Gunnar hatte sich gestern noch mit einer Agentur verständigt,
welche uns heute nach Stockholm zitierte, um uns eine, oder zwei Nannys zu
vermitteln. Die Zwillinge waren selbstverständlich dabei und wurden beaufsichtigt,
während wir zahlreiche Fotos und Lebensläufe durch arbeiteten. Die meisten der
Frauen sind „natürlich“ jung, attraktiv und unter dreißig. Mir schwirrte der
Kopf von unendlichen vielen Bildern und Mädchen.
Da viele dieser Mädchen/Frauen ohnehin einen Job
suchen, gab Gunnar zu verstehen, dass
gegebenenfalls für einige von ihnen, wenn sie es denn wollen, eine Arbeit als
Zimmermädchen, Köchin oder ähnliches möglich wäre. Man solle sich mit ihm in Verbindung setzen, wenn Interesse bestünde.
Wie viel dieser Girlis beabsichtigt Gunnar eigentlich noch
einzustellen? Wurden nicht bereits genügend „ausgetauscht“? Am Ende besteht die
Belegschaft ausschließlich aus jungen Mädchen und den wenigen Männern des
Sicherheitsteams.
Zum Lunch beschlossen wir zu pausieren, um uns zu beraten.
Es ist in der Tat nicht leicht aus einem Überangebot die
Richtigen auszuwählen.
Am Ende entschieden wir uns nach „Sympathie“ für Margherita
Milano, eine dreißigjährige Italienerin und für Maggie Håkansson, eine sechsunddreißigjährige Schwedin, welche Morgen zu
uns ins Zentrum kommen werden. Was bedeutet, dass mir eine weitere Nacht mit
den Kindern bevor steht. Es sei denn, Kate, oder jemand anderes würde sie zu
sich nehmen. Was Gunnar natürlich nicht zulassen wird. Zumindest könnte mir
Kate oder Elena helfen sie zu füttern, zu windeln und zu Bett zu bringen.
Ein anderes Thema, was die Kinder ebenso betrifft, ist ihr
zukünftiger „Aufenthaltsort“. Ich bin mitnichten damit einverstanden sie Tag
und Nacht um mich zu haben. Meine Empfehlung war dahingehend, die Kinder in
Maries Hütte mit den beiden Nannys zu belassen. Worauf Gunnar selbstredend
empfindlich reagierte.
„Du kannst sie nicht einfach Abstellen oder zur Seite
schieben wie es dir beliebt. Es sind immerhin kleine Menschen, um welche sich
gekümmert werden muss. Sie brauchen Liebe und Wärme. Keine Zurückweisung oder
Negation. Und immerhin sind es MEINE Kinder.“
Beinahe hätte ich geantwortet, dann lebe doch mit deinen
Kindern. Spinnt man jedoch den Faden weiter, dann hätte dies wahrscheinlich zur
Folge, dass sich Gunnar überwiegend in Maries Hütte mit seinen Kindern und den
beiden Nannys aufhielte und nicht mehr bei mir. Würden die Kinder in unserem Haus
verbleiben, hätte ich keine ruhige Minute mehr und überdies noch zwei fremde,
junge Frauen beständig um mich herum. Was für mich völlig inakzeptabel ist!
Es ist mir noch immer unklar, wie es MIT den beiden Babys nun genau genommen weiter gehen soll.