Zu lange
gearbeitet, am Freitag. Bis so circa gegen vier. Der Zeit, meiner alltäglichen
Kaffeepause.
Gunnar war beinahe die gesamte Zeit mit mir im
Büro.
Mittag: Zu fett gegessen. Reibekuchen und zum Abend
Bratkartoffeln. Was denk‘ ich mir nur? Wo ich doch gerade noch am Tag zuvor Bauchschmerzen
hatte. Ich hoffte darauf, dass mein Magen sich bessern würde. Trank nur noch
warm UND….es gelang sogar.
Für mich war da
ein kleines Wunder geschehen. Denn ich rechnete schon fast damit, wieder
Medikamente nehmen zu müssen. Ist mein Magen, so im Gesamten, tatsächlich auf
dem Weg der Besserung? Es wäre zu wünschen.
Da ICH am Abend,
mangels fehlender Kondition, nicht bereit war, mit zu Alexa hinüber zu gehen, brachte
er sie schlicht und einfach mit zu uns herüber. Sie blieb bis halb eins.
Für Gunnars
Kinder vermag ich fürwahr keinerlei Zeit zu erübrigen. Wie auch? Wo ich seinen
Job doch oft mit erledigen muss.
Und immer wieder
der Gedanke an Derek, der mir an dieser Stelle fehlt.
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Samstag, der 17. Dezember 2016
Ich war bereits
heute Mittag, so gegen halb zwölf erledigt. Obwohl ich doch ausgeschlafen
hatte.
Am Abend waren
wir gegen eins zu Bett gegangen und heute Morgen schliefen wir bis neun. Sex
gab es keinen (mit meinem Mann).
Gerade das
Gunnar mit mir gefrühstückt hatte, war er schon gleich danach verschwunden. Zu
oder Alexa oder seinen Kindern gegangen.
Ich rief Derek
an und fragte, ob er denn Zeit für mich hat.
„Aber ja.
Natürlich.“, hörte ich ihn tönen.
„Wenn ich darf,
komme ich gleich zu dir hinüber.“, fragte ich an.
Mit Freuden
stimmte er zu.
Auf dem Weg zu ihm
erhielt ich eine Nachricht, um dessen Inhalt ich mich zu kümmern hatte. Dann
war da noch die Post im Büro, die durchgesehen werden musste. Verdammt noch
mal!
Noch einmal rief
ich Derek an. Entschuldigte mich bei ihm und bat ihn mir zu helfen.
„Kommst du mit
bitte entgegen?“, fragte ich an.
„Ja sicher doch.“
Was für
ein Glück, dass es Derek gibt!
Und während wir
so Seite an Seite die Kisten im Lager zählten, sah ich verschmitzt zu ihm
hinüber.
„Was ist?“, fragte
er und lächelte mich an.
„Ich würde JETZT
so gern mit dir schlafen.“ (Hatte ICH das jetzt tatsächlich gesagt???)
Er lachte gerade
heraus. Sah mich dann an und geriet jedoch in Zweifel über sein offenbar
eindeutiges Urteil über meine Worte.. „Aber?“, fragte er nach.
Ich zögerte. „Warst
du wieder mit einer anderen zusammen?“
Erneut ein
herzliches Lachen von ihm. „Nein.“
Ich kniff die
Augen zusammen. „Was ist mit dieser Fußballspielerin?“
„Ich habe ihr
abgesagt für dieses Wochenende.“ Er grinste mich an. War da noch etwas anderes zu
erwarten?
„Und?“, fragte
ich besser nach.
„Sie war stinkt
sauer. Wüsste genau an was es liegt.“
Ich sah Derek
abwartend an und hoffte er würde mich erleuchten und……er tat es.
„Sie mutmaßte,
ich würde die Beziehung zu dir wieder aufleben lassen.“
Erneut entstand
eine Pause und ich tat eine eindeutige Geste, die ihn aufforderte weiter zu
reden. „Und? Ist es so?“
„Ja. Genauso ist
es.“ Derek sah mir direkt in die Augen und sein Blick war warm und herzlich.
Ich glaubte ihm. Warum auch nicht? Und ich hoffte ins Geheim es bedeutete, dass
er mir nun womöglich wieder treu sein wird.
„Ich hatte
darauf gehofft“, merkte er an und zwinkerte mir dabei zu, „dass du mich
anrufst. Dass wir uns am Wochenende sehen.“
„Was nun
eingetroffen ist. Aber ich möchte nicht, dass du denkst, ich rief dich ausschließlich
nur deshalb an, weil du mich unterstützen solltest.“, stellte ich etwas klar
und entschuldigte, ODER rechtfertigte mich. „Ich erhielt die Nachricht auf dem
Weg zu dir.“
Derek nahm
meinen Kopf zwischen seine Hände und drückte mir einen Kuss auf den Mund. „Ist
doch alles okay. Sorg‘ dich doch nicht. Ich mach‘ das doch gerne für dich.“
Okay. Dachte ich
so und lächelte zu ihm hinüber. Und am liebsten hätte ich ihn in diesem Moment erneut
gefragt, ob er nicht doch wieder mit mir im Büro arbeiten möchte. Aber vielleicht
brauchte es auch ein wenig Zeit und er war womöglich zu einem späteren Zeitpunkt
wieder dazu bereit. Wer wusste dass schon, wie sich die Dinge entwickeln?
Allerdings vermute ich, dass es aller Wahrscheinlichkeit nach nichts werden
wird.
„Sehen wir uns
vielleicht auch heute Abend? Oder Morgen?“, fragte er nach einer Weile.
Ich zuckte mit
den Schultern und machte ein betretenes Gesicht. „Möglicherweise. Wenn Gunnar
sich entscheidet bei Alexa zu bleiben.“
Außerdem erfuhr ich
von Derek, dass seine Mutter noch immer unentschlossen sei, was die Reise zu
Weihnachten und Sylvester beträfe. Er
vermute, sie bliebe lieber hier.
WAS tue ICH nun
in diesem Fall? Mich anderweitig umsehen? Was Derek sicherlich bemerken würde,
wenn ich mit einem Mal zu Weihnachten verschwunden wäre. Das will ich nicht.
Infolgedessen wird mir offenbar nichts anderes übrig bleiben, als hier im Zentrum
auszuharren UND alles an Ereignissen, denen ich am liebsten entkommen wäre, (über
mich ergehen zu lassen) anzunehmen.
So, nun bleibt
natürlich die Frage im Raume stehen: Haben wir miteinander geschlafen? Oder
nicht?
Ja. Wir haben.
(Und
in diesem Moment überkommt mich erneut der Zwang zur Rechtfertigung. Gunnar
schläft ebenso mit anderen. Sage ich mir dann. Erst heute Morgen erzählte er
mir noch auf meine Frage hin, ob er nicht hungrig wäre, dass ihm Alexa gelegentlich
den Schwanz lutsche und Lara so ziemlich alles täte, was ihn zufrieden stellt.
Was will Mann mehr?)
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So, und nun gehe
ich essen. Smile......