Ohhhh……man
glaubt es kaum, wie viel in einem Tag geschehen kann.
Ein klärendes
Gespräch mit Magdalena in Dereks Anwesenheit, zu Beginn. Und dann kam sogar noch
Giselle mit Dereks Tochter Marilyn dazu und ich nutzte die Gelegenheit auch mit
ihr ein offenes Gespräch zu führen. In diesem Augenblick kehrte ich nicht die
Chefin heraus, sondern war schlicht und ergreifend Rea, die Frau. Selbstredend
erklärte ich den beiden Frauen ebenso das Verhalten, welches man als Vorgesetzte
an den Tag zu legen hat. Keine Vertrautheiten mit den Angestellten, im
Allgemeinen. Das ist völlig normal. Wies ich darauf hin und noch auf vieles
mehr. Ich war darauf aus, dass mich die beiden Frauen, als normalen Menschen
kennen lernten. Ich bin doch auch nur eine ganz normale Frau. Sie sollten mir
auf gleicher Ebene begegnen. Vor allem Dereks Mutter Magdalena. Denn ich
honorierte ihr Entgegenkommen, ihre Einladung und ihr offenbar neu entflammtes Interesse.
Was mir entgegen kommt.
Alles in allem
ein produktives und schöpferisches Gespräch
mit allen dreien. Wer hätte es gedacht, dass Dereks Mutter ihre Meinung noch
einmal ändert, was mich betrifft. Sie wirkte in jedem Fall zugänglicher. War
freundlich, und erstaunlicher Weise recht angetan, von mir und meiner
Offenheit.
Aber genug geschwärmt. In jedem Fall bin ich glücklich
über ihr Entgegenkommen und selbst Giselle erstaunte mich an diesem Tag. Wenn
sie eifersüchtig auf mich gewesen ist, sah man es ihr nicht an. Offenbar
akzeptiert sie nun doch allmählich, dass es auch MICH in Dereks Leben gab und
wieder gibt. Und sie Derek nicht NUR mit mir teilen muss. Aber
auch darüber sprachen wir offen in dieser Runde. Drei Frauen, und ein Mann.
Da die beiden
Frauen doch unerwarteter Weise recht nett zu mir waren, lud ich sie zu mir ein.
Giselle war
begeistert. „Ich wollte schon immer einmal dieses Haus von innen sehen.“,
gestand sie mir.
Ich blieb mit Derek,
die ganze Zeit. Sah Gunnar kaum. Ich hatte ihn nur einmal zwischendurch
angerufen, als ich in Magdalenas Hütte war und kam offensichtlich ungelegen. Es
hatte eine Weile gedauert, bis er abnahm und dann war ein Keuchen zu vernehmen.
Mit knappen Worten erklärte er mir, er sei über den Büros und hätte jetzt keine
Zeit zum Reden. Somit wusste ich Bescheid. Er legte auf. Mit WEM er allerdings
dort zu Gange war, hatte ich von ihm in diesem Augenblick nicht erfahren. Erst
heute sagte er mir, auf meine Frage hin, dass es Keshia Berggren war. Das junge
Mädchen, das bei uns im Büro tätig ist. Ich sehe sie jeden Tag.
Gunnar hatte es
offenbar wieder einmal nötig. Aber das ist bei ihm nun ganz normal (wie ich
weiß). Er war davor bereits mit Lara intim gewesen, während die Nanny auf die
Kinder achtete. Aber egal. Er ist wie er ist.
Auch Magdalena
und Giselle hatte ich an diesem Tag bereits erklärt, dass ich mit den Jahren
genau wusste, dass mich Gunnar nie verließ. Gleich wie viele andere Frauen er
auch hat. An dieser Stelle machte ich Derek klar, dass ich genau DAS bei ihm
eben nicht einzuschätzen vermochte.
