Vielleicht
sollte ich es jetzt nicht mehr Entführung nennen. Obwohl es dies unzweifelhaft
war. Dennoch scheine ich mich offenbar so la, la anzupassen. Mag sein, dass da noch
immer Widerstand in mir ist. Aber Sasha be-herr-schte diesen fabelhaft.
Und er wurde/wird
nun nicht mehr müde mir zu sagen, dass er mich liebt.
Nur ICH kann
bisher nicht dasselbe für ihn empfinden. Ich will es nicht! Basta! Warum auch
sollte ich das tun. Ich weigere mich strikt. Sowie ich mich ihm am Abend zuvor
verweigert hatte. Zumindest zu Beginn. Allerdings hatte er in seinen Bemühungen
nicht nachgelassen und mich letztendlich doch noch überredet es zuzulassen, in
mich zu gehen.
Ich
fühlte/fühle, dass in ihm Hoffnung keimt, dass auch ich mich in ihn verliebe.
Er sagte, dass er es sich wünsche.
„Nein! Ich liebe
dich nicht!“, schleuderte ich es ihm entgegen und im nächsten Augenblick wurde
ich versöhnlicher. Ließ ihn erneut in mich eindringen, an diesen späten
Freitagmorgen.
Er kam innerhalb
von fünf Minuten und als wir gerade zu Ende gekommen waren, klopfte es an der
Tür. Sasha stand auf und öffnete sie.
„Wir wollten uns
nur vergewissern, dass es Rea wieder gut geht.“
Sorgten sie sich
tatsächlich um mich? Oder doch eher um DAS, um was es eigentlich hier ging. Um
ihr Ziel?
„Alles gut. Ich
denke, wir gehen es heute ruhig an.“, hörte ich Sasha sagen.
„Gut. Wir sind
dann unterwegs.“
Sasha kam zurück
ins Bett. Legte seinen Arm unter meinen Kopf. Neigte den Seinen und sah zu mir
herüber. „Magst du heute irgendwohin gehen? Etwas besichtigen?“
Oho! Man plant
also nun site seeing, um mich fröhlicher, versöhnlicher zu stimmen. „Vielleicht
später.“
Ich dreht mich
noch einmal um und…..schlief…………………bis nachmittags halb fünf.
Sasha hatte mich
schlafen lassen und als ich die Augen öffnete, war da eine Tasse Kaffee in
seiner Hand, die er mir unter die Nase hielt.
„Ich habe uns
Kaffee bestellt.“, sprach es, stellte die Tasse auf den Boden und schwang sich
über mich.
„Nicht schon
wieder Sex. Nicht jetzt. Ich glaube mich zu erinnern du sagtest, dass du nicht
süchtig danach bist.“
„Aber nach dir.“
Oh…..
Nein. Wir hatten
dann doch keinen Sex um diese Zeit. Ich stand auf. War einigermaßen ausgeruht.
„Jetzt ist es
sicherlich zu spät, irgendwohin zu gehen.“
„Wenn du willst,
fahren wir ein Stück. Du musst nicht laufen, wenn du nicht willst, oder kannst.
Jetzt am Abend ist es ohnehin ein wenig kühler.“
„Das wäre gut.
Aber genau genommen wäre es mir lieb, heute gänzlich hier im Hotelzimmer zu
bleiben und auszuruhen.“
Sasha lächelte
und nickte mir zu. „Okay. Kein Problem. Ich dachte es mir schon, dass du nach
DEM Tag gestern mindestens einen Tag Ruhe brauchst.“
„Nun, dann
hätten wir Zeit für eine etwas ausführlichere Unterhaltung, die bisher viel zu
kurz gekommen ist. Wie kann es sein, dass man mich schlicht und einfach auf
eine Reise schickt, ohne mich darauf vorzubereiten? Eine Unmöglichkeit.
Vielleicht erklärst du mir das! Und das Ziel hätte ich ebenso gerne gewusst.“
Ich gedachte noch keine Pause einzulegen, um Sasha die Gelegenheit für
Erklärungen zu geben. Nein. Ich fragte weiter. „Welche Rolle spielst DU nun
genau in diesem Szenario? Und welche deine Eltern? Vor allem, WER steht hinter
ihnen. Welchen Zweck dient das alles?“
„Einem Höheren.“
Hüstel. Räusper.
