Nun waren
wir doch in Paris. Aber dazu....später.
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Samstag, 4.Juni 2016
Nun ja, Gunnar
blieb doch einigermaßen lange weg, während ich mir noch Hawaiiblusen, -kaftans
und –ponchos kaufte. Es macht so viel Spaß, das shoppen im Netz. Sie anzuziehen
kann die Freude nur noch steigern. Und die Extase wäre dann – zwinker – eine
Reise nach Hawaii. Grins......
Gunnar war
so was verblüfft, als ich ihn danach fragte.
„Wie
kommst du denn darauf?“
„Kann ich
nicht genau sagen. Nur vermuten, dass es mit dem emotionalen Verlust meiner
Kindheitsoase (New Orleans) zu tun hat. Möglicherweise sehne ich mich
nach einer Neuen, die ich mir dort zu erschaffen gedenke.“
„Wow, wow,
wow! Du wirst dir doch nicht etwa dort ein Haus kaufen wollen?“
„Hmmm. Nun
ja. Warum nicht. Ist in der Tat keine schlechte Idee. Danke dafür.“, erwiderte
ich und zwinkerte Gunnar zu. Der kräuselte die Stirn und setzte eine zweifelnde
Mine auf. „Deshalb dachte ich“, sprach ich weiter, „wenn wir dann nach dem Geburtstag
deines Vaters so wie so verreisen, könnte es nicht schaden, dort einmal vorbei
zu schauen. Werden wir nicht ohnehin Mary Rainbow Woman und Tate’ ogna nita
pehin in South Dakota besuchen. Die paar tausend Kilometer weiter, sind dann
auch nicht mehr das Problem.“
Gunnar räusperte
sich und zog die linke Augenbraue hoch. „Wenn du denkst. Schaffst du das auch?“
„Wir
werden sehen.“ Nun schwenkte ich um, und fragte, wo er solange gewesen war.
„Nach dem
Schwimmen sah ich noch einmal bei Lara vorbei.“
„Ah! Und?
Wie geht es ihr?“
„Schon
viel besser.“ Gunnar sah mich an und grinste. „Aber ficken kann sie noch
nicht.“ Nun verzog er das Gesicht.
„Also
wirklich! Gunnar.“
„Na was?
Ist doch so. Und nein, ich war nicht irgendwo anders ficken und werde es auch
nicht tun. Ich bleibe hier. Okay?“ Gunnar lachte und ich......war (beinahe)
zufrieden damit.
„Muss ich
mitkommen nach Gotland, nächste Woche?“, fragte ich in ersterem Ton.
Gunnar sah
mich ein wenig perplex an und schüttelte mit dem Kopf. „Ich dachte, das sei
klar.“
„Kommt
Alexa mit?“
Gunnar
nickte. „Ja. Das war der Deal. Ich bin das gesamte Wochenende hier und Alexa
fliegt nächste Woche mit uns.“
„Du
hättest sie doch so wie so mitgenommen. Oder etwa nicht?“
Gunnar
holte einen tiefen Atemzug und schnaufte laut. Diese Unterhaltung schien ihm
äußerst unangenehm zu sein. Aus diesem Grund gedachte ich, sie nicht weiter
auszudehnen. „Ja. Wahrscheinlich. Und jetzt freu’ dich doch mal und genieß das
Wochenende.“
Er hatte
Recht. Ich hatte ein außerordentliches Talent, mir die Tage, mit was auch
immer, zu vermiesen.
Im
nächsten Moment fühlte ich Gunnars Hände, wie sie meinen Körper umfingen, mich
streichelten und seine Lippen, die mich so innig küssten, dass ich seinem
Charme vollends erlag.
Natürlich
dachte ich später noch einmal darüber nach, wie ich der Begegnung mit Alexa aus
dem Weg gehen konnte. Jedoch auf Gotland wurde daraus offenbar nichts. Ebenso
wenig aus dem allein hier im Zentrum Bleiben. In diesem Fall stellte sich mir
erneut das Problem, sie eben NICHT meinen Platz an Gunnars Seite einnehmen zu
lassen. Ich muss/sollte DIESEN, vor allem im Kreis seiner Familie, verteidigen.
Was für eine Farce. Wenn ich nur daran dachte.........Infolgedessen war es gut,
die Freundinnen
-Maske aufzusetzen. Immer schön lächeln. Eine (herzliche!) Umarmung.
Ein Küsschen rechts und Eines links.
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Und jetzt die Kurzform
Unerwarteter
Weise rief mich Wanja an. Ich war total perplex. Verwundert obendrein. Dachte
ich doch, ich höre nie wieder von diesem Mann, nach meinem Abschiedsgeschenk. Ich
vermag nicht wirklich zu sagen, was ihn in diesem Moment dazu bewegte, mir
dieses Angebot zu unterbreiten, welches ich nicht ausschlagen mochte. Womöglich
erinnerte er sich an meine Tennisbegeisterung.
„Ich
schick’ dir meinen Flieger in Stockholm vorbei und lade dich und deinen Mann
nach Paris zum Herrenfinale ein. Was sagst du dazu?“
Hüstel,
hechel. Ich rang nach Luft. Hielt den Atem an. Gunnar stutzte.
„Was ist
denn los?“, fragte er, als er mich so sah.
Ich dachte,
dass es wohl am besten sei, ihm ohne weitere Umschweife Wanjas Angebot zu
wiederholen und tat es auch. Dann schaltete ich auf laut.
