Donnerstag, 21. August 2014

Unter stressigen Umständen




Es ist diffizil unter gegebenen Bedingungen ein wenig Zeit zum Schreiben zu finden, wo unzählige Tätigkeiten anstehen. Meine Eltern erwarten selbstredend, dass ich ihnen je nach Bedarf zur Verfügung stehe. Obgleich Gunnar, welchen sie anscheinend mögen, einen Teil der Gesellschaft, des Zusammenseins mit ihnen übernimmt.
Zudem steht die Überprüfung der Arbeitsnachweise an, sowie die Vorbereitungen für Gunnars Geburtstag am Sonntag. Reiseziele festgelegt und Vorbereitungen sollten ebenso allmählich getroffen werden und mein nächster Hospitalaufenthalt wird gleichfalls in Kürze sein.
Einen Besuch bei Hannes und Vincent würde ich fernen gleichwohl noch erledigen wollen. Nur dünkt mir, dass genau dieser Part ausfallen wird. Alldieweil ich mitnichten gedenke mich diesbezüglich vor wem auch immer bloß zu stellen, oder einzugestehen, dass die beiden als Detektive für mich arbeiten.
Jedoch allen ungeachtet, war gestern für mich in erster Linie ein „Wellness- Tag“. Das schonende Trocknen meiner Haare benötigt ohnehin bereits einen halben Tag. Eine kleine Runde schwimmen, Körper-Peeling und Massagen die andere Hälfte. Was Gunnar und ich normalerweise gemeinsam tun. Aus diesem Grund hatten sich nun Christine und Thomas bereit erklärt meinen Eltern Rede und Antwort zu stehen. Insbesondere, was die Baumaßnahmen und ihre Finanzierung betrifft. Alldieweil mein „Kredit“ dafür von meines Vaters Konto stammt. Daher hat er natürlich das Recht, sich über alles informieren zu lassen.

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Das Zusammentreffen
Es war voraus zu sehen, dass sich Kevin und meine Eltern früher oder später hier begegnen. Nun ja, zumindest ist es nicht Jack mit dem sie kollidieren, und es würde mich gleichwohl nicht wundern, wenn Felicio demnächst hier erscheint.
Ich kann Kevin selbstredend nicht verbieten an unseren Tisch Platz zu nehmen. Infolge dessen gesellte er sich gestern Morgen zu uns an den Tisch.
Ich war gerade dabei mich zu Kevin hinüber zu beugen, um ihn ein Küsschen zu geben und Gunnar hatte offensichtlich seinen Arm und Nataljas Po oder Hüfte gelegt, die gerade servierte, als meine Eltern erschienen und nicht wussten, was sie von der sich ihnen bietenden Situation zu halten hatten. Die Blicke ihrer Augen verrieten mir, dass sie sogleich meine Rückfälligkeit meinerseits in finsterste, unmoralische Zeiten vermuteten und dementsprechend verhielten sie sich auch. Ein gekünsteltes Räuspern von beiden Seiten war zu hören und Blicke, die sagten: Das gehört sich doch nicht.
Nichts desto trotz war es für mich selbst ebenfalls unangenehm zu sehen, wo sich Gunnars Arm da befand. Er hatte dort nichts (mehr!) zu suchen!
Meine Eltern unterhielten sich dann mit Kevin sehr angeregt. Waren erstaunt einen Deutschen hier an unseren Tisch zu sehen. „Sie sind ein Verehrer meiner Tochter. Nicht wahr?“
Kevin grinste ein wenig verlegen. „Ja.“
„Sie hätten sie sicherlich auch gewollt?“
Welch’ unerwartete Konversation! Und ich vermute es war als strafende Lektion für Gunnar gedacht, der sich unmoralisch verhielt.
„Ähhh. Ja.“
„Wie lange kennen sie sie schon?“
„Schon länger als Gunnar. Da konnte ich noch laufen. Sie besuchte mich in Berlin.“
„Ach was ! Und jetzt sind sie hier? Was hat sie denn vorher aufgehalten?“
„Meine Frau. Aber sie ist gestorben und jetzt bietet mir Rea hier Asyl.“
„Oh Das tut mir aber sehr Leid für sie. Sie brauchen Glück. Guter Freund. Und womöglich stellt sich das auch bald ein.“ Mein Vater tätschelte Kevins Schulter, wie die eines Sohnes. Obwohl er ihn doch erst vor wenigen Augenblicken kennen gelernt hatte. Was schon erstaunlich war.
Gunnar zog nur die linke Augenbraue nach oben und verbuchte es unter: „Schwieger-Papa“.

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- Ich vermute so oft, dass die „Verzauberung“ Gunnars manch „Lücke“ aufweist. Was der erneute Fick mit Lara beweist. Und käme ich endlich zu Hannes und Vincent, würde ich sicher erfahren, ob er bei Natalja ebenso schwächelt und mich ganz und gar wieder belügt.
- Unerwarteter Weise zeigen meine Eltern für Gunnars Kinder kein sonderliches Interesse.
- Die Gerüchteküche besagt, dass es nach einem lautstarken Streit ein Zerwürfnis gegeben hat. Jason, der erst vor kurzem von New Orleans zurückgekommen war, verließ fluchend das eheliche Haus. Lisa schrie ihm hinter her und drohte mit Scheidung. Was voraus zusehen war. Trotz alledem frage ich mich, was DAS soll? Gedenkt man da auch einmal der Kinder? Denn dem Gerede ist gleichfalls zu entnehmen, dass Lisa erneut von Jason schwanger sein muss.
 
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Gerade in den Augenblicken, wo so unmöglich viel ansteht und ich noch zusätzlich durch meine Eltern unter Druck gerate, häufen sich die Attacken der Panik und ich fühle mich so derart erstarrt, sodass ich in keinster Weise auch nur einen Funken Motivation verspüre mit irgendetwas zu beginnen. Ich glaube, dieses Verhalten wurde auch schon benannt.
Gleichgültig. Ich empfinde im in diesen Tagen viel zu viel Stress, und ich bemerke, das tut mir gar nicht gut. Gunnar bemüht sich selbstverständlich, mich so viel wie möglich zu unterstützen und dementsprechend zu entlasten. Was ihm zu einem großen Teil auch gelingt.
In jedem Fall planen meine Eltern im Anschluss an den Besuch hier bei uns eine Reise durch die nordischen Staaten und anschließend ist ein Aufenthalt ihrerseits in New Orleans konzipiert. Bis dahin kann ich nur hoffen, dass nichts Nennenswertes ihre Aufmerksamkeit erregt und alles zu ihrer Zufriedenheit ist.