Ein
Gespräch in Respekt und Würde. Die Thematik, welches hier am meisten besprochen/be-schrieben
wird, ist Gegenstand dieses Eintrages.
Es ist aller
Wahrscheinlichkeit nach ohnehin ein/das zentrale Thema meines Tagebuches. Alldieweil
es viele Menschen bewegt. Vor allem Frauen.
Liebe und
Eifersucht und wie man innerhalb einer Beziehung damit umgeht
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Während ich schrieb, war Gunnar joggen und ein wenig schwimmen. Trotz seiner „Müdigkeit“. Ist das nicht erstaunlich?
Dafür schliefen
wir heute bis halb zehn. Ich blieb noch eine Weile liegen. Hatte einfach keine
Lust aufzustehen. Gunnar hingegen verließ das Zimmer einige Male, um zu telefonieren.
(Mit wem?) Einer seiner Brüder, sein Vater, die Kinder. Wer weiß? Womöglich der
Job. Nur den einen Anruf nahm er im Bett entgegen. Es war Alexa.
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Der Tag und der
Abend waren nur wenig spektakulär. Eher vom Ruhe und Reden durchzogen. Von
Kuscheln und unserer Liebe zueinander. Ich genoss es, das Gunnar bei mir war.
Provozierte keinen Streit. Keine unangenehme Diskussion. Warum? Genau DAS
schätzt er an mir, dass ich unterdessen memorierte, wie unnütz und ermüdend es
in ständiger Auseinandersetzung mit ihm zu leben. Er ist wie er ist. Wird sich
nicht ändern. Zumindest nicht im Grund. Gleichwohl er sich Mühe geben mag seine
außerehelichen Aktivitäten zu reduzieren. Und diesbezüglich ist es doch
erstaunlich, dass er mir als Mann das gleiche Recht zugesteht wie das, was er
sich nimmt. Und trotz alledem leben wir weiterhin in Liebe miteinander. Wo sich
andere beständig an die Gurgel gehen. Und ich finde, so abartig ist unsere
Beziehung nicht. Es gibt noch tausend Mal schlimmere und vor allem perversere
Beispiele als wir es sind und je sein werden. Unser großer Vorteil ist der
gegenseitige Respekt voreinander, die gnadenlose Ehrlichkeit alles
auszusprechen, unsere bereits ewig währende Liebe zueinander UND das Wissen, um
DAS, WAS wir beide wirklich wollen. Der eine den anderen!
Zudem bin ich es
schlicht und einfach müde geworden, mich beständig aufzuregen. Wo ich doch nun gleichwohl
tatsächlich bemerke und sehe, wie viel Mühe sich Gunnar gibt. Zumal er nun
endlich und offenbar auf Sicherheit geht. Nicht mehr mit jeder fickt. Denn auch
ein Präservativ kann verrutschen, löchrig sein oder platzen. Was dann? Aber
okay. Er nimmt zwei, wie er sagt und küsst sie nicht. Aber genug davon.
Nun gut, ein schales
Gefühl bleib dennoch zurück wenn ich weiß…….Aber womöglich gesteht er mir
deshalb seit Neuestem erst im Nachhinein. Wie könnte ich sonst beruhigt des
Abends einschlafen, wenn ich wüsste dass………? So schlafe ich gut, beruhigt und
behütete und trotz alldem geht er am folgenden Tag ehrlich mit mir um?
„Aus welchem
Grund besuchte uns Lara eigentlich?“, fragte ich noch einmal nach.
„Absolution.“,
erwiderte Gunnar lächelnd und zog beide Brauen nach oben. „Sie will nach wie
vor deine Freundin sein und möchte deine Gunst nicht verlieren. Sie schämte
sich deshalb. Hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie mit mir geschlafen hatte,
OHNE dass du es weißt.“
Ich war über die
Maßen erstaunt.
„Wäre es gut,
noch einmal mit ihr darüber zu reden?“, fragte ich Gunnar unsicher.
„Wenn die
Gelegenheit besteht. Sicher.“ Er zwinkerte mir zu und das sagte mir, dass ich
richtig lag.
Es ist gut zu
wissen, dass ich von anständigen Menschen umgeben bin. Amazing!
Und ich mag hier
nicht unsere gesamte Konversation wieder geben. Was mir doch ein wenig mühsam
erscheint. Ohnehin gedachte ich doch eher zusammenfassend zu schreiben. Gerade
jetzt ist mir alles zu viel. Mag wohl am gerade passierten Neumond liegen. Womöglich
auch an den Sternen. Ein Händchen für Astrologie hatte ich allerdings noch nie
wirklich. Sie tangiert mich ausschließlich eher nebenher. Und das Wetter
natürlich. Es soll kühler werden.
