Ich hatte
Gunnar NICHT angerufen. Es war keine Zeit geblieben dafür. Infolgedessen musste
ich nun auf die Zufälligkeiten hoffen. Denn ab JETZT würde ich (beinahe)
ununterbrochen mit Jason zusammen sein. Er hatte seinen Job, wie er sagte, als
mein Bodyguard und Begleiter, für die kommende Woche, begonnen.
(Aber
Gunnar wartete, bis ich ihn anrief.)
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Ein Schwächeanfall und/oder eine Panik Attacke
Was war
ich erleichtert darüber, dass Jason gestern Abend bei mir war. Er kam, kurz
nachdem ich meinen Post beendet hatte und wir gingen gemeinsam ins Restaurant
des Hotels, um zu essen.
Danach,
und hier danke ich den Göttern, dass wir bereits wieder auf meinem Zimmer
waren, übermannte es mich. Ich begann am ganzen Körper zu zittern. Mir war, als
stürzte ich in eine Schlucht ohne Netzt und Doppelten Boden. Ich hatte
(unerklärliche) Todesangst.
„Jason,
Jason....“, hauchte ich und presste gerade noch eine Frage an ihn aus mir
heraus. „Du kennst das doch. Oder? Weißt was du tun musst? Erinnerst du dich an
Berlin? Halt mich! Halt mich! Halt mich!“ und das war’s. Ich rang nach Atem,
mein Herz ging so schnell, als spränge es mir jeden Augenblick aus der Brust.
Angst, Angst, Angst...........
Jason
hielt mich, streichelte mich, wiegte und beruhigte mich. Ein Glück, dass
er da war. Allein hätte ich das kaum geschafft.
Mir war
klar, dass das irgendwann hatte kommen müssen. So mutig wie ich auch war, diese
Reise (beinahe) allein zu begehen, kam nun gewissermaßen der
körperlich-geistig-seelische Katzenjammer. Es war das Unbekannte, die Größe,
die Weite des Ozeans, was mich so schreckte. Zumindest kam es mir so vor.
Bilder vom Meer, den gigantischen Wellen und einem Weitblick vom Berg, welchen
ich bisher ausschließlich auf Bilder gesehen hatte, schossen mir in diesen
Moment durch den Kopf. Mir wurde Angst und Bange und ich fragte mich, WAS TAT
ICH HIER???
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Kurz bevor
ich einschlief, dachte ich darüber nach, ob ich in Hawaii ein spirituelles
Zentrum aufbauen sollte. Jedoch mit welchem Geld? Grundstück plus das Erbauen
würde mich einen Betrag in Millionenhöhe kosten.
Ich könnte
Wanja fragen, ob er mein Investor wird? (Lach......aber wer weiß?)
Jason
bedrängte mich nicht am Abend. Ein paar Sätze wechselten wir noch und dann
schlief ich ein.
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Am Morgen
war ich aufgeschreckt. Hatte einen schrecklichen Traum. Den Sonnenaufgang hatte
ich erneut verpasst. Es war bereits um sieben Uhr.
In meinem
Traum hatte man mich verhaftet. Bei einem Bekannten meines Mannes, mit welchen
ich (samt Gunnar) auf einer Radtour unterwegs gewesen war, hatte man Diebesgut
gefunden. Obwohl ich doch noch in der vorherigen Episode des Traumes um ein
zehn Centstück vertrauenswürdig war. Anstatt schlicht und einfach das mir
angebotene Geschenk anzunehmen, hatte ich aus Rechtschaffenheit dafür bezahlt.
Und dann wurde ich wegen einer Tasche voll gestohlenen Schmuckes von der
Polizei verhaftet. Ich kannte diesen Mann nicht einmal und hatte auch sonst
nichts weiter mit ihm zu tun.
Zuvor hatte
ich von Lavendel(-feldern) geträumt.
Auch in
meinen Träumen hatte ich offenbar Angst. Sollte dies vielleicht ein Zeichen
sein, hier NICHT zu investieren? Oder schlicht und einfach nur aufmerksam zu
sein?
