Sasha ging erneut und unvermittelt vor mir auf die Knie.
„Heirate mich.“, bat er aus heiterem Himmel.
„Ich bin doch bereits verheiratet.“, antwortete ich ihm.
„Ja, ich weiß.“, war seine Antwort mit schierer
Verzweiflung im Gesicht. „Wenn du frei wärst und Gunnar nicht kennen würdest,
sähest du eine Zukunft für uns?“ Sein wehmütiger Blick sprach Bände und trafen
mich (oder sollte mich treffen?) sehr tief im Inneren. Vermutlich benötigte er
erneut eine Bestätigung aus meinem Mund, um zumindest weiterhin hoffen zu
können.
Mit einem „Ja.“, gab ich ihm kurz und knapp zu verstehen,
dass es für mich durchaus denkbar sei, mit ihm zusammen zu leben (vielleicht
auch irgendwann?????? Wer weiß.). „Aber ich trage keinen Blutdiamanten.“,
schwenkte ich um, um diesem Thema zu entgehen.
„Wenn du magst kaufe ich dir einen silbernen Ring mit
einem Stein, der dir gefällt.“, ging er darauf ein. Aller Wahrscheinlichkeit nach
in der Hoffnung, bei dieser Thematik bleiben zu können. „Gold wäre allerdings
schon besser. Meinst du nicht?“
„Im Augenblick tage ich Gunnars Ring und möchte keinen
anderen. Es tut mir leid Sasha. So ist es eben.“
Dem erneuten Heiratsantrag von Sasha war am Morgen ein
eher intimes Gespräch voraus gegangen, dessen Inhalt sich unter den anwesenden
Erwachsenen ausgebreitet hatte. Was mir genau genommen schon ein wenig peinlich
und nicht meine Absicht gewesen war. Jedoch nicht wegen der beiden Männern
Sasha und Kevin. Sondern doch eher wegen Kevins Frau Janina. SIE kannte ich am
Wenigsten und ich weiß, dass sie mich (hasst) nicht mag. Daher war ich eben NICHT
darauf erpicht, mit ihr so derart Persönliches zu teilen.
„Was ist los mit dir?“, hatte mich Kevin gefragt, als ich
aus dem Schlafzimmer kam und Sasha mit besorgter Miene hinter mir her in
Richtung Bad. „Ist alles in Ordnung?“
Ich druckste herum. Bedeutete ihm einen Augenblick Geduld
zu haben. Denn in diesem Moment hatte ich nicht vor, ihm eine Antwort auf seine
Frage zu geben. Aber da ich Kevin bereits SO lange kannte und in der Lage war,
mit IHM über alles zu reden, gleich, was es auch betraf, antwortete ich ihm etwas
später, als wir alleine waren, wahrheitsgemäß.
Jedoch zuerst tat Sasha sich vor. Entschuldigte sich
tausend Mal dafür. Dass beim Sex offenbar etwas schief gegangen war, sodass ich…..tja
nun,….blutete.
„Es liegt an mir.“, sagte ich zu ihm, in der Hoffnung, er
würde sich beruhigen. Denn er war aufgeregt. Zudem entsprach es gleichwohl der
Wahrheit. Es war tatsächlich ein Problem meinerseits
„Dann müssen wir eben besser darauf achten. Es gibt doch
zahlreiche Cremes, um dir den Verkehr zu erleichtern. Ich weiß, mein Penis ist
offenbar ein wenig groß.“
„Daran lag es nicht.“, wurde ich beinahe noch ungeduldig
und wies ihn zurück. Erklärte ihm jedoch dann……usw…..usf…..was ich HIER, an
dieser Stelle nun wirklich nicht wiederholen will.
„Dann müssen wir zukünftig Wege finden, damit dies nicht
wieder passiert.“
Ich nickte nur. Hob und senkte demoralisiert die
Schultern. „Und so etwas möchtest du tatsächlich bis zum Ende deiner Tage an
deiner Seite haben?“
„JA!“, kam die Antwort wie aus der Pistole geschossen. So
eindeutig und klar.
