Dienstag, 5. August 2014

Pläne, Absichten und Ziele




Ich habe viel nachgedacht.
Ja. Klingt komisch für eine, der aus verschiedensten Gründen kein Hirn zugestanden wird.
Nein. Natürlich nicht von Gunnar, Erik, Christine, Adam, Mary oder Rodney. Da gibt es andere.
Sobald wir zurück in Schweden sind, werde ich für eine kurze Weile selbst die Forke in die Hand nehmen, und erst einmal so richtig „ausmisten“.
Jede überflüssige Fotze fliegt raus! Und wenn Dahl Lindqvist bleiben will, wird sich sein Leben bei uns drastisch ändern. Außerdem sollte seine Arbeitszeit nicht mit ficken, sondern mit anderen Aufgaben ausgefüllt sein und genau dafür, werde ich sorgen!
Die Clanschwestern werden aufgelöst!
Gleiches gilt für das „Kaffeekränzchen“, und Emilia Stephansdottier wird unwiderruflich aus dem Zentrum und meinem Hirn entfernt.
Basta!

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Ich schmiede Reisepläne und es ist mir verdammt noch mal gleichgültig, was irgendwelche Befind- oder Kränklichkeiten davon halten!
Selbstredend werde ich am achtundzwanzigsten August meine vierteljährliche Infusion noch hinter mich bringen. Aber dann werden Gunnar und ich auf eine Weltreise gehen. So zumindest der Plan. Die Route arbeiten wir gerade noch aus. Und es geht dabei nicht um Geschwindigkeit. Nicht darum so rasch wie möglich von A nach B zu kommen. Nein. Das Reisen an sich ist das Ziel. Was jedoch so angenehm und individuell änder- und fortsetzbar wie möglich sein wird.

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Bevor wir jedoch New Orleans verlassen, ermutigte mich Erik den Versuch zu wagen, durch das Spiegeltor zu gehen.
Natürlich war ich weder begeistert noch stimmte ich im nächsten Augenblick schon zu. In mir regte sich indes Skepsis und Widerstand.
„Ich gehe nicht allein.“, forderte ich.
„Natürlich nicht.“, hatte Erik lächelnd geantwortet. „Wir alle gehen mit dir. Gunnar, Christine, Adam, Rodney und Mary. Selbst Camille ist neugierig, und vielleicht nehme ich sogar Viggo und Joseph mit.“

Etwas später begegnete ich Joseph und fragte ihn: „Was genau ist an dir so besonders, dass Erik denkt dich protegieren zu müssen?“
Joseph lachte. Jedoch nicht spöttisch, sondern eher stolz und selbstsicher. „Erik, mich protegieren? Wohl kaum.“
„Ach! Dann vermagst du mir sicherlich zu sagen warum?“ Ich sah ihn verschmitzt an und zwinkerte ihm zu.
Er räusperte sich. „Frag besser Erik.“, sagte er ein wenig verlegen.
„Nein. Ich frage dich.“
Joseph druckste herum. „Fühlst du, siehst du, bemerkst du nicht, dass ich anders bin?“
Ich sah in mit gekräuselter Stirn und Ungläubigkeit entgegen.
„Was denke ich?“, versuchte er es auf eine andere Art.
„Ich höre nichts andres wie bei anderen Männern auch.“, antwortete ich und grinste.
„Okay. Dann fühle dich in mich hinein. Was siehst du?“
„Einen Augenblick.“, sagte ich, und ich nahm dies alles überaus ernst, holte einige tiefe Atemzüge und konzentrierte mich auf Josephs Gedanken. Sein Innerstes, sein Sein und schreckte mit einem Mal vor Verwunderung zurück. „Was ist das?“, fragte ich etwas schrill und beinahe ängstlich.
Joseph sah mich aufmerksam und neugierig an. „WAS siehst du denn?“
„Da ist etwas Animalisches in dir.“, antwortete ich wahrheitsgemäß.  
„Ja.“ Er lächelte und streckte die Arme nach mir aus. „Aber hab’ keine Angst.“

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Der Mond stand im Skorpion, was eine vorzügliche sexuelle Energie versprach und in der Tat so war es.
Gunnar und ich sind ohnehin gerade dabei, uns auf eine ganz neue, andere Art zu entdecken. (Nach seiner „Verzauberung“.)
Im Allgemeinen ist es so, dass ich zwar reichhaltige, ungezähmte Lust empfinde, jedoch oft zu müde oder zu kraftlos bin. Hier kommt in diesem Augenblick der übrig gebliebene Rest von Gunnars Masochismus ins Spiel. Ich übernehme die „Führung, spiele die (sanfte) Domina und lasse ihn „in Erwartung“ dessen, was kommen könnte.....leiden. Selbstredend nicht ewig. Das hält schließlich kein Mann aus. Nicht einmal ein „Verzauberter“.