Sex am Abend und
Sex am Morgen, der mir innere Flügel wachsen ließ. Ich vermute der Mond im
Skorpion war schuld gewesen an meinem immensen Verlangen (nach ihm?) danach
mich (mit ihm?) zu vereinen. Es war einfach herrlich! Befriedigend obendrein.
Schon lange nicht mehr so wohl so hoch- gefühlt. So gesättigt gewesen. Aber
genug davon. Es war schlicht und einfach fabelhaft mit ihm. Mit Sasha. (Obwohl
sein bestes Stück nun ein wenig groß geraten, hatte es mir dieses Mal, nicht
einmal zu Beginn wehgetan. (Es muss die/meine Lust gewesen sein(!), die mich
für ihn geöffnete hat.)
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Derek hatte ich
gestern nicht mehr angerufen. Aber es war auch jetzt keine Zeit dafür. Wir
beabsichtigten in die Stadt zu gehen. Der Besuch der Kotel/Klagemauer stand an.
Sasha wollte es SO. Er hatte sich vorher, also nach dem Sex, noch einmal
gereinigt (geduscht). Allerdings waren wir jetzt nur zu zweit. Sashas Eltern waren
nicht mit von der Partie. Sie sind zwar noch hier in Jerusalem, gehen jedoch
ihre eigenen Wege. Sashas Vater Jakov ist offensichtlich verärgert. Nur Judith
schaut ab und an einmal bei ihrem Sohn und mir vorbei. Sie scheint mich
tatsächlich zu mögen. Was offenbar an den transportieren Gefühlen des
Spiegeltores liegen muss.
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Männer und
Frauen beten an dieser Mauer getrennt. Und da ich hier nichts zu beten hatte,
blieb ich einfach draußen stehen. Was allerdings, umso länger es dauerte, zum
Problem geworden war. Denn, das längere Stehen bereitet mir mehr und mehr
Schmerzen. Und ich konnte auch nicht einfach mal rufen, Sasha komm da endlich
wieder raus. Zudem noch die pralle Sonne. WAS dachte er sich nur dabei?
Natürlich gibt
es auch Stühle zum Sitzen. Jedoch nur innerhalb des abgesteckten Raumes, wo
Männer und Frauen beten.
Ich meine, ich
hätte so tun können als ob, um mir einen Stuhl innerhalb zu ergattern. Aber was
sollte das denn? Mich hätte nur jemand ansprechen brauchen. Es wäre ohnehin
sofort aufgefallen. Also ließ ich ihn beten und ging einfach fort.
Nur gut, dass
ich noch einmal zur Seite des Platzes hingesehen hatte. Da fiel mir eine Reihe
aufgetürmter, weißer Plastikstühle auf, welche man offenbar gleichwohl im
äußeren Arial benutzen, aufstellen darf. Nahm ich an. Ich ging hinüber.
Überlegte kurz und fragte in englischer Sprache eine vorübergehende Passantin,
welche mich jedoch nicht verstand. Egal. Dachte ich und sah mich noch einmal um
und nahm mir einer dieser Stühle herunter. Stelle ihn hin und setzte mich
darauf. Bevor ich fort laufe und Sasha mich dann wer weiß wo sucht, erscheint
mir diese Variante doch viel besser zu sein.
Ich sah immer wieder
nach rechts und links. Niemand hatte Anstoß daran genommen. Ich atmete
auf…..und wartete, bis Sasha fertig war. Allerdings sah ich dann, dass diese
Reihe von Plastikstühlen wohl offenbar für die Männer war, die in ihren Teil an
der Mauer gingen. Ups. Aber niemand sagte etwas.
Es hatte schon
eine gute Stunde gedauert, bis Sasha
wieder kam. Er war still und eingekehrt, in sich. Stellte nickend den Stuhl,
auf dem ich saß, zurück. Ich fragte nichts. Ließ ihm die Zeit, bis er selbst
dann wieder zu sprechen begann.
„Gehen wir essen
und dann ins Hotel? Oder wollen wir noch woandershin gehen. Etwas besichtigen,
wenn du magst.“
„Essen wir erst
einmal etwas und dann entscheiden wir, was zur Besichtigung noch in Frage käme,
was nicht all zu anstrengend für mich ist.“
Am Nachmittag
nahmen wir uns den Ölberg vor. Waren in der Maria Magdalena Kirche, die
russisch-Orthodox ist und welche einst von Zar Alexander dem III erbaut wurde.
