Freitag, 16. August 2013

Funkstille und (begründete??) Zweifel



Ein weiter Tag und eine weitere Nacht mit den Kindern.
Gunnar meldete sich bis zu diesem Zeitpunkt nicht. Warum lässt er mich immer wieder allein? Ich will nicht mehr ohne Gunnar sein! Die Nächte ohne (Ehe-)Mann zu verbringen fällt mir schwer. In jedem Fall bin ich fest entschlossen, die kommende Nacht NICHT allein in meinem Bett zu sein.
Natürlich hätte ich Jason oder Paul bitten können, als „Bodyguards“ sich wenigstens in meiner Nähe aufzuhalten. Aber da waren die Kinder, die Säuglingsschwester und Sarah.
Sie war zumindest bei mir geblieben.
Sarah ist feinfühliger als ich annahm. Bemerkte meine Überforderung. Gerade jetzt, wo es mir ohnehin nicht sonderlich gut geht. Obgleich ich sagen muss, dass die Folgeerscheinungen der Medikamente dieses Mal nicht SO immens sind wie bei den Vorherigen. Nun, immerhin reduzierten die Ärzte meine Dosis von neun auf fünf mg auf die entsprechende Körperfläche.

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Natürlich war ich zu feige, zu bequem, zu kränklich, um Troels in Stockholm aufzusuchen. Was nicht bedeutet, dass ich dieses Vorhaben grundsätzlich aufzugeben gedenke. Immerhin könnte Gunnar zu jeder Zeit hier her zurückkommen. Was mich bisher daran hindert dieses (törichte) Unternehmen in die Tat umzusetzen.

Wozu besitzen Gunnar und Troels ihre Handys, wenn ich sie nicht erreichen kann?
Was sind das genau genommen für wichtige magische Arbeiten (?), die Erik und Gunnar mit Marie zu verrichten haben? Gewissermaßen würde nur noch Adam fehlen, um das „magische Trio“ komplett zu machen. Man könnte gleichwohl Sonderbares vermuten, was sich dort möglicherweise abspielt.

- Ebenso wenig erreichte ich Wanja, Kevin oder Ian. Von Adam noch immer keine Spur. Ich vertraue schlicht und einfach darauf, dass er ihm gut geht.
- Christine, meine Schwiegermutter, sieht ab und an nach mir, um sich zu vergewissern, wie gewissenhaft ich die mir von Gunnar gegebenen Aufgabe der Kinderbetreuung erfülle. Nun, warum auch nicht mit ihnen spazieren gehen und die Restsonne des Sommers genießen.

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So allmählich vermute ich bei Troels doch eine gewisse Unlauterkeit. Ist da möglicherweise tatsächlich etwas zwischen ihm und dieser Frieda?
Hat er mich etwa in seinem Herzen gegen sie ausgetauscht? Ist seine Liebe zu mir so gering?
Ich vermag dies jedoch noch immer nicht gänzlich zu glauben. Denn sie ist viel zu jung für ihn. Anderseits, was besagt schon „das Alter“? Kommt es nicht auffallend  häufig vor, dass sich gerade ältere Männer immer wieder in junge, kindliche Frauen verlieben?
Jedoch vermochte ich bisslang derart abartige Züge an Troels nicht zu erkennen.
Oder täusche ich mich da?