„Ich kann dich nicht verstehen.“, sagte ich noch leise zu
ihm und ER, Sasha, nahm mich in den Arm. „Alles ist gut. Hab‘ keine Angst. Ich
bin bei dir.“, sprach es und drückte mich fest an sich.
Wow! Dachte ich so. Also doch ein äußerst empfindsamer
Mensch (der mich liebt). Alles war sehr emotional. Die Situation
spiegelte sich in unseren Gesichtern wieder, sodass sich Kevin, als er mir begegnete,
offenbar veranlasst sah, mir diese Frage zu stellen.
„Derartiges ist dir mit mir aber nie passiert,….soweit ich
mich erinnere.“, merkte Kevin mit aufmunternder Stimme an und schon kam Janina
dazu, der Kevin mit einer Handbewegung zu verstehen gab, dass sie wieder gehen
solle. Janina war total verdutzt und stand einen Augenblick lang da, bis sie
dann schließlich gekränkt auf der Ferse drehte und ging.
„Du hast Recht. Aber damals war mein Körper noch gesund
und noch nicht von so vielen Medikamenten geschädigt. JETZT wäre es durchaus
möglich, dass es mir mit dir genauso erginge. W-e-n-n- DU wieder……, tja und, du
weißt, was ich sagen will.“
Kevin grinste und winkte dann ab. Ja, ich weiß und ich
werde bald wieder……KÖNNEN. Glaube mir! UND....es wäre mir selbstverständlich
gleich. Ich würde dich trotz all deiner Problemchen nehmen.“, spielte er meine
Kränklichkeiten mit einem Lächeln herunter, welches umwerfend war. OH JA! Kevin
war äußerst charmant!!!!!
Wir redeten noch eine Weile sehr,….sehr offen miteinander,
bis Janina erneut erschien.
Ich winkte sie heran. „Es tut mir leid Janina. Verzeih
deinem Mann.“, entschuldigte ICH mich anstelle Kevins bei ihr. „Es ist nichts
Bedenkliches für dich. Es ist nur….“, stotterte ich weiter, „ich kann so gut
mit Kevin über alles reden.“ Und schon stand Sasha neben ihr, der noch im
Augenblick verstand, um was es ging. Er runzelte die Stirn.
„Was ist?“, fragte ich ihn.
„Besprichst du alles mit Kevin?“
„Verstehst du nicht, wie angenehm es ist, dass NOCH jemand
außer dir hier ist, mit dem ich reden kann?“
Sasha kratze sich ein wenig verlegen am Kinn und nickte. „Natürlich.
Du hast Recht. Verzeih. Also weiß er jetzt über alles Beschied?“ (Kam es ein
wenig süffisant herüber.) Sasha kräuselte die Stirn.
Ich nickte“. Ja. Warum nicht?“, verteidigte ich mich.
„Und sie“, Sasha drehte den Kopf und sah zu Janina hin, „Weiß
es ebenfalls?“
Janina nickte. Denn ich hatte ihr schon ansatzweise
erklärt, um was es in dem Gespräch zwischen mir und Kevin gegangen war.
Sasha schien trotz alledem ein wenig verstört, ob meiner
Offenheit, vor allem wohl Kevin gegenüber, alldieweil es so intime Dinge
betraf.
„Sasha bitte.“, begann ich noch einmal die Situation zu
bereinigen. „Ich vertraue Kevin und vermag mit ihm nun einmal wie mit einem
guten Freund zu reden. Denn genau DAS ist er auch Und ich kenne ihn schon von
Kindesbeinen an aus Deutschland.“
„Schon gut. Kein Problem.“, sprach es und ging duschen.
Und gleich danach,……der wiederholte Heiratsantrag.
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Es ist kalt geworden hier. Heute Nacht waren es minus
sieben Grad……….
Alles ist gut…im Augenblick. Von Gunnar nichts. Und Erik
erreiche ich ebenso wenig.