Sonntag, 15. Februar 2015

„Die Henne im Korb“




Es wird hier, bei Erik, über viele Dinge diskutiert und oft springt man von einer Thematik zur anderen. Jeder bringt sein derzeitiges Wissen und seine eigene Meinung zu jedem Thema mit ein. Unter anderen sprachen wir kurz über die Spiegelgesetze, mit denen ICH mich nicht zu identifizieren vermag. Zuvor ging es eigentlich mehr um die Hunamagie. Deren Philosophie des glücklich Seins ist.
„Dennoch herrscht auch dort das Patriarchat. Wie können Frauen unter solchen Umständen, wo sie von Männern dominiert werden, glücklich sein? Sie leiden, genau wie die Kinder. Die Welt um uns herum ist nur Scheiße, WIE, in der Göttin Namen, kann ich da gleichwohl noch die andere Wange hin halten, oder so tun, als wäre die Welt ein verträumter Ort der Musen. Es ist mir unmöglich mein Gesicht mit einem  beständiges Grinsen zu überzieht, gleich dieser falschen Gurus und Propheten! Hören wir doch endlich auf, mit dieser verdammten Schönfärberei.  Schließlich leben wir hier mit unserem physischen Körper in dieser Welt. Wie können sich da so viel in die Taschen lügen?!“
Ups. Alle sahen mich mehr oder weniger entgeistert an. Gunnar grinste. Und Derek schließlich auch. Taylor blieb unnachgiebig ernst und Viggo sah mich mit funkelnden Augen an. Was durchaus keine Kampfansage war. Offensichtlich gefiel ihm mein Temperament.
Er schmunzelte und wiegte den Kopf. „Es ist bequem. Aber dennoch ist nicht alles falsch. Liebe ist immer ein gutes Rezept. Nur unsere anderen Eigenschaften in uns, sind mindestens ebenso präsent. Nur sollten wir lernen, was wir wann einsetzen sollten. Aber ich schätze, dass ist eine Frage der Erfahrungen und somit auch irgendwie des Alter.“
„Männer sind zumeist unbedachter als Frauen. Denken nur für den Moment. Die Konsequenzen, lassen sie dann die Frauen ausbaden. Überdies werden sie nie erwachsen. Bleiben stets wie kleine Jungs.“
„Ein bisschen Kindlichkeit tut manchem gut.“, erwiderte Erik.
„Stimmt. Auch den Frauen. Nur tun sie es, wird ihnen Unreife und pubertäre Phantasien unterstellt.“
„Spielen wir jetzt Männer gegen Frauen?“, meldete sich Joseph zu Wort.
„Die Wölfe halten still.“, platzte es unerwartet, gebieterisch und völlig intuitiv aus mir heraus. Ich war selbst über meine Aussage perplex.
Erik sah mich mit leuchtenden Augen der Überraschung an. Und nicht nur er. Auch Gunnar, Viggo und Joseph. Taylor hielt sich im Hintergrund.
„Ahhhh. Du weißt....“, sagte Joseph schließlich und Erik nickte mir wohlwollend zu.
So setzte sich die Diskussion um Männer- und Frauenwelten noch eine Weile lang fort bis über den Lunch hinaus. Es gab Fisch mit Gemüse in Tomatensoße.
Gleich anschließend duschte ich. Zum spazieren Gehen, war ich schlicht und einfach zu faul
Dann setzte ich mich noch einen Augenblick mit Gunnar auf die Couch.
„Wirst du sie ficken?“, fragte ich ihn. Alldieweil mir bewusst war, dass er in wenigen Minuten zu Siv aufbrechen würde.
„Wenn sie es will.“ Er grinste und ich funkelte ihn an. „W-A-S? Schließlich ist es ihr Geburtstag.“
„Was sollte ich dann dabei?“
„Du willst doch so wie so nicht mit mir kommen.“
„Ach, weist du das so genau?“
Gunnar horchte auf. „Kommst du etwa doch mit mir?“
Ich schnaufte. „Nein. Natürlich nicht.“
Nun ließ er sich, anscheinend enttäuscht, in die Kissen sinken. „Schade. Komm doch mit.“ Ein treuer Hundeblick mit einem beidäugigen Zwinkern begleitete diese Aufforderung. Nur wusste er mit ziemlicher Gewissheit, dass ich hier bleiben würde. Und genau genommen war es nicht wirklich so übel hier. Schließlich war ich die einzige Frau unter Männern. Was schon einigermaßen schmeichelhaft für mich ist, von den Herren (bis auf Taylor) verwöhnt zu werden.
„Okay. Derek wird auf dich achten.“, sagte Gunnar dann zu mir und winkte ihm kurz zu mit seiner Hand. Er hatte es gehört und nickte zustimmend.

 Nun ist Gunnar fort und hat Taylor an meiner Statt mit sich genommen. Was doch viel sinnvoller scheint. Denn ich fühle mich hier bei Erik, Joseph, Viggo und Derek doch über die Maßen wohl....als Henne im Korb.