Es scheint als würden wir nun doch alles
verlieren. Sind hier in Schweden unterwegs.......auf „Tour“ könnte man sagen und
auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Deutschland ist für uns vorerst ebenso
verloren, als zweite Wahlheimat.
„Mit WEM habt ihr euch nur angelegt?“,
waren die aufgeregten Worte meines Vaters, als er uns vor einer Woche anrief.
„Wir wurden massiv bedroht. Unsere Computer gehackt. Angehalten euch nicht zu
unterstützen. Sonst würden auch unsere Filialen brennen.“
Und genau DAS tat es hier im Zentrum.
Zwei unserer Hütten sind komplett abgebrannt. Gleich neben unserem Haus. Zudem
noch ein Anschlag auf Gunnar und mich. Christine und Thomas blieben ebenso
wenig verschont.
Begonnen hatte das Ganze
verhältnismäßig unscheinbar. Ein paar Betrunkene, die lautstark sangen und
grölten. Nichts Neues also, worauf man besonders hätte achten müssen. Aber
dann......
So entschlossen wir uns am Ende, nach
all den Aufregungen, vorerst das Zentrum zu verlassen. Mit unserem Wagen von
Stadt zu Stadt und Hotel zu Hotel zu ziehen, um uns nach einem geeigneten Haus,
unseren Bedürfnissen entsprechend, umzusehen. Denn man lässt uns offenkundig nicht
in Ruhe......leben.
Und zuweilen frage ich mich, WER ist
„man“? Die kriminellen Russen? Hat Wanja tatsächlich mit all dem, was uns derzeit
widerfährt, etwas zu tun? Noch immer vermag ich dies nicht zu glauben. Vor
allem, dass Wanja einer der (Mit-)Initiatoren unseres Unglücks sein soll.
Gleichwohl Gunnar und ich dieses
Thema vermeiden, ist selbst mir klar, dass da etwas nicht stimmt. Nicht mit
rechten Dingen zugeht, und vor allem in soweit nicht in Ordnung ist, so weit
man sich vorstellen könnte, dass dies in der Tat ein Rachefeldzug (Wanjas???) gegen
uns sein kann.
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Debatten, Diskussionen bis in die
Nacht.....auch,....bezüglich der gesamten (Welt-) Politik. Da gehen Menschen
aufeinander los, nur weil man sagt, was man denkt. Wo bleibt da die
Meinungsfreiheit? Wissen die eigentlich noch was sie wollen, oder was sie tun?
Eher nicht.
Debatten und Diskussionen vor allem
auch darüber, was nun aus Christines Vision und dem Zentrum werden soll. Und ebenso
darüber, dass wir das Zentrum weder halten noch dort verbleiben können. Denn allein,
ohne die Unterstützung meines Vaters, schaffen wir es nicht. Gefährlich ist es
obendrein!
In diesem Fall.....werden wir aller
Wahrscheinlichkeit nach nun endgültig kapitulieren und verkaufen müssen. Was wir
eigentlich keinesfalls tun wollten.
Genau aus diesem Grunde sind wir nun
auf dieser „Reise“, um für uns ein angemessenes zu Hause zu finden, welches
allen Ansprüchen, Gunnars und den Meinen, gerecht wird.
Kein leichtes Unterfangen!
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Verspätete Wahrheit
Gunnar wollte mich schützen,
alldieweil ich ohnehin bereits so angeschlagen war. Kam am Abend aus Stockholm.
Kurz bevor die „Hölle“ über uns herein brach. Er sagte nur: „Ich war bei
Hjalmar.“ Nichts weiter. Was ich von Anfang an nicht glauben konnte. Erst am
nächsten Tag gestand er mir wo er tatsächlich gewesen war. Denn es fiel mir
SCHON auf, wie „ausgeglichen“ er doch war.
„Ja. Ich war bei Siv. Alexandra kam
dann auch noch dazu.“
Ich verzieh im ersten
Augenblick......und schlief. Nur am nächsten Tag, als Unglück um Unglück über
uns herein brach, war ich nicht mehr so tolerant.
Der über lange Zeit angestaute Zorn
entlud sich in einem Ausmaß, wie seit langem nicht. Und ich vermochte mich
nicht zu beruhigen.
Erst am nächsten Tag verspürte ich
die körperlichen Schmerzen meiner Wut.
Jedoch viel Zeit mich zu erholen,
blieb mir nicht.