Lach. „Wie? Einem HÖHEREN Zweck? Und IHR, oder wer auch immer dahinter steht,
verpflichtet mich, zwangsweise, zu helfen? Dann ist euch noch nicht einmal
klar, ob ICH die richtige bin? Göttin noch eins! WO in aller Welt bin ich da
nur rein geraten?“
„Reg dich nicht
wieder auf Rea. Du musst dich ausruhen.“
„Wofür? Für den
nächsten Akt in dieser Höhle? Für die nächste Reise? Und vielleicht erklärst du
mir endlich worum es dabei geht?“
Sasha begann
über sich zu erzählen. „Ich hatte bereits gestern Abend begonnen dir zu
erklären…….“
„Aber bitte die
ausführliche Version.“, unterbracht ich ihn forsch, nachdem er noch nicht
einmal den ersten Satz beendet hatte.
Er holte einmal
tief Luft, sah mit einem zweifelnden Blick kurz zu mir herüber und sprach dann
weiter. „……..dass es die klassische Episode war. Ich gestehe, dass ich mich
NICHT zufällig um eine Stelle bei dir bewarb. Ich hatte einen Auftrag.“
„Ich wusste
es!“, rief ich triumphierend aus. Ich wusste es! Ich wusste es! „War ich
auffällig geworden für euch? In politischere oder magischer Hinsicht? Sag‘ mir
die Wahrheit!“, schrie ich es fast aus mir heraus.
Sasha schnaufte.
Und das gleich einige Male, was nun offenbar nicht wirklich etwas Gutes bedeute.
„Nun, nur so
viel……dir ist sicherlich bekannt, oder bewusst, dass jeder Geheimdienst
Suchmaschinen im Internet laufen lässt, wo es überwiegend um politische Dinge
geht. Du bist vor allem wegen deiner strikten Antipathie dem muslimischen Glauben gegenüber
auffällig geworden. Jedoch ebenso wegen Verdacht darauf, das Jüdische nicht zu mögen.“
„OHO! Wie das?
Und solcher Verdacht wiegt natürlich schwer für euch.“, fuhr ich
dazwischen.
„Ja. Natürlich.“
Sasha machte ein bedeutungsvolles Gesicht und nickte.
„WAS passt euch
denn nicht in den Kram, worüber ich schriebe?“ Wut keimte erneut in mir auf.
Ich fixierte seine Augen und aus ihnen sprühten Funken des Zorns. „Ist es nicht
allgemein bekannt, WER unsere Welt tatsächlich reagiert?“
Sasha lachte.
„Und du meinst, du weißt das?“
„Soweit es die
menschliche Rasse betrifft, ja! Magisch arbeitende Geheimlogen, Geld und Macht
gieriger Plutokraten, die bereits seit Jahrtausenden operieren und mit wer weiß
wem paktieren. Sonst würden wir nicht diese Reise tun. Nicht wahr?“
Eine leicht
anerkennende Mimik huschte über Sashas Gesicht. Allerdings war ich im Zweifel, ob
es nicht eher Zynik war.
„Weißt DU es
denn?“, fragte ich ihn schließlich.
Nun lachte er
wieder. „Nein.“
„Nein? Und das
ist alles? Und für WEN reisen wir dann? WER hat dir diesen Auftrag erteilt, das
du mich kennenlernen solltest?“
„Rea, das lässt
sich doch leicht denken.“
„Okay. Wie du
meinst. Und offenbar darfst du darüber nicht weiter reden?“
„Nein.“
„Und welche Rolle
spielen deine Eltern dabei.“
Er prustete die
Luft laut aus sich heraus, was wohl bedeuten sollte, dass dies ebenso ein
Tabuthema war.
„Darfst du mir
überhaupt irgendetwas sagen? Weißt du es denn überhaupt selbst?“
„Was meine
Eltern damit zu tun haben, weiß ich selbstverständlich. Aber darüber kann ich
dir tatsächlich nicht viel sagen.“
Ich schüttelte
mit dem Kopf. War fassungslos. „Und dann erwartet ihr, dass ich kooperiere? Was
für eine Farce!“
Nun ließ ich ein
wenig Stille einkehren, um in seinen Kopf einzudringen. Was ich fand, waren
Gedankenfetzen, Bilder von Männern in Anzügen. Räume und Angstgefühle, die auf
mächtige Leute, Institutionen schließen ließen, für die offenbar seine Eltern
arbeiteten, oder von denen sie diesen Auftrag erhalten hatten, welchen sie an
ihren Sohn weitergeleitet hatten. Alldieweil ER wohl eher dafür prädestiniert
gewesen war, um mich gefügig zu machen.
