Von mir ungebeten, jedoch von Judith gesandt, stellten sich
gestern noch verschiedene Dienstboten, Hausmädchen und Gärtner vor. Ich lehnte
sie ab bis auf Eine. Jessica Snow. Und selbstverständlich noch den Gärtner.
Göttin noch eins, wozu brauche ich das hier??? Eine Frau,
die einmal pro Woche/Tag zu uns kommt, um das Haus in Ordnung zu bringen, ist
mir vollends genug! Sei denn, wir hatten Gäste. Sollte man doch für mich und
Sasha dieses Haus in Portland erwägen, ist abzusehen, was geschehen wird. Nun
gut, dieses Haus ist um einiges voluminöser als dieses hier, was eine gewisse
Anzahl an Personal erforderlich macht. Mag sein. Wir werden sehen.
……..und gleich kurze Zeit später eröffnete mir Sasha, dass
das Haus in Portland nun doch alsbald unser ist und vorbereitet wird.
„Es gefällt dir. Oder?.“, hatte er mich gefragt, als ich
mir noch einmal die Seite mit den Fotos von diesem Haus angesehen hatte.
Ich nickte nur und dachte an den Preis. Meinen Preis, welchen ich dafür zu
zahlen hatte und nicht bereit dazu war. Aber nun scheint auch dies offenbar ohne
Belang.
„Es wird gekauft.“, konstatierte Sasha und lächelte mich
zufrieden an.
In der Tat, es war wohl nicht gelogen, dass er mir die
Sterne vom Himmel holen will. Dies ist jedoch NUR ein Haus….gleichwohl
es mir in der Tat gefiele dort zu wohnen.
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Da ich Gunnar nicht erreiche, rufe ich jetzt Erik täglich
an und hoffe…….Ich drängte ihn sogar.
„Wenn Gunnar wieder zu dir kommt, ist er wie neu. Du wirst
sehen.“, sagte er, um mich erneut zu beruhigen. Denn ich war aufgebracht.
„Wie neu?“, was soll das denn bitteschön bedeuten. Dachte
ich so und Erik ahnte/wusste natürlich, was quälend durch mein Hirn zu springen
schien.
Ein Lachen war zu hören von ihm „Gedulden dich bitte Rea.
Alles wird gut.“
„Wie lang denn noch? Es sind bereits einige Wochen. Warum
spricht er denn nicht mit mir?“ In meiner Stimme klang die Verzweiflung, welche
ich zutiefst in meinem inneren empfand und nicht nur in diesem Augenblick,
denke ich an Gunnar. „Fand er vielleicht doch eine andere Frau? Eine
Pocahontas, in die er sich in seiner trauernden Verzweiflung verliebte.“, begann
ich mein Wehklagen von neuem, so wie jedes Mal, wenn ich mit Erik sprach. Zudem
fügte ich dieses Mal noch diverse Vermutungen hinzu wie: „Womöglich
beabsichtigt er mit einer anderen Frau ein Kind zu zeugen, das das gestorbene
ersetzt. Sollte es allerdings erneut zur Wintersonnenwende geboren werden,
würde es erst in einigen Monaten gezeugt werden müssen. Bleibt er so lang von
mir fern? Oder bleibt er ganz und gar, bis es geboren würde/ist?“, steigerte
ich mich in diese Vorstellung, in diese wilde Phantasie, welche ich mir des
nachts in meinem Kopf zusammengesponnen hatte hinein bis mich Erik stoppte mit
erneut den gleichen Worten und ich…..legte auf, denn Sasha kam vom Joggen
zurück.
Im Augenblick bin ich ohnehin so derart verzagt, dass ich
Sasha gegenüber gelegentlich grundlos ungehalten bin. Das ist nicht wirklich
angebracht und ich finde, er verdient dies nicht. Er schaut mich dann immer mit
nach oben gezogenen Brauen an (und schluckt) und ist nach wie vor (noch)
geduldig mit mir.