Bevor ich mich aufhübschen
(Friseur, Kosmetik und Maniküre) und mir eine Massage geben ließ, denn Häuser
und Grundstücke besichtigen waren an diesem Tag doch nicht mehr möglich, Barbara
hatte bereits einen Termin, welchen sie nicht verschieben konnte, führten Jason
und ich ein ernstes Gespräch, nachdem wir (endlich!) wieder Sex miteinander
hatten. Unsere Gedanken und Worte kreisten im Wesentlichen erneut um die
Thematik was wäre wenn. Nur dieses Mal war es ernster. Bis ins Detail
diskutierten wird die Dinge aus. Und immer wieder die Kinder, die mir im Weg
standen, wie auch bei den anderen Männern. Ob sie nun geboren waren, oder
nicht. Lisa, Jasons Frau, war, auf ihre Weise, gleichermaßen ein Hindernis. Jedoch
war uns beiden klar, dass er sie niemals verließ. Und vor allem nicht seine
Kinder. Die Gehörten zu ihm, wie der eine Schuh zum anderen.
„Du müsstest ihnen eine
Mutter sein.“, sagte er und sah mich ein wenig zweifelnd an. Und seine Zweifel
waren durchaus berechtigt.
Ich schüttelte mit dem
Kopf. Denn bei dem Gedanken an kleine Kinder, regte sich in mir der Widerwille.
„Ich könnte ihnen die Mutter niemals ersetzen.“, antwortete ich und Jason war
dies selbstredend ebenso klar.
So nach und nach gingen
wir die verschiedenen Themen durch und auf unser beider Vorstellung von einer
Beziehung ein. Ich hatte tausend Fragen und verglich die Antworten mit meinen
bisherigen Vorstellungen. Sie stimmten nur teilweise miteinander überein. JASON
stellte sich in jedem Fall treuer dar, als ich es bisher vermutete.
„Die Hälfte meines Lebens,
oder besser, der größte Teil, ist für mich das Zusammensein mit meinem Mann.“,
erklärte ich ihm. Denn das war mir wichtig. Er hingegen legte ebensoviel Wert
auf den Faktor Spaß und das Zusammensein mit Freunden ect. p.p..... Ähnlich wie
bei Gunnar also. Nur war genau DAS eben nichts für mich. Mit ist eine traute, ruhige
Zweisamkeit tausend Mal lieber. Mit gelegentlichen Freiräumen für den einen
oder anderen, der es braucht. Ein weiterer, wichtiger Part in seinem Leben war
der Freizeitsport. Nun gut. Meinetwegen. Dies verstand ich noch.
Wir redeten über Gunnar
und seine Konkubinen. Hier erzählte er mir, was die Gerüchteküche im Zentrum zu
berichten wusste.
Über Derek sprachen wir
gleichermaßen. Alldieweil er anklingen ließ, ich hätte doch ebenfalls einen
anderen. Was beinahe wie eine Verteidigung Gunnars klang. (Beinahe!)
„Ich würde keinen anderen
Mann brauchen, wenn Gunnar keine anderen Frauen neben mir hätte.“, sagte ich zu
ihm. So wie ich es bereits zu Gunnar selbst gesagt hatte.
Wanja kam ins Spiel. Ich
drückte mein Bedauern aus, dass ich ihn hatte ziehen lassen. „Er war kein
schlechter Mann. Im Gegenteil.“ Und auch hier war es am Ende das Kind......mit
einer anderen Frau, das mich von ihm trennte.
Alles in allem wäre Jason tatsächlich ein wahrer
Ehekandidat gewesen. Wie ich bereits vermutete. Allerdings war er nur unter
Vorbehalten dazu bereit, sich weiter zu bilden und der Leiter eines (kleinen)
Unternehmens zu sein. Käme es denn dazu, hier, auf Hawaii, ein Zweigstelle
gleicher Art wie in Schweden aufzubauen. Denn in mir war gleichwohl eine andere
Idee der Finanzierung aufgestiegen. Mein Vater. Womöglich hätte ER Interesse
daran, mit mir hier in Hawaii ein spirituelles Zentrum aufzubauen. Oder zumindest
etwas Ähnliches. Gute Baugrundsstücke gab es einige dafür. Musste er doch mit
der Zeit eingesehen haben, dass in Schweden, bis auf kleine Widrigkeiten, tatsächlich
alles hervorragend lief und ich in der Lage war, ein Geschäft zu führen.
