Den ganzen
Tag über war es mir bereits nicht gut gegangen. Ich hatte Bauchschmerzen,
Magenkrämpfe und......überspielte es. War mit Gunnar und Alexa in die Stadt
gegangen, bis ich gegen Mittag aufgeben und mit dem Taxi zurück zum Haus von
Alexas Eltern fahren musste. Gunnar und Alexa blieben in Stadt. Sie kamen erst
am späteren Abend zurück. Es war kurz vor Mitternacht. Und genau genommen
hätten sie noch länger bleiben wollen. Gunnar hatte sich jedoch um mich gesorgt.
Denn zwischendurch, so gegen sechs Uhr am Abend hatte er angerufen und sich
nach meinem Befinden erkundigt. Aber da es mir nun zusehends schlechter ging,
entschlossen sie sich etwas früher zurück zu kommen. Sie hatten offenbar
geplant noch tanzen zu gehen, was nun meinetwegen ins Wasser fiel.
Und NEIN!
Ich hatte deshalb keineswegs ein schlechtes Gewissen. Warum auch? Schließlich
litt gerade ICH unter Schmerzen. Der Gegenstand der Vorsätzlichkeit war somit
in keinem Fall gegeben. (Zudem war es nicht meine Aufgabe dafür zu sorgen, dass
mein Ehemann mit seiner Hure zusammen sein kann.)
Die
Bauchschmerzen steigerten sich, bis ich mich schlussendlich gegen zwei Uhr
nachts entleerte. Dann blieb nur noch ein flaues Gefühl im Magen zurück und ich
vermochte endlich schlafen zu gehen.
Da dies
vorerst die letzte gemeinsame Nacht von Gunnar und Alexa war, legte sich Gunnar
zwar noch mit mir ins Bett bis ich eingeschlafen war, ging jedoch dann zu Alexa
hinüber. Was er mir noch während des Einschlafens erzählte.
Allerdings
war ich so derart erschöpft, dass ich mich mit keinem Wort widersetzte.
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Heute
Morgen trafen wir uns alle am Frühstückstisch.
Da ich
annahm, Gunnar hätte den Flug nach Honolulu am Morgen gebucht, waren meine
Koffer bereits fertig gepackt, als ich mein Zimmer verließ, um Frühstücken zu
gehen. Dahingegen stellte sich während des Frühstücks heraus, dass wir erst am
Abend flogen. Aber damit nicht genug. Er diskutierte mit mir, ab wir nicht doch
noch einen Tag in L.A. bleiben könnten. Und als Sahnehäubchen obenauf, fragte
er mich, entgegen allen seinen Versprechungen, ob uns Alexa während unserer
Reise nicht begleiten, oder zumindest ab und an besuchen könne, an den Orten,
an welchen wir unsere Stationen planten.
„Das hätte
sie doch so wie so getan.“, platze ich verärgert heraus und dachte im nächsten
Augenblick darüber nach, dass ich beschlossen hatte, mich Alexas wegen, so gut
es eben möglich war, NICHT mehr aufzuregen. Und auch Gunnar mahnte sogleich zur
Gelassenheit.
„Lass uns
darüber reden. Und bitte Rea, reg’ dich nicht wieder auf.“
Ich zuckte
mit den Schultern vor lauter Ohnmächtigkeit. „Du tust doch so wie so was dir
gefällt.“
Offenbar
hatte sich die beiden des Nachts über diese Thematik unterhalten. Nur WER war
hier nun der treibende Part? Wollte Gunnar das Alexa uns begleitet? Oder war es
Alexa, die Gunnar bat sie mitzunehmen? Selbstverständlich musste ICH die zweite
Variante für wahrscheinlicher halten. Denn Gunnar hatte mir versprochen, dass
wir allein auf Reisen gehen. (Hatte er mich etwa angelogen? Nein. Das glaube
ich einfach nicht! Schließlich versprachen wir uns, stets die Wahrheit zu
sagen.)
„Nun gut.
