Wir arbeiteten
gestern noch im Büro bis halb sieben. Gunnar, Kevin, Mike, Kirsten, Ellen,
Marion und ich.
Derek kam kurz
bevor wir gingen. Trat zu Gunnar hin und fragte IHN, ob er denn JETZT schon
sagen könne, was heute Abend geplant sei, damit er sich darauf einrichten kann,
falls er doch jemand anderen für sich einzuteilen muss.
Hüstel. Staun.
Selbst Gunnar
war einigermaßen überrascht, ob Dereks Geradlinigkeit und seinem Schneid, der
offenbar der Renaissance unserer Liebesbeziehung entsprang.
„Du, Alter, ich
weiß noch nicht. Bin gerade eben noch hier beschäftigt gewesen. Wir wollten
jetzt gehen. Mit Alexa sprach ich noch nicht. Kann infolgedessen nichts sagen,
was heute Abend wird. In jedem Fall werden wir zuerst einmal einige Stunden mit
Marie und Henrik verbringen. Soweit es Rea gesundheitlich möglich ist. Möchtest
du vielleicht dabei sein?“
Derek verneinte
bestimmt. „Ihr habt euch bestimmt innerhalb der Familie viel zu erzählen. Später
wird es sicherlich noch andere Gelegenheiten geben.“
Gunnar wandte
sich nun an mich. „Holen wir dann später Alexa zu uns herüber? Oder ziehst du
es vor mit Derek zusammen zu sein?“
„Zuerst noch
eine Frage. Wird Alexa mit zu Marie kommen?“
Gunnar dachte
nicht lange nach. „Ich denke eher nicht. Wird ihr zu anstrengend sein.“
„Gut.“ DAS war
in der Tat zu begrüßen! Und um ehrlich zu sein, musste ich ein leichtes Schmunzeln
unterdrücken, wenn ich die beiden so stehen sah. Dennoch blieb ich ernst. „Ich
glaube Gunnar, du kennst die Antwort.“
Gunnar
schnaufte. Er schien genervt. „Warum sprichst du es dann nicht einfach aus?“ Er
verdrehte die Augen. „Okay. Dann nehme ich an, dass DU NICHT mit UNS, sondern
lieber mit Derek zusammen sein willst, heute Nacht.“
WIE sollte ich
nun antworten angesichts der Tatsache, dass mein Mann UND mein Liebhaber
zugegen waren? Schließlich gedachte ich KEINEN der beiden zu verletzen. Oder
von einen der beiden missverstanden zu werden.
„Mit DIR wäre
ich sehr gern zusammen.“, eröffnete ich an Gunnar gewandt. „Mit EUCH, das heißt mit dir UND Alexa, allerdings nicht. Und ja, dann ist es mir doch
tatsächlich viel lieber, mit Derek allein zu sein.“
Derek sah nun
von einem zum anderen. An seinem Gesicht war nicht abzulesen, WIE er meine Antwort
an Gunnar aufgenommen hat. Denn ich hatte sie doch recht vage formuliert, wie
ich fand. Nun war es an Gunnar eine Entscheidung zu treffen.
Er nickte.
„Okay. Dann bin ich heute Nacht bei Alexa, die sich sicher freuen wird“, und an
dieser Stelle zwinkerte Gunnar mir zu, „und
Du hast das Haus.“
Ein Eiertanz! Um bloß keinen der beiden zu kränken.
Ich sagte nichts
weiter daraufhin. Nickte Derek nur kurz zu und dieser ging.
Gunnar zog sich
fast unbeteiligt den Mantel über. Gerade so, als hätte ihn diese kleine Episode
nicht tangiert. Aber ich wusste es besser. Denke ich. ICH allerdings, stand für
einen Augenblick da und dachte nach. Denn nun wusste ich nicht, ob und wann Derek
zu mir kommt oder nicht. NUR, das mir Gunnar das Haus überlässt.
Nun, Derek und
ich telefonierten miteinander, als ich mit Gunnar Henrik und Marie verließ. Es
war so gegen halb zwölf und er war gerade eben vom Fitnessraum zurückgekommen. Zuweilen
trainiert er sehr spät, wenn er tagsüber keine Zeit dafür findet.
„Ich bin gleich
bei dir.“, sagte er. „Zuvor schaue ich noch einmal zu meiner Mutter hinein.
Okay?“
Gunnar brachte
mich nach Hause, verabschiedete sich und ging recht zügig zu Alexas Haus
hinüber.
Ich war nicht
lang allein. Vielleicht so eine viertel Stunde.
Derek und ich
sahen noch eine Weile fern und redeten miteinander. Es wurde erneut sehr spät
und ich war erschöpft am Ende des Tages. So schlief ich umgehend in seinen
Armen ein.
Munter wurden
wir kurz vor sieben. Schliefen aber noch einmal ein und dann bis zehn. Sex gab
es dieses Mal keinen, was ich bedauere. Denn um genau zu sein, wäre es mir danach.
Aus diesem Grund witzelte ich während wir am Frühstückstisch saßen, gleich
jetzt, mit ihm in seine Hütte zu gehen. Aus dem Spaß wurde ernst. Allerdings
rief ich vorher noch einmal Kevin an, fragte nach Gunnar, der ebenfalls NOCH
nicht anwesend war und sagte ihm, dass ich erst am Nachmittag käme.
So bin ich zwar
nun in Dereks Hütte, der bis jetzt bei seiner Mutter war und gerade eben herein
gekommen ist, aber tippe doch vorerst in die Tastatur, anstatt mich an ihn zu
kuscheln. Was nicht bedeuten mag, dass es nicht gleich noch geschieht. (Smile….)
Marie und Henrik
überließen uns die Kinder und sind bereits heute wieder abgereist zu Henriks
Eltern nach Oslo. Und ich erinnere mich, dass es irgendwann (vor einem Jahr?)
schon einmal so war.
Mit Marie und
Gunnar sprach ich jedoch gestern darüber, dass ich keinerlei Zeit für
sie aufbringen kann. Alldieweil ich mich um die Belange des Zentrums kümmern
muss, was all meine Zeit in Anspruch nimmt.
„Eine Nanny muss
gefunden werden.“, warf Henrik ein. In diesem Zusammenhang erwähnte ich Lara,
die sich genau für diesen Job bereits bei Gunnar und mir angeboten hatte.
Gunnar stimmt zu. Dann sah er zu mir herüber und grinste. „Und wenn ich im Büro
nicht wirklich gebraucht werde, kann ich bei den Kindern sein.“
Ja, was sonst…….
Henrik ließ
anklingen, dass seine Familie womöglich ebenso über Weihnachten und Sylvester
mit hier her ins Zentrum kommt. Sobald er Genaues wüsste, würde er es uns
sagen.