Sonntag, 5. Januar 2014

Sex und andere Unwägbarkeiten




Der Nachmittag war dem Notebook gewidmet. Wie so oft.
Gunnar kam erst gegen sieben. Ich war in die Weiten des Internets getaucht und hatte ihn nicht wirklich vermisst.
„Du sitzt doch noch immer.“, war sein erster Kommentar, als er das Zimmer betrat.
„Schluss jetzt! Wir gehen essen.“, sprach es und klappte mein Notebook zu.

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Genau genommen hätten wir am gestrigen Abend dem Neujahrskonzert im großen Saal beiwohnen (müssen) sollen. Jedoch war es mir eher danach meine Beine hoch zu legen und es mir auf der Couch beim fernsehen bequem zu machen. Nur, soviel Glück war mir/uns nicht beschieden. Marie, die Zwillinge und Henrik kamen vorbei. Alldieweil Marie erneut ihr Anliegen des Reisens vorzutragen gedachte. Denn sie beabsichtigt in der Tat mit Henrik allein nach New Orleans zu fliegen und die Kinder hier bei uns zu lassen. Ich verwehrte mich augenblicklich dagegen. Gunnar wiederum schien ein Lächeln zu unterdrücken. Wie konnte er nur?
„Schließlich gibt es noch die Nanny“, sagte er dann und warf damit einen Satz in den Raum, auf welchen ich nur noch mit einem Luftschnappen reagieren konnte. Offensichtlich war ohne mich bereits eine, DIE Entscheidung gefallen.
„Wie stellst du dir das eigentlich vor?“, attackierte ich Gunnar auf verbale Art und Weise. „Wo sollen sie schlafen? Doch nicht etwa bei uns?“
Gunnar runzelte die Stirn. „Wo sonst?“
Ich funkelte ihn an. Rang hörbar nach Luft und wäre am allerliebsten davon gelaufen. Aber es hätte am Ende nichts genützt.
Im Inneren kochte ich vor Wut. Konnte dies jedoch nicht offen zeigen.
Wozu noch diskutieren. Meine Stimme und meine Einwände waren ohnehin unerheblich. Es war, es ist bereits beschlossene Sache.

Gunnar suchte mich zu beruhigen, als sie gegangen waren.
„Du wirst sehen, so tragisch ist das alles nicht. Du gewöhnst dich schneller an die Kleinen und wirst sie dann nicht mehr hergeben wollen, wenn Marie zurückkommt.“ Gunnar lief mir hinterher. Versuchte meine Hand und mich zu greifen. Ich entzog mich ihm und ging Stück für Stück vor ihm her.
„WENN sie zurückkommt.“, gab ich zu bedenken. „Zudem weißt du genau, dass ich Kinder nicht gut leiden mag!“, wurde ich entschlossener.
Gunnar schüttelte lachend den Kopf. „Das bildest du dir nur ein. Es ist widernatürlich für eine Frau Kinder zu hassen.“
„Ich will sie nicht!“, schrie ich ihn (trotzig) an.
Gunnar wurde jedoch nicht ungehalten. Lächelte weiter und folgte mir.
Am Ende gab er auf mich zu einfangen zu wollen. Setzte sich stattdessen auf zurück auf die Couch und brauchte genau genommen nur zu warten, bis ich mich kapitulierend zu ihm setzte. So saßen wir schweigend eine ganze Weile nebeneinander und starrten auf den Bildschirm des Fernsehgerätes.
„Ich bin müde.“, sagte ich schließlich und begab mich auf den Weg zum Schlafzimmer. Gunnar folgte mir.  Und kaum dass er uns beide zugedeckt hatte, ging sein Atem schneller. Er hatte sich zu mir herübergebeugt. Küsste und streichelte mich. Seine Hand hielt meinen noch immer trotzig widerstrebenden Kopf, glitt dann aber immer weiter an meinem Körper entlang, hinunter zwischen meinen Beine und im nächsten Augenblick stöhnte ich auf, alldieweil Gunnars Finger in mich drangen. Dass Vorspiel dauerte nicht lange und schon schwang er sich über mich und sein Penis rutschte in mich hinein.
Gunnar bewegte sich eher verhalten und vorsichtig auf und ab. Nur am Ende wurden seine Stöße heftiger und er forderte mich auf seine Hoden zu kneten bis er schließlich in mir kam.
Bis dahin hatte ich Mühe meine Gefühle im Zaum zu halten. Aus diesem Grund glitt er offensichtlich sehr schnell aus mir heraus und legte sich mit einem erleichterten Stöhnen neben mich. Wendete sich mir jedoch sogleich zu. Küsste mich und stich mir über die Wange. „Alles okay?“ Er biss sich auf die untere Lippe.
„Es geht so.“, antwortete ich.
„Wie fühlst du dich?“
Dies war durchaus eine berechtige Frage. Denn wir experimentierten gestern bereits erneut mit meiner Medikation. Weil ich dieses unentwegte Lustempfinden Leid gewesen war. (2 x tägl. anstatt 3 x tägl.) Es zerrte gewissermaßen an den Nerven wie ein Gespann Pferde an einer Kutsche.
„Ich versuche zügig einzuschlafen.“, sagte ich und schmiegte mich an meinen Ehemann, der mich in seine Arme schloss und an sich drückte.