Ich werde
die Karten befragen. Oder sollte ich womöglich zu einer Kahuna gehen, bevor ich
hier tatsächlich beginne eine Zweigstelle meines Unternehmens aufzubauen? Möglicherweise sollte ich auch mit Jason darüber reden. Was nicht schaden kann. Schließlich kennt er sich hier besser aus als ich. Allerdings wusste ich nicht, wie er überhaupt zu magischen Dingen steht. Es war
ohnehin an der Zeit mit ihm noch viel näher bekannt zu werden, als es ohnehin
bereits der Fall gewesen war. So gut wie ich dachte, kannte ich ihn doch noch
nicht. SO oft waren wir uns auch nicht nahe gekommen. Aber gerade in diesen
Tagen stellte ich mir immer wieder vor, wie es wäre WENN........Jason (anstatt Gunnar) an meiner Seite wäre (und ich tatsächlich hier sesshaft würde. Denn,....trotz der
Attacke der Angst gefällt es mir hier). Ich würde mich schon an alles gewöhnen.
Später
dann wieder der Übermut. Die Euphorie. Jason und ich scherzten und lachten
miteinander. Er neckte mich und ich ihn. Seine Hände berührten mich
gelegentlich ebenso wie seine Schultern, Arme, Hüften. Es war wie ein Spiel.
Dann begann ich sogar noch mit meinen Yogaübungen vor der geöffneten Tür zum
Balkon mit Meeresblick.
Körperliche
Nähe war (und ist uns (offenbar) wichtig. Seit der Suite im Flugzeug waren wir
noch nicht einmal wieder intim zusammengekommen. Hatten ausschließlich
gemeinsam in einem Bett gelegen. Sonst nichts.
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Gleich
nach dem Frühstück begannen wir mit der Suche nach geeigneten Immobilien. An
dieser Stelle war es gut zu entscheiden, ob ich nur eine Bleibe suche, oder
doch eher ein ganzes Resore/Baugrundstück. Jedoch das Baugrundstück stelle ich
besser vorerst zurück. Vorerst das Haus. Dann bedenke ich alles Weitere. Denn
für Größeres
fehlt mir tatsächlich das Geld. Gerade Baugrundstücke können schon einmal ab
zehn Millionen aufwärts kosten. Hier würde ich dann versuchen Wanja mit ins
Bott zu nehmen. Denn allein tue ich das nicht.
Nun, zu
Beginn sollte es genügen, ein Grundstück mit einem Haus darauf für mich zu
finden. Die unmittelbare Nähe des Strandes wäre mir lieb. Und da es ein Weißer
sein soll, kommt genau genommen nur Oahu in Frage. Zumindest soweit wie ich bis
hierher recherchierte. Wir werden sehen.
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Mein ausdrücklicher Wunsch war eine ImmobilienmaklerIN! (Offenbar scheint es hier gut zu
sein, sich mit mehreren zu treffen. Es gibt durchaus einige von diesen Frauen.)
Die sich auch recht zügig finden ließ. Sie ist eine Frau in den Vierzigern,
oder Fünfzigern. Das ist nicht so genau zu bestimmen. Blondes, kurzes Haar und
blaue Augen. Ihr Name ist Barbara. Sie scheint mir eine vertrauenswürdige
Partnerin auf diesem Gebiet zu sein. Ihre Augen verraten mir das. Sie blicken
durch und durch freundlich und ruhig. Auch ihre Aura ist angenehm. Ihr Büro
befindet sich in der Keahole Street. (Auffällig sind hier die vielen
weiblichen, chinesischen Maklerinnen.) Mit ihr begannen wir die Suche nach
(m)einem Grundstück samt Haus.
Sie kam
ins Hotel, um uns vorab einige Angebote zu unterbreiten. Wir sahen uns die
Fotos und Videos der Häuser und Grundstücke an. Gleichwohl die Innenräume.
Einige davon hatte ich mir am Vortag bereits im Internet angesehen.
Sie blieb
etwa eine Stunde.
„Rufen sie
mich an, wenn sie sich entschieden haben. Dann machen wir einen Termin für die
Besichtigung.“, waren ihre letzten Worte, bevor sie ging.
Nun war es
an mir zu entscheiden. Hierbei konnte durchaus auch ein anderer Makler, oder eine
andere Maklerin ihr Geschäft mit mir abschließen.
Die
Angebote sind in der Tat recht zahlreich. Jedoch unter zwei Millionen sollte
man nicht beginnen zu suchen. Denn diese billigeren Grundstücke und Häuser befinden sich
entweder nicht direkt am Meer/Strand, oder auf überbautem Land, sodass man
gleich nebenan ein Hotel stehen hat, wo die Gäste einen auf den Teller sehen. DAS ist nichts für mich.
