Sorgen und Kümmernisse treiben mich in Melancholie und
Schwere.
Es mag der volle Mond ebenso wie meine zeitweilige
Sorglosigkeit im Umgang mit Dokumenten sein.
Was bedeutet es eigentlich an einer „Studie“ teilzunehmen?
Bin ich zu vertrauensselig gewesen? Habe zu rasch
unterzeichnet? Und das Kleingedruckte aus Bequemlichkeit und Passivität
(Faulheit) übersehen. Schließlich kann nicht in jedem Augenblick einer meiner
Anwälte zugegen sein, wenn ich Entscheidungen treffen muss, welche belanglos
erscheinen.
Des Weiteren stehen Unterzeichnungen zu Ausgaben der
Expansion des Zentrums an, welche mir Sorgen bereiten. Investitionen, welche
mich in rote Zahlen stürzen.
Nun, in diesem Fall mag es der Job der Advokaten sein, mich
zu beraten und zu unterstützen. Ebenso in der Angelegenheit der kriminellen Subjekten,
welche mir das Leben erschweren. Andererseits
stellt sich die Frage, kann ich meinen Rechtsberatern tatsächlich vertrauen? Sind
sie loyal oder korrupt?
Einerseits bin ich so arglos, ehrlich und offenherzig.
Andererseits so besorgt, skeptisch und befangen. Zweifle an allem und jeden und
vor allem an mir selbst. An meiner Entscheidungsfähigkeit. Bin achtlos und
bemängle zuweilen mein fehlendes Interesse an rechtlich wichtigen Dingen,
welche mir im Nachhinein auf die Füße fallen.
Alles in allem sind dies in der Tat keine Qualitäten einer
Chefin, einer Löwe-Geborenen, einer Firmenleiterin.
Es fehlt mir an Geduld, langatmige, trockene Sachtexte und
Erklärungen zu lesen, welche meine Aufmerksamkeit erfordern, allerdings mein
Interesse nicht wecken.
Überdies frage ich mich immer wieder, warum mir die besten
Argumente erst dann ein-fallen, wenn die Show vorüber ist. Suche ich im
Augenblick nach einem bestimmten Wort, welches meine derzeitige Lage erklären
soll, befällt mich eine Minutendemenz. Was, ist nur bei mir im Argen, dass da
nichts zusammen passt. Oder sind es doch nur zeitweilige Geisteslücken und fehl
geleitete Gefühle, welche irgendwann vorüber gehen und womöglich nie wiederkommen
werden? Nur beschleicht mit das Gefühl, dass es ein anhaltender Zustand ist,
und vor allem, dass es anderen genau so ergeht wie mir selbst.
Gefühle sind in der Tat nicht leicht zu deutende, und
Emotionen oft so heftig. Beides, zweischneidige
Schwerter!
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Es ist durchaus großartig, wenn man sich um mich sorgt. Nur
ist es gerade aus diesem Grund nicht nötig, sich sogleich nach meiner Rückkehr
aus dem Hospital für Stunden bei mir aufzuhalten.
Am gestrigen Abend fanden sich so nach und nach immer mehr
Gäste bei uns ein.
Marie, Henrik und die Kinder. Kate und David. Elena. Olivia
und Elise. Sogar Christine und Thomas kamen kurz vorbei. Was allerdings Ellen Parker und Claire Mc Lachlin dazu
bewog mich(?) aufzusuchen, ist mir schleierhaft. Natürlich „spekuliere“ ist,
dass ihr Augenmerk weniger meiner, sondern eher Gunnars Person galt. Was mich am Ende dazu bewog
ungehalten zu werden. Alldieweil letztendlich die Absichten zu deutlich
offenbar wurden.
Gunnar jedoch war, was mich überaus erstaunte, in jenem
Moment NICHT auf meiner Seite. Argumentierte doch viel mehr gegen mich. Was ich
indes nicht im Ansatz verstand. Gastfreundschaft hin oder her. Anspielungen,
offenes Flirten, toleriere ich nicht. Was zu viel ist. ist zu viel! Gunnar sah
dies jedoch ganz anders.
So ging ich genau genommen ein wenig zornig zu Bett, was
mir für wahr nicht wirklich gut tat. Obgleich sich Gunnar zu diesem Zeitpunkt
wieder wie immer benahm. Fürsorglich, zärtlich und hingebungsvoll.
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Marie fand innerhalb der Belegschaft zwei neue Freundinnen.
Zoi de Zosa. Eine
fünfunddreißigjährige Dominikanerin, und die zweiunddreißigjährige Giselle Carter, welche afroamerikanischere
Abstammung ist.
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Siv Skovgaard
wird am 16. Februar fünfundzwanzig Jahre alt. Die Feierlichkeiten beginnen
heute und werden in den morgigen Tag getragen. Gunnar scheint angespannt zu
sein. Ist selbstredend eingeladen. Ich ebenso. (Welche Farce!) Ohnehin ist es
mir verständlicher Weise mitnichten nach Partys zumute.
Die Tatsache, dass
Gunnar heute (trotz meiner gesundheitlichen Situation) zu Sivs Geburtstagsfeier
gehen wird, hat die Stimmung unter den Nullpunkt sinken lassen. Anspannung
liegt in der Luft. (Die nicht eskalieren sollte.)