Intimitäten
fanden, bedauerlicher Weise (!!!) vorerst nicht wieder statt, zwischen mir und
Gunnar. Auf Grund meiner (verdammten!) Kränklichkeit, was ich jetzt allerdings nicht
weiter erklären oder ausführen möchte.
Jedoch gleich am
Morgen, hatte Gunnars Handy geläutet. Die Agenten
Smith und Smith (in Anlehnung an die „Matrix“- Filme) riefen an, um ihm zu
sagen, dass er sich für den Nachmittag bereit halten solle. Man
würde ihn abholen und mit ihm in die Wüste fahren. (Das klingt wie ein
Todesurteil. So gefährlich. Unwiderruflich. Böse.)
Der Fall lag nun
in der Tat klar und deutlich auf der Hand. Gunnar stand eine (Zwangs-) Reise
durch das Spiegeltor bevor. Aber WAS erwarteten sie denn, die Smiths’es? Oder
deren Arbeitgeber. Es war zu vermuten, dass Gunnar nicht einmal Einlass fand.
Während ich
schrieb, bereitete Gunnar sich vor, auf seine (erzwungene) Mission (die zum
Scheitern verurteil war, wie ich meinte). Ich selbst war in diesen Augenblicken
wie besessen, die Tage aufzuarbeiten und in Synchroniziät zu bringen.
Gunnar war nicht
wohl, bei alledem. So wie mir zuvor.
Wir hatten am Morgen
reichlich gegessen und sparten nun das Mittagessen aus. Zumindest Gunnar. Er
hatte nicht vor mit einem vollen Magen auf dergleichen Reisen zu gehen. Das
beeinträchtigt zumeist die Angelegenheit zum negativen hin.
Mag alles sein,
wie es will, dennoch fühlte und sah ich, wie glücklich Gunnar war, bei mir zu
sein. Und ich mit ihm! Erleichterung! Hoffnung, dass doch noch alles gut wird.
Dennoch wird er Alexa zweifelsohne eben NICHT sein lassen. Er würde nur
versuchen, so sagte er, uns besser zu trennen. Allemal bleibt sie im Zentrum.
Etwas anderes käme nicht in Frage. Nun, des Balges wegen, hatte ich gleichwohl
nichts anderes erwartet.
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Agent Smith und
Smith kamen gegen zwei. Alles ging sehr zügig. Am liebsten wäre ich weggerannt,
denn ich ahnte, WENN es Gunnar NICHT gelang, würde man mich sicherlich noch
einmal MIT ihm verpflichten. Noch einmal in die Wüste fahren. Verflucht (sollen
sie sein)! Ich wollte das nicht. Ich meine, warum nicht versuchen, mit diesen
Wesen von hier aus Kontakt aufzunehmen, WENN Gunnar gegangen wurde. Ob so etwas
gelang?
Wer wagt
gewinnt! Sagt man immer. Also versuchte ich es. Nur WAS ihnen sagen? Zudem stelle man sich vor, was geschieht, sollte es
gelingen und Smith und Smith und deren Auftraggeber erführen davon.
Oh Göttin!
Hilf!
Es gelang mit
tatsächlich! Welch‘ wunder! Es braucht infolgedessen dieses Spiegeltor nicht
wirklich (wenn man NUR telefonieren
möchte)!.....um mit diesen Wesen in Kontakt zu treten. Dennoch war es nicht wie
die male zuvor. Ich sah sie nicht vor meinem inneren Auge. Ich war nach wie vor
mit Geist und Körper hier, in dieser Dimension. Am besten wäre es mit einem
Telefonanruf zu vergleichen. Ich hörte sie nur.
Diese Wesen
wussten über alles Bescheid was geschah und hatten offenbar Erbarmen mit mir
und mit meiner Situation. Sie sandten mir eine Botschaft, welche ich HIER
leider nicht wiedergeben darf. Das wäre der Sache nicht dienlich. Nur so viel,
diesen Wesen war es mehr als klar, dass die Auftraggeber von Agent Smith und
Smith niemals aufgeben würden. Koste es, was es wolle. Infolgedessen hatten sie
nun selbst einen Plan ersonnen……..was die Menschheit betraf.
Ich hatte in
Sekundenschnelle verstanden, was als Gespräch womöglich mehr als eine Stunde
angedauert hätte. Wow!
DAS war in der
Tat drahtlose Übermittlung der feinsten Art!
Ich ging dann
doch noch essen……und schrieb später dann an meinem Tagebuch, um mich
abzulenken, bis Gunnar kam. Die Agenten Smith und Smith waren dann ebenso
zugegen und bedeuteten mir, UMGEHEND meine Sachen zu packen. Gunnar tat es mir
gleich.
Um die
Geschichte nun nicht weiter auszudehnen,…….wir wurden in eine Maschine nach
Schweden gesetzt. Raus geworfen, so zu sagen, weil wir offenbar nicht in der
Lage waren, deren Anliegen zu erfüllen. Economy class. Nicht gerade, wie ich
immer reise. Jedoch nehme ich an, dass dies deren volle Absicht war. Wir hatten
ohnehin keine Wahl. Die vier Stunden würde ich schon überstehen. Zudem war
schließlich noch Gunnar da. Und nun hatten wir endlich die Zeit uns zum Reden.