„Denkst du
das Magie existiert?“, legte ich eine neue Spur der Unterhaltung vor,
welche mich ebenso an Jason interessierte, obgleich er schon beinahe im
Aufbruch war. Schließlich gedachte er zumindest für ein paar wenige Stunden
seine Kinder zu sehen.
„Ja.
Natürlich.“ Er blieb unerwartet ernst. Also ging ich aufs Ganze. „Ich würde
gern zu einer Kahuna gehen, sollte ich tatsächlich hier investieren und einen
Zweig meines Unternehmens hier errichten.“
„Okay.“
Noch immer blieb er erstaunlich ernst.
„Womöglich
kennt deine Stiefmutter jemanden. Jedoch bestehe ich auf einer Frau.“
Jason
grinste. „Meinetwegen. Ich frage sie.“
Mehr war
ihm diesbezüglich nicht zu entlocken. Und ich wusste, da gab es mehr. Das
fühlte ich. In jedem Fall schien er sich offenbar jetzt nicht mit mir
darüber unterhalten zu wollen. Okay. Das hatte Zeit.
Bevor
Jason zu seinen Kinder ging, sah ich mir, sahen wir uns doch noch einmal die
Häuser an, um gegebenenfalls eine Vorentscheidung zu treffen.
Und hier
fällt es mir in der Tat überaus schwer zu entscheiden. Was soll ich nur tun?
Zum Teil verwarf ich die Vorstellung in diesem Haus am Highway 72 zu wohnen.
Das Gebiet war überbaut. Die Nordküste von Oahu hatte allerdings ebenso schöne
Strände und Anwesen zu bieten. Ich sah sie mir etwas genauer an, mit google
earth, und kam zu dem Schluss, dass es womöglich sogar besser war, an dieser
Seite der Insel, am Farrington Highway, ein Grundstück zu kaufen. Direkt am
Laau Paina Place. Hier war noch nicht alles mit Häuserreihen übersät. Es gibt
dort noch mehr unbebautes Gelände und sogar ein kleiner Flugplatz war nebenan,
sowie ein Poloareal.
Infolgedessen
nutzte ich die Gelegenheit der freien Zeit und erkundigte mich noch telefonisch
bei anderen Maklern nach Häusern direkt am Strand, in noch nicht so derart
überlaufenen Gebieten. Der Preis war mir egal. Ich hatte vorher gezielt gesucht
und vermochte so genau Angabe über meine Wünsche zu machen. Was ein Pluspunkt für
mich war. Man dachte tatsächlich, ich kenne mich hier bestens aus. Lach.....
So
wirklichen Erfolg hatte ich jedoch bei meiner Suche nicht. Also bleibt es
dabei, am Mittwoch mit Barbara verschiedene Häuser anzusehen.
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Später,
als Jason gegangen war, rief ich Gunnar an. In Schweden war es früh am Morgen.
„Ja. Hallo.
Rea? Bist du das?“ Ich bestätigte. Gunnar klang verschlafen und ich sah das
Bild vor mir, wie er neben Alexa lag. „Einen Augenblick.“, hörte ich ihn sagen.
„Ah. Es ist schon hell. Ich muss so wie so aufstehen. Wie geht es dir? Schon
was gefunden?“
„Es geht
mir soweit ganz gut. Und nein. Bisher vermochte ich mich noch nicht zu
entscheiden. Erst Morgen beginnen die Besichtigungen.“
„Weißt du
was Rea, ich habe mir überlegt, vielleicht zu dir nach Hawaii zu fliegen. Dann
können wir gemeinsam auf die Suche gehen.“
„Aber ohne
deine Konkubine!“, schoss es noch augenblicklich aus mir heraus. Und dann
entlud sich unbeabsichtigter Weise noch viel mehr. „Was meist du wohl, warum
ich so weit wie möglich weggegangen bin. Ich konnte deine Vielweiberei schlicht
und einfach nicht mehr ertragen. Du hattest vier Jahre Zeit, dich von deinen
Sektengepflogenheiten zu erholen und zu lernen, wie eine richtige
Zweierbeziehung, eine Ehe funktioniert. Du hattest Unterstützung, wie
beispielsweise Erik, dabei und ICH, hatte bisher in der Tat viel Geduld mit
dir. Das kannst du nicht leugnen. Aber du scheinst es bisher noch immer nicht zu
begreifen, wie man eine gute Ehe führt. DAS hätte ich durchaus von dir
erwartet. Stattdessen entfernen wir uns immer mehr voneinander, wie mir
scheint. Bist du doch zunehmend bei deiner schwangeren Mätresse.“
Gunnar
schien verdutzt. Sekunden der Stille traten ein. Dann ein recht verstörter
Satz: „Bedeutet dieser Vortrag, am frühen Morgen, dass du mich nicht mehr haben
willst?“
Was sollte
ich darauf antworten? Nun war es gewissermaßen aus mir heraus gebrochen. Und im
selben Moment bereute ich es schon in einer Ecke meines Innersten. Ich suchte
nun, da der Stein geworfen, der Satz gesagt war, nach einer ehrlichen Antwort
in mir. Was gleichermaßen Bruchteile einer Sekunde benötigten. „Doch. Natürlich
will ich dich noch haben. WAS denkst du nur?! Ich dachte wir lieben uns?“
„Das tun
wir doch auch?“
„DAS nennst
du mich lieben?“ Ich wurde trotz meiner leisen und mahnenden Bedenken immer
zorniger. Jedoch sollte ich hier doch besser Milde und Langmut walten lassen.