Aber egal. Noch
wichtiger war genau genommen, WAS ich denn nun tun sollte. Worüber
man mich eigentlich hätte aufklären müssen……und dann traf mich eine Erkenntnis
wie ein Blitz. Sasha war, wie Gunnar, Erik, Adam oder auch Camille und ich
selbst in der Lage, auf diese Weise (mit mir) zu reisen. ER hatte ebenfalls diese
besondere Gabe in sich entdeckt.
Diese Anbindung an andere Welten. Konnte er etwa auch Gedanken lesen? Schoss es
mir durch den Kopf. Denn er saß mir gegenüber und beobachtete mich.
Und WAS hatte
das genau genommen mit diesem Königssohn und der Königinnentocher
auf sich? Das verstand ich nicht. Wollte man uns zusammenführen? Aber sagte er
nicht, es wäre zu Beginn NUR ein Auftrag gewesen? Meine Gedanken tanzten Mambo
im Hirn. Es schien mir alles so verworren zu sein.
„Dann möchte ich
dir somit schon einmal die erste Frage beantworten, indem ich JETZT beginne zu
reden.“
WAS? WIE? WAS
meinte er damit? Und dann verstand ich…….OHA! ER KONNTE….meine Gedanken lesen.
So wie Gunnar und Erik auch. Was bedeutete, dass ihn jemand darauf hingewiesen
und gelehrt haben muss. Nur zu welchem Zweck?
Er schnaufte.
„Es ist für mich so schwierig etwas sagen zu wollen, was ich nicht sagen darf.
Aber vielleicht erst mal dazu. Ja. Ich kann deine Gedanken lesen. Und ja, ich
kann auch meine blockieren wenn ich nicht will, dass jemand in meinen Kopf
hinein sieht.“
Ein erneutes
Schnaufen von ihm. „Wer steckt dahinter und zu welchem Zweck?“, wiederholte er
nun offenbar zur Sicherheit die Frage, welche ich vorhin noch dachte. Sasha
kratze sich am Kopf und strich mit seinen Fingern mehrmals übers Kinn. Setzte
eine Denkermimik auf. „Ich sage es einmal so. Politik und Magie arbeiten bei
uns Hand in Hand.“ Nun fixierte ER meine Augen. „Und dein Auftrag ist, mit mir
ein Tor zu öffnen, das von unserer Seite aus bisher für Menschen verschlossen
war. Es ist nötig hindurch zu gehen und uns beide als Abgesandte der Erde, so
zu sagen, vorzustellen. In jedem Fall haben wir Befugnis zu verhandeln.“
Nun stockte mir
kurz der Atem. Dann stutzte ich. „BEFUGNIS??? WAS soll DAS denn bitteschön
bedeuten? BEFUGNIS von WEM?“
Sasha biss sich
auf die Lippe, was nichts anderes hieß, als dass er darüber wohl schweigen
musste.
BEFUGNIS. Dieses
Wort galoppierte durch mein Hirn und reizte mich. Es war so derart absurd!
BEFUGNIS???
„Und WIE soll
ich bitteschön durch dieses Tor gehen?“
„Ich weiß, das
klingt alles ein wenig bizarr und unglaublich.“
„Nein. Tut es
nicht.“, wurde ich nun sachlich-er und rabiat. “WER soll hinter diesem Tor denn
sein? Und WAS sollen sie für EUCH tun? Denn ich vermag mir durchaus
vorzustellen, dass ihr euren Vorteil sucht. Und DAS das Wohl der Menschen nicht
wirklich viel damit zu tun hat. So wie bisher auch.“
Nun sah er mich
staunend mit großen Augen an. „Wow! So in etwa.“
Aber dabei helfe
ich euch mit Bestimmtheit nicht, hätte ich beinahe ausgesprochen, was mir auf
der Zunge lag. Im letzten Bruchteil der Sekunde hielt ich die Luft an und
dachte kurz darüber nach, dass ICH, WENN ICH diese Reise tat, der Sache eine
Wende geben konnte, zugunsten aller Menschen.
Sasha lächelte.
Oh verdammt! Verdammt. Er hatte meine Gedanken gelesen. Wie konnte ich nur so
blöd sein und sie nicht blockieren?
„Also
beabsichtigst du mit mir auf diese Reise zu gehen und mein Ursprungsziel zu
unterminieren? Mich auszubooten? Das wird dir nicht gelingen.“, ließ Sasha nun
als Bestätigung meiner Ahnung verlauten.
