Sonntag, 26. November 2017

NUR ein Haus



Von mir ungebeten, jedoch von Judith gesandt, stellten sich gestern noch verschiedene Dienstboten, Hausmädchen und Gärtner vor. Ich lehnte sie ab bis auf Eine. Jessica Snow. Und selbstverständlich noch den Gärtner.
Göttin noch eins, wozu brauche ich das hier??? Eine Frau, die einmal pro Woche/Tag zu uns kommt, um das Haus in Ordnung zu bringen, ist mir vollends genug! Sei denn, wir hatten Gäste. Sollte man doch für mich und Sasha dieses Haus in Portland erwägen, ist abzusehen, was geschehen wird. Nun gut, dieses Haus ist um einiges voluminöser als dieses hier, was eine gewisse Anzahl an Personal erforderlich macht. Mag sein. Wir werden sehen.
……..und gleich kurze Zeit später eröffnete mir Sasha, dass das Haus in Portland nun doch alsbald unser ist und vorbereitet wird.
„Es gefällt dir. Oder?.“, hatte er mich gefragt, als ich mir noch einmal die Seite mit den Fotos von diesem Haus angesehen hatte.
Ich nickte nur und dachte an den Preis. Meinen Preis, welchen ich dafür zu zahlen hatte und nicht bereit dazu war. Aber nun scheint auch dies offenbar ohne Belang.
„Es wird gekauft.“, konstatierte Sasha und lächelte mich zufrieden an.
In der Tat, es war wohl nicht gelogen, dass er mir die Sterne vom Himmel holen will. Dies ist jedoch NUR ein Haus….gleichwohl es mir in der Tat gefiele dort zu wohnen.

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Da ich Gunnar nicht erreiche, rufe ich jetzt Erik täglich an und hoffe…….Ich drängte ihn sogar.
„Wenn Gunnar wieder zu dir kommt, ist er wie neu. Du wirst sehen.“, sagte er, um mich erneut zu beruhigen. Denn ich war aufgebracht.
„Wie neu?“, was soll das denn bitteschön bedeuten. Dachte ich so und Erik ahnte/wusste natürlich, was quälend durch mein Hirn zu springen schien.
Ein Lachen war zu hören von ihm „Gedulden dich bitte Rea. Alles wird gut.“
„Wie lang denn noch? Es sind bereits einige Wochen. Warum spricht er denn nicht mit mir?“ In meiner Stimme klang die Verzweiflung, welche ich zutiefst in meinem inneren empfand und nicht nur in diesem Augenblick, denke ich an Gunnar. „Fand er vielleicht doch eine andere Frau? Eine Pocahontas, in die er sich in seiner trauernden Verzweiflung verliebte.“, begann ich mein Wehklagen von neuem, so wie jedes Mal, wenn ich mit Erik sprach. Zudem fügte ich dieses Mal noch diverse Vermutungen hinzu wie: „Womöglich beabsichtigt er mit einer anderen Frau ein Kind zu zeugen, das das gestorbene ersetzt. Sollte es allerdings erneut zur Wintersonnenwende geboren werden, würde es erst in einigen Monaten gezeugt werden müssen. Bleibt er so lang von mir fern? Oder bleibt er ganz und gar, bis es geboren würde/ist?“, steigerte ich mich in diese Vorstellung, in diese wilde Phantasie, welche ich mir des nachts in meinem Kopf zusammengesponnen hatte hinein bis mich Erik stoppte mit erneut den gleichen Worten und ich…..legte auf, denn Sasha kam vom Joggen zurück.
Im Augenblick bin ich ohnehin so derart verzagt, dass ich Sasha gegenüber gelegentlich grundlos ungehalten bin. Das ist nicht wirklich angebracht und ich finde, er verdient dies nicht. Er schaut mich dann immer mit nach oben gezogenen Brauen an (und schluckt) und ist nach wie vor (noch) geduldig mit mir.