…..meiner Reise.
Entführung möchte ich es nun doch nicht mehr nennen. Was nicht bedeutet, dass
ich hier sein will. Nein. Am liebsten möchte ich heim, nach Schweden.
Vielleicht, wenn heute alles erledigt ist,…..weswegen man mich hier her
gebracht hat.
Sex am Abend.
Sex am Morgen mit Blut. Vielleicht war Sasha einfach zu heftig gewesen, mit
seinem etwas groß geratenen Penis. Oder die Menstruation? Sehr ungewöhnlich! Es
ist nicht die Zeit dafür.
Sasha sorgte
sich um mich. „Es tut mir leid. Habe ich dir wehgetan?“
„Nein.“
„Warum dann das
Blut?“
„Das ist
manchmal so.“ Mit Gunnar oder Derek kam dies ebenso gelegentlich vor. Dachte
ich. Sprach es jedoch nicht aus.
Da ich mich bei
Gunnar bisher nicht gemeldet hatte, rief er mich schlussendlich an, kurz bevor
wir erneut in die Wüste fuhren.
Es war sehr früh
gewesen und er dachte nicht, dass er mich um diese Uhrzeit überhaupt erreicht.
Das Baby wäre schreiend aufgewacht und sie wäre aufgestanden. Da dachte er,
warum mich nicht gleich frühmorgens anrufeen.
„Wie geht es
dir?“, fragte er sogleich.
„Es ist alles
soweit okay. Mir geht es gut. Es ist alles recht anstrengend für mich.“
„Wann kommst du
endlich zurück?“
Oh! Damit hatte
ich nicht gerechnet. Oder war die Frage nur obligatorisch gemeint?
Im Grunde hatten
wir es eilig. Sasha drängte. Zeigte mit seinem Finger auf die Uhr. „Wir müssen
los.“
„Kann ich dir
noch nicht sagen. Wir fahren jetzt noch einmal weg. In die Wüste. Die Zeit
drängt.“ Aber dann doch noch die quälende Frage an meinen Mann: „Ich dachte du
genießt die Zeit ohne mich und NUR mit deiner kleinen Familie.“, was doch eher
eine Feststellung meinerseits war.
Ich hörte Gunnar
schnaufen. „Ja und nein. Du fehlst mir. Komm‘ zurück……wenn, oder sobald du
kannst.“
Noch ein
schnelles Wort des Abschiedes und dann legte ich auf.
Sasha war
bereits am Gehen. „Es wird sonst zu hieß. Wir gehen JETZT. Komm!“
Sashas Eltern
hatten bereits gewartet. Sie standen mit dem Wagen vor dem Hotel. Es wurde
gerade hell.
Die Fahrt selbst
dauert etwa eine Stunde. Und dann noch einmal in dieser brütenden Hitze gut
zwanzig Minuten langsam gehen. Dieses Mal hatte ich allerdings einen Schirm
mitgenommen, den Sasha hielt.
In Erwartung der
Kühle im Inneren des Ganges nach unten in die kleine Höhle, beschleunigte ich
meinen Schritt, als ich den Eingang sah. Alle anderen hielten das Tempo. Waren
sogar froh darüber, dass es nun endlich etwas schneller vorwärts ging.
Judith und Jakov
hatten sich dieses Mal, beim Eintritt in den Gang nach unten, kleine Lampen mit
einem Gummiband um den Kopf geschnallt. So hatten sie die Hände frei. Sie
sangen. Ich spürte wieder diesen Sog.
Als wir an der
spiegelnden Wasserflächen angekommen waren, stellte sich Jakov hinter Sasha und
Judith hinter mich. Sicher in der Erwartung, dass wir sogleich in Trance fallen
konnten, wie beim letzten Mal. Und genauso geschah es auch. Und wieder nahm Sasha
meine Hand, bevor die Reise begann.
Dieses Mal kamen
wir tatsächlich in Kürze an ein Tor, nachdem wir den Abzweig von der Langen
Straße aus mit dem hellen Licht am Ende, genommen hatten. Es war eher ein
Bogen, der mit Rosen bewachsen war. Da schien Menschen zu stehen, die uns
erwarteten. Sie hatten geflochtene Weidenkörbe in der Hand, in denen Blumen
waren, die sie nun auf den Weg vor unseren Füßen warfen, während Sasha und ich
durch das Tor geschritten sind. Sie jubelten vor Freude und liefen dann hinter
uns her. Der Weg unter unseren Füßen veränderte seine Farbe und wurde zu Gold.
Es fühlte sich gleichwohl so an als würde man auf metallenen Platten laufen und
ich roch den Duft der Blumen um uns herum.
