Montag, 5. September 2016

Von Ehrlichkeit-en und Höflichkeit-en



Es ist alles genau so geschehen, wie von mir geahnt. Die Bilder in Gunnars Kopf sind Wirklichkeit geworden. Und da sag‘ noch einmal jemand, dass nicht DAS, was wir denken, unser Leben formt. Unsere Gedanken – „Impulse“ verdichten sich mit dem Willen und kommen in die Materie. Auf dieser Ebene der Wirklichkeit, in der wir mit unseren Körpern leben. Genau SO spielt es sich ab und ich weiß, dass es so ist. Allerdings ist es mir nach wie vor unklar woran es liegt, dass ich meine Gesundheit nicht zurück materialisieren, bzw. denken kann.
Irgendein Detail entgeht mir da.

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Der Abend war wunderschön mit uns beiden. Mit Gunnar und mir. Kuschelig, schmusig und lang. Herzergreifend schön!
Wir sahen ein Tennisspiel im Fernsehen bis zum Ende an. Schließlich möchte man wissen, wer gewonnen hat. Infolgedessen war es so gegen zwei, als wir zu Bett gegangen sind. Und weil ich wusste, dass Gunnar mich nach dem Einschlafen verlassen wird, konnte ich es lange Zeit nicht tun und es wurde mit dem Schlafen so gegen drei…….wo er schlussendlich ging.
Am Morgen bestand ich dann darauf, dass er mir alles erzählt. Ich WOLLTE wissen……..Und nein, ich finde, das hat NICHTS mit Masochismus zu tun. Womöglich ein wenig mit Voyeurismus. Das mag sein. Wenn sich mit dem erzählen Bilder  formen. Kopfkino eben. Jeder hat so seine Stärken und Schwächen, was diese Dinge betrifft. Wie ich dies nun bei mir so ganz persönlich einschätzen  sollte, vermag ich nicht zu sagen. Was bedeutet es mir……zu hören,….zu wissen, was Gunnar tut? Wäre, an dieser Stelle, eine gute Frage auf diese, meine spezielle Vorliebe hin….wissen zu wollen. Phhhuuuuu…….ich denke nach………
Bisher dachte ich, schlicht und einfach nur wissen zu wollen, was Gunnar wirklich so treibt. Gleichwohl um ihn besser kennen zu lernen und zu verstehen. Zu durchschauen wie er tickt und was er so mag. Quälen möchte ich mich nicht mit seinen Worten. Nein. Keineswegs!
Wenn er offen und ehrlich zu mir ist, und ich bemerke selbstredend wenn er schummelt, bin ich erleichtert die Wahrheit von ihm zu hören. Ich vermute, nein, ich bin mir sicher, DAS ist der Grund. Das Wissen darum, dass Gunnar mit mir ehrlich ist. Dass ich ihm Vertrauen schenken kann. Gleich, um was es geht. Und die Bedeutung der Worte „Respekt“ vor dem anderen und „Würde“, aus dem vorherigen Post, wären hier gleichwohl ebenso noch einmal zu erwähnen. Deshalb sehe ich es gern, wenn Gunnar mich über alles informiert, was er mit wem wo so vollführt. Zu Beginn schmerzte e selbstverständlich immens und ich war über die Maßen eifersüchtig. Jedoch die Pein nahm stetig ab, umso deutlicher er mir bewies, wie sehr er mich liebt und an uns beide glaubt. Was er stets tat und noch mehr denn je tut. Also, WAS hätte ich schon (von wem) zu befürchten? Und ich glaube ihm wenn er sagt, wir bleiben ewig ein Paar. Gleich, was auch geschieht.
Deshalb schmollte ich dieses Mal keinen einzigen Augenblick mit ihm, als er mir erzählte……..Im Gegenteil. Ich animierte ihn, noch einmal mit mir zu (ficken) schlafen. Und es war…….fabelhaft!!! (Befriedigend!)

