Dienstag, 13. Dezember 2016

Tauziehen der Gefühle - Oder karmische Komponente



Beinahe drei Tag Abstinenz vom Netzt haben mir recht gut getan. Trotz alledem hatte ich keinerlei lange Weile.
Am Sonntagnachmittag gönnte ich mir ein wenig Ruhe mit lesen, Fernsehen und Beine hoch legen. Der Vormittag war der Pflege gewidmet.
Montag Briefing, Bestellungen schreiben und ein wenig Weihnachts-shoppen in der Stadt.

Am 13. Dezember feiert man in Skandinavien, insbesondere in Schweden, das Fest der Heiligen Lucia. Und auch wenn diese Tradition ihren Ursprung in Italien hat, feiern wir im Zentrum diesen Brauch sehr gern. Die Gäste sind jedes Jahr begeistert, wenn die Mädchen mit den weißen, langen Gewändern, den Kerzen und Sternen erscheinen. Es ist ein zauberhaftes Bild. Im Restaurant wurde und wird Saffranbröd (Lussekatter) und Glögg serviert. Mit und ohne Alkohol.
Aus diesem Grund bin ich an diesem Morgen doch recht zeitig aufgestanden. Außerdem gab es eine wichtige Bestellung aufzugeben, sodass ich, ungewöhnlicher Weise, gleich um sieben im Büro bei Kevin war, welchen ich kurz zuvor angerufen hatte.
Am Mittag dann ein erneuter Systemabsturz der Computer im Büro. Bluescreen. Kirsten arbeitete ohne Pause. Derartiges hatte ich noch nicht so erlebt. Ist hier etwa eine vorsätzliche Sachbeschädigung am Werke? Sabotage vielleicht? Und von wem? Und warum? Ist es tatsächlich ein Zufall, dass wir immer wieder Probleme haben, seitdem Sasha Fließe hier angekommen ist? Oder gibt es da ganz andere, auf die ich bisher nicht achtete? Nur wer?
An dieser Stelle beschlich mich ein wenig Furcht und ich lies vorerst die Bankgeschäfte ruhen, bis Kirsten mir grünes Licht dafür gibt.

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Nun, was die Männer betrifft, sollte sich so allmählich ein Verlässlicher, ein Treuer einstellen. Nicht solche wie Gunnar und nun auch Derek. Zwischen denen ich hin und her gerissen bin und/oder werde.
Gunnar hat kaum noch Zeit für mich, obwohl er sich wirklich bemüht, so viel wie möglich bei mir zu sein. Was ohnehin schon eine Herausforderung ist, da er sich in erster Linie um Alexa sorgt und wohl am liebsten ständig bei ihr wäre. Was ich durchaus verstehen kann. (Hatten wir Sex miteinander in den letzten drei Tagen? Ich weiß es nicht mehr.)
Mit Derek würde ich nur allzu gerne sauer sein. Was ich mir allerdings nicht wirklich leisten kann, da ich ihn brauche,….um nicht allein zu sein, wenn Gunnar sonst wo ist. Seinen anderen Verpflichtungen nachzugehen hat, oder muss. 
Nun, es war ein Wechsel. Einen Tag, eine Nacht mit Diesem und die Nächste mit dem Anderen.
Da Alexa nicht mehr auf unserer Couch schlafen kann und möchte, war ich mit Gunnar bei ihr, nachdem er seine Kinder, die immer noch bei Lara sind, zu Bett gebracht hatte. Wir sahen fern und gingen dann. Ich zollte Gunnar Anerkennung, dass er MICH begleitete und NICHT bei Alexa blieb, an diesem Tag. Denn ich wusste, dass Derek sicherlich keine Zeit für mich hatte. Ich hörte davon, dass diese Peaches, diese Fußballspielerin, seit Freitag im Zentrum war. Wo, wenn nicht bei ihm. Und er HAT mit ihr geschlafen. Das gestand er mir. Genau DAS war der Anlass für meine Unzufriedenheit. Ich war verärgert. Und nicht nur das. Es verletzte mich.

