Sonntag, 11. Januar 2015

Kein leichtes Unterfangen – Auf „Schweden-Tour“




Es scheint als würden wir nun doch alles verlieren. Sind hier in Schweden unterwegs.......auf „Tour“ könnte man sagen und auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Deutschland ist für uns vorerst ebenso verloren, als zweite Wahlheimat.
„Mit WEM habt ihr euch nur angelegt?“, waren die aufgeregten Worte meines Vaters, als er uns vor einer Woche anrief. „Wir wurden massiv bedroht. Unsere Computer gehackt. Angehalten euch nicht zu unterstützen. Sonst würden auch unsere Filialen brennen.“
Und genau DAS tat es hier im Zentrum. Zwei unserer Hütten sind komplett abgebrannt. Gleich neben unserem Haus. Zudem noch ein Anschlag auf Gunnar und mich. Christine und Thomas blieben ebenso wenig verschont.
Begonnen hatte das Ganze verhältnismäßig unscheinbar. Ein paar Betrunkene, die lautstark sangen und grölten. Nichts Neues also, worauf man besonders hätte achten müssen. Aber dann......

So entschlossen wir uns am Ende, nach all den Aufregungen, vorerst das Zentrum zu verlassen. Mit unserem Wagen von Stadt zu Stadt und Hotel zu Hotel zu ziehen, um uns nach einem geeigneten Haus, unseren Bedürfnissen entsprechend, umzusehen. Denn man lässt uns offenkundig nicht in Ruhe......leben.
Und zuweilen frage ich mich, WER ist „man“? Die kriminellen Russen? Hat Wanja tatsächlich mit all dem, was uns derzeit widerfährt, etwas zu tun? Noch immer vermag ich dies nicht zu glauben. Vor allem, dass Wanja einer der (Mit-)Initiatoren unseres Unglücks sein soll.
Gleichwohl Gunnar und ich dieses Thema vermeiden, ist selbst mir klar, dass da etwas nicht stimmt. Nicht mit rechten Dingen zugeht, und vor allem in soweit nicht in Ordnung ist, so weit man sich vorstellen könnte, dass dies in der Tat ein Rachefeldzug (Wanjas???) gegen uns sein kann.

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Debatten, Diskussionen bis in die Nacht.....auch,....bezüglich der gesamten (Welt-) Politik. Da gehen Menschen aufeinander los, nur weil man sagt, was man denkt. Wo bleibt da die Meinungsfreiheit? Wissen die eigentlich noch was sie wollen, oder was sie tun? Eher nicht.
Debatten und Diskussionen vor allem auch darüber, was nun aus Christines Vision und dem Zentrum werden soll. Und ebenso darüber, dass wir das Zentrum weder halten noch dort verbleiben können. Denn allein, ohne die Unterstützung meines Vaters, schaffen wir es nicht. Gefährlich ist es obendrein!
In diesem Fall.....werden wir aller Wahrscheinlichkeit nach nun endgültig  kapitulieren und verkaufen müssen. Was wir eigentlich keinesfalls tun wollten.
Genau aus diesem Grunde sind wir nun auf dieser „Reise“, um für uns ein angemessenes zu Hause zu finden, welches allen Ansprüchen, Gunnars und den Meinen, gerecht wird.
Kein leichtes Unterfangen!

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Verspätete Wahrheit
Gunnar wollte mich schützen, alldieweil ich ohnehin bereits so angeschlagen war. Kam am Abend aus Stockholm. Kurz bevor die „Hölle“ über uns herein brach. Er sagte nur: „Ich war bei Hjalmar.“ Nichts weiter. Was ich von Anfang an nicht glauben konnte. Erst am nächsten Tag gestand er mir wo er tatsächlich gewesen war. Denn es fiel mir SCHON auf, wie „ausgeglichen“ er doch war.
„Ja. Ich war bei Siv. Alexandra kam dann auch noch dazu.“
Ich verzieh im ersten Augenblick......und schlief. Nur am nächsten Tag, als Unglück um Unglück über uns herein brach, war ich nicht mehr so tolerant.
Der über lange Zeit angestaute Zorn entlud sich in einem Ausmaß, wie seit langem nicht. Und ich vermochte mich nicht zu beruhigen.
Erst am nächsten Tag verspürte ich die körperlichen Schmerzen meiner Wut.
Jedoch viel Zeit mich zu erholen, blieb mir nicht.