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Was Gunnar mir erzählte:
Nachdem ich „endlich“(!)  (dieses Wort bedachte Gunnar mit einem Augenzwinkern!) eingeschlafen war, ging Gunnar in (sein Spielzimmer) das Zimmer über dem Büro und traf sich dort mit der jungen, Schokoladen braunen Waris und einer Chinesin, deren Namen für ihn nicht wichtig war. Er hatte ihn bereits vergessen. Sein Penis wäre in keiner der beiden gewesen, sagte er mir. Er hätte nur mit seinen Händen gearbeitet und sich dabei einen runter holen lassen (Gunnars Worte eben!). Keine Küsse. Kein Fellatio. Ausschließlich Handbetrieb auf beiden Seiten. Zahlreiche Spielzeuge wären zum Einsatz gekommen. Es wurde gefesselt und gebunden. Ein wenig gequält, soweit bis das Codewort kam. Gunnar sprach davon, dass er selbst zwischen Masochist und Sadist hin und her geswitcht wäre. Genau DAS hätte ihm Spaß gebracht. Erstaunlich!
Danach sei er zu Lara gegangen um tatsächlich zu ficken. Er hätte sich ausgepowert mit ihr. Jedoch stets darauf achtend, dass auch ihr es gefiel.
Ich fragte ihn, ob sein Zyklus der Lust nur für eine Weile vorüber wäre.
Gunnar schaute mir verdutzt entgegen und dann………schmunzelte er.
„SO habe ich das auch noch nie gesehen. Aber du hast Recht. Nach gewissen Abständen der Sittsamkeit, erwachen meine  sexuellen Begierden, welche ich zu befriedigen suche. Und nach zwei bis drei Tagen, bzw. Nächten ist es dann für gut zwei, drei Monate  vorbei. Und die Ruhephasen zwischen den Tagen der absoluten sexuellen Lust dehnen sich immer mehr aus. Zumindest kommt MIR es so vor. Oder wie siehst du das Ganze?“, fragte er mich unverhohlen.
„Es wäre schön, WENN es so wäre.“, erwiderte ich lächelnd und zwinkerte ihm zu.
„Du siehst doch, dass ich mir Mühe gebe. Ob ich indes je treu sein werde, kann ich dir nicht versprechen. Zumindest versuche ich es irgendwann einmal zu sein.“
Ich sprach Alexa an und das Kind, dass sie alsbald gebären würde.“
„Es wird ein Sonnenwend-Kind. Wie die anderen.“
„Infolgedessen doch etwas Besonderes?“ Mein Ton wurde schärfer, als ich Gunnars Blick des Stolzes sah.
„Muss ich sie nun in Ewigkeit ertragen?“, entglitt mir in Trotzigkeit diese Frage.
„Beruhige dich. Es wird ähnlich sein, wie mit den anderen. Óðinn Asger und Inula Castanea. Die Kinder sind mir wichtig. Jedoch nicht unbedingt die Frau.“
„Aber du liebst sie doch?! Alexa.“
„Ja. Mag sein, dass es im Augenblick so ist. Aber wer weiß schon, WIE sich das Blatt noch wendet.“ Gunnar schien guter Dinge zu sein und……genoss die Vorstellung uns beide zu besitzen. Mich, als seine Frau UND sie, als seine Konkubine. Räumte jedoch ein, dass es mit Alexa keine Beständigkeit haben musste. Was hoffen ließ und mich von dem Versuch entband, ihr „magisch“ etwas anzutun. Gleichwohl in diesem Fall hatte Gunnar ein Händchen. Seine Worte hatten mich besänftigt. Zumindest, bis auf weiteres.
„Und wie wendet sich das Blatt mit uns?“, wurde ich kritisch und kniff die Augen zusammen. Durchbohrte ihn mit meinem Blick.
Er lachte. „Du weißt doch, dass wir uns niemals trennen werden. Gleich, was auch geschieht.“ Nun wurde Gunnar etwas ernster. „Alexa weiß das. Und auch die anderen.“
Wir beendeten die Diskussion und gingen duschen.

Im Restaurant rief mich Kevin an.
„Ich stell dich auf laut. Gunnar ist hier.“, informierte ich Kevin aus Höflichkeit.
„Kommst du? Oder nicht?“
„Weswegen?“
„Es ist Montag. Es gibt zu briefen.“
„OH! Ja. Natürlich. Kannst DU das nicht tun?“
Eine kurze Pause entstand.
„Was ist los? Möchtest du heute nicht kommen? Briefen wir heute Nachmittag.“
„Pfffff…..ich bin müde und erschöpft. Muss ich denn?“, verhandelte ich.
„Ja.“, kam es eher in einem belustigenden, jedoch eindringlichen Ton.
„Kevin, nur DU darfst SO mit mir sprechen. Jeden anderen hätte ich schon längst gefeuert, der das tut.“
Kevin lachte. „Ich weiß. Ich liebe dich auch.“
„Gunnar hört zu.“, merkte ich noch einmal etwas verlegen an.
„Na und! Du weißt es doch? Oder etwa nicht?“, sagte Kevin zu Gunnar gewandt.
Der musste lachen. „Ja Alter. Ich weiß, dass du meine Frau noch immer liebst. Aber ich vermute, du bist nicht der einzige.“


Um an dieser Stelle ehrlich zu sein, hatte ich nicht vor mich dem glücklichen Vater DEREK auszusetzen. Ich wollte nichts wissen von ihm und seinem Kind. Und ich vermute, Kevin ahnte es. Zumindest dachte ich es.