Dienstag, 7. November 2017

Ein Ganztags-Job und…..Du bist tausend Mal schöner als er…..



Kevin hat sich um-entschieden. Er bleibt noch bis zum Wochenende hier. Geplant war genau genommen, dass er heute fliegt.

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Ich rief Erik an, weil ich nicht aufhören kann an Gunnar zu denken. Er meldete sich bislang bei mir nicht.
Was mir Erik allerdings zu sagen hatte, war nicht wirklich erfreulich und scheint, für mich, erneut eine längere Zeit OHNE meinen Mann zu bedeuten. Er wäre auf einem Trip nach Nordkalifornien zu einem Schamanen. Tate okna nita pehin hätte ihm einen Kontakt vermittelt und mitgeteilt, damit er eine Reinigung in einer Schwitzhütten-Zeremonie durchlaufen kann, was sein Wunsch gewesen wäre.
Nun, mag es eben SO sein. Und ICH,….bleibe infolgedessen weiterhin bei Sasha, was diesen freuen wird.

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Ein Thema für Sasha ist nach wie vor die Haushälterin, die ICH nicht hier in diesem Haus haben möchte. Was irgendwie auf ein Kindheitserlebnis von mir zurückgehen könnte. Denn ich sah das Hausmädchen meiner Mutter, wie sie mit deren Kleidern vor dem Spiegel kokettierte, als ich durch den Türschlitz spähte. Ich war entsetzt. Gleich anschließend durchwühlte sie den Schmuck meiner Mutter und ICH, als kleines Kind von etwa fünf Jahren, hatte nichts anderes zu tun, als es meinen Eltern zu (melden) sagen, woraufhin diese Frau noch umgehend entlassen wurde. Erst viel später wurde mir die Tragweite meines Handelns bewusst. Als kindlicher Sprössling der Familie war es mir damals unmöglich die Konsequenzen meiner Worte abzuschätzen.
Ich mag es schlichtweg nicht, wenn fremde (Hände) Leute in meinen Sachen wühlen, sie berühren, oder ganz und gar überziehen.
Mag sein, eine Köchin vielleicht. Denn mein heutiger Versuch eines Mittagessens, war nicht von Erfolg gekrönt. Ich kannte das Rezept. Hatte es bereits einmal zubereitet und es schmeckte wunderbar. Die Zutaten mögen auch dieses Mal die Gleichen gewesen sein, nur die Produkte in den verschiedenen Ländern sind unterschiedlich in ihrer Konsistenz und Zusammensetzung. So kam es dazu, dass mein Lunch mir heute Bauchschmerzen bescherte, alldieweil zu scharf.
Mein Koch in Schweden bereitet täglich die Mahlzeiten speziell nach meinen Wünschen zu. Noch ein Grund mehr dorthin zurückzukehren.

Ein anderes Thema ist Portland.
Aus welchem Anlass auch immer, sprach ich Sasha intuitiv darauf an. Eigenartiger Weise verspüre ich ein obligantes Verlangen dorthin zu ziehen. Ich vermag nicht zu sagen warum, denn es gefällt mir in diesem Haus zu sein. Das dorthin Ziehen scheint offenbar mit Sasha geschehen zu müssen. So eine mutmaßliche Vorahnung.
Sasha wiegt sich daraufhin noch mehr in der Hoffnung, dass ich mich am Ende womöglich doch noch für ihn entscheide. Was eigenartiger Weise eben NICHT wirklich mein Begehren ist (was ich fühle). Denn ich liebe meinen Mann. Jedoch einen derartigen Schritt verknüpft Sasha allerdings und natürlich mit einem engeren Bündnis zwischen uns. Wieder vermehrt höre ich von ihm wie er von Heirat spricht. Derartiges Tun liegt mir in jedem Fall fern.

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Im Allgemeinen ging es mir heute recht gut, nach ein, zwei Tagen der Gliederschmerzen und Kraftlosigkeit. Von allen anderen und üblichen Beschwerden einmal abgesehen, wie Krämpfe am Rücken und um den Brustkorb herum, oder die Beschwerden mit den Venen. Zudem hatte ich mir ebenfalls vor etwa einer Woche eine Blasenentzündung zugezogen, die sich hin und her bewegt, was das aus-heilen oder rückfällige werden betrifft. Und heute nun noch zusätzlich, nach dem Lunch, die Magenschmerzen, die mich lähmten, weil mein Gericht nicht gelang.
Genau genommen hatte sich Sasha am Nachmittag mit seinem Vater verabredet. Sagte dahingegen das Treffen ab und blieb bei mir, weil er sich um mich sorgte.
Als ich mir einen Tee am Tresen in der Küche zubereitete, hörte ich Kevin zu Sasha sagen. „Rea ist ein Ganztags-Job. Glaubst du wirklich, du bist dem gewachsen?“ Und ich vermute, diese Frage zielte darauf ab, Sasha auf den Zahn zu fühlen, ihm deutlich vor Augen zu führen, WAS ihn mit mir erwarten wird UND ein sachter sowie cleverer Angriff auf einen Konkurrenten.
Späterzu fragte mich Kevin, als wir alleine waren, ob mir Sasha tatsächlich attraktiv erscheint. Und da ich nicht lügen kann, sagte ich ihm die Wahrheit. „Du bist tausend Mal schöner als er.“
Kevin grinste zufrieden und dann fragte er nach Gunnar. „Wie ist es mit ihm und mir?“
„Oh!“, ließ ich verlauten. „Ihr beide scheint mir so la la gleichauf zu sein.“ Ich zwinkerte ihm zu.
„Aber IHN liebst du mehr als mich?“, fragte er noch.
„Ja. Das strimmt. Aber es ging hier lediglich um Äußerlichkeiten, die Attraktivität. Oder etwas nicht?“