Vor uns tauchte
eine Art von weißer Treppe auf, mit nur wenigen Stufen, welche zu einem Protest
hinauf führten, auf dem ein Thronsessel stand. Darauf saß eine Frau, die mit
allen Insignien einer Königin ausgestattet war. Zumindest sah es so aus.
Sollte ich mich
jetzt verbeugen? Nein. Sah ich nicht ein! Ich blieb aufrecht stehen und es sah
so aus, als lächelte diese Frau.
Gesprochen wurde
nicht. Ich hörte die Worte in meinem Kopf und sie klangen wie ein Willkommen.
Gleich darauf wurde es deutlicher.
„Wir wissen,
warum ihr gekommen seid und diesen Mann hätten wir nicht durch unser Tor
gelassen, hätte er nicht Liebe im Herz.“
Ich wusste
nicht, was ich darauf erwidern sollte. Also hatte Sasha doch die Wahrheit
gesagt, als er immer wieder und wieder versicherte, dass er mich liebt. Ich
hatte ihm nicht geglaubt.
„Aber du,
Weltenfrau, liebst mehrere. Einen ganz besonders. Und du musst dich auch nicht
entscheiden. Klug wäre es trotz alledem, in den Verhältnissen, welche dich
umgeben. In denen du lebst. Aber das geht uns alles nichts an. Der Mann mag nun
ausführen, warum er her gekommen ist.“
Ich dachte sie
wussten, warum wir zu ihnen gekommen waren. Aus welchem Grund sollte Sasha nun
doch die Dinge benennen? Hmm. Eigenartig.
Die Frau auf dem
Thron lächelte zu mir hin. Schien mich nicht aus den Augen zu lassen. Sah aber
auch gleichzeitig Sasha an. Wie das möglich war, kann ich nicht sagen.
Sasha schaute zu
mir herüber und dann…..wusste ich, warum ER es aussprechen musste. ICH sollte
es hören. DAS war der Grund. Denn bisher wusste ich nichts über die Intension
dieser Reise. Also das WARUM und WER die tatsächlichen Auftraggeber waren.
Nun, da das
Folgende untere die Geheimhaltung fällt, nur so viel….. eine bestimmte Gruppe
von Leuten erbat Hilfe für sich und die Ihren. Was NICHT unter
Uneigennützigkeit fällt. Ich hatte es geahnt.
Als Sasha mit
seiner Bitte geendet hatte war lautes Gelächter zu hören und es sah
tatsächlich so aus, als bekäme er einen roten Kopf.
„Menschenkind,
der sich als Königssohn bezeichnet, nimm diese Frau und geh‘. Sie wird dir die
Antwort geben, die du von uns erwartest. Du hättest nicht einmal hier her
kommen müssen. Du hast sie.“
Sasha schaute
ein wenige verwirrt zu mir herüber. Und auch ich wusste nicht wirklich, welche
Antwort ICH hätte haben können. Aber dann fiel es mir ein. ICH war NICHT hier
her gekommen, um für irgendjemand etwas zu erbitten, einen Vorteil anderen
gegenüber auszuhandeln, dessen Ego bereits genug aufgebläht ist durch all die
Macht, welche sie bereits besitzen und sich durch das Leid der Mehrheit der
Menschheit geschaffen hatten. Diese Wesen ließen sich nicht von Lügen täuschen
oder durch Manipulation. Sie wussten ganz genau, um was es ging. ICH war hier
her gekommen, um gegebenenfalls für ALLE Menschen zu bitten. Nicht nur für eine
separate Gruppe, welche sich ohnehin bereits für etwas Besonderes hält. Und
genau genommen hätte ich es wissen müssen, dass meine Gedanken hier JEDER hören
kann. Auch Sasha.
Im Grunde
bedeutete das nichts anderes, dass er mit seinem Auftrag gescheitert war. Diese
Wesen hatten schon längst all die Lügen der Auftraggeber durchschaut, mit denen
diese unseren schönen Planeten in Atem hielten.
„Wieso wendest
du dich nicht von denen ab?“, fragte ich Sasha, der sich offenbar nicht
entscheiden konnte, ob er aufsteht oder nicht. „Sie sind die eigentlich Geisel
der Menschheit in diesen Zeiten. Dein Herz ist doch noch nicht so verdorben wie
deren. Besinne dich.“ Wieso sagte ich das eigentlich zu ihm? Und ich spürte
diesen Gedanken nach. An diesem Ort schien alles so rein zu sein. So unbedarft,
als würden Kinder miteinander reden, die noch meinen was sie sagen….schlicht
und einfach AUS sich heraus. Zumindest SO das Gefühl. Oder ließen sie mich
genau DAS fühlen? Was ebenso möglich war.
Es ist so schwer
zu beschreiben. Es gibt wohl kaum Worte
dafür. Es war gerade so, als wäre ich in einem Meer des Hochgefühls.