„Nun gut.“, erwiderte
ich auf Dereks Frage inmitten der Runde, ob ich denn nicht gewillt sei, IHN
doch noch zu heiraten. Und er hatte all seine Vorzüge aufgezählt, welche ich
sehr gut kannte. „Was wird geschehen, wenn wir fünf Jahre verheiratet sind und
du findest eine andere? Du wirst mich sicher verlassen. Gunnar tut dies nicht.
Dies habe ich mittlerweile begriffen. Es ist gleichgültig, wie viel andere
Frauen er auch hat, er denkt nicht einmal daran, von mir weg zu gehen.“
„Und ICH betrüge
dich nicht, würdest du mich tatsächlich heiraten.“ Usw.,….usw.……..usw.……Sollte,
konnte ich ihn das glauben? (Wohl kaum.) Aber egal.
Es folgte ein
angenehmer Abend mit Derek. Und obwohl ich erschöpft vom Tage war, schliefen
mir nicht nur neben- sondern gleichwohl miteinander. Ich genoss meinen
Liebhaber in vollen Zügen! Es war einfach herrlich mit ihm.
Da es sehr spät
war, schlief ich gleich danach ein.
Ausschlafen
heute Morgen und dann gleich aus den Federn gepellt. Die Arbeit rief, oder
besser Kevin. Es ist schließlich Freitag und ich verstehe seinen Wunsch fertig
zu werden und ins Wochenende zu gehen. Derek begleitete mich noch, nach unserem
gemeinsamen und kurzen Frühstück, zum Büro. Dort wartete jede Menge (anstrengende)
Arbeit auf mich.
Gunnar kam dann
erst gegen halb eins. Ich stritt mich mit ihm, betreffs seinem Mangel an
gezeigter Verantwortung für das Zentrum. Er rechtfertigte sich selbstredend mit
Humanität und dass er sich um Alexa sorge und kümmern müsse. Zudem hätte er
endlich die Gelegenheit, mit seinen Kindern zusammen zu sein.
„Und WAS ist mit
den kleinen Schäferstündchen?“
(S)Ein scharfer
Blick traf mich und Gunnar zog die linke Augenbraue hoch. „Was soll damit sein.
Ich hatte kaum Zeit dafür. Musste mich beeilen. Aber es war mir eben einmal
wieder danach gewesen. Punkt.“
Ich gab nach.
Und ihm Recht. Sagte nichts weiter. Hatte nicht vor, ihn noch weiter zu belästigen.
Während unseres
späten Lunches kam Hanna Vanderhoof mit den Kindern herein. Sie rannten auf uns
zu. „Tante Rea! Tante Rea!“ Oh Gott! Dachte ich so.
„Sie haben dich
schon vermisst.“, merkte Gunnar an und nahm Óðinn Asger auf den
Schoß. Inula Castanea streckte mir die Arme entgegen.
„Nimm‘ sie hoch.“, forderte mich Gunnar auf und Anna, sich
zu uns zu setzen.
Gunnar fragte die beiden, wonach ihnen der Appetit so
stand.
„Eis! Eis!“ und der liebende Papa bestellte ihnen welches.
„Aber jeder nur eine Kugel. Damit ihr kein Bauchweh
bekommt.“
Ich machte noch
einige Anstalten, mich gegen die Okkupation der Kleinen zu wehren. Warf meine
Müdigkeit in die Waagschale. Jedoch vergeblich. Sie hatten Priorität und
schlussendlich unsere volle Aufmerksamkeit.
Nun, mein
Ehemann ist vollauf beschäftig, mit einer Ehe-Frau, einer hochschwangeren
Geliebten und seinen zwei Kindern. Dennoch versprach er mir, dass wir zumindest
am heutigen Abend allein sein werden.
„Wenn mit Alexa
nichts dazwischen kommt.“…….
Was nicht zu
hoffen ist. Denn das Kind hat bereits seinen Geburtstermin, der dringlichst
einzuhalten ist. Die Wintersonnenwende.