Wir schliefen
erst am Morgen, als wir aufgewacht waren, noch einmal so richtig innig
miteinander. Es war einfach…..fabelhaft….mit Sasha. Da ich wusste, dass wir uns
das letzte Mal so nahe sein würden, kostete ich jede Minute aus. Allerdings
hatte ich Unrecht mit dem letzten intimen Ineinander. Auf der
Fahrt nach Jerusalem,…..nun……jeder denke sich hier seinen Teil. Wir hatten
beide unbändiges Verlangen nacheinander, welches kaum zu zügeln war.
(Abschiedsstimmung.)
Natürlich
diskutierten wir noch eine Weile. Es wurden Feststellungen getroffen, Liebe
geschworen von beiden Seiten und bedauert, dass unser Zusammensein nun doch, zumindest
fürs erst, so jäh zu Ende gehen soll.
Bevor wir
losgefahren waren, hatte ich ein Zimmer für zwei Personen, also für Gunnar und
mich, im König David Hotel Jerusalem reserviert. Gunnar hatte mich gleich am
Morgen, als ich noch in Tel Aviv gewesen war angerufen und mich darüber
informiert, dass er auf dem Weg zu mir war. Im Flugzeug saß. Während ich mit
ihm sprach, bedauerte ich diesen unsinnigen Versuch so sehr, mich von ihm trennen
zu wollen. Was war nur in mich gefahren? ICH ohne Gunnar? Eine Unmöglichkeit.
Zudem war ich doch recht glücklich darüber, dass er mir Sasha vergab. OBWOHL es
nicht allein meine Schuld gewesen war. Da waren noch andere Leute im Spiel. Und
Sasha war einfach da gewesen, um deren Auftrag willig zu erfüllen. Er hatte
mein Foto gesehen und war mehr als bereit, mich kennenzulernen.
Für Sasha gab es
offenbar kein Zimmer mehr. Zudem gedachte er noch umgehend zurück nach Tel Aviv
zu fahren, weil seine Eltern bereits dort angekommen waren. Wir müssen ihnen
irgendwo unterwegs begegnet sein.
Sasha begleitete
mich noch auf mein Zimmer. Abschiede sind immer so bitter. Ich hasse sie.
Er stellte noch
einmal klar, dass er seinen Job bei mir im Zentrum liebend gern behalten wolle.
Er käme dann in…..(wusste er selbst noch nicht)…..nach. Und obwohl er nicht beabsichtig,
ein zweiter Derek zu werden, will er doch in meiner Nähe sein, um mich ab und
an zu sehen und mit mir zusammen zu sein, wenn es passt. Den Gedanken, von mir
auf Dauer getrennt zu sein, könne er nicht ertragen. Jetzt, wo wir uns noch
näher kennengelernt hatten. Er würde nicht aufgeben. Würde weiter um mich
kämpfen. Denn er erhofft sich doch irgendwann mit mir dauerhaft zusammen zu
sein. Was ich ihm, um ehrlich zu sein, in Aussicht stellte. Obwohl dies, genau
wie bei Derek, vermutlich nie stattfinden wird. Denn da sind so viele
unüberbrückbare Dinge, die es mir unmöglich machen, ein Leben mit Sasha zu
führen. Und ER ist nicht der Erste dieser Art. Eine schöne Verpackung ist nun
einmal nicht alles. So war es doch mit Wanja ähnlich. Oder mit Ian. Troels sei
da noch zu erwähnen. Der mir allerdings zu alt gewesen war. Und zu guter Letzt
mit Derek. Er ist in der Tat ein wunderbarer Mann. Dennoch wäre es für mich
aller Wahrscheinlichkeit nach in der Realität unmöglich, mit ihm zusammen zu
leben. (Obwohl ich nicht abgeneigt war/noch immer wäre/bin.) Er passt schlicht
und einfach nicht zu mir. Fühlt sich viel zu sehr den Negern zugehörig und
deren Art. Mit Sasha ist es nun offenbar ähnlich. Um ganz offen zu sein, stört
mich hier an erster Stelle seine Religionszugehörigkeit, die mit MEINER Sicht
auf die Welt nicht vereinbar ist. Tut mir leid. Gleichwohl bei Wanja waren es
politische Dinge, die letztendlich zum Kollaps führten. Und ebenso, dass ich
mich so derart tief und innig in Gunnar verliebt hatte.
Sasha wusste,
dass ich nicht log, wenn ich ihm sagte: „Ich liebe dich.“ Ich war und bin nun
einmal fähig, ich denke wie wir alle, mehrere zu lieben. Zudem hatte er genau
DAS von diesen anderen Wesen erfahren. Zwar war er nun nicht glücklich damit.