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Die letzte
Gelegenheit, um dem Vortrag über die Schwermetallausleitung beizuwohnen,
welchen ich bislang nicht zu Ende gesehen hatte, versäumten wir aus Lethargie
erneut. Nun werde ich mir doch den Aufgezeichneten ansehen müssen. Dieser passt
besser in meinen Zeitablauf.
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Derek sah ich
weder gestern noch heute.
Seine Mutter saß
heute Morgen allein im Tisch im Restaurant.
Mit Anrufen
behelligen mag ich ihn nicht. Er wird sich melden, wenn ER es für sich richtig
empfindet. Ganz gewiss.
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Da dies ein
Tagebuch ist, möchte ich mir an dieser Stelle eingestehen geahnt zu haben, mit
WEM Gunnar heute Morgen so alles via Handy sprach. Die Bestätigung dafür werde
ich sicherlich morgen früh erhalten. Denn in seinem Kopf sah ich Bilder und
empfing Schwingungen, die besagten, dass dieser Zyklus des gelegentlichen satt
Essens mit, oder bei anderen Frauen, noch nicht beendet ist. Es ist eine Feststellung,
welche ich im Zusammensein mit Gunnar in den letzten Jahren bemerkte. Eine Zeit
lang beherrscht er sich und irgendwann, für ein paar Tage, stillt er seinen
Hunger nach anderen Speisen, wie ICH sie ihm bieten kann. Alexa scheint nun
ebenfalls nicht mehr bereit zu sein, ihm alles zu geben, was er sich wünscht.
Obgleich ich doch weiß, dass sie ihm ab und an, so wie ich zu Beginn unserer
Beziehung/Ehe auch, seine Wünsche erfüllt, um ihm zu gefallen.
………..und da er
die Befriedigung seiner Neigungen und seines Verlangens nun, explizit auch im
älter, reifer und erfahrender Werden UND vor allem in gewollter Eigenregie
bewusster impliziert, lässt er sich mehr und mehr von Sicherheit als von
Leidenschaft leiten. Was schon einigermaßen erstaunlich ist …….zu sehen, welche
Entwicklung er (an meiner Seite UND unter meiner Einflussnahme!) durchläuft.
Heute Morgen
sprach ich Gunnar auf diesen Sicherheitsfaktor an. Es bewegte
mich viel zu sehr, als dass ich es hätte auf sich beruhen lassen. Ich war
neugierig, ob ich mit meinen Vermutungen richtig lag. Selbstredend erwähnte ich
mit keinem Wort, was ich ahnte und welche Bilder ich in seinen Gedanken sah. (Jedoch
vermute ich, er weiß es so wie so…..)
Gunnar rieb sich
verlegen das Kinn.
„Was Du dir so
für Gedanken machst.“, stellte er ein wenig gekünstelt fest.
„Natürlich mache
ich mir Gedanken über dich. Schließlich bist DU mein Mann. Und am Ende betrifft
es auch mich.“
Er verzog das
Gesicht ein wenig und stimmte mir zu. „Du hast Recht.“, was nun das Ende der
Unterhaltung schien.
Ich sah ihn
direkt in die Augen und wartete darauf, dass er weiter sprach. Machte eine
demensprechende Geste mit den Händen. War ungeduldig. Was sollte das? Gunnar
war doch sonst nicht so verschämt und reserviert.
„Was?“, fragte
er noch immer ein wenig befangen und irgendwie nervös, als wolle er nicht mehr
weiter darüber reden.
„Mit WAS habe
ich Recht?“, ließ ich nicht locker.
Er schnaufte und
wurde ernster. „Ja. Du hast Recht. Wenn ich mit anderen Frauen schlafe, außer
mit Alexa und jetzt auch Lara, ficke auch auf Sicherheit.“ OHA! Jetzt wurde er
äußerst direkt!
„Auch Kondome
sind mir zu unsicher.“ Gunnar sah mich nun durchdringend an. Bewegte die
Kieferknochen und sprach dann ein wenig widerwillig weiter. „Okay. Ich sage es
dir?“
„Oh Gott!“ Ich
erschrak und dachte an das Schlimmste. Womöglich hat er sich bei einer anderen
Frau etwas weg geholt. „Du hast doch nicht etwa infiziert?“
Ein kurzer Blick
in meinen Kopf und er wusste, was meine Befürchtung war.
„Nein, nein!“,
beruhigte er mich sogleich. „Ich bin nicht krank. Denkst du etwa, dann würde
ich mit dir schlafen? Mit mir ist alles okay.“
Und wieder der
fragende und auffordernde Blick von mir, dass er bitte weiter reden möge. Denn
nun war ich erst recht begierig zu wissen.