„Wozu braucht
ihr mich überhaupt? Kannst du es, als Königssohn nicht alleine tun?“
„Nein. Meine
Königin muss mit mir reisen. Um die dualen Kräfte auf diesen Planeten, die sich
bedingen, zu repräsentieren.“
„Deine was?“,
fragte ich entrüstet nach.
„Du hast schon
verstanden.“
„Nun, wenn ich
das jetzt richtig verstehe, nehmt ihr an, ICH gehöre zu euch und sei eine
Königin. Und du ein König. Man denkt wir gehören zusammen und das man mich
nicht zufällig entdeckte. Auch dein Auftrag war kein zufälliger. Man wollte uns
zusammen bringen. Nicht nur, dass wir zusammen reisen und mit fremden Wesen
verhandeln sollen, es soll in eurem Sinne sein. Und DAS soll ICH
tun?“
„Ja.“
Ich lachte
gerade heraus. „Das glaubst du doch wohl nicht wirklich. Deshalb diese Eile und
Verschwiegenheit. Ich sollte nicht wissen wozu ich dorthin geschickt werde. DU
solltest dann die Verhandlungen in eurem Sinne führen. Ich sollte nur das nette
Beiwerk sein. Der Schlüssel, der das Tor für euch öffnet. Oh Göttin, seid ihr
raffiniert! Was für ein ausgeklügelter Plan! Aber nun hast du alles verraten
und wisst noch nicht einmal, ob ich die Richtige bin.“
„Du bist die
Richtige. Ich weiß es.“
„An Zuversicht
scheint es dir in der Tat nicht zu mangeln und welcher Königin soll ich
eigentlich entstammen?“
„Man sagt du
gehst auf die Königin Ishtar von Uruk zurück.“
„Oh Göttin! Wie
lächerlich ist DAS denn? Ist Ishtar nicht eine Göttin? Wie kann ICH von einer
Göttin abstammen? So ein Unsinn!“
„Sie war Göttin
und Königin zugleich. Damals schien das wohl so zu sein. Könige und Königinnen
erhoben sich in den Stand der Götter. Sie hatte viele Namen. Unter anderem auch
Ashera oder Ester. Ishtar geht auf die Göttin Inanna zurück.“
Da konnte einer
doch schwindelig werden. „Unmöglich!“.
rief ich aus.
„Warum nicht?“
„Ishtar wurde
offenbar zum Mythos erklärt. Als hätte es sie und die Macht der Frauen nie
gegeben, die SIE anscheinend noch repräsentiert. Die Frau als Souverän wurde
unterminiert.“, nahm ich das matriarchale Thema auf.
Ein zweifelnder
Blick und dann doch ein Nicken von ihm. „Kann sein.“
„Und wessen
Königs Sohn bist du?“
„König Davids
und auch er verliebte sich in eine verheiratete Frau.“, schob er gleich die
Erklärung lächelnd hinterher.
„Begann er damit
nicht eine eklatante Sünde? Bei all euren Regeln des bis zum heutigen Tag zu
tiefst patriarchalen Glaubens- Konstruktes.“
„Ja. In der Tat.
Aber er war auch ein Künstler. Ein Dichter und Musiker. Immer auf der Suche
nach dem Schönen. Er war ein Symbol für die Freude am Lieben und Geliebt werden
und die Leidenschaft.“
„Was geschah mit
dem Ehemann dieser Frau?“
„Er musste
sterben.“
„Oh! Und dann?“
„Und dann begann
Davids innere Umkehr. Er soll allerdings bisexuell gewesen sein.“
„Ich hoffe DU
nicht!“, platze ich heraus und dachte dabei an Gunnars Neigungen unter denen
ich genug gelitten hatte bis zum heutigen Tag.
„Oh nein! Keine
Angst. Ich fühle mich ausschließlich zu Frauen hingezogen.“
„Phhhhuuu!, rief
ich aus. „Wie erleichternd!“
Erstaunlicher
Weise fragte Sasha dann nach dem Matriarchat und ich erzählte ihm nun einiges
über eine noch viel ältere und unser aller natürlichste Lebensweise und Kultur.
„In
matriarchalen Kulturen war der Sex heilig, weil daraus Leben entstand!“, gab
ich ihm zu verstehen in Anbetracht der heutigen patriarchalen Pervertierung von
allem. Auch von Intimitäten zwischen den Geschlechtern.
Sasha erzählte
mir noch einige jüdische Geschichten der alten Zeit, bis dann schließlich seine
Eltern kamen und fragten, ob wir heute ebenfalls unterwegs gewesen wären.