Aber immerhin wusste er, und ich versicherte es ihm, dass ich (gleichermaßen)
am liebsten mit ihm hätte leben wollen. Was nicht gelogen war. Obwohl ich nach
wie vor meine Vorbehalte habe. Ebenso rein menschlich gesehen. Vermutlich fiele
es ihm schwer mit all meinen Eigenheiten zurechtzukommen. Oder ganz und gar mit
meiner Kränklichkeit. Denn ER ist ein überaus sportlicher, muskulärer Mann, der
sich gern bewegt und ebenso gern in Gesellschaft ist oder ausgeht. Was ICH nun
überhaupt nicht mag. Genau DAS führte ich in unserer Diskussion, während der
Fahr nach Jerusalem an. Jedoch Sasha zerstreute all meine Bedenken und meinte,
es würde sich alles finden, WENN wir dann zusammen wären. Ich müsse mir auch
wegen meiner Kränklichkeit keinerlei Gedanken machen. Gleich was auch immer
geschehen mag, er würde immer bei mir bleiben.
Oje……
Kaum das Sasha
gegangen war, mich im Hotel allein gelassen hatte, in Erwartung auf Gunnar
Ankunft, rief mich Derek an.
So, NUN wird es
NOCH erstaunlicher. Auch ER war, nach heißen Debatten mit Laurianne, nach
Israel geflogen, um mich zu retten. Man hatte ihn allerdings
am Flughafen abgefangen, die Einreise verwehrt und mit dem nächsten Flieger
zurück nach New York zurückgeschickt. So war er sinnloser Weise hin und her
geflogen, war bereits so nahe bei mir, und konnte mich am Ende noch nicht
einmal sehen.
„Ich komme
zurück nach Schweden.“, sagte er dann. „Meiner Mutter gefällt es auch nicht
hier. Laurianne wird aller Wahrscheinlichkeit nach in New York bleiben.“
„Lässt du dich
scheiden?“
„Nein. Aber ich
muss ja nicht ständig mit ihr zusammen leben. Es war ja auch nur eine Heirat
aus anderen Gründen. Na du weißt schon….“
„Ja.“
„Dann können wir
endlich wieder zusammen sein, wie vorher.“ Und ich hörte hier die Freude in
Dereks Stimme.
„Willst du das
denn?“, fragte ich zweifelnd.
„Ja. Du fehlst
mir. Ich liebe Dich und möchte bei dir sein. Wie auch immer. Ich bin zufrieden
mit DEM, was du mir gibst und dem, wie es war. Ich denke, damit kann ich leben.
Vor allem bin ich dann nicht so eingeengt. Hätte viel mehr Freiräume. Wäre
wieder mein eigener Herr.“
Derek
überraschte mich mit seinen Worten. WOW!
Was nun Gunnar betraf, hatte Sasha Unrecht mit seiner
Vermutung, dass ihm die Einreise verweigert wird.
Er kam nun zwar
zwei Stunden später wie geplant, weil man ihn am Flughafen abgepasst und in ein
separates Zimmer geführt hatte, wo man seine Papiere konfiszierte und ihn
warten ließ. Letztendlich gab man ihm zu verstehen, dass er sich zur Verfügung
halten solle und lies ihn wieder gehen.
Ich war so
überglücklich ihn zu sehen, in seine Arme zu fliegen und ihn zu küssen. Er
hatte kaum die Tür hinter sich geschlossen, ließ er die Taschen fallen
und…..wir liebten uns spontan und stürmisch. Ein zweites Mal, als er aus der
Dusche kam. Ooooooo, was bin ich glücklich darüber, dass er endlich bei mir
ist. (Und hier passt aller ganz gut zusammen. Zwinker.)
„Es tut mir
leid. Es tut mir leid.“, entschuldigte ich mich und hoffte auf abermalige Vergebung
für Sasha und meine Torheit, ihn zu einer Entscheidung zu zwingen, welche er
mir gewährte.
Natürlich war es
schon längst an der Zeit gewesen genau DAS zu tun. Ihn vor eine Entscheidung zu
stellen. (Alexa oder ich.) Dennoch war
es falsch…..aus mehreren Gründen.
Aber etwas Gutes
hatte es mir dennoch gebracht. Meinen Mann zu mir zurück UND hier her!
Das Thema Alexa
schnitten wir erst etwas später an. Gunnar begann von allein davon zu reden.
