…….hatte in jedem Fall Sasha, als es darum ging, WER heute
Abend mit mir zusammen sein wird.
Sasha und ich waren gestern nicht noch einmal draußen
gewesen, um das Feuer näher zu sehen. Ich war erschöpft vom Tag. Hatte
geschrieben, mit Gunnar, der heute Abend nach Kalifornien weiterreisen will um
Alexa und klein Ragnar zu holen, Marie und den Zwillingen geskypt und bei fb
rein geschaut, was mir an diesem Abend nicht wirklich gut bekam. Allerding
gedenke ich nicht viel darüber zu schreiben, damit das Bild nicht wieder so
derart lebendig aufleben kann, wie es dies ohnehin bereits tut. Ich kann nicht
vergessen was ich sah. Beim herunter Scrollen war da ein Bild…….weiter rede ich
nicht. Es wird so wie so eine Zeit lang brauchen, bevor ich es mich nicht mehr
verfolgt. Aus diesem Grund blieb ich sitzen und lenkte mich ab. Sah mir andere
Dinge an, vergas aber dennoch nicht. Wir gingen spät zu Bett deshalb. Trotz
alledem dass ich müde war und mir die augenzufielen, vermochte ich noch lange
Zeit nicht zu schlafen. Das erste Mal seit Langem, ließ ich im Zimmer eine
kleine Lampe brennen, wo ich doch genau genommen die Dunkelheit mag. Es war
jedoch nicht möglich zu schlafen. Immer wieder riss ich die Augen auf und
schlief dann doch schlussendlich gegen zwei Uhr ein. (Hatte aber Sasha noch
eine Köstlichkeit
angedeihen lassen, welche ER mag und ICH nicht. Fellatio. Von Anfang bis zum
Ende.)
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Es war so etwa halb acht. Wir hätten so wie so aufstehen
müssen, riss mich der Klingelton meines iPhones aus dem Schlaf. Es war Derek, mit
einem schlechten Gewissen offenbar (…und ich wusste bis dahin noch nicht, was
mir diesbezüglich der Tag noch alles offenbaren würde.) Er druckste und
stotterte herum. Sagte kaum einen Ton. War so still. Dann ein leises „Ich liebe
dich doch. Bin wegen dir zurückgekommen.“, so trotzig, als suche er selbst die
Bestätigung. Wieder Stille für eine kurze Zeit und auch ICH vermochte nicht
wirklich viel zu sagen, weil Sasha neben mir lag. „Wir sehen uns doch heute
Abend. Oder?“, fragte er dann noch.
Ich antwortete mit „Ja.“, obwohl ich mir keineswegs sicher
war. Schließlich hatte ich genau DIESE Angelegenheit Sasha gegenüber noch nicht
einmal erwähnt, was ich dann tat, als ich das eher schweigsame Gespräch mit Derek
beendet hatte. Der Anfang war heikel. Und während ich so mit Sasha diskutierte,
fielen mir einige Argumente ein, die mir vorteilhaft erschienen.
„Ich kann Derek doch nicht einfach so fallen lassen, als
sei er ein ausgedientes Kleidungsstück. Er hat Besseres verdient. Und
schließlich ist er zurückgekommen, weil er mit mir zusammen sein will, OBWOHL
es immer noch Gunnar gibt. Dass ich mich nun eher dir zuwende, traf ihn
offensichtlich schon einigermaßen. Er tut mir leid. Er ist so ein netter Mensch.“
Sasha runzelte die Stirn. „Du erwartest doch jetzt nicht
wirklich, dass ich es hinnehme, wenn du MICH einmal kurz für eine Nacht zur
Seite stellst, um mit Derek zusammen zu sein? Wo gibt es denn sowas? Ich
erinnere dich hier gern an Giselle, Peaches und Laurianne, seine Frau.“ Und
Rochelle, dachte ich so.
Oh, oh! Das würde in der Tat schwierig werden. In jedem
Fall hatte Sasha die besseren Argumente.
Am Ende ließ ich alles offen. Oder besser, Sasha dabei,
dass ich weiterhin mit ihm zusammen bin, solange Gunnar nicht wieder hier
zugegen sei.
„Ich werde mich bei Derek für diesen Abend
selbstverständlich entschuldigen.“ Was MIR allerdings noch lange nicht klar
gewesen war. Nur mit beiden konnte ich nun wahrlich nicht zusammen sein.
Sasha begleitete mich noch bis zum Büro, wo ich nur kurz
gewesen war. Kevin war ebenso nicht dort. Nur Mike.