Meine Vorstellung
Das
Grundstück muss nicht sonderlich groß sein. Das Haus ebenso nicht. Von Prunk
und überdimensionalen Räumen sehe ich gänzlich ab. Ich bin nicht einer dieser
Scheichs, die mit Reichtum protzen muss. War ich nie gewesen. Gleichermaßen
benötige ich weder einen Golfplatz noch ein Fußballfeld. Vielleicht einen
Tennisplatz. Und ein Swimmingpool wäre ganz nett. Mehr muss es nicht sein.
Entscheidend ist die Lage. Ich wünsche mir einen freien Zugang zu einem Strand
mit weißem Sand. DAS wird eine Bedingung sein. Wenn möglich verhältnismäßig
abgeschieden....von der restlichen Welt.
Jason
reibt sich nur die Augen. Weiß oft nicht, was er sagen soll. Hüstelt und
schluckt bei den Preisen, die ich erwartet habe und nur lachen kann.
Woran ich
bei meiner Suche nach einem geeigneten Haus stets denken muss ist, dass sich
nur Wenige derartigen Luxus leisten können. Traurig eigentlich.
Der
Vorausscheid,.....fand/findet eigentlich am Notebook statt. Erst dann wird ein
Termin mit der Maklerin zur Besichtigung anberaumt.
Einen
Favoriten wählte ich bereits aus. Es ist auch hier wie mit allem anderen, das
erste Bauchgefühl ist entscheidend.
Das Haus
liegt tatsächlich am süd-östlichen Rand von Oahu am Kalanianaole Highway.
Richtung Süd-Pazifik. In der Nähe ist der Hanauma Bay Nature Preserve. – Ich
gewöhne mich so allmählich an die Namen hier. – Es ist das erste Haus von
Norden her gesehen nach der Brücke. Ein Stück weiter auf dem Highway ist der
Kuapa pond Hawaii kai.
Also
rekapitulieren wir. Auf der einen Seite ist das Meer. Auf der anderen der
Highway 72. Dahinter noch eine Häuserreihe und dann wieder Meer, wo der Kuapa
Pond liegt.
Allerdings
gäbe es da gleichwohl noch vier andere Objekte. Und so nach und nach schwirrte mir der
Kopf. Aus diesem Grund beendeten wir die Suche noch vor dem Dinner. Ohnehin
verließ mich Jason um diese Zeit, um nach seinen Kindern zu sehen. Er würde
erst in zwei, drei Stunden wiederkommen. In dieser Zeit speiste ich, rief
Gunnar und Derek an und schrieb.
Die
Gespräche mit den Männern dehnte ich nicht all zu lange aus. Der Inhalt war
jeweils der Gleiche. Gunnar erzählte mir, dass sie in den Geburtstag seines Vaters
hinein
gefeiert hätten und erst am Abend zurückgeflogen wären.
Derek
macht sich Sorgen. Am liebsten wäre er bei mir.
An Gunnars
Stimme erkannte ich, dass er mir die Solo-Tour nicht abkaufte. Er kannte mich viel
zu gut und wusste, dass ich dergleichen nie allein, ohne jeglichen Beistand in
Angriff nehmen würde.
„Wer ist
bei dir?“, fragte er.
„Niemand“,
log ich weiter.
Derek
hatte nicht einmal danach gefragt. ER glaubte mir, dass ich alles im Alleingang
regelte. Offenbar traute er mir viel mehr zu als Gunnar. Eigenartig. Oder
kannte mich Gunnar nur viel besser als Derek?
Als ich
noch gesund war, wäre dies keine Frage für mich gewesen. Ich hätte ohne Probleme
und Hilfe JEDE Hürde überwunden und alles geschafft, was ich mir vorgenommen
hätte. Aber nun, so kränklich wie ich war, gelang mir das alles nicht mehr so
easy wie früher. Da brauchte es schon ein wenig (männlichen) Beistand.
Gunnar
hatte dann nicht weiter nachgebohrt. Er beließ es dabei. Womöglich ahnte er
etwas. Wer weiß.
So, nun
warte ich auf Jasons Rückkehr.
Morgen werden die Termine für die Besichtigungen festgelegt. Ich hoffe darauf, wenn ich mich sogleich am frühen Morgen bei Barbara melde, dass ich im Laufe des Tages schon mein bevorzugtes Objekt besichtigen kann.
Morgen werden die Termine für die Besichtigungen festgelegt. Ich hoffe darauf, wenn ich mich sogleich am frühen Morgen bei Barbara melde, dass ich im Laufe des Tages schon mein bevorzugtes Objekt besichtigen kann.
Jason
freut sich in jedem Fall darauf. Ohne mich, hätte er vermutlich niemals die Gelegenheit,
sich solche Häuser anzusehen. Ihm gefällt das Ganze.