Sonntag, 8. Februar 2015

Sei mir nicht böse......



Derek hatte sich bereits nach nur einem Tag entschlossen Eriks Angebot anzunehmen. Denn Erik erkannte in Derek den willigen Schüler, den er brauchte und ebenso dessen Potenzial. Obgleich Derek bisher mit spirituellen Dingen nicht wirklich viel am Hut hatte, scheint er doch neugierig und interessiert zu sein.
Gunnar unterhielt sich gestern eine lange, lange Zeit mit ihm. Und Viggo freut sich auf den neuen „Kameraden“.
Ich hingegen, strapazierte meine Kräfte erneut „über“. Was mir selbstredend nicht gut tat. Sodass ich heute genau genommen ein wenig Ruhe nötig hätte.
Obendrein übermannten mich abermals Panik-Attacken, welche Gunnar abzufangen hatte.

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„Küss ihn schon.“, forderte mich Gunnar auf und Derek, der neben mir stand, schien offensichtlich ebenso verlegen wie ich. Es war ihm, genau wie mir, in Gunnar Gegenwart ein wenig peinlich, Intimitäten auszutauschen. Jedoch nach der zweiten Aufforderung griff Derek entschlossen nach meinem Kopf, nahm ihn zwischen seine Hände, zog mich zu sich heran und küsste mich vor Gunnars Augen auf die Lippen.
Was die beiden nun tatsächlich im Inneren dachten und fühlen.....entzieht sich meiner Kenntnis. Mir jedenfalls, war es um Einiges unangenehm.

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„Wir können nicht ewig bei Erik bleiben.“, antwortete Gunnar auf meine Bemerkung hin, dass wir doch hier im Zauberwald verweilen könnten, bis alles, einschließlich meiner Finanzen, geklärt sei.
„Bin ich hier etwa nicht willkommen? Oder was?“, monierte ich doch eher spielerisch als ernst. Weil ich wusste, dass es Erik schon behagte, mich in seiner Nähe zu wissen, und vor allem zu sehen.
„Natürlich. Aber du hast sicher bemerkt, dass hier sonst keine Frauen weiter sind, und das.......“
Ich ließ Gunnar nicht ausreden und vervollständige nach meinem gut Dünken den Satz: „....hier ein geheimer Männer-Druiden-Orden residiert und seine schwarz-magischen Künste ausübt.“ Bei diesen Worten musste ich grinsen und Gunnar ebenso, alldieweil sie inhaltlich immens überzogen waren und für „normale“ Ohren doch eher absonderlich klangen.

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Besprochener und vereinbarter Sex am Morgen. Denn genau genommen stand mir nicht wirklich der Sinn danach. Zu viele Gedanken vernebelten mir das Hirn, als dass in mir ungezügelte Lust hätte aufkommen könne.
Danach die „kalte Dusche“.
„Ich hatte vor heute zu Hjalmar zu fahren.“, begann Gunnar verhältnismäßig zaghaft zu reden. „Kontakte aufzufrischen, um womöglich in absehbarer Zeit einen Modeljob zu bekommen. Oder vielleicht sogar mehr. Mein Bruder weiß immer, wo man annehmbare und gut bezahlte Arbeit findet, die vielleicht sogar noch Spaß machen könnte.“ Gunnar sah mich an und bevor er weiter sprach, kniff er die Augen ein wenig zusammen und fixierte mich aufmerksam. „Vielleicht erkundige ich mich auch schon mal nach einer kleinen Wohnung und bei dieser Gelegenheit gedachte ich bei Siv vorbei zu schauen.“ Er wartete ab, wie ich auf diese Bemerkung reagierte, die er so beiläufig in den Raum warf.
Ich selbst brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, dass er aller Wahrscheinlichkeit nach mit Siv bereits gesprochen, und einen „Termin“ für heute Abend vereinbart hatte.
„Was habt ihr geplant? Hast du vor mit Siv und ihren Schwestern deinen Neigungen zu folgen?“
Gunnar sah mich eindringlich an und wartete einen Augenblick bevor er antwortete. „Und was wenn ja?“
Ich versuchte mich aus seinen Armen zu winden. Aber er hielt mich fest. Ich funkelte ihn an und pustete entrüstet die Luft laut hörbar aus meinem Mund heraus.
„Was ist? Du weist es doch, dass ich ab und an....“
„Ja. Ab und an.“ Ich schmollte. „Und was treibt ihr da so?“, hörte ich mich nach eine Weile fragen.
Gunnar stutzte. „Du kennst doch meine Vorlieben.“ Er lächelte leicht und unsicher. Offensichtlich wusste er nicht genau, was ich zu hören gedachte und er sagen sollte.
„Versohlt sie dir wieder den Arsch. Oder was?“
Gunnar schüttelte lachend den Kopf. „Ja vielleicht. Und den Schwanz natürlich. Mit dem Lederriemen.“
„Und was noch?“
Gunnar greuselte die Stirn und zog die linke Augenbraue nach oben.
„Sag’ schon! Nach WAS hättest du denn heute Verlangen?“
„O-k-a-y. Du willst das tatsächlich wissen?“
„Ja.“ Und eigentlich wollte ich das nicht wirklich. Der Trotz, die Eifersucht und das verletzt Sein bei dem Gedanken, dass Gunnar noch heute, nachdem wir beide Sex miteinander hatten, mit dieser Siv und ihren Schwestern in abartigen Szenarien zusammen sein würde, ließen mich diese Gedanken weiter verfolgen und auf eine perfide Art wollte ich zumindest wissen, welchen absonderlichen Spielereien Gunnar sich zu unterziehen gedachte.
„Phhhuuu. Na ja. Ich dachte auch an eine Prostatamassage, währenddessen einer der Frauen meinen Schwanz lutscht und eine andere mich küsst. Ein Analplug und noch ein paar andere neckische Spielereien wären auch ganz nett. Natürlich lasse ich mir dabei die Augen verbinden. Das macht alles noch aufregender.“ Gunnar zwinkerte mir zu und ich wusste nicht, ob ich zurück lächeln, oder mich doch eher angewidert abwenden sollte. Ich blieb ernst und fixierte seine Augen. Mein Hirn spulte Bilder der von Gunnar beschriebenen Szenarien ab und am Ende verzog ich nur zynisch mein Gesicht zu einer Grimmasse und blieb ernst.
„Du wolltest es hören.“
Ich drehte mich auf den Rücken und starrte an die Decke.
„Na ja. Vielleicht“, sprach Gunnar weiter, „kehre ich dann auch den Switcher raus und habe wilden Sex mit allen Dreien.“
Das waren genug „beflügelnde“ Worte für meine Phantasie! Ich schmollte erneut.
Gunnar drehte sich nun zu mir um, küsste mich auf die Lippen, was ich ein wenig widerwillig geschehen ließ, und strich mit dem Rücken seiner Hand wieder und wieder über meine Wange. „Bitte sei mir nicht böse Rea.“

Infolgedessen wird Gunnar heute den gesamten Nachmittag und Abend nicht bei mir sein. Die Nacht....ließ er ebenso „offen“. Alldieweil er nicht genau zu sagen vermochte, wie lang die Session mit den Schwestern andauern würde.
Macht er sich überhaupt keinerlei Sorgen, dass man ihn erkennt und verhaftet? Offensichtlich nicht!
„Dann kannst du mich auch gleich mit ins Zentrum nehmen.“, platzte es wenig widerborstig aus mir heraus.
„Das ist zu gefährlich! Schließlich solltest du dich von Wanja fern halten.“