Ich war dann noch zur Kosmetik gegangen und dann zum Haus
zurück, alldieweil ich noch duschen wollte, wegen dem Termin bei der Physiotherapie
am Nachmittag. Sasha holte mich ab und wir gingen essen, wo ich eine unschöne
Begegnung mit Dereks alter/neuer Freundin Rochelle gezwungen war zu bestehen.
Sie hatte mich offensichtlich abgepasst. Kam festen
Schrittes und mit geradem Blick zur Tür herein und auf mich zu. Blieb vor mir stehen und stützte sich mit beiden Händen auf
den Tisch, sodass ihr Gesicht nahe dem Meinen war.
Sasha war mittlerweile aufgestanden und hatte Rochelle am
Arm gefasst und ein wenig zurückgezogen. Sie sagte nur zwei Sätze zu mir: „DU
hast Derek nicht verdient und wirst ihn nicht bekommen. Er gehört MIR und ICH
war diese Nacht mit mir zusammen!“ Was mich schon ein wenig nachdenklich
stimmte. WIE kann Derek IHR gehören. Zuerst einmal war er mit Laurianne
verheiratet. Und da war auch noch Giselle, die er trösten musste. Und eine
leicht entzündliche Peaches, die sich gern als Furie gab und Chaos verbreitete
wie ein Wirbelsturm.
Sasha begleitete die wütende Rochelle wieder zur Tür
hinaus. Natürlich war DAS eine vortreffliche Szene, über die man sprechen würde.
Immer wieder diese eifersüchtigen schwarzen Frauen, die mir derartige Auftritte
bescherten.
Während Sasha diese Frau nach draußen brachte, kam Sarah
zu mir an den Tisch, die das ganze Spektakel beobachtet hatte und da ich wusste,
das SIE der Dreh- und Angelpunkt für Gerüchte im Zentrum war, erschien es mir
vorteilhafter, dass ich mich ebenso mit MEINER Meinung in dieser Ausgabe der hiesigen Zeitung
einzubringen gedachte. Also unterhielt ich mich mit ihr und ich erfuhr, dass
man Derek am Nachmittag zuvor bei Giselle gesehen hatte, noch bevor er die
Nacht mit Rochelle verbrachte, wie sie mir soeben (unter die Nase gerieben) zu
verstehen gegeben hatte.
„Giselle scheint wohl ein wenig depressiv zu sein, weil
sie ihr Kind verloren hat.“, verteidigte ich Derek, alldieweil angenommen
wurde, dass er ebenso mit Giselle geschlafen hat. Nun, es war schließlich
niemand dabei, der es persönlich gesehen hat.
Und hätte Sasha mich nicht dann doch noch zum Lachen
gebracht, wäre ich sicherlich noch über diesen Gedanken hinaus, mit diesen
eifersüchtigen, schwarzen Frauen, wütend geworden. Er ist oft so ein alberner
Mensch, wo ich doch eher und zumeist ernsterer Natur bin.
Während ich bei der Kosmetik war, rief mich Derek an und
entschuldigte sich bei mir wegen Rochelle. Er war kleinlaut und ich fragte ihn
nach Giselle. Erzählte ihm, was die Gerüchte so besagten. Nun wurde Derek noch
kleinlauter.
Oh, oh! Dies konnte nur bedeuten, dass es keine
Gerüchte waren.
„Sie war so traurig. So wütend. So außer sich. Warf sich
mir an den Hals. Ich wollte sie doch nur trösten und da hat sie….nun ja…“,
begann er zu stottern. „Was hätte ich denn tun sollen? Ich kann nichts dafür.
Eine Zurückweisung in diesem Moment, hätte sie nicht verkraftet. Das wollte ich
ihr doch nicht antun. Verstehst du nicht?“, verteidigte er sich.
„Und dann zu Rochelle….“, merkte ich an.
„Ja. Ich hatte es ihr versprochen, dass wir uns sehen.“
(Sehen war nicht ficken!) Ich schnaufte. Was hätte ich
noch sagen sollen?
„Es tut mir leid. Rochelle ist eine schöne Frau, aber ich
liebe sie doch nicht. Ich liebe dich Rea.“
„Derek, derzeit scheinst du doch wohl ausgelastet zu sein.
Und es ist mir eben NICHT danach im Kreuzfeuer dieser Frauen zu stehen.
