Donnerstag, 9. November 2017

Womöglich ein (geheimer) Plan, oder NUR eine "Absicht"?



Wiederholte kurze Wortwechsel zwischen Sasha und mir, welche sich immer wieder um das gleiche Thema ranken und ein Gespräch mit Kevin im Vertrauen. Nichts Anrüchiges. Denn selbst Janina, Kevins Frau, war dabei.
Kevin hatte das Thema Sasha angeschnitten, als wir alleine waren. Erst einige Zeit später kam Janina hinzu.
„Dein Jude mag kein schlechter Mensch an sich sein.“, merkte Kevin charterauswertend an. „Insbesondere wenn er liebt und er scheint dich tatsächlich zu lieben Rea. Daran besteht wohl keinerlei Zweifel. Aber wehe dem, er bekommt/bekäme dich nicht.“
„Ich weiß.“, sagte ich mit ernster und zustimmender Mine. „Dann bricht die andere Seite von ihm durch. Kultur, Religion und Familie. Womöglich ebenso eine Charaktereigenschaft, die von Vehemenz geprägt ist.“
„Keine gute Mischung, bei DEM Hintergrund.“
„Ja. Zweifelsohne. Was nicht ausschließlich auf das Judentum zutreffend ist. All diese derzeitigen Religionen sollten verboten werden, weil sie frauenfeindlich sind. Eine mehr, die andere weniger und sicher gleichwohl nur durch Entwicklung, stellen sich gelegentliche Verbesserungen ein. Das Aufbegehren von mutigen Frauen gegen all diese Ungerechtigkeiten und Entmündigungen. Allerdings gibt es ebenso und gleichermaßen Rückschläge zu verzeichnen.“

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Es ist unbeschreiblich angenehm, so nahe BEI und MIT Kevin zu sein und trotz alledem (eben) NICHT mit ihm schlafen zu müssen. Denn man erinnere sich was ich empfand, ihn so privat in diesem Zustand der Versehrtheit zu sehen. Nur gut, dass er zügig Vorschritte in Richtung Genesung geht.  Und womöglich sogar, in absehbarer Zeit, der Alte ist (mit all seinen Vorzügen).
Kevin ist überhaupt ein  attraktiver Mann mit Witz und Verstand. Was damals (und noch heute) ein Grund für meine Verliebtheit  war (ist).
„Warum kommst du nicht mit uns nach Hause?“, fragte er mich und ich war verwundert. An dergleichen hatte ich selbst bereits gedacht. Jedoch nur kurz und hatte es rasch verworfen. (?)
„Phhhhfff“, blähte ich die Wangen auf. „Das war ebenso bereits mein Gedanke. Jedoch…..ich weiß nicht so recht.“
„Aber du weißt schon, dass er dich nicht einfach SO gehen lässt? Wolltest du es.“, gab Kevin zu bedenken.
„Ja. Dies ist mir durchaus bewusst.“
„Dein Jude ist doch recht besitzergreifend.“
„Das letzte Mal hatte mich Gunnar abgeholt.“
Kevin lachte. „Da hatte er nichts sagen können. Aber nun? Wer weiß, wann Gunnar wieder kommt. Willst du tatsächlich so lange bei ihm bleiben?“
Ich schnaufte. „Keine Ahnung.“
„Du vermittelst ihm offenbar den Eindruck, als tätest du es, wenn du bereits ein Haus für euch in Portland suchst.“
„Ja ich weiß.“
„Also WAS? Kommst du mit mir zurück?“
„Wann fliegt ihr denn?“, verwendete ich bewusst den Plural, damit Janina nicht etwa noch argwöhnisch wird. (Denn sie schaute schon SO skeptisch zu mir herüber.)
„Keine Angst.“, sagte ich zu ihr hingewandt. „Ich nehme dir Kevin nicht weg. Das ist NICHT meine Art, anderen Frauen den Mann zu stehlen.“
„Und WAS hast du mit meiner Schwester getan?!“
Oh! Oh! DAS war nicht gut!
Kevin mahnte zu Besonnenheit und sie schluckte. Ihre Mine war eindeutiger Natur.
„Ich weiß, dass du mich hasst.“, sagte ich zu ihr. „Aber ICH bin nicht der Feind.“
„Wer dann?“, fragte sie leise und sah Kevin dabei schmollend an.
Ich musste lächeln und antwortete nicht. Es war mir schlicht und einfach zu kindisch.
„Wir fliegen am Samstag.“, antwortete Kevin mir dann doch noch zum Schluss mit einem Lächeln. Und dabei sah er von der einen Frau zur anderen.

Nun, Sasha scheint jedoch etwas zu ahnen. Denn es fiel der Satz zu Kevin hin mit einem vorwurfsvollem Blick: „Du übst einen schlechten Einfluss auf Rea aus.“, merkte Sasha ein wenig unsicher mit einem Augenzwinkern an und stellte diesen Vorwurf in den Raum, welchen Kevin selbstredend eben NICHT so stehen lassen konnte. (Männer eben. Die beständig miteinander konkurrieren müssen.) Ein Gespräch entbrannte zwischen den beiden Männer, dessen zeuge ich wurde und es amüsierte mich zu sehen, wie brillant beide sind.
Zwischendrinnen dachte ich so, es scheint den beiden offensichtlich sogar noch Spaß zu machen, in dieser Art der Rhetorik gegeneinander anzutreten.

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Der Donnerstag-Mann meldete sich bei mir. (Viel lieber wäre es mir gewesen, wenn Gunnar angerufen hätte!)
Tja nun, WAS ver-meldete er vom Zentrum am See und von sich selbst? Nichts wirklich Neues,……um es abzukürzen…….

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Ich wünschte so sehr, dass Gunnar endlich wieder bei mir wäre. Bereits aus diesem Grund allein, sollte ich die Heimreise mit Kevin ins Auge fassen.