Samstag, 17. Dezember 2016

Was will Mann mehr?



Zu lange gearbeitet, am Freitag. Bis so circa gegen vier. Der Zeit, meiner alltäglichen Kaffeepause.
Gunnar war beinahe die gesamte Zeit mit mir im Büro.

Mittag: Zu fett gegessen. Reibekuchen und zum Abend Bratkartoffeln. Was denk‘ ich mir nur? Wo ich doch gerade noch am Tag zuvor Bauchschmerzen hatte. Ich hoffte darauf, dass mein Magen sich bessern würde. Trank nur noch warm UND….es gelang sogar.
Für mich war da ein kleines Wunder geschehen. Denn ich rechnete schon fast damit, wieder Medikamente nehmen zu müssen. Ist mein Magen, so im Gesamten, tatsächlich auf dem Weg der Besserung? Es wäre zu wünschen.

Da ICH am Abend, mangels fehlender Kondition, nicht bereit war, mit zu Alexa hinüber zu gehen, brachte er sie schlicht und einfach mit zu uns herüber. Sie blieb bis halb eins.
Für Gunnars Kinder vermag ich fürwahr keinerlei Zeit zu erübrigen. Wie auch? Wo ich seinen Job doch oft mit erledigen muss.
Und immer wieder der Gedanke an Derek, der mir an dieser Stelle fehlt.

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Samstag, der 17. Dezember 2016
Ich war bereits heute Mittag, so gegen halb zwölf erledigt. Obwohl ich doch ausgeschlafen hatte.
Am Abend waren wir gegen eins zu Bett gegangen und heute Morgen schliefen wir bis neun. Sex gab es keinen (mit meinem Mann).
Gerade das Gunnar mit mir gefrühstückt hatte, war er schon gleich danach verschwunden. Zu oder Alexa oder seinen Kindern gegangen.
Ich rief Derek an und fragte, ob er denn Zeit für mich hat.
„Aber ja. Natürlich.“, hörte ich ihn tönen.
„Wenn ich darf, komme ich gleich zu dir hinüber.“, fragte ich an.
Mit Freuden stimmte er zu.
Auf dem Weg zu ihm erhielt ich eine Nachricht, um dessen Inhalt ich mich zu kümmern hatte. Dann war da noch die Post im Büro, die durchgesehen werden musste. Verdammt noch mal!
Noch einmal rief ich Derek an. Entschuldigte mich bei ihm und bat ihn mir zu helfen.
„Kommst du mit bitte entgegen?“, fragte ich an.
„Ja sicher doch.“
Was für ein Glück, dass es Derek gibt!
Und während wir so Seite an Seite die Kisten im Lager zählten, sah ich verschmitzt zu ihm hinüber.
„Was ist?“, fragte er und lächelte mich an.
„Ich würde JETZT so gern mit dir schlafen.“ (Hatte ICH das jetzt tatsächlich gesagt???)
Er lachte gerade heraus. Sah mich dann an und geriet jedoch in Zweifel über sein offenbar eindeutiges Urteil über meine Worte.. „Aber?“, fragte er nach.
Ich zögerte. „Warst du wieder mit einer anderen zusammen?“
Erneut ein herzliches Lachen von ihm. „Nein.“
Ich kniff die Augen zusammen. „Was ist mit dieser Fußballspielerin?“
„Ich habe ihr abgesagt für dieses Wochenende.“ Er grinste mich an. War da noch etwas anderes zu erwarten?
„Und?“, fragte ich besser nach.
„Sie war stinkt sauer. Wüsste genau an was es liegt.“
Ich sah Derek abwartend an und hoffte er würde mich erleuchten und……er tat es.
„Sie mutmaßte, ich würde die Beziehung zu dir wieder aufleben lassen.“
Erneut entstand eine Pause und ich tat eine eindeutige Geste, die ihn aufforderte weiter zu reden. „Und? Ist es so?“
„Ja. Genauso ist es.“ Derek sah mir direkt in die Augen und sein Blick war warm und herzlich. Ich glaubte ihm. Warum auch nicht? Und ich hoffte ins Geheim es bedeutete, dass er mir nun womöglich wieder treu sein wird.
„Ich hatte darauf gehofft“, merkte er an und zwinkerte mir dabei zu, „dass du mich anrufst. Dass wir uns am Wochenende sehen.“
„Was nun eingetroffen ist. Aber ich möchte nicht, dass du denkst, ich rief dich ausschließlich nur deshalb an, weil du mich unterstützen solltest.“, stellte ich etwas klar und entschuldigte, ODER rechtfertigte mich. „Ich erhielt die Nachricht auf dem Weg zu dir.“
Derek nahm meinen Kopf zwischen seine Hände und drückte mir einen Kuss auf den Mund. „Ist doch alles okay. Sorg‘ dich doch nicht. Ich mach‘ das doch gerne für dich.“
Okay. Dachte ich so und lächelte zu ihm hinüber. Und am liebsten hätte ich ihn in diesem Moment erneut gefragt, ob er nicht doch wieder mit mir im Büro arbeiten möchte. Aber vielleicht brauchte es auch ein wenig Zeit und er war womöglich zu einem späteren Zeitpunkt wieder dazu bereit. Wer wusste dass schon, wie sich die Dinge entwickeln? Allerdings vermute ich, dass es aller Wahrscheinlichkeit nach nichts werden wird.  

„Sehen wir uns vielleicht auch heute Abend? Oder Morgen?“, fragte er nach einer Weile.
Ich zuckte mit den Schultern und machte ein betretenes Gesicht. „Möglicherweise. Wenn Gunnar sich entscheidet bei Alexa zu bleiben.“
Außerdem erfuhr ich von Derek, dass seine Mutter noch immer unentschlossen sei, was die Reise zu Weihnachten und Sylvester  beträfe. Er vermute, sie bliebe lieber hier.
WAS tue ICH nun in diesem Fall? Mich anderweitig umsehen? Was Derek sicherlich bemerken würde, wenn ich mit einem Mal zu Weihnachten verschwunden wäre. Das will ich nicht. Infolgedessen wird mir offenbar nichts anderes übrig bleiben, als hier im Zentrum auszuharren UND alles an Ereignissen, denen ich am liebsten entkommen wäre, (über mich ergehen zu lassen) anzunehmen.


So, nun bleibt natürlich die Frage im Raume stehen: Haben wir miteinander geschlafen? Oder nicht?
Ja. Wir haben.
(Und in diesem Moment überkommt mich erneut der Zwang zur Rechtfertigung. Gunnar schläft ebenso mit anderen. Sage ich mir dann. Erst heute Morgen erzählte er mir noch auf meine Frage hin, ob er nicht hungrig wäre, dass ihm Alexa gelegentlich den Schwanz lutsche und Lara so ziemlich alles täte, was ihn zufrieden stellt. Was will Mann mehr?)

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So, und nun gehe ich essen. Smile......