Am kommenden Tag, oder besser Abend, sah dies völlig anders aus. Gunnar sorgte sich offenbar zu sehr um seine schwangere Geliebte. Er ließ sie nicht allein und ich rief mitten in der Nacht Derek an, um ihn zu fragen, ob er Zeit für mich hat.
„Warum kommst du nicht zu mir?“, fragte er und ich bemerkte, dass ihm offenbar nicht der Sinn danach stand, zu mir ins Haus zu kommen. Was vermutlich an Gunnar liegen mochte, oder auch an der Witterung. Denn es regnete.
„Also okay.“ Ich ging so gegen halb eins in der Nacht zu ihm hinüber. Legte mich in sein Bett und schlief……am kommenden Morgen mehrmals mit ihm. Alldieweil ich mich entschieden hatte, nach dem Lichterumzug der Kinder und dem Besuch im Büro, noch einmal mit ihm nach Hause zu gehen. Ich hatte schlicht und einfach Lust auf Sex. Nichts weiter. Kein Wunder, der Mond stand und steht für drei Tage im Zeichen des Skorpions.
Warum sollte ICH diese Option nicht nutzen? Mein Ehemann tat dies ständig. Infolgedessen überwand ich meine Vorbehalte  bezüglich seiner anderen Frauen und seines Wochenendes mit dieser Peaches, welche ich mit Derek kurz besprach, und schlief dann einige Male mit ihm.
Einen Tag zuvor hatte ich mit Derek bereits darüber geredet, dass ich ein intimes Zusammensein mit ihm zuweilen sogar angenehmer finde als mit Gunnar, der mitunter nur seine Befriedigung sucht. Aber ist es bei Derek anders? Ich weiß es nicht. Sind Männer nicht im Allgemeinen so, dass sie nur (der Befriedigung wegen mit Frauen schlafen?) die Befriedigung ihrer Begierden, ihres Verlangens suchen??? Frauen stünden ihnen wohl kaum in diesem Punkt nach, ließe man sie nur. Mag sein, dass wir Frauen unsere Triebe tausend Mal besser beherrschen als Männer. Dennoch sind sie da. Aber doch eher im Stillen. So ganz subtil manchmal. Zuweilen auch offen. Und sollten auch mich derartige Gefühle, so wie an diesem Morgen, ereilen, lenke ich mich für gewöhnlich mit Tätigkeiten ab. Nur dieses Mal vermochte ich es nicht UND ich war froh, dass es Derek gab.
Mit einem Grinsen hatte er eingewilligt, dass wir noch einmal zu ihm in die Hütte gehen. Gunnar war noch immer nicht im Büro erschienen. Wir hatten ihn allerdings am frühen Morgen, als mich Derek von seiner Hütte zum Bürogebäude brachte, joggen sehen.

Magdalena, Dereks Mutter spielt nun doch mit dem Gedanken, mit Derek und mir, über Weihnachten und Sylvester, nach Hawaii zu fliegen. Wir diskutierten darüber und ich unterbreitete ihr noch einige andere Optionen. Wie beispielsweise New Orleans. Was ich ganz persönlich favorisiere. Alldieweil im Augenblick niemand dort ist. Marie und Henrik sind bekanntlich in Oslo bei Henriks Eltern. Die Kinder sind hier. So hätten wir das Haus für uns. Es wäre beinahe wie früher. Nur Marie ist eine andere. Und die Alte, wie sie als Kind und Teenie gewesen war, fehlt mir enorm. Nur ist sie es nicht mehr und ich vermag die Zeit bedauerlicher Weise eben nicht zurück zu drehen.
Eine dritte Option wäre mein Haus in London.
Allerdings scheint da wohl noch eine andere Gelegenheit zu sein, wie mir Derek gestand. Diese Laurianne Greli hatte ihn angerufen und angefragt, ob er nicht mit seiner Mutter über Sylvester in die Schweiz kommen wolle.
„Wie stehst du zu ihr?“, hatte ich Derek gefragt.
Jedoch beantwortete er meine Frage mit einem ausweichendem Hinweis auf seine Mutter, der diese Option von der Bequemlichkeit her zwar angenehm war, aber dennoch hegte sie eine Art von Zweifel, aufgrund der damalig plötzlichen Abreise von Laurianne. Nichtsdestotrotz verstand sie sie. Schließlich war sie eifersüchtig auf diese Peaches. Dieses junge Ding.
Das erneute Interesse an Derek von dieser Laurianne, samt der Einladung, schien seine Mutter jedoch zu besänftigen. Allerdings scheint Magdalena nun unsicher zu sein, ob sie meiner Aufforderung oder der von Laurianne nachkommen soll. Womöglich auch keiner. Merkte Derek an. Denn, sie verleibt ebenso gern hier im Zentrum.
ER wird in jedem Fall zu 99% DAS tun, was seine Mutter ihm rät. Nur beabsichtige ich eben nicht irgendwelchen Eindruck bei ihr zu schinden. Weil ich es schlicht und einfach nicht nötig habe.
Und womöglich ist es sogar karmisch vorgesehen, dass ich mich an Gunnars Familie gewöhne und mich in sie einfügen soll. Was mir allerdings nicht im Geringsten behagt. Andererseits vermag ich nur schwer das Zentrum allein zu lassen. Gut, mag sein, Kevin ist hier, der schließlich ebenso einige Tage der Ruhe benötigt. Und auf Gunnar kann ich mich dieser Tagen (verständlicher Weise) nicht verlassen. Schließlich wird er, ein drittes Mal, VATER.
Ein Name ist für das neue, magische Kind, auch schon gefunden. Man weiß, es ist ein Junge. Jarl Ragnar Normin.

Persönliches:
Und um ganz ehrlich zu sein, diese Laurianne mag mir zwar ähnlich sehen, aber dennoch finde ich (so im Nachhinein) den Vergleich mit mir verhältnismäßig unangebracht. Ihr Gesicht ähnelt mir nicht wirklich. Nur ein wenig. (Genau so wenig wie bei dieser Hanna Martenson.) Sie haben allesamt nichts Selbstsicheres, Erhabenes oder ganz und gar Majestätisches!