„Phhhhuuu.
Ja. Ähhhh, ich weiß nicht Recht.“ Gunnar legte die Stirn in Falten. „Wenn du
magst.“
„Ja. Ich
mag.“
Infolgedessen
stimmten wir zu und begaben uns, nach dem raschen Packen unserer Koffer, zum
Flughafen in Stockholm und warteten auf Wanjas Maschine.
Ihn selbst
und seine Lebensgefährtin samt Kind trafen wir dann erst in Paris, im Hotel. Er
hatte uns beiden, sogleich nach unserer Zustimmung, ein Zimmer reserviert. Was
zu dieser Zeit dort überaus problematisch ist. Aber Wanja gelingt nun einmal
(beinahe) alles. Geld spielt keine Rolle.
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Sonntag, 5. Juni 2016
Wir trafen
Wanja und Helena, seine Lebensgefährtin, dann nur noch zum eigentlich Spiel. (Offensichtlich
hatte es Wanjas Lebensgefährtin nicht wirklich für eine gute Idee gehalten uns
einzuladen. Was ich durchaus verstand. Obgleich sie die Contenance wahrte,
genau wie ich und fortwährend freundlich blieb.) Wir saßen nebeneinander in der
Box. Als wir nach der Siegerehrung diese verließen, verabschiedete sich Wanja
bereits von uns.
„Wir
fliegen zurück nach Kalifornien.“ Und schon viel mir Hawaii wieder ein. Wenn
der Geburtstag von Gunnars Vater am kommenden Wochenende nicht wäre, hätte ich
Wanja gebeten, uns möglicherweise bis L.A. mitzunehmen. Von L.A. bis Hawaii ist
es dann nicht mehr weit und es gehen täglich mehrere Flüge. Schade eigentlich
(!). Aus diesem Grund machte ich ein betrübtes Gesicht, welches Gunnar anfänglich
missdeutete. Allerdings sah er in meine Gedanken und begriff dann recht schnell,
was der eigentliche Grund für meine Trübsal war. Er nahm mich in den Arm und
drückte mich an sich. „Wir fliegen später dorthin. Versprochen.“
Genau
genommen sahen wir von Paris nichts viel. Am Abend speisten wir im Hotel und
gingen verhältnismäßig zeitig zu Bett.
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Montag, 6. Juni 2016 – Nationell helgdag!
Denn
heute, am sehr frühen Morgen, flogen wir zurück nach Schweden.
Gunnar
hatte ohnehin nicht länger bleiben wollen. Sein Nationalfeiertag ist ihm
heilig, so zu sagen. An diesem Tag beabsichtigte er zu Hause zu sein. Oder
besser, bei/mit seinen Brüdern und Freunden.
Daher wohl
auch noch der Quickie am Morgen. Denn als wir in Stockholm landeten, kam er
NICHT mit mir. Sondern blieb gleich in der Stadt. Was bedeutete, dass wir in
zwei verschiedene Taxis stiegen. Er fuhr zum Apartment, wo sein Wagen in der
Tiefgarage stand und er sicherlich Alexa wieder traf. Und ICH fuhr ins Zentrum.
Auf dem Weg dorthin rief ich Derek an. Ihm hatte ich bereits am Tag zuvor eine
SMS zur Information gesandt. In jedem Fall hatte ich die Absicht, mich sogleich
nach Ankunft dort mit ihm zu treffen. (Er kam.) Denn Gunnar werde ich vor
Morgen nicht wieder sehen.
Nun, um
das montägliche Briefing musste ich mich ebenfalls nicht sorgen. Das wird am
Dienstag durchgeführt. Allerdings gleichwohl am frühen Morgen. Denn am
Nachmittag habe ich bereits eine Verabredung mit der Naturtherapeutin. Deshalb
schreibe ich JETZT. Denn Morgen bleibt mir keine Zeit dafür.
Allemal
hoffe ich, dass Gunnar zumindest am Dienstag, nachdem er im Büro seine Arbeit
beendet hat, zu mir kommt. Genau genommen hoffe ich, dass wir uns sogar in der
Praxis treffen und dann gemeinsam zurück zum Zentrum fahren. Gunnar hat, unter
Vorbehalt, zugestimmt. Er könne nicht eindeutig sagen, ob er es schafft. Jedoch
am Abend wolle er in jedem Fall zu mir ins Zentrum kommen. DAS versprach er
mir.
P.S.
– Gesundheitliches: Als ich vorhin ein wenig schneller lief, oder besser, ein
gutes Stück rannte, alldieweil es zu Regnen begann, wähnte mir doch tatsächlich
mein Herz zu schmerzen. Da war in der Tat ein Druck auf der Brust. Erschreckend!
DAS hat mir diese vermaledeite Chemo eingebracht! Nur, wofür hätte ich mich
sonst entscheiden sollen? Für den Gehirntumor? Sicherlich wäre ich gleichwohl
unter diesen 7 % der Menschen gewesen,
WENN ich die Therapieform mit Tysabri gewählt hätte. Beim letzten
Krankenhausaufenthalt sagte man mir allerdings, dass es für diese Form der MS
NICHS gäbe, was mir erneut vor Augen führt, dass auch Ärzte sich irren können. Man
bot mir lediglich eine vierteljährliche Gabe von Cortison an. Ich lehnte ab.
Sollte sich doch einmal wieder ein Schub ereignen, ist immer noch Zeit dafür.
In jedem Fall muss ich aufmerksam sein!