Meinetwegen.“, begann ich mich noch einmal zu Wort zu melden und sah Gunnar
dabei an, der bereits, ob meiner ersten Worte, ein Siegeslächeln aufzuziehen
begann. Jedoch würde ich ihn hier enttäuschen müssen. „Ich hätte es womöglich
noch verstanden und ohnehin bereits geahnt, dass wir ihr wieder in New Orleans
begegnen.“ Hier redete ich ausschließlich mit Gunnar. Sah Alexa nicht einmal an
und tat, als sei sie nicht vorhanden. „Aber, bei Mary und Rodney, oder Adam,
hat sie nichts zu suchen.“ Währenddessen ich sprach, versuchte ich dringlichst
ruhig zu bleiben und nicht den Eindruck von Zorn oder Eifersucht zu erwecken. Aus
dem Augenwinkel sah ich, wie Alexa die Brauen nach oben zog. Sollte ich sie
direkt ansprechen?
Am liebsten hätte ich sie erwürgt!
Gunnar
wartete eine Weile und lächelte nur. Offenbar dachte er, ich würde mich
besinnen. Jedoch das Gegenteil war der Fall. Sein Lächeln, welches ich nun so
allmählich als (überlegenes) Grinsen deutete, erregte in mir so nach und nach
den Zorn. Allerdings gedachte ich mich zu bezähmen. Alles andere, wäre Schwäche
gewesen. Diese Genugtuung konnte ich ihm/ihnen nicht gestatten! Punkt!
„Reicht
man dir den kleinen Finger, nimmst du die ganze Hand.“, erwiderte ich dann
einigermaßen besonnen.
Gunnar zog
nun noch ein breiteres Lächeln auf. „Wenn du das SO siehst, kann sie uns auch
in Hawaii besuchen.“
„Dann kann
sie uns auch gleich während unserer gesamten Reise begleiten.“, sagte ich in
einigermaßen ruhigen Ton, obgleich es in meinem Bauch vor Wut nur so gärte.
„Hmmmmm.“
Gunnar fuhr sich mit der Hand demonstrativ übers Kinn und machte eine
nachdenkliche Miene. „Warum eigentlich nicht? Das ist eine gute Idee.“
Ich blieb
ernst. „WESSEN Idee ist es wirklich? Und jetzt lüg’ mich bitte nicht an.“
Nun wurde
auch Gunnar erster. Er tat einen tiefen Atemzug und noch bevor er sprechen
konnte, schaltete sich Alexa ein.
„Meine.“,
gab sie mit einem beschämten Blick und gesenktem Kopf zu. „Ich würde schon
einmal gerne dein Haus in Oahu sehen.“
Nahm SIE
nun wieder Gunnar in Schutz? Oder was?
„Aber sie
bleibt so wie so noch eine Weile hier bei ihren Eltern.“, versuchte Gunnar sich
nun für Alexa einzusetzen und mich zu beruhigen, wie mir schien.
„Was wird
das hier?“, fragte ich in die Runde und sah von einem zum anderen. Mein
Gesichtsausdruck war beinahe steinern. Jedoch ließ ich ganz bewusst ein
untergründiges Lächeln hindurch. Welches den Eindruck der Überlegenheit
vermitteln sollte. Gerade so, als hielt ICH hier alle Fäden in der Hand. Was selbstredend
nicht der Fall gewesen war.
„Wie
meinst du das?“, fragte Gunnar.
Ich ging
aufs Ganze. „Wollt ihr beide mit mir tatsächlich verhandeln, oder mich ganz und
gar vor die Tatsache stellen, dass ich Alexa während der nächsten Wochen und
Monate immer wieder für eine gewisse Zeit begegne? Oder, dass sie gänzlich mit
uns reist?“
Gunnar
pustete die Luft durch seine Lippen. Alexa sah ihn dabei ein wenig unbeholfen
an.
„Nein.
Aber auch ja. Ein bisschen.“
„Was denn
nun? Ja, nein, oder ein bisschen?“, drängte ich auf eine genauer Erwiderung.
„Es liegt
an dir. Was du erlaubst.“
Jetzt war
ich baff. Welch Winkelzug war das denn jetzt?
„Ohne dich
aufzuregen.“, schob Gunnar noch einen Satz hinterher.
Nun tat
ICH einen tiefen Atemzug und begann (in majestätischer Haltung mit beinahe würdevoller Stimme zu sprechen.
