Gesprochenes Wort, geworfener Stein – Ein Kinderreim, oder doch von immenser Bedeutung. Zumindest für mich, an diesem Morgen der Entscheidungen.
Ich weiß nicht,
vielleicht gebe ich dem vollen Mond die Schuld, oder auch Sasha. Denn er hatte,
gemäß dem Motto, steter Tropfen höhlt den Stein, mich von seiner Liebe gänzlich
überzeugt und ich begann doch tatsächlich darüber nachzudenken,…..mit IHM
zusammen zu leben. Vielleicht sogar für eine Zeit lang hier in Israel. Wer
weiß. Man erinnere sich an meine Erkenntnis vom Tag zuvor: Gerade DAS, was ich
verabscheue, zieht mich an. Was allerdings nicht bedeutet, dass ich Sasha nicht
mag. Doch bisher vermochte ich mir eben NICHT vorzustellen, den Rest meines
Leben gerade mit IHM zu verbringen.
Trotz alldem, dass
wir bis acht geschlafen hatten, pellten wir uns recht zügig aus dem Bett. Denn
ich hatte eingewilligt mit Sasha nach Tel Aviv zu fahren. Hatte am Abend sogar
schon gepackt. Und ich kann nicht sagen, was mich in diesem Augenblick
ritt, aber ich entschloss mich einen Schritt zu wagen, der, wie ich in diesem
Moment fand, schon längst überfällig gewesen war. Ich rief, (so offenbar aus
einer Laune heraus?) Gunnar an, um ihm ohne Umschweife und ohne Punkt und Komma
mitzuteilen, dass ER sich zwischen mir und Alexa entscheiden müsse! Ich legte
auf, bevor er auch nur ein Wort erwidern konnte. Sasha war überglücklich. Ich
hatte ihm meine Gedanken diesbezüglich schon am Abend zuvor angedeutet und NUN
gestand ich ihm, oder gab ich zu, dass sich in mir Liebe zu ihm regte. So wie
ER es schon längst vermutete.
„Gib es doch endlich
zu, dass du mich liebst.“, hatte er so oft in den letzten Tagen im Scherz zu
mir gesagt.
Daher war er
ohnehin in froher Erwartung darauf, dass ich mich nun endlich (!) für ein Leben
mit IHM entscheiden würde. In seiner Begeisterung des Glücks dieser Stunde, war
er noch umgehend zu seinen Eltern hinüber gegangen und hatte sie darüber
informiert. BEIDE waren dann unverzüglich zu mir herüber gekommen und hatten
mich Freude strahlend umarmt. Sogar Jakov, Sashas Vater, schien nun versöhnt.
Gunnar rief dann
(verständlicher Weise!) doch noch einmal an. Es hatte nicht allzu lang
gedauert, bis mein iPhon läutete. Ich nahm ab, löste mich von den anderen und
wir diskutierten eine Weile. Was jedoch nichts an meinem Entschluss
änderte. Gunnar war total schockiert.
DAS hätte er niemals gedacht. Ich ließ allerding keinerlei Zweifel daran, dass
ich ihn über alle Maßen liebte. Was nun tatsächlich gleichwohl der Wahrheit
entsprach. Aber diesen Schritt, hätte er mir niemals zugetraut, sagte er. Und
in diesem Augenblick als ich mit Gunnar das zweite und bis zu diesem Zeitpunkt
letzte Mal drüber sprach, war ich noch
so derart von meinem Vorgehen überzeugt, dass ich auf seinen Vorschlag, doch
noch einmal alles zu überdenken, nicht eingegangen war. Ich hatte schlicht und
einfach die Nase voll von Alexa. DENN, jedes Mal, wenn ich sehnsüchtig an
Gunnar dachte, erschien SIE neben ihm, die immer zwischen uns stehen wird,
solange (sie lebt) ER keine Entscheidung trifft. Entweder SIE oder ICH. Punkt!
Aber
dann………………….bereute ich fast diesen Schritt. Nicht, dass ich Sasha nicht mag
(wie bereits erwähnt), denn ich beginne sogar mir selbst einzugestehen, dass
ich Liebe für ihn empfinde. Aber da war noch etwas anderes, was ich bei all dem
eben NICHT berücksichtigt hatte. Denn ich erinnerte mich daran, zu welchem Volk
sich Sasha (und seine Familie) zugehörig fühlt. WER er wirklich war. Würde ich
tatsächlich mit Sasha leben, würde ich meine Prinzipien verraten. Und ICH bin
mitnichten jüdisch. Auch wenn Sashas Eltern das so sehen und zu glauben zu beweisen können.