Das war mir irgendwo klar. „In jeden Fall bin ich kaum mehr bereit deine anderen
Frauen neben mir zu dulden. Es reicht!“, blieb ich trotz alledem weiterhin
verhältnismäßig mutig in meiner Argumentation. „Vielleicht sollte ich dir ein
Ultimatum setzen. Entweder du schaffst es, dich zu bezähmen und mir treu zu
sein, oder eine andere kann ihre Geduld an deiner Seite beweisen.“ Oh Gott, WAS
sagte ich da? Wie kam ich nur dazu so übermütig, anstatt verständnisvoll mit
Gunnar umzugehen? Wäre es nicht
stattdessen besser gewesen, die Unterhaltung in eine positive Richtung zu
lenken? Und ich trat, merkwürdiger Weise, weiterhin aufs Gaspedal. Mir war
gerade so, als stünde ich neben mir und hörte mich reden. War ich überhaupt
noch bei mir? War ich klar? Oder was? Was tat ich nur? Jedoch vermochte ich
meinen Redefluss nicht zu bremsen. „Ein Jahr. Dann ist Schluss. Wenn du bis
dahin nicht gelernt hast, dich zu mäßigen, wäre es,......für mich
besser......“, und hier kam ich unwillkürlich ins Schleudern. Denn das Ende des
Satzes war klar und ich wollte es nicht sagen. Nein! Ich traute ich mich NICHT
es auszusprechen und stellte Gunnar stattdessen eine Frage. „Wie denkst du
darüber?“
Hüstel.
Räusper. Schnauf.
„Eine
mutige Ansprache. Ohne Zweifel.“, hörte ich ihn mit zynischem Unterton sagen. „Wen
hast du denn im Auge anstatt meiner?“, fragte er nun.
„Ist das
alles, was du dazu zu sagen hast? Ist das alles, an was du denken kannst? Denn DAS
ist nicht der Kern der Angelegenheit.“
„Ich
weiß.“ Sein Tonfall schien ein wenig milder.
„Ach!
Tatsächlich?“, und hier wäre es nun in der Tat an der Zeit gewesen
umzuschwenken und mich vor allen Dingen zu besinnen, damit nicht noch etwas
Schlimmes geschieht. Deshalb griff ich zu leiseren Tönen und milderen Worten. „Manchmal denke ich, du verstehst noch immer
nicht, was mir wirklich wichtig ist im Leben.“
„Bin ich dir
nicht ein guter Mann?“
Herr Gott
noch mal! Darum ging es doch ebenso wenig. Begriff er nicht? Oder wollte er
nicht begreifen?
„Ja. Im
Allgemeinen schon. Du achtest auf mich, wenn es deine Zeit erlaubt und du nicht
gerade mit anderen Frauen zusammen bist. Zugegeben. Du bist, trotz meiner
Kränklichkeit bisher bei mir geblieben. Das ist in der Tat lobenswert. Zudem
verstehst du mich über die Maßen gut in allen Belangen und ich glaube dir
sogar, wenn du sagst, wir seien Seelenpartner. Nur dieses Mal, ist es tatsächlich
schwierig für mich. Ich kann und will diese Betrügereien nicht mehr ertragen.“
„Was ist
mit Derek? Hast du nicht auch deine Freiheiten?“ Oh Gott! Nun warf er meinen
(Ersatz-) Geliebten in die Wagschale. Welch Zynik begegnete mir hier? Wusste er
doch genau, und wir hatten schon viele Male darüber gesprochen, dass ich mit
Derek ausschließlich zusammen war, weil ER, Gunnar, als mein Ehemann andere
Frauen hatte. Wäre er mir treu, bräuchte ich ihn nicht.