Obwohl ich mir noch im gleichen Augenblick bewusst wurde, dass Gunnar mich
gleichwohl dahingehend manipulieren konnte, damit ich dachte, ICH hätte hier
die Administration. Die Befugnis der Entscheidung.): „Nein. Im Grunde wünsche
ich NICHT, dass sie uns überhaupt auf dieser Reise begleitet. Andererseits weiß
ich, dass ihr so wie so tut was ihr wollt und mich dabei noch versucht zu
beruhigen. Damit ich annehme, was nun einmal nicht zu ändern ist.“ Bei diesen Worten
funkelte ich Gunnar an und lächelte dann wieder leicht überlegen. Ich vermutete,
DAS hatten weder Gunnar noch Alexa von mir erwartet. Sicher auch Alexas Eltern
nicht, die so ab und an in ihrem Wohnzimmer anwesend waren und die Unterhaltung
sicherlich mit Interesse verfolgten. „Infolgedessen überlasse ich es EUREM
ermessen, in wie weit ihr mich, meine Geduld und meine Gesundheit strapaziert.“
Stille.......
„Also
fliegen wir heute Abend.“, sagte Gunnar nach einer Weile.
Ich
stimmte widerwillig nickend zu. Denn genau genommen hatte ich erwogen, Last Minute
gleich jetzt zu fliegen. Aber WAS würden die wenigen Stunden schon bringen? So
konnte ich zumindest heute Abend mit Gunnar, ohne Alexa, nach Honolulu reisen
und mir sicher sein, dass sie noch einige Tage hier bei ihren Eltern bleibt.
Während ICH bis dahin Ruhe vor ihr habe.
Welch’ Scharlatanerie.........welch’
Blendwerk,.......welch Ausmanövrierung meiner Möglichkeiten und Gefühle. War es
Gunnar tatsächlich so wichtig mit ihr zusammen zu sein? Hatte er mir nicht noch
vor kurzem versprochen wir reisen allein?
Vielleicht
sollte ich tatsächlich meine Reise allein fortsetzen. Was noch zu überlegen wäre,
WENN Alexas Anwesenheit meine Kräfte übersteigt.
In diesem
Fall, und wenn ich es dann so recht bedenke, könnte ich gleichwohl die
Scheidung einreichen, damit ich endlich dieser leidlichen Situation zur Gänze
entwachse (damit.......Gunnar mit seiner Alexa und seinem kommenden Kind
glücklich wird. Ich bin ihnen doch ohnehin nur im Weg. So empfinde ich es oft
und zunehmend).
Am besten wäre es, sie wäre
WEG...................
(Was
magische Mittelt erfordert. Selbstredend dachte ich bereits darüber nach. Nur
ergab sich bisher noch keine Gelegenheit mein Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Alles in allem vermute ich, dass es Gunnar, mit seiner Gabe und seinem
magischen Wissen, vermutlich bemerkt. Und was dann? (er würde mich hassen!))
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Während
ich hier schreibe und noch ein wenig Kraft schöpfen kann, sind Gunnar und Alexa
noch einmal gemeinsam in die Stadt gegangen.
Selbstredend
richtete er im Voraus eine diesbezügliche Frage an mich, ob ich sie begleiten
möchte oder es mir etwas ausmachen würde, wenn sie alleine gehen.
WAS hätte
ich schon antworten sollen als JA???
Legt
Gunnar es tatsächlich darauf an mit uns beiden zu leben? Ist dies sein Ziel?
Wenn ich
zumindest darauf hoffen könnte, dass er sie irgendwann verlässt? Dass er sie
irgendwann satt hat, wie all die anderen Frauen vor ihr. Aber sie hat ein Kind
von Gunnar in ihrem Bauch, was sie auf Lebenszeit miteinander verbindet.
Auch wenn
meine Halbschwester Marie nun mit ihrem Mann Henrik glücklich ist, bleibt sie
durch die (magischen) Zwillinge mit Gunnar ewig verbunden. Das wird nicht
vergehen! Niemals, solange wir leben........
Soll dies
mit Alexa ebenso geschehen?
N – E – I
– N!
Auf irgendeine
Weise versuche ich es zu verhindern.