Freitag, 9. Dezember 2016

Auch nur eine Frau




Ohhhh……man glaubt es kaum, wie viel in einem Tag geschehen kann.
Ein klärendes Gespräch mit Magdalena in Dereks Anwesenheit, zu Beginn. Und dann kam sogar noch Giselle mit Dereks Tochter Marilyn dazu und ich nutzte die Gelegenheit auch mit ihr ein offenes Gespräch zu führen. In diesem Augenblick kehrte ich nicht die Chefin heraus, sondern war schlicht und ergreifend Rea, die Frau. Selbstredend erklärte ich den beiden Frauen ebenso das Verhalten, welches man als Vorgesetzte an den Tag zu legen hat. Keine Vertrautheiten mit den Angestellten, im Allgemeinen. Das ist völlig normal. Wies ich darauf hin und noch auf vieles mehr. Ich war darauf aus, dass mich die beiden Frauen, als normalen Menschen kennen lernten. Ich bin doch auch nur eine ganz normale Frau. Sie sollten mir auf gleicher Ebene begegnen. Vor allem Dereks Mutter Magdalena. Denn ich honorierte ihr Entgegenkommen, ihre Einladung und ihr offenbar neu entflammtes Interesse. Was mir entgegen kommt.
Alles in allem ein produktives  und schöpferisches Gespräch mit allen dreien. Wer hätte es gedacht, dass Dereks Mutter ihre Meinung noch einmal ändert, was mich betrifft. Sie wirkte in jedem Fall zugänglicher. War freundlich, und erstaunlicher Weise recht angetan, von mir und meiner Offenheit.
Aber genug geschwärmt. In jedem Fall bin ich glücklich über ihr Entgegenkommen und selbst Giselle erstaunte mich an diesem Tag. Wenn sie eifersüchtig auf mich gewesen ist, sah man es ihr nicht an. Offenbar akzeptiert sie nun doch allmählich, dass es auch MICH in Dereks Leben gab und wieder gibt. Und sie Derek nicht NUR mit mir teilen muss. Aber auch darüber sprachen wir offen in dieser Runde. Drei Frauen, und ein Mann.

Da die beiden Frauen doch unerwarteter Weise recht nett zu mir waren, lud ich sie zu mir ein.
Giselle war begeistert. „Ich wollte schon immer einmal dieses Haus von innen sehen.“, gestand sie mir.

Ich blieb mit Derek, die ganze Zeit. Sah Gunnar kaum. Ich hatte ihn nur einmal zwischendurch angerufen, als ich in Magdalenas Hütte war und kam offensichtlich ungelegen. Es hatte eine Weile gedauert, bis er abnahm und dann war ein Keuchen zu vernehmen. Mit knappen Worten erklärte er mir, er sei über den Büros und hätte jetzt keine Zeit zum Reden. Somit wusste ich Bescheid. Er legte auf. Mit WEM er allerdings dort zu Gange war, hatte ich von ihm in diesem Augenblick nicht erfahren. Erst heute sagte er mir, auf meine Frage hin, dass es Keshia Berggren war. Das junge Mädchen, das bei uns im Büro tätig ist. Ich sehe sie jeden Tag.
Gunnar hatte es offenbar wieder einmal nötig. Aber das ist bei ihm nun ganz normal (wie ich weiß). Er war davor bereits mit Lara intim gewesen, während die Nanny auf die Kinder achtete. Aber egal. Er ist wie er ist.
Auch Magdalena und Giselle hatte ich an diesem Tag bereits erklärt, dass ich mit den Jahren genau wusste, dass mich Gunnar nie verließ. Gleich wie viele andere Frauen er auch hat. An dieser Stelle machte ich Derek klar, dass ich genau DAS bei ihm eben nicht einzuschätzen vermochte.
„Nun gut.“, erwiderte ich auf Dereks Frage inmitten der Runde, ob ich denn nicht gewillt sei, IHN doch noch zu heiraten. Und er hatte all seine Vorzüge aufgezählt, welche ich sehr gut kannte. „Was wird geschehen, wenn wir fünf Jahre verheiratet sind und du findest eine andere? Du wirst mich sicher verlassen. Gunnar tut dies nicht. Dies habe ich mittlerweile begriffen. Es ist gleichgültig, wie viel andere Frauen er auch hat, er denkt nicht einmal daran, von mir weg zu gehen.“
„Und ICH betrüge dich nicht, würdest du mich tatsächlich heiraten.“ Usw.,….usw.……..usw.……Sollte, konnte ich ihn das glauben? (Wohl kaum.) Aber egal.

Es folgte ein angenehmer Abend mit Derek. Und obwohl ich erschöpft vom Tage war, schliefen mir nicht nur neben- sondern gleichwohl miteinander. Ich genoss meinen Liebhaber in vollen Zügen! Es war einfach herrlich mit ihm.
Da es sehr spät war, schlief ich gleich danach ein.

Ausschlafen heute Morgen und dann gleich aus den Federn gepellt. Die Arbeit rief, oder besser Kevin. Es ist schließlich Freitag und ich verstehe seinen Wunsch fertig zu werden und ins Wochenende zu gehen. Derek begleitete mich noch, nach unserem gemeinsamen und kurzen Frühstück, zum Büro. Dort wartete jede Menge (anstrengende) Arbeit auf mich.
Gunnar kam dann erst gegen halb eins. Ich stritt mich mit ihm, betreffs seinem Mangel an gezeigter Verantwortung für das Zentrum. Er rechtfertigte sich selbstredend mit Humanität und dass er sich um Alexa sorge und kümmern müsse. Zudem hätte er endlich die Gelegenheit, mit seinen Kindern zusammen zu sein.
„Und WAS ist mit den kleinen Schäferstündchen?“
(S)Ein scharfer Blick traf mich und Gunnar zog die linke Augenbraue hoch. „Was soll damit sein. Ich hatte kaum Zeit dafür. Musste mich beeilen. Aber es war mir eben einmal wieder danach gewesen. Punkt.“
Ich gab nach. Und ihm Recht. Sagte nichts weiter. Hatte nicht vor, ihn noch weiter zu belästigen.

Während unseres späten Lunches kam Hanna Vanderhoof mit den Kindern herein. Sie rannten auf uns zu. „Tante Rea! Tante Rea!“ Oh Gott! Dachte ich so.
„Sie haben dich schon vermisst.“, merkte Gunnar an und nahm Óðinn Asger auf den Schoß. Inula Castanea streckte mir die Arme entgegen.
„Nimm‘ sie hoch.“, forderte mich Gunnar auf und Anna, sich zu uns zu setzen.
Gunnar fragte die beiden, wonach ihnen der Appetit so stand.
„Eis! Eis!“ und der liebende Papa bestellte ihnen welches.
„Aber jeder nur eine Kugel. Damit ihr kein Bauchweh bekommt.“
Ich machte noch einige Anstalten, mich gegen die Okkupation der Kleinen zu wehren. Warf meine Müdigkeit in die Waagschale. Jedoch vergeblich. Sie hatten Priorität und schlussendlich unsere volle Aufmerksamkeit.


Nun, mein Ehemann ist vollauf beschäftig, mit einer Ehe-Frau, einer hochschwangeren Geliebten und seinen zwei Kindern. Dennoch versprach er mir, dass wir zumindest am heutigen Abend allein sein werden.
„Wenn mit Alexa nichts dazwischen kommt.“…….
Was nicht zu hoffen ist. Denn das Kind hat bereits seinen Geburtstermin, der dringlichst einzuhalten ist. Die Wintersonnenwende.