„Ich will
sie nicht! Diese Freiheiten. Wenn du mir nur treu sein könntest! Haben wir das
nicht bereits besprochen?“
„Ja. Wir
haben alles bereits das tausendste Mal durchgekaut.“ Oh, oh! Jetzt wurde Gunnar
sauer. „Ich bin nun einmal wie ich bin und werde mich nicht verbiegen. Ich
lerne und versuche doch bereits was mir möglich ist. Aber das scheint dir noch
immer nicht zu genügen. Und wieso belügst du mich eigentlich? Ich weiß genau,
dass jemand bei dir ist. Hatten wir uns nicht geschworen, ehrlich miteinander
zu sein? Ich bin es jedenfalls.“
WAS für eine
Ehrlichkeit war das? Mich beständig mit anderen Frauen zu betrügen.
Dennoch,
diese Unterhaltung entpuppte sich zu einem knallharten Streit. Soweit hatte ich
es nicht kommen lassen wollen. Nun war es allerdings zu spät. Also,....wie
weiter?
„Du sagst
mir gleichermaßen bei Weitem nicht alles.“, konterte ich mit einem Bluff.
Gunnar
lachte. „Das stimmt nicht und du weißt das. Also, WER ist es, der bei dir ist?“
Ich war
noch lange nicht bereit es zu (verraten) gestehen. „Willst du deshalb zu mir
fliegen?“
„Nein. Ich
will bei dir sein. Du fehlst mir schlicht und einfach.“
Das klang stereotyp.
Sollte ich ihm das glauben????? Also versicherte ich mich noch einmal bei ihm.
„Ach tatsächlich? Das soll ich dir glauben? Wo gerade eine andere Frau neben
dir liegt, die zudem noch schwanger von dir ist. WIE um alles in der Welt kann
ICH dir überhaupt fehlen???“
Stille,....für
einen Moment.
„Anscheinend
willst auch DU nicht verstehen. Ich liebe dich Rea. Ich liebe dich wirklich.
Eben nur anders, als DU es erwartest.“
Gunnars
letzter Satz nahm mir die Worte. Auf seine Weise hatte er sogar Recht.
Was jetzt?
Ruderte ich besser zurück? Oder fuhr ich die harte Rille? Aber DAS konnte ich
nicht. Am liebsten hätte ich mich in diesem Moment verkrochen und Gunnar um
Verzeihung gebeten.
Warum tat
ich es eigentlich nicht?
Ich
schnaufte. „Gunnar“, begann ich leise, „es tut mir leid, wenn DU das so
siehst.......“
„Weist
du“, unterbrach er mich, „ich verstehe durchaus, wenn du deine kleinen
Freiheiten brauchst und willst allein verreisen. Ich verstehe auch, dass du
Partys und Familienfeiern hasst. Ebenso verstehe ich, dass du dich nicht mit
Leuten umgeben möchtest, die du nicht magst und dich gleichermaßen keinen
Situationen aussetzen willst, die dir nicht angenehm sind. All das verstehe
ich. Auch noch, dass du mir verheimlichst, mit wem du gerade auf Hawaii bist.
Aber dein Ultimatum und die stille Androhung der Scheidung......verstehe ich
nicht. Aus meiner Sicht gibt es keinerlei Anlass dafür.“
Am
liebsten hätte ich gesondert. Tat es jedoch nicht. Gedachte nicht mehr aufs
Äußerste zu gehen. Denn jetzt meldete sich der Katzenjammer. Schließlich konnte
ich nicht bestreiten, dass ich Gunnar noch immer, oder mehr denn je, über alles
liebte. Nun tat er mir sogar leid und ebenso, dass ich diesen Streit vom Zaun
gebrochen hatte. Infolgedessen schwenkte ich um. Scharf rechts!
„Okay.
