Es ist vier Uhr acht, und ich kann
nicht schlafen......
(Eine alte Postkarte meiner Ur- Urgroßmutter)
Ein treuer Ehemann
Gunnar ist treu, und es ist einfach
so erholsam, wunderbar und fabelhaft!
Ich muss nichts mehr ignorieren. Ich
kann vertrauen.
Welch’ seltener Zustand seit langem!
Keine begehrenden Blicke nach anderen
Frauen mehr.
In der Tat nichts mehr, was mich in
dieser Hinsicht belastet.
Gunnar lebt einfach nur mit mir und
liebt mich.
Es fühlt sich so gut an! Und ich
hoffe, es bleibt so!
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Über spärlichen Sex und seichte Spielchen
Unser Sex ist verhältnismäßig
„alltäglich“ und es scheint so nach und nach der eines ganz normalen Ehepaares
zu werden. Alle paar Tag ein Mal und nichts Besonderes. Weder an Stellung noch
an Dauer. Schon ganz und gar keine „Spielchen“. Nun ja. Bis auf Fellatio. Was
genau genommen nicht wirklich etwas Spezielles ist. Allerhöchstens noch eines.
Dass ich Gunnar spielerisch und mit Begierte in Kürze animiere und er sich dann
nach mir verzehrt. Jedoch lasse ich ihn (als seichte Domina??) nur bis zum nächsten Morgen
leiden und befriedige dann seine Lust. Sowie die Meine. Oder vor allem „die
Meine“. Was mir in jedem Fall entgegen kommt. Denn zumeist bin ich am Abend
ohnehin zu müde. Fatique. Gunnar scheint sich darauf bereits eingestellt zu
haben und verlegt seine sexuellen Aktivitäten doch eher aus freien Stücken und
unaufgefordert auf den Morgen.
Spekulationen
So manches Mal stelle ich mir vor, ob
Felicio sich mit meiner Kränklichkeit
arrangieren könnte. Ian wohl kaum. Da er unstet dem Weg seiner Musik verfolgt.
In den letzten Tagen fanden meine Gedanken des Öfteren ihren Weg zu ihm.
(Warum?)
Und so unglaublich es sich auch lesen
mag, sogar über Jason und Derek dachte ich nach. Auffällig war in gleichem Maße
ein beinahe unbemerkter Gedanke an Viggo, welchen ich kontinuierlich
ignorierte. So wie die anderen genau genommen auch. Denn Jason würde in keinem
Fall als ein tatsächlicher Partner in Frage kommen. Zwar mag er äußerlich ein
Adonis sein. Doch seine inneren Werte lasse dennoch mehr als zu wünschen übrig.
Oder vielleicht seine unbefangene Kindlichkeit? Nichts desto trotzt wäre es
möglich, dass ich mich irre. Männer sind ohnehin im Allgemeinen oft
selbstgerecht in ihrem handeln. Wohl wissend, dass Frau ihnen zumeist verzeiht.
Ganz anders ist Derek. Der mir ein
wahrer Ritter zu sein scheint.
Bei Viggo vermute ich etwas
Schmutziges in seinem Sein. Oder viel eher in seiner Sexualität. Er ist vordergründig
ein offenkundiger Charmeur. Was dahinter liegt, mag ich kaum ergründen. Zudem
drängt sich mir der Gedanke auf, dass er ein wenig schlicht im Denken und
ebenso in seinen Ausdrucksformen scheint. Erik muss in ihm noch etwas anderes
sehen, da er ihn als seinen Schüler auserkoren hat.
Nicht vergessen zu erwähnen sollte
ich meine warmherzigen Gefühle für Joseph Bariello, der mir ebenso als ein echter
Ehrenmann erscheint. Sein Charakter ähnelt
dem von Derek so ein wenig.
Milo Andersson massiert mich und geht
auf all meine Befindlichkeiten ein. Gunnar ist in keinster Weise eifersüchtig.
Denn er hat in der Tat keinen Grund dafür.
Bei Mads ist es anders. Er ist
eigenartig, IHN täglich hier zu sehen. Jedoch über Troels redeten wir bisher
nur wenige Worte.
All dessen allen ungeachtet vermag
ich es mir nicht mehr vorzustellen mit jemand anderen als Gunnar zusammen zu
sein. ER ist und bleibt mein Partner für alle Leben und ich glaube bei jeder
Wiedergeburt wachsen wir jedes Mal aufs Neue aneinander und immer mehr
zusammen.
Mary bedrängt mich nicht mit ihren
Weisheiten. Sie spürt, dass ich das nicht will.
Tate’ ogna nita pehin ist wie stets
ein ruhiger, besonnener Mann. Gefasst und Umsichtig.
Dieses Mal schlafen sie in getrennten
Zimmern, was den Schluss zulässt, dass sie doch nicht liiert sind.
Tatsachen
Kevin ist mittlerweile wieder in Schweden angekommen und hat sich
mit seinem Sohn im Zentrum einquartiert. Nun sind nicht nur seine Pfleger Max Bernhardt und Matthias Kröning bei ihm, sondern
ebenso eine Kinderfrau für die Betreuung seines Sohnes Vincent.
Von Wanja habe ich nichts mehr gehört.......
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Sehn-Süchte
Ein alter Film, welchen ich erst
kürzlich sah, inspirierte mich erneut über eine Reise, rund um die Welt,
nachzudenken. Eigentlich war es ein markanter Ausspruch von einem der
Hauptdarsteller: „Wir sind Reisende.
Touristen denken bei der Ankunft an die Rückreise nach Hause. Der Reisende wird
möglicherweise nicht zurückkehren.“
Ich war immer eine Reisende. Wohnte
hier und wohnte dort und zog am Ende weiter.
Letztendlich bin ich in Schweden mit
meinem Ehemann doch noch sesshaft geworden.
Dennoch zieht es mich zuweilen hinaus
in die Ferne. Wenn da nur nicht diese vermaledeite Krankheit wäre.........
Befindlichkeiten
Die Nerven meiner linken Schulter
müssten gekühlt werden. Gunnar legt mir zu diesem Zweck ein Ice-Gel-Pack auf.
Gleichwohl ich die Sonne
meiden muss, insbesondere mein Kopf, ist es für mich wichtig, des Vitamin D’s
wegen, ihre Strahlen aufzunehmen.