Zum Schreiben
kam ich erst am Abend, nach dem Dinner. Wo ich doch genau genommen meine Anrufe
hätte tätigen (s)wollen. Aber wozu Gunnar anrufen? Oder Derek? Gut. Mag sein,
dass Gunnar mittlerweile einige Male versuchte sich bei mir zu melden. WAS
wollte er denn? Hatte er nicht seine Alexa. Zwischendurch rief ich dann doch
kurz bei ihm an.
„Wann kommst du
endlich zurück?“, war seine dringlichste Frage, die mir sofort entgegen sprang.
„Ich darf noch
nicht.“, antwortete ich wahrheitsgemäß darauf.
„WER verbietet
es dir denn?“
Phhuu! Ha!
Schwierige Frage. „Männer in Anzügen.“, antwortete ich dann und Gunnar
verstand.
„Soll ich zu dir
kommen?“, und ohne eine Antwort von mir abzuwarten, schmiedete er sogleich
Pläne. „Wenn wir zurück im Zentrum sind, buche ich den Flug.“
„Was wird Alexa
dazu sagen?“, merkte ich fragend an.
„Nun fang‘ nicht
schon wieder damit an.“
„Mit was sonst?“
Gunnar
antwortete nicht und stellte mir eine Gegenfrage. „Willst du vielleicht nicht,
dass ich komme? Hast du dich in diesen Juden etwa doch noch verliebt?“
Nun war
Diplomatie meinerseits gefragt. „Gunnar, ich sehne mich nach dir! (Was der
uneingeschränkten Wahrheit entsprach!) DAS steht wohl außer Zweifel. Und nein,
ich habe mich nicht verliebt.“
„Was ist dann
zwischen euch? Nur das gegenseitige Verlangen und ein wenig ficken? Bedeutet
das, ich muss nicht eifersüchtig sein?“
Ich musste
lachen. „Eifersüchtig? Du?“
„Tja denkst du,
dass ich das etwa NICHT bin?“
„Du hast Alexa.
Also WAS willst du denn?“
„Was noch lange
nicht bedeutet, dass ich nicht auf diesen Juden eifersüchtig bin. Ich liebe
dich Rea! Hast du das etwa vergessen?“
„Bist du denn tatsächlich
eifersüchtig?“, lenkte ich das Gespräch auf dieses Thema zurück.
„Sollte ich es
denn? Oder ist da etwa die Absicht dahinter?“
„WAS? Ich
versteh nicht.“
„Mich
eifersüchtig zu machen.“
Ich lachte
gerade heraus und bewusst laut ins iPhone hinein. „Denkst du etwa, ich weiß
nicht, dass dies bei dir völlig sinnlos ist?“
„Eben. Aber ich
will dich nicht verlieren. Verstehst du das nicht?“
„Ja. Ich
verstehe dich doch. Genau aus diesem Grund wies ich auf Alexa hin.“, blieb ich
beim Thema (der Hure an seiner Seite).
„Was hat SIE
damit zu tun, wenn ich mich nach DIR, Rea, sehne.“
„Ach was? DU
sehnst dich nach mir?“
Gunnar lachte.
„Was ist los mit dir? Was soll das Ganze? Verdammt noch mal. Sags’s mir einfach
und dann gut.“
„WAS soll ich
dir denn sagen?“
„Das du dich
verknallt hast und vielleicht noch bleiben willst, um das auszuleben und zu
sehen, ob es nur ein Strohfeuer ist. Was ich ja nun inständigst hoffe.“
Ich schnaufte.
Wurde ernster. „Ich habe mich NICHT verliebt, Gunnar! Und ich DARF hier noch
nicht weg. Daher nutze ich die Gelegenheit, um mir hier, wie eine Touristin,
alles anzusehen. Nur, es ist eben auch sehr anstrengend für mich.“
„Also was jetzt?
Soll ich kommen?“ Gunnar ließ sich nicht manipulieren. Nicht ablenken.
„Ja.“ Hätte ich
nein sagen sollen? Eine Unmöglichkeit. Und im Grunde sehnte ich mich doch nach
ihm.
Nun schaltete
sich Sasha ein, der daneben saß und zugehört hatte. „Was ist denn eigentlich
los?“
Ich bat Gunnar
kurz zu warten, um Sasha eine Erklärung zu abgeben.
„Man wird ihn
nicht einreisen lassen.“, sagte DER dann.
„Was? Warum?“,
fragte ich zurück.
„Warum wohl? Er
hat hier im Augenblick nichts zu suchen. Gib ihn mir.“, forderte mich Sasha auf
und streckte mir den Arm entgegen.
Ich hielt den
Atem an. War DAS wirklich eine SO gute Idee? Dann gab ich ihm das iPhone doch.