Wie vermutet,
sollte ER das Gleiche tun wie ich. Man ließ ihn durch das Tor, dass für Gunnar
eine simple Tür mit Klinke war. Ihn empfing auch keine Königin, sondern ein
paar Männer.
„Es war gerade
so, als wäre ich in einer Kneipe, bei uns zu Hause.“, sagte er. „Ein paar
Männer rempelten mich an und geleiteten mich auf die Toilette. Dort nahmen sie
mich zu beiden Seiten und stellten mich ins Clo. Ich dachte, die machen sich
einen Spaß mit mir. Dann drückten sie den Knopf und ich wurde runter gespült.“
Oh Göttin! Dachte ich so, was für einen Hang zum Theatralischen diese Wesen
doch hatten. „Unten kam ich in ein Foyer. Dort war eine Art Rezeption. Eine
etwas lange gezogene, gebogene Theke, hinter der eine junge Frau saß. Sie hatte
wenig an und das Szenario war beinahe der Beginn eines Pornostreifens. Ich
wusste, es war ein Test. Ich blieb willentlich unberührt, obwohl die man nur
knapp bekleideten Bunny Häschen um mich herum tanzten ließ. Sie berührten mich sogar. Dann kam ein Mann aus
dieser Tür, wo vorher die Bunnys heraus gekommen waren. Er sah wie ein Zuhälter
aus und er winkte mir. Ich folgte ihm. Ging durch die Tür. Da war ein
verdunkelter Raum und man hatte, wie in einem Lichtbildvortrag, ein Foto von
Dir und Sasha an die Wand geworfen, wie ihr, Hand in Hand, vor dem
Königinnen-Thron standet. Ich wusste ganz genau man wollte testen, WIE ich
darauf reagiere. Natürlich ging mir der Puls nach oben. Jedoch ich beherrschte
ihn UND mich. Dann auf einmal stand ich auf der Bühne einer Quiz-Show und hatte
offenbar einen Preis gewonnen. Man klatschte und jubelte mir zu. Ich kratzte
mich gelangweilt am Kopf und wartete
darauf, was wohl als nächstes geschehen würde. Dann wieder Dunkelheit. Eine Tür
öffnete sich und aus dem strahlend hellen Licht trat die Königin, die auch dir
begegnete. `Du bist gut geschult, Mensch.
Dein Onkel hat dich viel gelehrt.´
Ich nickte nur.
Verbeugte mich und zeigte keine große Verwunderung. Und es war, als lächle sie mich
an. Die Königin. Ich übermittelte ihr, genau wie sie es tat, in Windeseile
alles, was ich zu sagen hatte. Sie schien zu staunen. Zeigte Anerkennung.
`Du bist der
Richtige für sie. Und nun geh‘, deine rothaarige Königinnentochter weiß
Bescheid.´“ Gunnar endete hier und sah mich fragend an. Ich lachte.
„Ja. Ich weiß
Bescheid.“, wiederholte ich und erzählte ihm alles, was mir diese Wesen am
Nachmittag, als Gunnar in der Wüste war, übermittelt hatten. „Ein Spiegeltor
ist nicht nötig. WENN wir REISEN wollen, können wir das von jedem Platz der
Erde tun.“
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Wir waren erst
nach Mitternacht zu Hause angekommen, stellten die Koffer ab und gingen tot
müde zu Bett.
Mir taten alle
Glieder weh, von diesen engen Sitzen. Economy class eben. Das war ich nicht
gewohnt! Zudem waren meine Füße angeschwollen. Ich hatte keine Möglichkeit die
Beine hoch zu legen. Verdammt!
Nun, bevor wir
zu Bett gegangen waren, hatte Gunnar noch einmal die Schuld, für all das, was
geschehen war, auf sich genommen. Jedoch auch ICH hatte Schuld, was ich ihm zu
verstehen gab. Wir beide hatten die Gefahr unterschätzt und wir waren uns einig
darin, dass es NICHT ausgeschlossen war, dass man uns noch einmal für
dergleichen verpflichtete.
„Aber es gibt
doch auch noch andere wie uns. Haben diese Leute keine in ihren eigenen Reihen,
dass sie auf uns zurückgreifen müssen?“, echauffierte ich mich.
Gunnar schnaufte.
War ebenso müde als ich. „Womöglich waren WIR die fünfte, sechste, oder letzte
Wahl und die andere vor uns sind ebenso gescheitert. Deshalb hatten sie diesem
Sasha wohl auch nur wenig Druck gemacht und ihm so lange Zeit gelassen. Wären
wir die einzigen für SIE gewesen, hätten sie uns früher schon geholt. So sind
diese Leute Umwege gegangen und hatten Sasha über seine Eltern einen Auftrag
erteilt, welchen er wohl kaum ablehnen konnte. Warum hätte er es auch tun
sollen bei so einer schönen Frau wie dir
Rea.“ Gunnar lachte. „Ich vermag ihn schon ganz gut zu verstehen. Auch dass er
wiederkommen und weiter um dich kämpfen will. Muss ich mir Sorgen machen
deshalb?“ Gunnar schien sich nun doch noch einmal bei mir versichern zu wollen,
dass da mit Sasha nichts Ernstes war.
Ich musste
Schmunzeln. Er küsste mich. Und ich sagte: „Nein. Musst du nicht.“
Fortsetzung
folgt………………….