Montag, 10. Februar 2014

Mein dunkler Engel



Die Sorgen um den Verlust des Zentrums bezüglicher der Angriffe dieser kriminellen Subjekte kehrten gestern in Form von Panik Attacken zurück. Der konkrete Auslöser dafür war jedoch ein Anruf des Anwalts meiner Eltern, in welchem mir mitgeteilt wurde, dass meine Tantiemen am Unternehmen meiner Familie um die Hälfte gekürzt würden. Da ich nun selbst und zunehmend mit dem Zentrum auf eigenen Beine stünde, und gleichwohl um meine unternehmerischen Fertigkeiten zu fördern und zu unterstützen, erachtet man es für sinnvoll, mir mit diesem Entschluss die Chance zu geben, nun eigenständig und unabhängig zu werden. Da ich ohnehin die familiären Bande vernachlässigt hätte, würde mir die Art der Mitteilung sicherlich keine weiteren Schwierigkeiten bereiten.
Ich werde vorgeführt und erzogen. Als hätte man ein ungehorsames, minderjähriges Kind vor sich, welches es zu maßregeln und einzuschränken gilt.
Ich war aufgebracht. Wir diskutierten und Gunnar suchte mich zu beruhigen. Seine Worte drangen jedoch nicht wirklich in meinen Kopf. Der Boden unter meinen Füßen schien zu schwanken und alles verdunkelte sich um mich herum.
Die Ängstlichkeit wandelte sich in Wut und der Zorn zurück in Furcht. Ich hadere mit mir, meinem Schicksal und der Welt. Fühle mich angegriffen, schutzlos, dem Untergang geweiht. Bin theatralisch.
„Wo ist nun dein unerschütterliches Urvertrauen? Setze um, was du gelernt hast.“, forderte mich Gunnar auf.
„Wie vermag ich das, wenn ich es noch nicht einmal vollständig verinnerlichte? Meine Welt gerät ins Wanken. Schrecken und Panik holt mich ein.“
„Du hast das Wissen. Benutze es JETZT!“

Gunnar blieb bei mir und mit mir wach bis vier. Denn ich konnte nicht schlafen. Ich schmiegte mich an seinen Körper und wir sahen gemeinsam fern. Er streichelte meine Wange. Strich mir über Kopf und Körper. Es tat mir gut und ich konnte ein wenig aufatmen.
Wieder und wieder hörte ich Gunnar leise sagen: „Alles ist richtig so wie es ist. Es gibt keine Zufälle.“
Ich verstand nicht.
Als wir zu Bett ging, fragte er mich, ob mir womöglich bereits eine Idee, eine Lösung, eine Erleuchtung gekommen wäre.
„Was für eine Idee?“, fragte ich zurück.
„Sprich aus was du fühlst.“
Was sollte das denn jetzt?
Da ist nur Schmerz, wollte ich sagen. Aus meinem Mund kamen allerdings rein intuitiv und ohne nachzudenken die Worte: „Ja. Eine Physische und eine Metaphysische Lösung.“
Gunnar sah mich an und grinste. „Jawohl! Benimm dich endlich wie DIE, die du bist.“
Nur, sowie ich diese Worte ausgesprochen hatte und mir ihr Sinn so klar und deutlich vor meinem Inneren Auge erschienen war, hatte ich ihre Bedeutung bereits im nächsten Augenblick vergessen und ich konnte mich partout an nichts mehr erinnern.
„Ah!“, entrüstete sich Gunnar. „Du bist zu ängstlich, besorgt und zornig. Deine Intuitionen werden durch diese niederen Gefühle überlagert. Konzentriere dich auf das Wesentliche. Wovor hast du Angst?“
Eine gute Frage.
Wovor hatte ich denn genau genommen Angst? Mittellos zu werden? Die Unterstützung meiner Eltern zu verlieren? Der bisher so sichere finanzielle Halt.
Mein erstes eigenes kleines Unternehmen an mafiöse Subjekte abtreten zu müssen? Was die Anwälte aller Wahrscheinlichkeit nach zu verhindern wissen.
Meine gesundheitliche Situation spielte ebenso eine nicht unerhebliche Rolle und arbeitete in meinem Unterbewusstsein im Augenblick doch eher gegen mich.
Die Lektionen des Lebens waren mir natürlich verständlich. Zumal ich die Möglichkeit hatte mit Gunnar darüber zu reden. Es ist auch nicht so, dass ich nicht wüsste, was ich zu tun hätte. Ich vermag das Wissen nur noch immer nicht umzusetzen!

Gunnar blieb beständig an meiner Seite. Gab mir ein wenig Sicherheit. Beruhigte mich und erinnerte mich an DAS, was es zu wandeln und in die Wege zu leiten galt, anstatt sich zu sorgen.
„Learning by doing.“ Er lachte. „Und ich bin bei dir. Werde es immer sein. Wir sind eins. Was kann dir da noch geschehen?“

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Heute Morgen schliefen wir aus und verpassten das montägliche Briefing.
Ich verwöhnte mich mit einem Beauty-day und japanischen Speisen.
Ahhh! Das tat uns beiden gut.
So hatte ich die Gelegenheit mich zu beruhigen und mit Gunnar über die weiteren Vorgehendweisen zu sprechen. Denn ich war kaum in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. War zu aufgewühlt. Zu beunruhigt. Zu unbesonnen.

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Neben-Gedanken:
Sollte ich nun tatsächlich stöbern? Gezielt nach „Beweisen“ Gunnars Untreue suchen? Ihm nachstellen? Wozu? Ich weiß doch ohnehin dass er es ist. Zumindest mit Siv. Oder ihren Schwestern seinen Neigunen folgt. Also, warum so pedantisch sein? Überdies gibt es im Augenblick Wichtigeres als derartige Lappalien. So übersehe ich in gleichem Maße die Blicke und Gesten von Ellen Parker, Elena, Anna Vanderhoof, Clair, Mathilda und wie sie alle heißen. An Gunnars Liebe zu mir und  seiner Loyalität zweifle ich in keinster Weise. Er mag seine Ecken und Kanten haben. Der Engel mit den dunklen Flügeln sein. Aber ich vertraue ihm trotz alledem. Wir werden immer zusammen sein!
- Marie scheint glücklich mit Henrik und Kate mit David.
- Ein Gespräch mit Emilia....


Merke: Ich sollte mich des Öfteren von Gunnar eincremen und massieren lassen! =D