Verstehst DU MICH?“
Derek antwortete nicht auf meine Frage. Teilte mir
stattdessen seine Befürchtung mit. „Du wirst mir doch heute Abend nicht
absagen. Ich meine, DU hast schließlich auch andere Männer und bist
verheiratet. WO liegt jetzt das Problem?“
„Du sagst, du seist um meinetwillen hier her
zurückgekommen und das du mich liebst und ich glaube dir sogar. Ohne Zweifel. Aber
dennoch schläfst mir anderen Frauen, was ich durchaus verstehen kann. Ich habe
kein Recht deine Handlungen in Frage zu stellen. Aber Sasha hat im Augenblick
in der Tat die besseren Argumente. Denn ER ist derzeit schon Singel.“
„Liebst du ihn?“, kam die Frage sogleich unverblümt.
„Nein.“ …was gelogen war. Natürlich empfinde ich eine Art
Liebe für Sasha, sonst würde ich ihn nicht an meiner Seite dulden. Aber WENN
ich wählen könnte, wäre es immer wieder Derek, den ich bevorzugen würde. Er ist
so ein lieber Mensch. Und eigentlich ist es, wie vieles auf dieser Welt, recht
paradox. Seine Gutherzigkeit fällt ihm auf die Füße. Und…..dass er offenbar zu
Frauen nicht NEIN sagen kann. Dass er mitfühlend ist und ihnen das EINE gibt,
was er offenbar gut kann. Nähe, Streicheleinheiten und ein wenig Geborgenheit,
vielleicht sogar mit etwas Liebe gepaart für den Moment, nebst Intimitäten.
Armer Kerl. Er tat mir leid, DENN ich wusste nun, mit WEM ich den Abend
verbrachte. Denn Sasha hatte argumentiert, dass ER schließlich niemand anderen
hatte. Was wohl derzeit zutreffend sein mag. Und das war mir nun doch lieber,
als erneut EINE von Vielen zu sein.
Um Derek musste ich mich im Grunde nicht mehr sorgen. Da
waren genug…..andere Frauen.
Nach dem Lunch begleitete mich Sasha erneut zum Büro, wo
ich Kevin treffen wollte und die Papiere holen. Denn ich verband mit meinen Termin
bei der Physiotherapie sogleich das Bestellen von Waren.
„Wir treffen uns dann am Haus. Du fährst.“, sagte ich
scherzend zu Sasha und er ging. Er musste nicht unbedingt noch einmal mit Kevin
zusammentreffen. Jedoch war es bereits zu spät. Kevin kam mit Janina und seinem
Pfleger herein. Dieses Mal war er Sashas wegen jedoch versöhnlicher. Er
unterhielt sich kurz mit ihm, als sei er sein Mentor und müsse ihm, in Bezug
auf mich, Ratschläge geben. Was Sasha signalisieren sollte, dass Kevin mich
tausend Mal besser kennt als er. Was nun Janina allerdings wieder erzürnte. Ich
sah sie mit den Augen rollen. Am liebsten hätte ich Kevin darauf hingewiesen,
dass er Janina um meinetwillen nicht immer so verletzen soll. Kein Wunder, wenn
sie nicht gut auf mich zu sprechen war. Wo ICH doch in keinster Weise Schuld
daran trug. Nun gut, zuweilen flirte ich mit Kevin und ermutige ihn. Jedoch NIE
vor Janina.
Auch ICH nahm mir während unseres Gespräches kein Blatt
vor den Mund. Sagte offen, was ich zu sagen hatte, wie ich es stets zu tun
pflege. Ich hasse es um den heißen Brei zu reden. Gerade heraus ist mir immer
willkommener als schmeichelnde Umschreibungen und in diesem Zusammenhang musste
auch Sasha in Gegenwart der anderen Federn lassen.
„Kaum zu glauben, dass aus so einem schönen Mund oft die
direktesten Worte und trockensten Bemerkungen kommen.“, sagte Kevin zu Sasha
gewandt, was für Janina sicherlich erneut verletzend war.
Ich zuckte mit den Schultern. „Tja, WAS? Ich sage schlicht
und einfach was ich denke. Bin ich hier nicht unter Freunden?“, entschärfte ich
überhaupt alles um mich herum und beendete die Diskussion, sodass Saha endlich
gehen konnte.
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Sasha liebt meinen Wagen und fährt ihn gern. Obwohl es
stets einiger Korrekturen des Sitzes bedarf. Denn er ist schließlich 1.93 m.
Kurz vor dem Dinner kamen wir zurück. Nun gut, wir hätten
gleichwohl in der Stadt speisen könne. Es verlangte ich jedoch viel eher
danach, nach Hause zu fahren, wo wir nun sind……..und nun wird es Zeit für das
Dinner.