sein.
Seitdem ich begann dieses Spiel zu
spielen, frisst mir Gunnar beinahe aus der Hand.
Überdies hätte ich nichts dagegen
einzuwenden, ihn mit rosa plüschigen Handschellen an unser Bett zu fesseln und seinen
Körper mit meinen Lippen zu erkunden. Ihm Lust zu bereiten bis er schreit. Was
Gunnar, als nunmehr gemäßigter, gezähmter Masochist sicherlich zu schätzen
wüsste. Ausschließlich ICH müsste mich noch an meine „neue Rolle“ gewöhnen.
„Mein Schwanz gehört dir.“, hauchte
mir Gunnar ins Ohr und biss mir zärtlich in mein Ohrläppchen. „Alles andere war
und ist dumm.“
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Der Anlass von Jasons vergangener
Ausgelassenheit und seinem Mut mit mir zu kokketieren, erschloss sich mir erst
danach. Wir alle hatten seinen Geburtstag, am ersten August, versäumt und er
selbst hatte ihn uns verschwiegen.
Daher wurde nachträglich eine
bescheidene Feier für ihn ausgerichtet.
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Um ganz ehrlich zu sein, würde ich am
allerliebsten, solang ich noch enthusiastisch und mutig genug bin, nach
Schweden reisen, um meine Absichten schleunigst in die Tat umzusetzen. Denn mit
jedem Tag der vergeht, flaut mein Eifer, wie vermutet, Stück für Stück ab.
Steckt da eine Absicht dahinter? Will
Mann nicht, dass ich „entrümple“?
Dem „neuen“ Gunnar kann es jedoch
verhältnismäßig gleichgültig sein.
Christine stimmte meinem Vorhaben
sogar noch freudestrahlend zu. Denn auch sie ist der Meinung, dass wir zu viel
„attraktives, weibliches“ Personal eingestellt haben.
Es ist nun keineswegs so, dass ich es
nicht liebe hier zu sein. Im Gegenteil. Aber im Grunde geht es darum, dass ich
den Gang durch das Spiegeltor vor mir her schiebe. Und bevor ich diesen Schritt
nicht wagte, werden wir nicht nach Hause fliegen.