Mittwoch, 29. Januar 2014

Das Leben dreht sich



Um WAS genau „dreht“ sich mein Leben eigentlich täglich?
Um mich und wie ich meine Zeit verbringe (samt dieser vermaledeiten Krankheit).
Um Gunnar, meinen Ehemann, welchen ich die meiste Aufmerksamkeit schenke.
Um seine Familie. Seine Freunde. Seine Kinder und deren Nannys.
Um das Zentrum und dessen Belange, um welche sich gekümmert werden muss.
Um Wanja, Kevin und trotz alledem noch immer um Troels. Obgleich ich die Gedanken an ihn verdränge. Sie sind unnütz und belasten mich.
Um die zahlreichen attraktiven jungen Frauen in unserer Nähe, die ich nicht alle Damen nennen möchte und die sich Gunnar zugetan fühlen. Wie Alicia Rice, die im Augenblick nicht gegenwärtig ist. Kate Austin-Nobel, die im momentan mit David Boreo liiert scheint. Was sie jedoch nicht daran hindern mag mit Gunnar zu ficken. Elena Sukowa so wie so. Oder Natalja Wassilijew, die Gunnar vertraute und intime Blicke zuwirft. Mehr denn je. Anna Vanderhoof, die jüngste der Nannys. Claire Mc Lachlin, die Gunnar bereits geraume Zeit nachstellte und nun sogar einen Job hier bekam. Ähnlich ist es mit Ellen Parker und Paula Diaz. Denen ein Verhältnis mit meinem Ehemann nachgesagt wird. Und was ist mit den vielen anderen wie Mathilda Nyborg oder Britta Hershel. Sylvia Romero, Peggy Westwood, Kathrine Jansson, Anastasia Makarowa, Alma Bergmann, Joanna Krefeld, Camilla Ivanova, Lara De Wit, Zoi de Zosa, AnnaSophia Robson, Hilury Dunkin, Soney Deshir, Katie Young, Rachel Bennet, Giselle Carter, Charlieze Tilton, Amber Hathaway, Evan West, Marion Voltaire, Jessica Warren, Aimee Firestone, Gemma Smith, Jessie Meyer,  Irina Montiniere, Lillian Cole.  
Was geschah genau genommen mit Akuma Li? Die so rasch „versetzt“ wurde. Oder den schönen Chinesinnen Ming Bei, Sui Chen, Juan Du und Long Wang, die für das neue Flair in der Thai-Massage-Abteilung sorgen. Womit nun ein komplettes Verzeichnis der neu eingestellten jungen Damen (?) erstellt wäre.
Um mir ein wenig Genugtuung zu verschaffen, wohnte ich am gestrigen Nachmittag den Bewerbungsgesprächen der von mir geforderten jungen Männer bei. Am Ende wurden zehn von ihnen eingestellt. Derek Moore, Carlos Blom, Stephen Karlsson, Noa Berg, Miguel Rodrigues, Ahmad Aziz, Simon Löfgren, Finn Andersson, Ben Holmgren, Falk Akesson.
Es sind allesamt attraktive, junge Männer. Jedoch nichts, was mich so ganz persönlich ansprechen würde. Dann doch viel lieber Jason Anekelea, der zweifelsohne der reizvollste unter den Herren hier im Zentrum für mich ist. Ausgenommen mein Ehemann natürlich. Obgleich Jason glücklich verheiratet scheint, wäre er für einen schnellen Fick stets zu haben.
Schade. Eigentlich. Derartige Männer sind mir zu um-triebig.
Ich kann und will es mir nicht leisten mich (als Chefin) durch die Betten der Angestellten zu ficken. Dies ist in der Tat NICHT mein Stiel.  
Und genau genommen habe ich nun genug von fremden Menschen!
Es ist mir zu „belebt“ geworden hier im Zentrum. In meinem zauberhaften „kleinen Reich“.
Nun ja. Ein „Geschäft“ bringt dies nun einmal mit sich. Ist schließlich nicht ohne Personal zu führen und ohne Gäste wäre es ineffektiv.        

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Rea New’s
- Adam wird demnächst zu uns kommen. Um seine in Schweden geschlossene Ehe mit Marie gleichwohl hier aufzulösen.
- Marie indes, wäre zu gern noch in New Orleans geblieben. Henrik jedoch drängt auf eine umgehende Heimreise.
- Troels schreibt mir Nachricht um Nachricht. Schlägt vor, unsere Freundschaft zu erhalten. Ich beantwortete bisher keine von seinen Avancen.

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Diese andauernden provokanten Blicke zwischen Gunnar und dieser Natalja, die der jungen Brook Shilds aus der blauen Lagune ein wenig ähnelt, machen mich wütend und verderben mir jegliche Mahlzeit, welche ich im Restaurant einnehme.
„Hast du sie gefickt?“,  fragte ich ansatzlose mit gespielt gleichgültiger Miene.
Ein Hüsteln. Ein Schlucken. Ein Kopfschütteln.
„Nein. Natürlich nicht.“, antwortete Gunnar ein wenig verlegen. „Wolltest du mir nicht vertrauen?

Zum Thema Vertrauen hätte ich vielleicht noch eine Frage.
Ich sah Gunnar immer wieder an, während ich ruhig weiter aß. Dachte darüber nach, ob ich es aussprechen oder besser für mich behalten sollte.
Wir waren am gestrigen Abend gemeinsam zu Bett gegangen. Als ich jedoch so gegen halb zwei Uhr nachts wach wurde, lag er nicht mehr neben mir. Ich richtete mich auf und horchte. Dachte, es sei womöglich im Bad. In diesem Augenblick hörte ich jemand von draußen hereinkommen. Ich legte mich hin und tat, als ob ich schlief. Ich hörte Gunnars Stimme, wie sie leise etwas vor sich hin brabbelte. Dann ging er ins Bad um zu duschen und kam gleich anschließend zu mir ins Bett. Ich schwieg. Kuschelte mich an seinen Körper und schlief wieder ein.