Die Männer
sprachen miteinander und Sasha lief dabei im Zimmer hin und her. Er ging
überaus diplomatisch vor. Dennoch würde Gunnar nur allzu schnell bemerken, dass
Sasha ihn hier nicht haben will.
Dann gab er mir
mein iPhone zurück.
„Dein Lover will
mich nicht in seinem Land.“
Was sollte ich
darauf sagen. Mir fiel nichts ein. Also schwieg ich und wartete, ob Gunnar noch
etwas zu sagen hatte. Er tat mir leid. Ein schlechtes Gewissen drängte sich mir
auf. Wieso jedoch dieses Theater. Sah er Sasha tatsächlich als eine Bedrohung
für sich an, dass er nun tatsächlich begann um mich zu kämpfen? Was beweisen würde, dass er mich liebt. Nur
wusste ich das schon. Das Einzige, was nun noch zwischen mir und Gunnar steht,
ist diese Alexa!
„Ich buche noch
heute einen Flug. Ich komme.“, hörte ich Gunnar sagen. WOW. DAS war in der Tat entschlussfreudig
und mutig von ihm und ER entschied sich nun doch so offensichtlich für mich. Oder
hatte er nur Angst mich zu verlieren?
„Und WAS wird
mit Alexa und deinem Sohn?“, fragte ich zurück.
„Die kommen
mit.“
In diesem Augenblick
schnappte ich nach Luft. „WAS soll DAS denn werden?“ Unbändiger Zorn baute sich
in mir auf. „MIT IHR brauchst du nicht hier her zu kommen. Vergiss es! Sie will
ich hier nicht haben. Und wenn du darauf bestehen solltest, sie mitzubringen,
dann will ich auch dich hier nicht haben.“
Aus dem
Augenwinkel sah ich Sasha schmunzeln. Ja. DAS war sicherlich eine Antwort nach
seinem Geschmack.
„Eigentlich war
es als Scherz gedacht.“, hörte ich Gunnar sagen. „Alexa würde wegen dem Kind
hier blieben. Ragnar ist noch nicht stabil genug für so eine Reise. Aber wie es
scheint, hast du überhaupt kein Interesse daran, dass ich zu dir komme.“
„Das ist nicht
wahr!“, widersprach ich ihm. „Ich würde mich freuen, wenn du kommst. Aber SIE
soll bleiben!“
„Dann werde ICH
zu dir kommen.“
Usw.,…usf…..
Um mich
abzulenken, konzentrierte ich mich dann auf meine Tagebucheinträge.
„Man wird ihm
aller Wahrscheinlichkeit nach die Einreise nicht gewähren.“, sagte Sasha noch
einmal zu mir.
Ich hatte keine
Lust mehr über dieses Thema zu reden und blockte ab. „Wir werden sehen.“
Sasha bemerkte
dies selbstverständlich und lies mich schreiben.
So ganz leise
der fortwährende „Spruch“: „Ich liebe dich.“, und Sashas Arme von hinten, die
sich um meinen Körper legten. „Und lüg‘ mich nicht wieder an. Gib doch einfach
zu, dass du mich liebst.“, sagte er zu mir.
Ich drehte
meinen Kopf kurz zu ihm hin und sah ihn lächeln.
Etwas später
sprachen wir über Sex, weil ich sagte, ich hätte Lust auf ihn. So erfuhr ich
auch von seiner Vorliebe für Fellatio und auch, dass ER Frauen recht gern mit
der Zunge befriedigt.
„Tja nun. Tut
mir Leid für dich. Ich mag beides nicht.“
„Ich meine nur.
Es wäre vielleicht gut ihn zu Beginn ihn kurz in den Mund zu nehmen.“ Sasha
grinste breit und zwinkerte mir zu. „Wegen der Trockenheit und so. Ginge dann
sicher besser.“
„Kannst du
vergessen.“, wurde ich deutlicher. „Dergleichen tue ich nur, wenn ich jemand
wirklich liebe.“
„So wie deinen
Mann?“
„Ja.“
„Und was ist mit
Derek?“
„Was soll mit
ihm sein?“, wurde ich ärgerlich.
„Hast du mit
ihm? Oder nicht?“
„Ja. Aber in
zwei Jahren so oft, wie du an fünf Fingern abzählen kannst. Ich mag ihn
wirklich sehr. Aber dennoch…nein.“
Ich war an diesem Tag tatsächlich total
erschöpft. Verlangen nach Sex oder nicht. Daher gingen wir verhältnismäßig
„früh“ zu Bett, wenn man das so nennen kann (zwei Uhr nachts) und ich schlief
sogleich in Sashas Armen ein.