„Ja. Frau.“,
antwortete diese Königin auf meine Gedanken. „Und weißt du warum? Weil die
Seele unseres Planeten im Gleichgewicht ist und unser Denken nicht dem
Negativen zugewandt. Die Menschenseele wurde von denen bedrückt, versklavt, die
hier etwas von uns erbitten. Dem stimmen wir nicht zu. Und jetzt geht.“
Mission
gescheitert. Dachte ich nur. Welche Konsequenzen würde DAS für mich haben, in
unserer Welt? Ich hatte Angst. Wollte nicht gehen. Sah beklommen zu dieser
Königin hinauf und es kam NICHT die Antwort, welche ich erhoffte. Im folgenden
Gedanken, ließ mich diese Frau, dieses Wesen auf dem Thron noch wissen, dass
diese bereits zu mächtige Gruppe von Leuten auf unseren Planeten mit anderen,
nicht wohlgesonnenen Wesen verbündet sind und zusammenarbeiten.
Das müssen diese
Agamen sein. Dachte ich noch so, welche uns schon einmal gefährlich geworden
sind, als ich mit Gunnar, Adam, Erik, Mary, Tate´ und der Voodoo Priesterin in
New Orleans war. Ich konnte mich noch gut daran erinnern, mit welchem Wirbel
sie aus dem Wasser gestiegen und mit welcher Wucht sie vorgegangen sind.
„Sie arbeiten
zusammen, weil sie sich im Wesen ähnlich sind.“ Kam die prompte Antwort von
ihr. Die offenbar nur ich und die anderen hören konnten, aber Sasha nicht. Das
wusste ich einfach. „Aber die Agamen, wie du sie nennst, verfolgen auch nur
ihre eigenen Ziele mit euch. Und wenn sie dieser bestimmten Gruppe von Menschen
überdrüssig sind, lassen sie sie fallen.“ Sie lächelte.
Das werde ich
sicherlich nicht mehr erleben, dachte ich so.
„Nein.“,
antwortete sie darauf. „Nicht in dieser Inkarnation.“
Diese Wesen
hier, wer auch immer sie waren und wie sie sich nannten, wusste ich nicht,
schienen alles zu wissen.
„Nein.“, war die
vorletzte Antwort, welche sie ausschließlich MIR gegeben hatten, bevor wir
gingen. Dann hörte ich noch ein Geräusch. Es war so eine Art Schwingen/Schwingung,
wie ein voller Ton aus Chorälen, dem nichts mehr fehlt.
„So nennen wir
uns.“
AHA!
Wir hatten den
Weg zurück durch das Rosen Tor, dass sich nun in ein Tor aus Palmenzweigen
verwandelt hatte, genommen und standen,
wie im Zeitraffen das Gefühl, auf der großen, breiten Straßen zum Licht, von
der alle möglichen Wege abzweigten, die mit Türen, Toren, Häusern, Spiegeln,
Gewässern und wer weiß was als Über- oder Durchgängen zu anderen Welten
versehen sind. So genau hatte ich das noch gar nicht gesehen.
Das Aufwachen in
unseren Körpern geschah gemeinsam. Sasha begann noch umgehend zu seinem Vater
zu sprechen. Der ließ ihn fallen, stand auf und ging weg.
Ich hatte größeres
Glück. Judith lauschte angestrengt, als würde sie etwas hören. Ihr Blick war
beinahe verzückt.
„Hört ihr das?“,
fragte sie dann und ich hörte es auch. Allerdings wurde der Ton immer leiser.
Es war der Name dieser Wesen, bei denen wir waren. Auch SIE hatte ihn gehört.
Nur wusste sie nicht, was es war oder bedeutete. Für sie war es NUR ein Ton.
Die einzige
Lampe, die uns nun noch für den Rückweg geblieben war, war die von Judith. Wir
drei, Judith, ich und Sasha gingen hintereinander und hielten uns an der Händen,
damit keiner verloren ging. Jakov sahen wir von weitem. Er stand draußen vor
dem Eingang. Machte ein mürrisches Gesicht.
„Was hat er
denn?“, richtete ich meine Frage an Judith.
„Er hat Angst.“
„Angst? Wovor?“
Keine Antwort. Auch
Sasha sagte nichts.
Demensprechend
war die Rückfahrt. Bedrückende Stille herrschte im Wagen. Nicht ein einziges
Wort wurde gesprochen. Und diese Art Stimmung fiel mir besonders auf,
alldieweil ich sie mit dem Gefühl von vorhin verglich, als wir vor der Königin
standen. JETZT war die Stimmung
erschreckend depressiv. Voll mit Aggressionen. Ängste, die wie die Dementoren
im Film von Harry Potter, den Menschen die Lebenskraft raubten. Was mich so
derart FALSCH an diesem Ort zu dieser Zeit fühlen ließ. WARUM bin ich HIER auf
diesem Planeten? Was soll ich an diesem Ort? Ich gehöre hier nicht her!