Dann komm.“, sagte ich eher kleinlaut. Und gegen jegliche Erwartungen
meinerseits, triumphierte Gunnar nicht. Er schien sogar froh zu sein, diese drei
Worte von mir gehört zu haben. Zudem hatte ich das Gefühl, sein Herz sei schwer
und er sei traurig. Was hatte ich nur getan? Meine Ehe aufs Spiel gesetzt?
Gunnar
entschuldigte sich nun und legte auf. Er müsse zur Arbeit gehen, hatte er als
letztes gesagt.
Nun stand
alles offen. Kam er? Oder kam er nicht zu mir nach Hawaii? Hatte ich ihn so
derart getroffen, dass er niedergeschlagen oder ganz und gar erschüttert
war? Ich konnte nur hoffen, dass es
nicht zum Äußersten kam. Denn so still in einem Streit, hatte ich ihn noch nie
erlebt. Gleichwohl am Telefon. Und dann das unvermittelte Auflegen war durchaus
ungewöhnlich.
Oh mein
Gott! Was tun? Abwarten? Was war und würde mit Jason werden, wenn Gunnar
tatsächlich hier her kam? Ich hätte es ihm sagen sollen........Er wäre, ob
meiner Ehrlichkeit, sicherlich NICHT böse gewesen. Ich bin eine Idiotin! Nun
sitze ich hier wie auf heißen Kohlen und weiß nicht was geschehen wird. Blöd!
Okay. Dann
eben (sicherheitshalber) noch Derek anrufen! Womöglich gedachte ich mich dabei zumindest
mit ihm sicher zu fühlen. Aber WELCHE Sicherheit hatte ich denn. Auch ER wurde
demnächst Vater. Und genau dies beschäftigte mich. Wie konnte ich mir da mit IHM
sicher sein?????
Allerdings
redete ich mit Derek ein wenig milder. Sprach keine heiklen Themen an. Wie beispielsweise
Giselle usw......Am liebsten hätte ich es jedoch getan. Ich war wütend auf mich
selbst. Hatte Angst irgendwie und der Frust über meine Dummheit einen Streit
mit Gunnar begonnen zu haben, der böse enden konnte, hätte sich am aller
liebsten seinen Weg nach draußen gebahnt und auf Derek, einem Unschuldigen,
abgeladen.
Derek
bemerkte natürlich, dass ich verstimmt gewesen war und fragte nach.
„Ich habe
mich mit Gunnar fürchterlich gezankt.“ Dieser Satz war gut für uns beide.
„Oh! Das
tut mir leid. Was hat er denn gesagt?“
Was hatte
diese Frage zu bedeuten? Ich war misstrauisch geworden. Obgleich es keinen
Grund dafür gab. Paranoia stellte sich ein.
„Zuerst
gedachte er zu mir zu kommen. Jedoch nach dem Streit, bin ich mir nicht mehr
sicher. Er hat einfach aufgelegt. Was er noch niemals tat.“
„Oha. Das
klingt nicht gut.“ Wollte Derek dass ich glaube, Gunnar zog tatsächlich ein
Ende mit mir in Betracht? Oder war es nur ein ehrliches Bedauern, ob der
angespannten Situation in der ich mich befand. Ich wusste es nicht. Nun
gedachte ich mit ihm dieses Thema nicht weiter auszuführen und erzählte ihm
stattdessen von meinen Recherchen und Fortschritten mit dem Haus. Was Jason
betraf, log ich ihn gleichermaßen an. Ich verschwieg schlicht und einfach, dass
es ihn hier gab.
Derek
hatte mir zugehört, kam am Ende jedoch noch einmal indirekt auf Gunnar zu
sprechen und fragte dann, ob ER zu mir kommen solle.“
„Es lohnt
nicht mehr. Am Wochenende fliege ich zurück. Zumindest ist es so geplant. Und
ich hoffe, dass ich bis dahin ein geeignetes Haus finden werde.“
Als ich
das Gespräch mit Derek beendete, dachte ich an meinen Vater. Sollte ich es
wagen ihn anzurufen? Oder doch lieber auf eine bessere Gelegenheit warten? Ohnehin
war ich im Augenblick nicht gut gelaunt. Mein Vater würde es sicherlich
bemerken und Fragen stellen.
Ein
entfernter Gedanke verirrte sich zu Wanja. Ich ließ ihn ziehen und setzte mich
an mein Notebook, um mir hier alles von der Seele zu schreiben. Das Schreiben ist
wie eine Therapie.
Und Jason
ist bereits seit gut einer Stunde zurück........