„Sie wollte mit
mir fliegen. Ich habe es ihr nicht erlaubt. Und trotzig, wie ihr Weiber nun
einmal seid, ist sie mit meinem Sohn nach Kalifornien zu ihren Eltern geflogen.
Denkt sie etwa, mich damit bestrafen zu können? Das ist lächerlich. Sie schießt
sich nur selbst damit ins Aus.“
OHO! Dachte ich
so. Würde Gunnar bei einer meiner Trotzigkeiten ebenso denken?
„Nein.“,
antwortete er mir, weil er meine Gedanken gelesen hatte. „Du bist meine Frau
und stehst für mich an allererster Stelle. Wir gehören zusammen und gleich was
auch kommt, ich würde dich niemals gehen lassen oder ver-lassen. Nun gut“,
begann er nun das Thema zu wechseln und persönlicher zu werden“, das war nicht
deine Schuld. Diese Reise hier. Und das Strohfeuer mit Sasha verzeihe ich dir
selbstverständlich.“ Ich setzte bereits dazu an ihn zu unterbrechen. Jedoch
ließ er das nicht zu und redete weiter. “Ich weiß, schließlich bin auch ich
noch mit einer anderen Frau zusammen und genau aus diesem Grund gestehe ich dir
ebenso andre Männer zu, wenn du magst. Allerdings sollte das nicht dazu führen,
dass du dich von mir tatsächlich trennen willst.“
„Gunnar, ich
liebe dich unendlich. Es war dumm von mir. Verzeih.“
Gunnars Arme
umfingen und hielten mich. „Ist doch schon gut. Alles wieder okay. Jetzt sind
wir endlich wieder zusammen.“ Und ich bemerkte, auch ER atmete auf und war
glücklich darüber. Welch‘ Trost und Erleichterung!!!
Trotz alledem
drückte ich immer wieder mein Bedauern aus und die Reue, die ich empfand.
„MIR sollte es
leid tun.“, sagte Gunnar dann schließlich. „Ich habe dich in diese Situation
gebracht. War zu sehr mit Alexa und dem Kind beschäftigt und habe nicht genug
auf dich aufgepasst. Es ist meine Schuld. Nicht die Deine.“
„Aber ICH lies
mich dann doch näher mit Sasha ein.“
„Hatte nicht ICH
es dir geraten?“
„Ach weißt du
was“, sagte ich dann erleichtert lächelnd zu meinem Mann, „lassen wir doch
endlich die Schuldzuweisungen.“
„Ja. In der
Tat.“
Und während wir
so nebeneinander saßen, Gunnar hatte seinen Arm um mich gelegt und ich mich an
seinen Körper gekuschelt, lief ein zweiter Unterhaltungsstrang in unseren
Hirnen ab, in dem wir uns einig waren, dass in diesem Raum Mikrophone und
Kameras waren und man uns beobachtete.
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Ich war sogleich
mit meinen Gefühlen wieder bei meinem Mann. Ohne Zwischenstopp oder Hader. Alles
war beinahe, als wären wir nie getrennt gewesen und als hätte es diese Zeit mit
Sasha nicht gegeben.
Es ist alles so
vertraut mit Gunnar und ich mag das Zusammensein, trotz gelegentlicher aber
immer seltener werdender Vergehen, keine Sekunde meines Lebens mehr missen.
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Nun, die Zimmer
sind in der Tat recht angemessen ausgestattet und recht komfortabel hier in
diesem Hotel. Es könnte sogar Freude
bereiten hier zu sein, wenn da nicht die Kleinigkeit der Nötigung wäre.
Nun, zumindest
bin ich jetzt mit Gunnar hier….zusammen. Es ist zwar etwas eigenartig, aber
dennoch beruhigend.
An diesem Abend
blieben wir im Hotel. Ich hatte keinerlei Verlangen nach draußen zu gehen.
Sasha rief mich
nicht mehr an. Und auch sonst niemand. (Was auch gut so war.)
Aus
gesundheitlichen Gründen wurden wir an diesem Tag nicht mehr intim. Wir sahen
fern, surften im Internet. Gunnar versuchte Alexa anzurufen, die allerdings
nicht zu erreichen war. „Trotzige Göre.“, hatte er sie genannt. Erst jetzt, im
Vergleich zu Alexa, fällt mir auf, dass Gunnar diese törichte Halsstarrigkeit mitnichten
mag. Es war mir, in Bezug auf mich, noch nie so extrem aufgefallen. (Gut zu
wissen.)
Fortsetzung
folgt……………………