Ich fühlte das
beständige Streicheln von Sashas Hand……..
Es war
Nachmittag geworden. Ich ließ sie allesamt schmollen und setzte mich an Sashas
Notebook und schrieb. Und während ich so schrieb, hatte ich nicht bemerkt, wie
Sashas Mutter herein gekommen war und sich flüsternd mit ihm unterhielt.
Irgendwann kamen
sie dann zu mir hin und Judith fragte: „Hast du es auch gefühlt?“
Ich konnte nur
lächeln und nickte ihr zu.
Dann sah ich
Sasha an. Sein Gesicht war irgendwie verklärt. Er beugte sich zu mir herunter
und küsste mich. „Ich fühle es immer noch.“, sagte er und ich wusste, was er
meint. Es war wohl die Liebe, die er zu mir empfand, welche ihn, als Mann,
befähigte, diesen Nachhall des absoluten Gleichgewichts in einen Ton gefasst,
was sogar noch der Name dieser Wesen sein soll, zu empfinden.
Judith als Frau
und Mutter, schien hier, gegenüber ihres offenbar gefühls-verrohten Gatten,
bevorteilt zu sein. Auch SIE hatte es gespürt und schien verzückt.
Es ist
tatsächlich wahr. Die Energie der LIEBE treibt dieses Universum an.
Sashas Mutter
ging und wir sahen seine Eltern an diesem Abend nicht mehr.
Jedoch wir
beide redeten noch viel. Beispielsweise über Magisches. Und hier ist
Sasha Gunnar nicht unähnlich, stelle ich immer wieder fest. Zudem erstaunt es
mich. Lasse ich das letzte Jahr noch einmal Revue passieren, bewies er zudem
doch jede Menge Geduld. Es lässt sich denken, dass man ihn unter Druck gesetzt
hat. Gut, mag sein, er hatte sich zeitweilig mit Hanna Martenson eingelassen, weil
sie mir so ähnlich sah, wie er sagt.
Sasha fragte
mich, ob ich noch hier bleiben und mir
noch mehr von Jerusalem ansehen möchte, oder ob wir in den nächsten Tagen
vielleicht nach Tel Aviv aufbrechen sollten. WAS kann ICH schon für eine
Meinung DAZU haben? Im Grunde ist es Glocken klar.
„Es wäre mir
doch am liebsten, wenn ich nach Hause fliegen könnte.“, sagte ich zu ihm.
Er beschwor mich
noch zu bleiben. „Du wirst sehen, es ist wunderschön. Aber vielleicht bleiben
wir noch ein paar Tage hier. Du hast noch lange nicht alles gesehen. Wäre es
nicht schade, etwas zu versäumen, wo du schon einmal hier bist.“
Über die
Reise in die andere Welt redeten wir nicht viel. Er merkte nur ein
wenig verdrießlich an, dass gesagt wurde, ich liebe mehrere.
„WER sind die
Männer die du liebst? Gunnar….und?“
„Derek, Kevin
UND offenbar DICH.“, erwiderte ich und lächelte ihn (zugegebenermaßen!)
liebevoll an. Vielleicht WILL ich mir diese Liebe zu ihm auch nur nicht
eingestehen. Ich wehre mich konsequent dagegen! (Aber Liebe, scheint wohl Liebe
zu sein. Ihr kann man nicht befehlen oder entkommen. Punkt.)
Er schnaufte
erleichtert und setzte ein Schmunzeln auf. „Ich wusste es. Aber Derek? UND
Kevin? Noch mehr Konkurrenz.“
„Was bedeutet
das?“
„Das ich
versuche der Sieger zu sein.“
In jedem Fall
erfreute es ihn, dass ER zumindest einer von diesen Vieren war. Es schien
sogar, als sei er stolz darauf und recht zuversichtlich, letztendlich über die
anderen drei zu triumphieren. Gleichwohl über meinen Mann. Gunnar.
Zu guter Letzt
sprachen wir dann noch über Liebe und Treue, welche er mir versicherte, sollte ER
der GLÜCKLICHE
sein.
Ich glaubte ihm
sogar.
Und wieder wurde
es spät. So gegen halb drei Uhr nachts, als wir tot müde in die Federn fielen.
Trotz alledem dann doch noch…..Sex. (Es ist doch nur natürlich, dass Frau mit einem
neuen Mann öfter Sex hat als mit dem alten, wo sich bereits die Gewohnheit
eingeschlichen hat. Denke ich. Dennoch wäre es mir bedeutend lieber, bei
Gunnar zu sein!!!)
Fortsetzung
folgt…………………………..