Gunnar ist
erstaunlicher Weise bereits zu mir zurückgekehrt. Derek und ich hatten ihn noch
längst nicht zurück erwartet. Wenn wir nur doch gewusst hätten, dann……aber DANN
ist nicht mehr. Es ist nun vorbei mit unserem Zusammensein für eine längere
Zeit. Denn Gunnar bestätigte noch einmal mit dem Vorlegen der Tickets unseren
morgigen Flugtermin in aller Frühe.
Was gleichwohl
für mich bedeutet, dass ich das montägliche Briefing nicht leite und Greg Hagen,
den neuen Mann für unser Sicherheitsteam, welchen Derek vorgeschlagen hatte,
nicht sehen werde. Aber egal. Aus diesem Grund war es nötig, sich noch einmal
kurz mit Derek zu besprechen. Nun war es an ihm und Mike das Zentrum zu
übernehmen, wo ich und Kevin im Urlaub waren.
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Am Samstag
besuchten Derek und ich gemeinsam einen Vortrag im großen Saal.
Am Sonntag
lauschten wir nicht dem Vormittagskonzert, sondern noch einmal dem Selbigen auf
DVD.
Anschließend
gingen wir zum Restaurant, wo wir Gunnar begegneten, der zügig und
entschlossenen Schrittes zur Tür herein kam. Ich war erstaunt. Machte große
Augen.
Er kam auf uns
zu, fragte nicht weiter und setzte sich beinahe demonstrativ an unserem Tisch,
nachdem er seine Tasche schlicht und einfach neben Dereks Füßen hatte fallen
lassen. Mit einem Ruck war der Stuhl von ihm betont nach hinten gezogen worden.
Als wolle er sagen: JETZT bin ICH DA! Doch WEM galt diese Dramatik. Dieses bewusst
erzeugte Bild von seiner Anwesenheit. Derek? Eher nicht. Und dem war auch nicht
so.
Gunnar war in
keinster Weise eifersüchtig oder gar feindselig Derek gegenüber. Im Gegenteil.
„Hi Derek.“,
hatte er ihn, mit einem Lächeln auf dem Gesicht, freundlich begrüßt.
Derek nickte ihm
zu. Womöglich ein wenig widerwillig, denn er wusste nun, dass mit seinem
Erscheinen das Wochenende mit mir zu Ende war. Dennoch klatschten die
Männerhände zur Begrüßung ineinander, wie es Männer nun einmal tun. Rau, Revier
absteckend aber herzlich schien es mir zu sein.
Genau genommen
empfand ich es als äußerst bedauerlich, dass unser, Dereks und meines,
Wochenende mit Gunnars Kommen somit ein unerwartetes und eher klägliches Finish
gefunden hatte. Denn ich hatte das Zusammensein mit Derek genossen. Dies stand
außer Zweifel. Er ist ein angenehmer Partner und ich könnte mir daraus
vorstellen…….ein Leben mit ihm zu verbringen. WENN……da nicht mein Ehemann wäre.
Gunnars
Wiederkehr hatte mich tatsächlich überrascht. Denn ich hatte vermutet, dass er
jede mögliche Sekunde mit Alexa verbringt bevor wir fliegen.
„Was ist
geschehen?“, fragte ich Gunnar dann schließlich.
Der sah mich
prüfend an und ICH in seinen Kopf, wo ich Bilder der Auseinandersetzung mit
Alexa sah. Sie hatten sich offenbar gestritten.
Gunnar lächelte
ein wenig schief. Er wusste, dass ich wusste. Und ich wusste, dass er wusste,
dass ich in seinem Hirn gestöbert hatte.
„Ja.“ Gunnar zwinkerte
mir zu. Fast anerkennend. „Es gab Diskussionen mit Alexa. Sie wollte uns
begleiten, oder das ich bleibe.“
„Was ist mit
ihr? Weiß sie nicht, dass…….“
Gunnar ließ mich
nicht zu Ende reden. Bestätigte doch noch umgehend genau DAS, was ich hatte
sagen wollen. „Ja natürlich weiß sie, dass ich IMMER meine Frau bevorzuge. Klar
stelle, dass DU REA, meine Frau bist und niemand anderes es je sein wird. Gleich,
was auch immer geschieht.“
„Schmeckt ihr
das mit einem Mal nicht mehr?“, mischte sich Derek ein.“
Gunnar sah kurz
zu ihm hinüber und schien dann nachzudenken. „Vielleicht die Hormone. Ich weiß
es nicht. Ich sagte ihr, dass ich mich weder erpressen, noch zu etwas zwingen
lasse, was ich nicht will. Und betonte immer wieder, dass ich Rea liebe und
dass sie es von Anfang an wusste, dass
es immer Rea sein wird, bei der ich am Ende sein will. Ebenso, dass es
schließlich IHRE Entscheidung war, ein Kind von mir zu bekommen. Ich habe diese
ewigen Diskussionen einfach satt.“ Gunnar schnaufte. Er hatte diese Sätze fast
in einem Zug ausgesprochen, ohne auch nur einmal zwischen zu atmen.
Meine Gefühle ordneten
sich sehr rasch nach Gunnars Worten. Und ich war glücklich darüber ihn endlich
wieder bei mir zu haben. Vor allen in der Erwartung der nächsten Wochen, wo wir
ausschließlich miteinander sein werden. Ohne jegliche Konkubinen, andere Frauen
oder meinen Geliebten. Nur ICH und
mein Ehemann. Adam,
seine Familie und seine Freunde UND die
Magie des Ortes. Ich
freue mich darauf!
Zudem bemerkte
ich freudig das wohlbekannte und nachfühlbare Verstehen, welches ich und Gunnar
miteinander hatten. Es ist einfach magisch…………………..fabelhaft!....und verlieht
Flügel!
Da ist so ein
Funke, der uns verbindet. Wo es unnötig wird alles in Worte fassen zu müssen,
weil man sich gleichwohl ohne sie versteht.
Könnte ich doch
nur das Positive von beiden zu einem zusammen nehmen, den ich uneingeschränkt
lieben und mit dem ich in Ewigkeit zusammen sein kann! Aber so ist es leider
nicht. Ich muss beide nehmen, wie sie eben sind. Und das Zusammensein mit
ihnen. Insbesondere mit meinen Ehemann. Und an diesem Punkt bin ich stets recht
glücklich, dass es eben auch Derek gibt.
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