Selbstredend
reizt mich das Neue. Ohne Frage. WEM würde das nicht so gehen? Eine neue Welt
öffnet sich mir, und ich habe die Möglichkeit, sie mit Sasha Hilfe zu
entdecken. Andererseits verdeutlichte ich mir, WIE diese Leute über andere
Menschen und Völker denken. Das all die Menschen (anderen Glaubens, also Nichtjuden)
für sie minderwertig sind, alldieweil sie glauben auserwählt zu sein. Was
schlussendlich dazu führte, dass sie in ihrerem vehementen Streben nach Geld und Macht, im Spiel von teile und herrsche,
milliardenfaches Leid auf ihre Schultern luden,....so wie es scheint. - Man sollte HIER allerdings NICHT verallgemeindern. Nicht jeder von ihnen muss so sein. - Jedoch mit dem Finger stets auf
andere und sich in der Opferrolle zeigen. Insbesondere ist ihnen offenbar EIN VOLK ein Dorn im Auge, aus welchem
MEINE Familie entstammt und welchem ICH mich zugehörig fühle. Was nun unvereinbar
erscheint. Also, was tun?
In jedem Fall
redete ich mit Sasha gleichwohl über
diese Thematik und er kannte meine Einstellung dazu nicht erst seit diesem Tag.
Hatte sie jedoch beständig ignoriert. Ist nie wirklich darauf eingegangen. Hat
nie mit mir ernsthaft darüber diskutiert. Nur alles dementiert, was ich dazu
sagte. DAS war natürlich eine (absolut) kalte Dusche für
ihn.
Sasha
echauffierte sich unerklärlicher Weise.
„Was soll das
jetzt?“, fragte er. „Fährst du nun nicht mit mir nach Tel Aviv?“ (Warum war ihm
DAS nur SO immens wichtig???)
„Doch. Wir fahren,
wir geplant.“
Sasha war nun
vollends irritiert. „Also was, liebst du mich nun? Oder hast du es dir schon
wieder anders überlegt? Willst mit mir leben? Hast sogar schon deinem Mann ein Ultimatum
gestellt und entscheidest dich aufgrund fadenscheinigem Wissens, oder törichter
Prinzipien dann doch noch gegen mich? Was ist, wenn sich dein Mann gegen dich entscheidet?
Werden dann die Prinzipien und Vorurteile beiseitegelegt, was ohnehin am
vernünftigsten wäre, und du lebst dann doch mit mir? Ich dachte, wir könnten
eine Zeit lang hier bleiben, wenn du magst. Ich würde das Visum verlängern
lassen, bis wir uns für einen anderen Ort entschieden haben. Und wir hätten
stets die Möglichkeit, hier her zu kommen, ins Haus meiner Eltern. Ich verstehe
dich nicht? Sogar meine Eltern wären glücklich darüber, wenn wir beide zusammen
leben würden. Sie freuen sich über eine Schwiegertochter wie dich.“
„DAS halte ich
doch für ein Gerücht.“, beendete ich nun sein Plädoyer.
Sasha schien ratlos
zu sein. Unentschlossen. „Also was? Fahren wir nun nach Tel Aviv? Oder nicht?“
„Ja natürlich
fahren wir.“
Er kräuselte die
Stirn. Verstand mich nicht. Und ICH war in einen innerlichen Konflikt geraten. Folge
ich nun meiner Neugier, dem Neuen und womöglich meinem Herzen, welches beginnt Sasha vielleicht
doch zu lieben? (Dennoch vermute ich, dass es nur ein Strohfeuer ist. Und man
bedenke gleichermaßen, dass man mehrere gleichzeitig lieben kann!) Oder folge
ich meinem Verstand, der mir sagt, dass DAS aufgrund meiner Ethik
niemals gut gehen kann. Dass ich damit all meine Maßstäbe, meine Grundsätze,
meine eigenen Regeln und Prinzipien, welche ich mir im Laufe der Zeit durch
wachsendes Wissen erwarb, verrate und somit…..mich selbst.
Oh Göttin,
hilf!!!
Gerade in diesem
Moment, als ich noch immer mit Sasha am Frühstückstisch saß und diskutierte,
läuterte erneut mein iPhone. Ich war mir sicher, dass es Gunnar war. Aber es
war Kevin.