„Nein. Rea hat
sich ausgeruht.“, verteidigte er mich. Was ich doch recht liebenswert fand.
„Ich dachte euch gesagt zu haben, dass sie nicht die Gesündeste ist.“
„Ja. Ich
erinnere mich.“, antwortete nun sein Vater in einem etwas abfälligem Ton, wie
ich fand. Und in diesem Augenblick platze mir der Kragen. Höflichkeit hin oder
her. Es war mir gleich. Ich warf ihnen all das vor, was sie mir meiner Meinung
nach angetan hatte und noch tun wollten.
„Du hast ihr
doch nicht etwa alles erzählt?“, wandte sich nun Jakov an seinen Sohn, ohne
MICH weiter zu beachten.
Dieser zuckte
kapitulierend mit den Schultern. „Was hätte ich denn tun sollen? Sie hat
gefragt. Und ich finde sie hat die Wahrheit verdient.“
„Junge, es geht
hier um bedeutende Dinge und wir wissen noch nicht einmal, ob sie die Richtige
ist.“
„Sie ist es.
Glaube mir doch endlich, Vater.“
„Du willst, dass
sie es ist, weil du dich in sie verliebt hast.“
Diese zwei
Männer redeten über mich, als sei ich überhaupt nicht im Raum! Was für eine
Unverfrorenheit, der ich Aufklärung folgen ließ über ihre durch und durch
patriarchale Religion, die für Frauen noch nie etwas übrig hatte und sie zu
Dienerinnen der Männer erzog. „Da schauten sich die Muslime offenbar etwas ab
und optimierten es noch.“, rutschte es mir dann noch heraus und es war mir
verdammt noch mal egal. Sie konnten ruhig wissen, WAS ich von ihrer so
genannten Religion hielt. Von Religionen überhaupt.
Die Mutter
Judith enthielt sich der Stimme. Kam jedoch nun auf mich zu, nahm mich etwas
grob am Arm und zog mich von den beiden Männer weg. Ich riss mich los, lies sie
schlicht und einfach stehen und ging zurück. Sasha übernahm nun das Verhandeln
zwischen mir und ihnen.
Ich legte dar,
dass ich alle Rechte hatte auf sie zornig zu sein.
„Beruhigt euch
doch bitte alle. Das bringt niemanden weiter.“, fuhr Sasha erneut dazwischen
und er hatte Recht. Ich hielt inne. Drehte ab und schnaufte durch. Dann ging
ich wieder auf sie zu. Judith hatte sich mittlerweile wieder zu ihren Mann
gesellt und stand an dessen Seite.
„Okay. Dann
reden wir vernünftig. Aber ich will die Wahrheit hören. Sie müssen keine
Geheimnisse ausplaudern. Sagen sie mir, was sie sagen können und informieren
sie mich bitte darüber, was meine Aufgabe bei dieser Reise ist. Damit ich das
nächste Mal vorbereitet bin und nicht wieder versage.“ Und nach meinem Verständnis
bezog sich das nicht versagen darauf, etwas für die gesamte Menschheit und
nicht nur für bestimmte Leute zu tun! Ob diesen Leuten das nun gefiel oder
nicht war mir gleich. Hätten sie es selbst tun können, hätten sie mich
sicherlich nicht gebraucht. Und womöglich war DAS nun der SINN des Ganzen
Dramas! Dass ICH die Möglichkeit hatte, größeres Unheil von der Menschheit
abzuwenden.
Wenn ich jedoch
dieser Aufgabe tatsächlich gewachsen sein sollte, war es notwendig, mir noch
einige Tage Ruhe und Vorbereitung zu gönnen. Die nahm ich mir schlicht und
einfach! Basta!
Tja nun, WAS
sagte mir der Vater von Sasha, was ich nicht bereits von seinem Sohn erfahren
hatte. Das man nicht wirklich sicher sei, WAS das für Wesen seien. Wie man mit
ihnen umzugehen und was man von ihnen zu erwarten hätte. Und nein, sie hätten nichts
mit den Agamen zu tun. Mit denen waren sie offenbar verfeindet. Allerdings
würde man sich Legenden erzählen, und DIE hätten schließlich immer einen wahren
Kern, dass sie bereits seit Millionen von Jahren hier im Inneren der Erde leben
würden. Usw…. usf…….
