Es war mir völlig aus den Gedanken gefallen, dass am Samstagabend
eine kleine Party in unserem (?) Hause stattfinden soll. (Daran merkt man, wie
unwichtig mir derartige Dinge sind.) Die Initiatorin war Sashas Mutter Judith.
Sie kam am späten Nachmittag, um die Bestellungen der diversen Party-Services
entgegenzunehmen und alles vorzubereiten. Ich tat verdutzt.
„Ich dachte, ich hätte es dir gegenüber erwähnt.“, sagte
Sasha recht beiläufig. Was gleichwohl der Wahrheit entsprach. Aber egal. Ich
hatte es schlichtweg vergessen.
Und dann noch die (Anschuldigung – Zurechtweisung)
Anmerkung von Judiths Seite aus, man hätte bemängelt, dass ich mich während der
Einweihungs-Party unseres (?) Hauses doch eher zurückgezogen und nicht mit den
geladenen Gästen geplaudert hätte.
Anfänglich wandte ich mich in Rechtfertigungen, welche
jedoch der Wahrheit entsprachen. Denn gerade in den Abendstunden, tritt das Müdigkeits-Syndrom
auf, wo mir die Augen zufallen und im Hirn die Lichter ausgehen. Aber offenbar
schein man dies nicht verstehen zu wollen. Infolgedessen kam, was kommen
musste. Ich wurde wütend (oh! oh!) und trat schlagfertig den Gegenzug der Wahrheit an. Mit klaren und
recht deutlichen Worten zauberte ich Erstaunen auf Judiths Gesicht. Sie war
total perplex ob meiner Ehrlichkeit (die wohl aus dem Rahmen der
allgemeingültigen Erklärungen fielen, welche in diesen Situationen für
ihresgleichen üblich sind). Stand da mit großen Augen und geöffneten Mund.
So bin ich eben. (Höflichkeits-Geplänkel liegt mir in
solchen Momenten nicht.) Ich kann einfach nicht lügen. Punkt!
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Auch dieses Mal wurde ich meinen neu erworbenen Ruf der
sich Absondernden gerecht. Zudem vermochte ich nicht damit aufzuhören schlicht
und einfach nur mit Ehrlichkeit meine Antworten und Sätze zu formulieren, wenn
mich jemand fragt. Was offensichtlich sehr ungewöhnlich für diese Kreise war
und ist. Aber wozu lügen? Verdamm! Das liegt mir nicht. Die Höflichkeit blieb in
jedem Fall gewahrt.
Nun, ich hielt mich weitestgehend abseits von allem. So
viele Leute waren es nicht und vor allem die Gleichen wir beim letzten Mal. Nur
Clair hatte dieses Mal Verstärkung mitgebracht. Ihre Mutter Ines (die versuchte
mich auszufragen).
„Wie lange bleiben sie dieses Mal?“, bohrte sich zynisch
nach.
„Nicht viel länger wie beim letzten Mal, denke ich. Keine
Angst, ihre Tochter kann Sasha haben, wenn ER sie will. Ich beanspruche ihn
keineswegs.“, war meine unverblümte Antwort darauf und dann wandte ich mich ab
von ihr. Ließ sie stehen.
Tja nun, was war Sashas Meinung zu alldem und vor allem zu
meinem Verhalten? Er ließ mich
gewähren……….schmunzelte nur.
Grund zu Eifersüchteleien gab es nicht. Gleichwohl
eifersüchtig bin ich nicht. Wozu? Und selbst ALS sich Claire mit Sasha
unterhielt, fühlte ich nur Gleichgültigkeit.
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Wir sind in der Tat überaus spät zu Bett gegangen.
Schliefen daher heute aus. Das letzte Mal auf die Uhr gesehen, hatte ich gegen
drei Uhr nachts.