„Stell dir vor“,
begann er euphorisch, „mein großer Zeh bewegt sich und reagiert auf Reize! Dein
Opfer war nicht umsonst. Womöglich kann ich alsbald wieder laufen und dann…….“,
Kevin stockte einen Moment, „……und dann lasse ich mich scheiden und heirate
DICH.“
DAS
plättete mich nun vollends!
Ich hielt den
Atem an. WAS sollte ich nun DARAUF sagen??? Zu stottern gedachte ich nicht. Und
getreu nach dem Motto, erst denken und dann sprechen, welches ich am heutigen
Tag bereits schon einmal missachtet hatte (!), sagte ich dann einfach „Ja.“
Genau genommen
war Kevins Aussage mit einem Heiratsantrag gleichzusetzen. Aber die Essenz
dessen, wusste ich bereits. Mir war zu jeder Zeit klar, dass Kevin NIE
aufgehört hatte mich zu lieben! Und ich nahm an, dass seine Janina sicherlich
NICHT in der Nähe war, als er mir dies so schlicht und einfach eröffnete. Oder
war es nicht ernst gemeint? Ein Scherz. Oder nur eine Wertschätzung aufgrund
meiner damaligen Bereitwilligkeit, ihm zu helfen? Sollte ich mich nun bei ihm
versichern? Dass ER auch meint, was ich in seinen Worten sah?
„Du meinst das
wirklich ernst? Oder?“, fragte ich ihn dann.
„JA Natürlich
Rea!“, kamen die Worte klar und deutlich aus seinem Mund. „Denkst du etwa ich
scherze damit? Du weißt doch ganz genau, dass ich dich noch immer liebe. Und
wenn du nur gewollt hättest…..“ An dieser Stelle endete er und ich wusste ganz
genau, WAS er damit sagen wollte. Ja! Es war mir durchaus bewusst. Als einen
Rollstuhlfahrer hatte ich ihn nicht m-e-h-r gewollt, obwohl…..ich nach wie vor
noch immer Liebe für ihn empfand. Hätte genau diese, meine Einstellung ihn
nicht von derlei törichtem Tun abhalten müssen? ICH an seiner Stelle wäre Stock
sauer gewesen. Hätte gedacht, wenn der Kerl mich nicht jetzt SO will, wie ich
bin, dann kann er für immer bleiben. Aber NEIN! Er tut genau das Gegenteil.
Obwohl ICH mich doch recht verwerflich ihm gegenüber verhalten hatte. Nun gut,
ich hatte mich letztendlich immer schuldig gefühlt und genau deshalb diesen
Schritt des Heilungsrituals gewagt, ohne die Konsequenzen für mich dabei zu
bedenken. An dieser Stelle war ich tatsächlich selbstlos gewesen. Mag sein.
„Also, WAS sagst
du dazu. Dann leiten wir gemeinsam das Zentrum und dein Gunnar kann sich um
seine Alexa kümmern, wenn er sie offensichtlich nicht zu lassen vermag.“
WOW. DAS waren
überaus deutliche Worte und er hatte sich bereits eine Zukunft für uns
ausgemalt. DAS überwältigte mich in der Tat. Nun, WAS dazu sagen??? Von Sasha
und vor allem WO ich mich derzeit befand, wusste er offenbar nichts und ich
würde es ihm gewiss nicht sagen. Zumindest JETZT noch nicht. Denn wozu
würde das dienen?
„Kevin“, ich
ging diplomatisch vor. Allerdings konnte ich eben NICHT zu ihm sagen, dass er
erst einmal gesund werden sollte. (Denn gesund war er schließlich! Soweit…)
Eine derartige Aussage wäre absolut deplatziert gewesen. Also WIE weiter, ohne
dass ich den Anschein erwecke, seine Liebe nicht erwidern zu wollen, ihn nicht
heiraten zu wollen, oder ganz und gar in Zweifel zu ziehen, dass er alsbald
wieder laufen kann. Schließlich hatte ich nicht die Absicht ihn zu demotivieren.
DAS wäre kontraproduktiv! „Weißt du was? Genau DAS hatte ich bereits heute
Morgen gedacht UND, jetzt wirst du staunen, in die Tat umgesetzt.“
Eine kurze Pause
entstand. Kevin musste offenbar meine Worte sortieren und realisieren, was (für
ihn) die Essenz davon war.
„Du hast was?“,
fragte er schließlich.
