Der Gedanke vom Ende des
letzten Eintrags, zum Thema „Alexa“ weiterge-sponnen……..
…..sie gedenk
mit hier her ins Zentrum zu kommen und mich allenfalls gänzlich zu verdrängen,
wenn sie geboren hat. Was immerhin möglich ist. Wo sie doch bereits erwähnte,
dass sie zukünftig nichts mehr arbeiten wird und mein Ehemann sie und das Kind
ernähre. Was weiß ich denn schon, wie IHRE Pläne sind. Aus diesem Grund würde
ich sie nur allzu gern…… ((auf magische Art und Weise (selbstverständlich) aus dem
Wege räumen. Hatte ich es doch schon einmal vollbracht, dass sie ihr Kind
verlor.)
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Ohnehin ist
Gunnar, so rein gefühlt, durch seine andauernde Abwesenheit verhältnismäßig
weit entfernt von mir. Salbt wenn er hier ist, treibt er Sport oder bleibt
nicht wirklich lange. Fährt zumeist am nächsten Tag schon zurück in die Stadt,
wo auch Alexa ist. Zudem verstärkt sich mein Gefühl, dass sie mehr und mehr Zeit
von ihm beansprucht. Bestand sie doch diese Woche darauf, noch einen Tag zusätzlich,
außer Donnerstag, mit meinem Ehemann zu verbringen. Und er ließ ihn ihr. Gunnar
hatte nicht einmal den Mut, es mir persönlich ins Gesicht zu sagen.
Hingegen Derek sich
doch tatsächlich weiterhin um mich bemüht. Verkannte ich ihn etwa? Ist er in
der Tat noch immer an mir interessiert? Im Augenblick scheint es doch so zu
sein. Obwohl er nun täglich sein Kind, und somit auch Giselle besucht. Hält er sein
Versprechen mir gegenüber doch? Ist seine Liebe zu mir stark genug, dass sie Giselle
überwindet? Womöglich. Nur muss ich ihm weiterhin einen Anreiz bieten. Die
Hoffnung, doch noch (irgendwann?) mein Ehemann zu sein und mit mir gemeinsam
das Zentrum zu leiten. DAS ist Dereks ganz eigene Zukunftsvision. Und ich
vermute, genau DAS würde ihn glücklich machen. (Scheiß auf Giselle! Vielleicht
wäre es doch gut, im Augenblick vermehrt auf Derek zu setzten!)
Dennoch ist es
vorteilhaft mehrere Eisen im Feuer zu haben und Jason in eine Ausbildung zu
bringen, welche ihm die Möglichkeit bietet, ein Unternehmen zu leiten. Es wäre
offenbar nötig, es Jason gewinnbringend (unterschieben) zu erklären. Ihn mit
einer Nanny und einer Haushaltshilfe, welche ich ihm kostenlos zur Verfügung
stelle, zu unterstützen. (Seine Frau ausboten. In die Geschlossene bringen, wo sie
ohnehin im Augenblick bereits ist, und wo sie sich möglicherweise sogar das
Leben nimmt. Hat sie es doch schon einmal versucht.) Denn im Augenblick
ist er nicht wirklich gewillt.
Als allerletzte
Option, welche im Augenblick für mich ruht, steht immer noch
Kevin im Raum. Mit ihm ist es in jedem Fall möglich das Zentrum zu leiten. Er hat
die Fähigkeit dafür.
Wanja vergesse
ich in der Regel in diesem Reigen der noch immer vorhandenen Versionen einer
möglichen Zukunft von mir. (Auch hier gelte es eine Frau zu beseitigen und dann bliebe
noch immer sein Kind.)
Und wenn ich
dies alles so ganz magisch überdenke, unterlag Kevins Unfall nicht wirklich
dem Zufallsprinzip. Denn Zufälle gibt es nicht. Es war ihm, und auch mir
vorbestimmt, dass er in meinem Zentrum arbeitet, mir soooo nahe ist (hier ist es
gleichgültig, mit wem er derzeit liiert sein mag), und mir somit weiterhin als
möglicher Partner für eine gemeinsame Zukunft zur Verfügung steht.
Aber genug vom
Zukunftsgeschwafel. So wie so bleibt alles offen und jede Version meiner Zukünfte
ist variabel. Daher gilt es abzuwarten. Was jedoch nicht einfach ist, da wieder
und wieder Entscheidungen getroffen werden müssen, deren Ergebnisse nicht
abzusehen sind.