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Heute Morgen hatten wir uns bereits angekleidet und waren zum Gehen bereit, als ICH mich um entschied und quasi über Gunnar herfiel. Vor der Haustür stehend ließ ich alle meine Kleidungsstücke auf den Boden fallen, während Gunnar mit schmunzelnd zusah. Er schüttelte lachend seinen Kopf, kam auf mich zu und trug mich auf seinen Armen zurück zum Bett, wo ein überwältigendes, leidenschaftliches Ineinander folgte.
Dann rasch wieder ankleiden und losgehen.
„Wir müssen uns ein wenig  sputen. Ich habe einen Termin im Office.“, sagte er als wir schnellen Schrittes zum Restaurant eilten.
Ich sah ihn nur verwundert an. Nichts weiter. Denn meine Gedanken waren noch immer in den heißen Phasen unseres sexuellen Miteinanders hängen geblieben. Sodass ich mich vorerst nicht weiter mit dieser faden Thematik zu beschäftigten gedachte.

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Für einen tadellosen Chef, gibt es nicht wirklich ein Wochenende. Keinen Sonntag und genau genommen ebenso wenig freie Tage. In diesem Fall würde ICH sagen, Gunnar ist kein vollkommener Chef. Sondern doch viel mehr seine Mutter Christine. Sie ist immer im Dienst und Thomas, ihr Lebenspartner gleichermaßen. Obwohl ihm Gunnar nur wenig Rechte an Entscheidungen zubilligt.
Gleichgültig wer das Geschäft führt. Das Wesentliche ist doch, dass es „besteht“. Das es „läuft“.

Immerhin schliefen wir zumindest aus, am heutigen Morgen. Jedoch verschwand Gunnar erneut nach dem Breakfast im Office.
„Ich begleite dich.“, sagte ich zu Gunnar und ging neben ihm her.
Im Office trafen wir auf Dahl Lindqvist, der offensichtlich auf Gunnar gewartet hatte, und (!!) auf die australische Claire Mc Lachlin. Sowie eine schwedische Schönheit namens Mathilda Nyborg.
Genau genommen sollte dies ein Art Einstellungsgespräch der beiden Damen werden. Jedoch sah mir dies doch eher nach einer Privataudienz (-vorstellung) zum Vergnügen der Herren aus.
Ich schwieg. Beobachtete und harrte der Dinge, die da kamen.
Allerdings „kamen“ sie nicht. Wie ich vermute wurde „das Programm“ ob meiner Anwesenheit um einige Parameter verändert. Sodass es einen eher „förmlichen“ Charakter erhielt und nicht mehr den Anstrich einer Peepshow hatte. Alldieweil die Damen trotz ihrer Wintermäntel darunter doch ein wenig spärlich bekleidet waren.
Auf meinen tadelnden Einwurf, dass (Mann) man nicht alle älteren Mitarbeiterinnen durch Junge ersetzen könne, konterte Dahl Lindqvist mit den Worten: „Junge Menschen sind Effizienter.“
„Nein. Das entspricht nicht der Wahrheit.“, erwiderte ich mit gebieterischer Stimme. „Sie sind doch eher unkonzentrierter, verspielter und ineffizienter als Menschen, die sich im Leben und in ihrem Job bereits bewährten.“
Dahl räusperte sich und sah zu Gunnar. Der wiederum zuckte mit den Schultern. Was offensichtlich so viel bedeutete, als dass mein Einwand gegenstandslos war.
Am Ende wurden beide als Empfangsdamen für die Rezeption eingestellt.

Wir sprachen bisher nicht weiter darüber und ich beabsichtige diese Begebenheit  vorerst auf sich beruhen zu lassen.

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Nun muss ich bedauerlicher Weise eilends hier schließen, alldieweil sich erneut Besuch einstellt. Elena und Kate......