„Ich habe heute
Morgen Gunnar angerufen und vor die Wahl gestellt. Entweder ICH oder Alexa. ER
soll sich entscheiden.“
„OH! So
plötzlich. Und aus welchem Grund?“
„Ich dachte, es
wäre an der Zeit. Ich litt lang genug. Meinst du nicht auch?“
Ich hörte Kevin
lachen. „Ich kann es nicht glauben. Du hast es tatsächlich getan? Wie hat er
reagiert?“
„Ich hatte
aufgelegt, bevor er etwas erwidern konnte. Er rief mich dann noch einmal an und
wir diskutierten. Ich ließ mich allerdings nicht beirren. Blieb dabei.“
„Gut!“, rief Kevin
aus. „Dann steht uns doch bald nichts mehr im Weg.“
Ufffff……….
Sasha stand
bereits bei den Koffern in der Lobby. Noch im Gehen beendete ich das Gespräch
mit Kevin.
Die etwa 70
Kilometer von Jerusalem nach Tel Aviv fuhren wir in einer Stunde und dreißig
Minuten mit einem kurzen Zwischenstopp. Wir hatten Glück. Kein Stau nirgendwo. Und
am Ende war es kein Haus, sondern nur ein Apartment. Aber egal. Deshalb waren
seine Eltern offenbar nicht mitgekommen. Es ist nicht genügend Platz für vier
Personen. Sondern nur für zwei. Allerdings gedenke ich so wie so nicht allzu
lange hier zu bleiben.
Das Auspacken
erledigte Sasha und ich schrieb. Dann gingen wir essen. Zum Ausgehen fehlte mir
jegliche Lust. Ich mag es ohnehin nicht, unter vielen Leuten zu sein.
Vermutlich kollidieren hier unsere Ansichten das erste Mal.
„Ich bin kein
Mensch, der gern fort geht. Bist DU das allerdings, hat es wenig Sinn mit uns.“
Sasha staunte.
„Suchst du nach Gründen, nach unüberbrückbaren Unterschieden, damit du deine
Entscheidung revidieren kannst? Vielleicht hat sich dein Mann schon gegen dich
entschieden. Und was dann?“
„Du glaubst doch
nicht etwas, dass ich allein bleiben muss? Das ist lachhaft. Und es ist nicht
mehr meine Absicht, mir irgendetwas aufzwingen zu lassen, was ich nicht will.
Davon hatte ich bereits genug.“
Nun zog Sasha
die Brauen hoch und legte die Stirn in Falten. „Ich verstehe. Und es ist nicht meine
Absicht dich zu irgendetwas zu zwingen, was du nicht magst. Dann frage
ich einfach Mal, WAS möchtest du denn hier tun?“
„Heute nichts
mehr. Wir bleiben hier.“, legte ich die Parameter fest. „ Auch wenn mir das
Apartment nicht gefällt. Ich denke, wir bleiben ausschließlich für ein paar Tage hier.
Vielleicht zeigst du mir etwas von der Altstadt und dem Strand. Nach Partys
oder vielen Menschen steht mir nicht der Sinn. Das bedeutet, wir bleiben abends
hier. Vielleicht fahren wir dann auch gleich weiter nach Rihaniya. Ländliche
Gebiete, kleinere Städte, Dörfer und Oasen sind mir ohnehin viel lieber.“
„Und was war mit
Jerusalem?“
„Daran hatte ich
mich erstaunlicher Weise rasch gewöhnt.“
„Dann fahren wir
zurück dorthin.“
„Wofür?“
„Wir können dort
eine Weile bleiben, wenn du magst.“
„Nein. Ich
möchte zurück nach Schweden.“
Nun, für diesen
Abend beendeten wir die Diskussion. Denn Sasha war vermutlich gänzlich
irritiert und am sortieren
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Mein Leben hatte
an diesem Vollmond-Tag exorbitante Fahrt aufgenommen. Es präsentierte mir auf
dem Silbertablett mehrere Zukünfte, aus denen ich wählen konnte. WOW. Es war
schon erstaunlich, welche Wege sich da eröffneten. Dennoch bliebe alles offen.
Schließlich kommt es gleichwohl auf den anderen an. Gunnar vor allem.
Sasha natürlich ebenso, wie Kevin und womöglich war Derek noch immer im Spiel.
Wer weiß.
Allerdings……bin
ich mir bei Sasha nicht sicher, wie und ob er mit meiner Kränklichkeit umgehen
kann. Was mich doch etwas ängstigt. Diesbezüglich begann ich zu zweifeln, ob
ich nicht doch wieder hart zurück rudern soll.......zu Gunnar. Ihn vielleicht
anrufen und sagen, es tut mir leid. Ich liebe dich. Das weißt du doch. Ich
komme zurück.
