Donnerstag, 27. Februar 2014

Keine Rast



Rastlos reihen sich die Ereignisse wie Perlen an eine unendliche Schnur. Gerade so, als würde es niemals eine Atempause geben.

Nun dachte ich durch das intime und feurige Intermezzo im Parkhaus auf dem Sitz unseres Wagens Zuckerfötzchen kalt gestellt zu haben. Aber weit gefehlt. Sie ist nach wie vor im Rennen des „guten Geschmacks“.
In diesem Zusammenhang kam mir bereits der Gedanke Gunnar danach zu fragen, welche Spalte ihm denn nun besser gewürzt erschien. Die Meine oder ihre. Aber ich ließ es dann letztendlich, oder vorerst sein. Hatte kein Verlangen, mir seine Ausreden oder Lügen anzuhören. Die Rendezvous mit Siv mag er mir mittlerweile gestehen. Jedoch auch nicht mehr. Alles andere wird vehement geleugnet.

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- Mark Kekoa hatte gestern Geburtstag.
- Die Miss-Wahlen finden am Samstagabend statt. Jede der Teilnehmerinnen stellt sich in drei verschiedenen Varianten vor. Elegant, sportlich und (natürlich!) im Bikini.

Amanda Sjöwall bekommt ihren Job. Auch Margot Olsson hatte ihr Vorstellungsgespräch und ebenso ein Jonathon Kramer. Infolgedessen ein  Nachmittag im Office mit Einstellungsgesprächen und Diskussionen.
Gunnar sprach anschließend eine Weile lang mit Miss Sjövall. Oder hatte sie ihn absichtlich in ein Gespräch verwickelt? Er lud sie sogar noch ein, mit uns gemeinsam zu Abend zu speisen und zu allem Überfluss zeigte er ihr gleich anschließend (im Dunkeln) das Zentrum. Während ich zurück zum Haus gegangen war. Zu guter letzt wurde sie sogar noch mit Küsschen rechts und Küsschen links von ihm verabschiedet. Hatte sie Gunnar etwas nun doch so derart beeindruckt, dass er offen mit ihr flirtete?
Marogt Olsson jedoch, ging an diesem Abend (zu meiner Freude) „leer“ aus.


- Die Bauarbeiten des neuen Restaurants und ebenso die Erweiterung der Massageräume haben begonnen und sind nicht zu überhören. Die Arbeiter ebenso wenig. In der Tat sind die Handwerker eine eigenartige Spezies. Laut, vulgär, niveaulos und im Wesentlichen unerträglich.
- Und erneut die vampiristischen Schwestern am Morgen. Alles in Ordnung, vermeldet das Blut.

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Ein erneuter „Drohbrief der kriminellen Subjekte“. Schon wähnte ich mich in einer Atempause, und am aller liebsten in Sicherheit. Aber dem war bedauerlicher Weise nicht so. Sie suchen und finden die Zwischenräume der Gesetze. Bewegen sich gewiß in vorgeschriebenen Rahmen, aber dennoch am Rande der Legalität. Und vor allem, setzen sie uns weiterhin zu und unter Druck.
Man fühlt sich ohnmächtig. Beinahe ausgeliefert. Zuweilen denke ich darüber nach, was wäre wenn.....ich keine Advokaten honorieren könnte, die diese Probleme für mich lösen?

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Elena kam heute Morgen zu uns an den Frühstückstisch und verkündete, dass sie an den Miss-Wahlen teilnehmen wolle.
„Womöglich gewinnst du sie sogar.“, bemerkte ich eher im Scherz.
„Warum nimmst du nicht selbst daran teil?“, fragte sie ohne auf meine Bemerkung weiter einzugehen.
Ich musste schmunzeln. „DAS habe ich in der Tat nicht nötig.“, antwortete ich. „Ich muss mir nichts beweisen.“
„Ja. Natürlich. Dir gehört ja auch der Chef. Der schönste Mann im Zentrum.“
Was bitte sollte das jetzt? Darauf hatte ich mit Sicherheit nicht angespielt. Aber womöglich hatte SIE es so verstanden. „Ich brachte ihn schließlich erst hier her.“, war meine etwas zu süffisante Antwort.
Gunnar sah mich an und greuselte die Stirn. Sagte jedoch nichts. Bat stattdessen Elena Platz zu nehmen.
War das etwa seine Vergeltung für meine Worte? Musste MANN mich zu jeder Mahlzeit mit einer anderen Mätresse meines Ehemannes konfrontieren? War es nicht genug, dass uns Zuckerfötzchen bediente?
Sie setzte sich zu uns und erzählte freimütig, dass sie es doch auf David Boreo abgesehen hatte. Alldieweil Gunnar nun bereits vergeben wäre. Bei diesen Worten hatte sie mir direkt in die Augen gesehen und gelächelte. Herr Gott noch eins! Was sollte das werden? Wollte sie nun meine Freundin sein? Oder provozierte sie mich gerade? Zudem war es nicht nötig Gunnar zu verteidigen. Aber womöglich dachte sie ihm damit einen Gefallen zu tun und bei ihm zu punkten, indem sie auf diese Weise seine Partei ergriff.
„Aber leider hat sich ihn Kate schon geangelt.“ Sie verzog missmutig das Gesicht, als wäre sie dadurch schlecht gelaunt. In der nächsten Sekunde grinste sie wieder. „Aber was sollte mich davon abhalten es trotzdem weiter zu versuchen?“
Ja. Natürlich. Was für eine Philosophie! Wollte sie etwa damit andeuten, dass sie Gunnar ebenso wenig aufzugeben gedachte? „Mann könne ja nie wissen.“, fügte sie noch Augen zwinkert in meine Richtung hinzu.

In der Zwischenzeit, so rein beiläufig, sah ich Dahl Lindqvist am Tisch der Ming’s, Long’s und Chen’s. Flirtete er da etwas mit ihnen?
Männer!

Ich bin es leid. Ich bin es schlicht und einfach leid, mich wieder und wieder diesen flirtenden Girlies auszusetzen, welche Gunnar zuweilen gleichwohl ermutigt.
Muss ich denn Tag aus Tag ein um meinen Ehemann kämpfen? Zumindest fühlt es sich mitunter genauso an.
Ach, wie konnte ich es vergessen, ich soll ihm schließlich uneingeschränkt vertrauen. Warum auch nicht?
Denn über „Gerüchte“ lässt sich bekanntlich streiten.......