Nun,
Gunnar kam tatsächlich gestern sobald es ihm möglich war von Stockholm zu mir zurück.
Es war so gegen halb vier. Er fand mich im Büro und nahm mich gleich mit nach
Hause. Ohnehin ging es mir nicht sonderlich gut. Ich war so schlapp und müde.
Offenbar forderten der Streit vom vergangenen Tag und das Aufbleiben bis spät
in die Nacht seinen Tribut.
Während
wir am Abend auf der Couch beim fernsehen saßen, redeten wir noch einmal im
ruhigem Ton über Alexa und was wir vereinbart hatten.
Alexa
beanspruchte wenigstens einen Tag oder/und eine Nacht in der Woche für sich, was
Gunnar gerechtfertigt fand. Insbesondere jetzt, wo sie schwanger war.
„Du siehst
sie doch so wie so jeden Tag im Büro.“, merkte ich an.
„Ja.
Natürlich. Aber dort bleibt keine Zeit für Zärtlichkeiten.“
Ebenso den
Freitag- oder Samstagabend behielt sich Gunnar vor, um gegebenenfalls zu seinen
Brüdern zu gehen.
„Zwei
Abende und Nächte in der Woche, brauch ich für mich.“
Ich
räusperte mich und akzeptierte ohne weitere Diskussion. Denn danach war mir
nicht.
„Ab und an
wird uns Alexa hier doch besuchen.....dürfen?“, wagte sich Gunnar vor.
Ich
erwiderte nichts. Meine Blicke sagten alles und er nickte mit abwehrender Handbewegung.
„Ab und an. Und ich frage dich zuvor.“
Gunnar
legte seinen Arm um meine Schulter und drückte mich an sich. „Versöhnlicher
heute? Oder irre ich da.“, er lachte und küsste mich.
Nach Paris
flogen wir nicht. Stattdessen begaben wir uns recht früh zu Bett. Es war so
gegen Mitternacht. Sex gab es erst heute Morgen.
Da ich
mich heute Morgen gleichwohl erneut nicht wirklich wohl fühlte, war mir genau
genommen nicht danach zumute. Gunnar überredete mich jedoch zu Fellatio und kaum
eine viertel Stunde später, nachdem wir ausgeruht hatten, noch einmal in der Missionarsstellung.
Zumindest zu Beginn. Selbstredend genoss ich meinen Ehemann und am Ende war ich
ganz glücklich darüber, ihm nachgegeben zu haben.
Kurz
darauf läutete mein iPhone. Es war Kevin.
Bereits
gestern lief im Büro der Fernseher. Tennis eben. Denn auch heute flogen wir
nicht nach Paris. Keine Zeit.
Gunnar
hatte sich zwar frei genommen, war aber ins Fittnessstudio und zum schwimmen
gegangen. Zum Lunch holte er mich im Büro ab. Wo ich mich heute Morgen, noch
vor dem Frühstück eingefunden hatte. Kevin hatte etwas gesucht und nicht
gefunden. Ich war ihm umgehend zu Hilfe geeilt. Unsere Suche jedoch blieb zur Hälfte
erfolglos. Wir fanden die Dokumente nicht.
Kevin
schnaufte. „Und weißt du was?“, Er sah mich an und sein Blick war traurig. „Janina
will, dass ich am Wochenende MIT ihr nach Deutschland reise. Also wird nichts
aus unserem Zusammensein.“ Er schnitt eine Grimasse. Und auch ich setzte einen
bedauernden Gesichtsausdruck auf. Obgleich ich doch erleichtert gewesen war,
dass es nun doch nicht passierte. Denn Gunnar hatte mir versprochen am Wochenende bei mir zu
sein. Nur der Donnerstagabend, sowie die Nacht, war Alexa vorbehalten. Auf
Partys, Pubs und seine Brüder gedachte er dieses Wochenende zu verzichten. Wie
löblich, dachte ich. WENN es denn tatsächlich so käme!
Ohnehin würden demnächst Geburtstagsfeierlichkeiten anstehen. Sein Vater Johann und
die Zwillingsschwestern Kate und Alexandra Skovgaard, mit welchen er gelegentliche Dominospiele
betrieb, haben am dreizehnten dieses Monats allesamt ihr Wiegenfest.
Von Sarah Sjögren erfuhr
ich heute, dass man am Wochenende, als ICH mit Sasha Fliess in London war, Derek,
seine Mutter und Giselle, gemeinsam an einen Tisch sitzend, im Restaurant
gesehen hätte. Die drei hätten es ebenso gemeinsam verlassen. Derek war offenbar
beim Gehen so intensiven in ein Gespräch mit Giselle vertieft, dass er an
Sarahs Arm gestoßen war. Auf diese Weise hätte sie es so explizit wahrgenommen.
„Sonst wäre es
mir womöglich nicht einmal aufgefallen.“
Nun ja, was
hatte ich denn anderes erwartet. Und solange es bei Speisen blieb.......
So
nun, warten wir alle auf die Lieferung.
Gunnar
ist ebenso hier bei mir im Büro. Er gedenkt mir zu helfen und meinen Part der
Arbeit zu erledigen. Dafür sind jedoch Derek, Kevin und die andern da.