„Hjalmar
erzählte mir, als ich das letzte Mal bei ihm war, dass ihm ein Kondom geplatzt
sei, als er fremd gevögelt hat. Es wäre so ein attraktiver, junger Mann
gewesen, den er in einer Bar aufgelesen hatte. Er musste es Magnus nach ewigem
hin und her gestehen, dass er fremdgegangen war. Schließlich wollte er ihn
nicht gefährden. Das bedeutet, dass er NICHT mit ihm ficken kann, bis er sicher
ist, dass er sich nichts eingefangen hat. Er ließ sich testen und wartet nun
auf das Ergebnis.“ Gunnar pustete die Luft durch seine Lippen und legte kurz
die Stirn in Falten. „Das hat mich aufhorchen lassen. Als Brüder sprechen wir
immer sehr offen über alles. Er meinte, dass es auch bei zwei Präservativen
übereinander passieren kann. Aber wer macht das schon. Man merkt nichts mehr.
Natürlich war das bisher eine meine Optionen der Sicherheit. Aber es stimmt. Die
Intensität der Gefühle ist abträglich. Also dachte ich mir“, nun sah er mich
noch einmal prüfend an“, es wäre besser zuzusehen, wie Frauen es miteinander
treiben. Oder ausschließlich Spielzeuge zu verwenden. Eben NICHT mit meinem
Pennis in andere Frauen einzudringen. Mich vielleicht sogar währenddessen
selbst zu befriedigen, oder danach mit jemand zu ficken, wo ich sicher sein
kann.“
Oh Göttin! Mit
blieb gerade der Atem weg! Diese absolute Offenheit konnte durchaus bestürzend
sein, wenn sie so massiv daher kam. Aber dennoch war es erleichternd zu wissen,
dass sich Gunnar derartige Gedanken machte UND dass wir beide darüber reden
konnten. Was aller Wahrscheinlichkeit nach nur die Wenigsten Paare tun. Vor
allem ist keiner von uns beiden, dem anderen böse. DAS ist das wichtigste und
zeugt von Respekt vor dem anderen. Gleichwohl, dass man sich Gedanken um die
Sicherheit des anderen macht. Also ist Gunnar (so allmählich!) doch nicht mehr
der bedenkenlose Stecher. Wie angenehm! Und vielleicht hält er sich zukünftig
noch viel mehr in Zaum. Ewige Treue werden wir sicherlich nicht erreichen und
Gunnar selbst meint, und hier stimme ich ihm uneingeschränkt zu, dass dies
unnatürlich sei. Jeder schaut irgendwann einmal nach einer, bzw. einem anderen.
Es wird kaum eine Ehe geben, in welcher niemand betrogen oder belogen worden
ist oder wird. Das gibt es nicht. DAS sollte Mann wie Frau sich eingestehen.
Das Problem
besteht jedoch nach wie vor in patriarchalen Verhältnissen. Der Mann darf
alles. Die Frau wird für jede Verfehlung bestraft. Wo ist hier der Respekt vor
dem Anderen (Menschen!)??!! Frage ich! Selbst WENN man innerhalb einer
Beziehung mit anderen schläft, sollte man nicht in die Perversion abgleiten.
Auch hier stimmt Gunnar völlig mit mir überein. Denn genau DIESE ist aller Orts
in dieser Gesellschaft zu finden. Man schaue nur auf die Pornoindustrie und die
vielen Swinger Clubs. Davon halten wir beide absolut nichts! Womöglich ebenso
ein Phänomen, das nur wenige betrifft. Und ich vermute hier einen gewissen
Intellekt und vor allem Würde, die überaus wichtig ist! Mann, sowie Frau,
übernimmt Verantwortung für sein Handeln und geht respektvoll mit anderen um!
Im Grunde war es
wunderbar, sich mit Gunnar SO zu unterhalten!!!!!!
Und es ist wie
ich denke und Gunnar erwähnte es bereits irgendwann. Nur wollte ich ihn HEUTE
nicht daraufhin ansprechen, weil ich ahne, was er heute Nacht tut und wo er
sein wird. Die Bilder waren deutlich.
Grundsätzlich
gedenkt er mich in Ruhe ein- und schlafen zu lassen. Wüsste ich, dass er mich
nach dem Einschlafen verlässt und dass er zu einer anderen geht, wäre es mir
sicherlich kaum möglich einzuschlafen.
Auf irgendeine
Weise ist es fabelhaft, wenn jeder von uns beiden mit seinen Aktivitäten an das Wohl des
anderen denkt?
Nun gut, Gunnar
hat hier gewiss noch einiges zu lernen. Aber das schaffen wir schon!!!! Haben
wir doch bereits so viel erreicht.
„Man
muss nicht bei jedem auftretenden Problem, innerhalb einer Beziehung, einer
Ehe, gleich auseinander rennen.“,
war Gunnars abschließender Kommentar dazu.