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Gunnar erwähnte
die baldige Abreise nach Kanada. Jetzt, wo es herbstelt. Der genaue Termin
steht jedoch noch nicht fest. Und ebenso nicht, ob uns Alexa begleiten wird
oder nicht. Hat sie doch bereits einen Kugel runden Bauch.
Apropos Adam. Er
hatte mich noch einmal kontaktiert um augenzwinkernd zu fragen, ob ich noch für
weitere junge Männer Verwendung hätte in meinem Zentrum. John war begeistert
von den freundlich und entgegenkommen Menschen hier. Als Angehöriger der First
Nation hätte er dies in Kanada noch nicht so erlebt.
„Nun, das zeigt
sich allerdings nicht auf seinem Gesicht.“, erwiderte ich und musste lachen. „Ich
sah ihn gestern im Restaurant mit einem eher betrübten Minne. Er scheint
ohnehin nicht der Mann für viele Worte zu sein.“
„Er ist eben ein
sehr zurückhaltender Typ. Aber sonst ganz ehrlich und brav. Das kannst du mir
glauben.“
„Schön zu hören.
Wenn die anderen genauso sind, mag es so sein.“
„Dann sage ich
es ihnen so.“
„Wie viele sind
es denn?“
„Es hat sich
wohl wie ein Lauffeuer herum gesprochen, wie reizvoll es bei euch ist. Daher
könnten es schon so zehn Männer sein.“
„Oh!“ Ich war
erstaunt. „Und die gedenken jetzt alle nach Europa überzusiedeln?“
„Ja. Für eine
gewisse Zeit. Mancher sieht es als Initiationsreise ins Erwachsenwerden.“
„O – k – a – y.
Warum nicht. Also sind sie alle noch sehr jung?“
„Nicht alle.
Einige von ihnen sind in Johns Alter.“
„Wie alt ist er
denn?“
„Hast du nicht in
seine Personalien geschaut?“
„Nein. Dazu
blieb noch keinerlei Zeit.“
„Er ist
zweiunddreißig, soweit mir bekannt ist.“
„Oho“ Ich hätte
ihn jünger eingeschätzt.“
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Derek
unterstützte mich heute enorm in den schwierigen Phasen meiner körperlich wie
geistigen Erschöpfung. Kevin fehlt uns überall. Ich kann das nicht mehr so ganz
allein (ohne Kevin). Meine gesundheitliche Situation lässt es schlicht und
einfach nicht zu. Genau genommen müsste ich mich viel mehr schonen!
Mag sein, dass
ich letztendlich alles, was mir zu viel wird, an andere weiter delegieren kann.
Dennoch scheint es mir doch oft erforderlich, in manchen Angelegenheiten selbst gegenwärtig zu sein
und ggf. mit zu helfen. Genau DAS macht eine gute Chefin aus. Ebenso immer ein
Ohr für die Probleme der Angestellten zu haben. Zu reagieren, wenn es nötig ist,
auch wenn bisher noch niemand so verfahren hat. Was beispielhaft für andere
sein kann. Das findet man so wie so heutzutage sehr selten, dass ein Chef noch
Mitgefühl für seine Angestellten besitzt.
Gleichwohl war
ich glücklich über Gunnars Hilfe am gestrigen Tag. Ich selbst habe kaum etwas
mehr zustande gebracht. Aus Erschöpfungsgründen mahnte Gunnar, doch zeitig zu
Bett zu gehen, was ich auch tat. Und ich schlief trotz alledem heute Morgen bis
halb neuen.
Das Aufstehen
war eher holprig. Derek hatte meine Anwesenheit gewünscht und dass ich noch
umgehend im Büro erscheine. Infolgedessen ging ich ungeschminkt und ohne gefrühstückt
zu haben, um zu schauen, was so wichtig war.
Gunnar nutzte
offenbar die Chance, um sogleich zu gehen. Er verabschiedete sich recht zügig,
als ich ins Bürogebäude ging. Seitdem bin ich hier. Das Frühstück ließ ich mir
bringen und den Lunch nahm ich mit Derek ein. Aber jetzt ist Schluss. Heute
Abend und heute Nacht, werde ich mit Derek sein. Und jetzt,…..habe ich Hunger!
Smile……