Meine Frage
dann: „Wenn sie bereits HIER auf dieser Welt SIND, ist das Tor doch schon
längst offen. Und ich vermag mir eben NICHT vorzustellen, dass kein anderer als
ich dieses Tor zu ihnen öffnen kann. Möglicherwiese wurde es bewusst
verschlossen. Vielleicht gedachten sich diese Wesen nur zu schützen vor
ANDERER, die weniger friedfertig sind und Menschen, die mit denen paktieren.“
Alle Augen waren
auf mich gerichtet. Ich zog die Brauen zusammen und sah einen nach dem anderen
an. „Was ist? Wäre schließlich kein Wunder, wenn diese Wesen Menschen gegenüber
misstrauisch sind. Denn nur die wenigen Mächtigen wissen über sie Bescheid, wie
man sieht und genau DIE ziehen die Fäden und würden Menschen senden, um an
deren Tor zu klopfen, so wie mich, die womöglich doch noch nicht die ganze
Wahrheit darüber kennt, was ihr eigentliche Aufgabe ist. Ist es so? Oder
nicht?“
Ich war der
Spielchen, der Lügen sowas von leid! Und hatte einfach drauf los geredet……..und
hörte nicht mehr auf…….
„Ihr erschuft,
indem ihr Menschen zu Milliarden manipuliert, eine Welt, die aus einem
Lügengerüst besteht, Matrix genannt, welche ihr um jeden Preis aufrechterhalten
müsst, weil sonst eure Macht zerbrechen könnte. Und Hollywood ist eure
bestätigungs-Fabrik. Ihr seid sogar so dreist, den Menschen zu zeigen, was
wirklich ist. Damit ihr sehen könnt, wie sie reagieren. Ist doch alles nur
sciense fiction. Oh nein! Man schaue genauer auf den Hintergrund. Aber selbst
die Wenigen, die erkennen, werden von den Gehirn gewaschenen als
Verschwörungstheoretiker und Verrückte verlacht. Am besten man streut noch ein
paar zusätzliche Falschinformationen, um die Menschen gänzlich zu verwirren. So
arbeitet man doch. Oder etwa nicht? Und DAS ist nur ein kurzer Abriss dessen,
was es sonst noch so dazu zu sagen gibt.“
Ich hatte mich
ein wenig in Rage geredet und man ließ mich auch. Niemand unterbrach mich.
Keine Rechtfertigung. Keine Zwischenfragen. Sie saßen alle drei nur da und
starrten mich an. Als ich mit meinem Plädoyer geendet hatte, tat man so, als
hätte es nie stattgefunden. Man begann smal talk zu reden. Diese Leute waren in
der Tat nicht aus der Fassung zu bringen. Eiskalt. (Auf derartige Situationen
trainiert?) Alle beide Jakov und Judith. Jedoch Sasha ebenso. ER schien mir
allerdings ein wenig unschlüssig zu sein. Sah immer zwischen seinen Eltern, die
unbeweglich auf ihren Stühlen saßen, und mir hin und her. Schien etwas unruhig geworden zu sein. Glich sich jedoch dann seinen Eltern völlig an. Wechselte
genauso das Thema. Antwortete nicht auf mein Plädoyer.
Oh Göttin, hilf!
Im Grunde werde ich vollends OHNE zu wissen, durch dieses Spiegeltor gehen. Wer
weiß, was mich dort erwartet und welchen Auftrag Sasha tatsächlich mit sich
führt, wovon ICH (als Schlüssel) keine Ahnung habe. Oder man lässt uns erneut
nicht ein. Was ohnehin das Beste wäre….für mich. Oder doch nicht?
Es ist absurd.
Es ist schlichtweg absurd. Ich könnte mich weigern. Das hätte jedoch kaum Sinn.
Denn mir ist durchaus bewusst, dass sie, solange ich friedlich bin und
gehorche, ebenso friedlich sind. Würde ich mich tatsächlich wiedersetzen, stöße
ich umgehend auf Widerstand und man würde das Ziel JETZT, wo so viel Aufwand
bestrieben wurde und man kurz vor der Vollendung steht, vehement und wie auch
immer verfolgen. Mein Leben ist denen aller Wahrscheinlichkeit vollends egal.
Ich wäre Kollateralschaden. Hauptsache, sie erreichen, was immer sie wollen.
Das WIE ist ihnen gleich.
Okay. Mag sein,
dass sich Sasha wirklich in mich verliebte. Dennoch weiß auch ER ganz genau,
was hier wichtiger ist.
Was
bedeutet….ich habe keine Wahl.
In jedem Fall
wurde es erneut recht spät.
Fortsetzung
folgt………………………………