Oh Göttin….ich
wanke!!! (Will zurück zu meinem Mann!)….und rief ihn, zum Leidwesen Sashas,
doch tatsächlich spät nach Mitternacht noch an……….im Grunde hatte Gunnar
bereits auf meinen Anruf gewartet, denn er wusste ganz genau, dass ich
dergleichen eben NICHT durchhalten kann, weil ich ihn liebe.
„Dein Verhalten,
dein Ultimatum ändert jedoch nichts daran, dass auch ich dich liebe, dich
niemals aufgeben würde, weil wir zusammen gehören UND ich mich so wie so für
DICH entschieden hätte, wärest du bei deinem Entschluss geblieben."
WOW. DAS war
doch ein Wort! Eine Aussage, die mein Herz berührte! Denn, trotz alledem wusste
ich, was ich an Gunnar hatte. An Sasha nicht. Ich hatte keine Ahnung WER er war
UND wie es tatsächlich sein würde, wenn wir zusammen leben. War es tatsächlich das
Risiko wert?
„Ich komme
sobald als möglich zurück.“, schwenkte ich um, alldieweil ich es unnötig fand,
dass Gunnar zu mir kam. „Im Augenblick lässt man mich noch nicht gehen. Aber
sobald man mir grünes Licht gibt, dass ich abreisen darf, dann verlasse ich
noch im selben Moment dieses Land. Ich sehne mich so nach dir. Denke an dich.“
(Wimmerte ich beinahe).
„Auch ich sehne
mich nach Dir Rea.“ Gunnar ging nicht weiter auf meine Worte ein. Beachtete sie
jedoch. Sprach einfach weiter „Halte durch. Es dauert sicherlich nicht mehr
lange.“
„Das hoffe ich.“
„Ach ja, bevor
ich es vergesse, nicht dass du denkst, ich hätte nicht versucht zu dir
zukommen. Ich habe bereits den Flug gebucht und fliege Morgen.“
„Ich bin in Tel
Aviv.“
„WAS? Ich dachte
in Jerusalem?“
„Wir sind heute
hier her gefahren. Aber es gefällt mir nicht. Ich werde mir noch ein wenig die
Altstadt anschauen und Sasha möchte dann noch nach Rihaniya fahren. Er hat dort
offenbar Verwandte.“
„Oh! WO ist das
denn jetzt? Sollte ich dorthin kommen?“
Ich erklärte
ihm, wo diese Stadt lag und dann sagte ich: „Wir sehen uns in Jerusalem. Ich
revidiere meine Pläne und fahre zurück dorthin. Warte auf dich.“ Ich war von
mir selbst verwirrt. Hatte im Grunde keine Ahnung, was ich da überhaupt von mir
gab, oder geben sollte. Schwenkte von Moment zu Moment um. Überlegte es mir
noch im Sprechen anders.
Ich hatte mich
doch nicht in Gunnar getäuscht! Er liebt mich tatsächlich. Dachte ich dann. Vergibt
mir Sasha, entscheidet sich für mich und kommt mich holen. Was will ich mehr
von einem Mann?!
„Ich freue mich
auf dich.“, sagte ich noch verzückt zu Gunnar und verabschiedete mich
von ihm.
Nun musste ich
jedoch genau DAS alles Sasha erklären UND er war selbstredend sichtlich
enttäuscht.
„Das kann jetzt
doch wohl nicht dein ernst sein?“
„Ist es. Gunnar
fliegt Morgen und wir treffen uns in Jerusalem. Punkt. Wenn du nicht mitkommen
möchtest, fahre ich allein mit dem Zug.“
Er schnaufte.
„Nein. Lass nur, ich bringe dich hin.“
Diese Nacht
verhielt sich Sasha dementsprechend kühl. Zumindest zu Beginn. Er war
frustriert, enttäuscht und ernüchtert. Aber letztendlich gab er mir zu
verstehen, dass er eben NICHT aufgeben würde. „Wenn du erlaubst, werde ich
weiterhin in Schweden in deinem Zentrum für dich arbeiten.“, sagte er dann und
lächelte gequält. Schlang seine Arme um mich und hielt mich fest.
Nun konnte ich
noch den Rest der Zeit, bis Gunnar kam, mit Sasha sein…….
Fortsetzung
folgt………………………………………….