Mittwoch, 15. Juni 2016

Heiße Eisen und (m)eine Schreibtherapie



Bevor ich mich aufhübschen (Friseur, Kosmetik und Maniküre) und mir eine Massage geben ließ, denn Häuser und Grundstücke besichtigen waren an diesem Tag doch nicht mehr möglich, Barbara hatte bereits einen Termin, welchen sie nicht verschieben konnte, führten Jason und ich ein ernstes Gespräch, nachdem wir (endlich!) wieder Sex miteinander hatten. Unsere Gedanken und Worte kreisten im Wesentlichen erneut um die Thematik was wäre wenn. Nur dieses Mal war es ernster. Bis ins Detail diskutierten wird die Dinge aus. Und immer wieder die Kinder, die mir im Weg standen, wie auch bei den anderen Männern. Ob sie nun geboren waren, oder nicht. Lisa, Jasons Frau, war, auf ihre Weise, gleichermaßen ein Hindernis. Jedoch war uns beiden klar, dass er sie niemals verließ. Und vor allem nicht seine Kinder. Die Gehörten zu ihm, wie der eine Schuh zum anderen.
„Du müsstest ihnen eine Mutter sein.“, sagte er und sah mich ein wenig zweifelnd an. Und seine Zweifel waren durchaus berechtigt.
Ich schüttelte mit dem Kopf. Denn bei dem Gedanken an kleine Kinder, regte sich in mir der Widerwille. „Ich könnte ihnen die Mutter niemals ersetzen.“, antwortete ich und Jason war dies selbstredend ebenso klar.
So nach und nach gingen wir die verschiedenen Themen durch und auf unser beider Vorstellung von einer Beziehung ein. Ich hatte tausend Fragen und verglich die Antworten mit meinen bisherigen Vorstellungen. Sie stimmten nur teilweise miteinander überein. JASON stellte sich in jedem Fall treuer dar, als ich es bisher vermutete.
„Die Hälfte meines Lebens, oder besser, der größte Teil, ist für mich das Zusammensein mit meinem Mann.“, erklärte ich ihm. Denn das war mir wichtig. Er hingegen legte ebensoviel Wert auf den Faktor Spaß und das Zusammensein mit Freunden ect. p.p..... Ähnlich wie bei Gunnar also. Nur war genau DAS eben nichts für mich. Mit ist eine traute, ruhige Zweisamkeit tausend Mal lieber. Mit gelegentlichen Freiräumen für den einen oder anderen, der es braucht. Ein weiterer, wichtiger Part in seinem Leben war der Freizeitsport. Nun gut. Meinetwegen. Dies verstand ich noch.
Wir redeten über Gunnar und seine Konkubinen. Hier erzählte er mir, was die Gerüchteküche im Zentrum zu berichten wusste.
Über Derek sprachen wir gleichermaßen. Alldieweil er anklingen ließ, ich hätte doch ebenfalls einen anderen. Was beinahe wie eine Verteidigung Gunnars klang. (Beinahe!)
„Ich würde keinen anderen Mann brauchen, wenn Gunnar keine anderen Frauen neben mir hätte.“, sagte ich zu ihm. So wie ich es bereits zu Gunnar selbst gesagt hatte.
Wanja kam ins Spiel. Ich drückte mein Bedauern aus, dass ich ihn hatte ziehen lassen. „Er war kein schlechter Mann. Im Gegenteil.“ Und auch hier war es am Ende das Kind......mit einer anderen Frau, das mich von ihm trennte.

Alles in allem wäre Jason tatsächlich ein wahrer Ehekandidat gewesen. Wie ich bereits vermutete. Allerdings war er nur unter Vorbehalten dazu bereit, sich weiter zu bilden und der Leiter eines (kleinen) Unternehmens zu sein. Käme es denn dazu, hier, auf Hawaii, ein Zweigstelle gleicher Art wie in Schweden aufzubauen. Denn in mir war gleichwohl eine andere Idee der Finanzierung aufgestiegen. Mein Vater. Womöglich hätte ER Interesse daran, mit mir hier in Hawaii ein spirituelles Zentrum aufzubauen. Oder zumindest etwas Ähnliches. Gute Baugrundsstücke gab es einige dafür. Musste er doch mit der Zeit eingesehen haben, dass in Schweden, bis auf kleine Widrigkeiten, tatsächlich alles hervorragend lief und ich in der Lage war, ein Geschäft zu führen.

„Denkst du das Magie existiert?“, legte ich eine neue Spur der Unterhaltung vor, welche mich ebenso an Jason interessierte, obgleich er schon beinahe im Aufbruch war. Schließlich gedachte er zumindest für ein paar wenige Stunden seine Kinder zu sehen.
„Ja. Natürlich.“ Er blieb unerwartet ernst. Also ging ich aufs Ganze. „Ich würde gern zu einer Kahuna gehen, sollte ich tatsächlich hier investieren und einen Zweig meines Unternehmens hier errichten.“
„Okay.“ Noch immer blieb er erstaunlich ernst.
„Womöglich kennt deine Stiefmutter jemanden. Jedoch bestehe ich auf einer Frau.“
Jason grinste. „Meinetwegen. Ich frage sie.“
Mehr war ihm diesbezüglich nicht zu entlocken. Und ich wusste, da gab es mehr. Das fühlte ich. In jedem Fall schien er sich offenbar jetzt nicht mit mir darüber unterhalten zu wollen. Okay. Das hatte Zeit.


Bevor Jason zu seinen Kinder ging, sah ich mir, sahen wir uns doch noch einmal die Häuser an, um gegebenenfalls eine Vorentscheidung zu treffen.
Und hier fällt es mir in der Tat überaus schwer zu entscheiden. Was soll ich nur tun? Zum Teil verwarf ich die Vorstellung in diesem Haus am Highway 72 zu wohnen. Das Gebiet war überbaut. Die Nordküste von Oahu hatte allerdings ebenso schöne Strände und Anwesen zu bieten. Ich sah sie mir etwas genauer an, mit google earth, und kam zu dem Schluss, dass es womöglich sogar besser war, an dieser Seite der Insel, am Farrington Highway, ein Grundstück zu kaufen. Direkt am Laau Paina Place. Hier war noch nicht alles mit Häuserreihen übersät. Es gibt dort noch mehr unbebautes Gelände und sogar ein kleiner Flugplatz war nebenan, sowie ein  Poloareal.
Infolgedessen nutzte ich die Gelegenheit der freien Zeit und erkundigte mich noch telefonisch bei anderen Maklern nach Häusern direkt am Strand, in noch nicht so derart überlaufenen Gebieten. Der Preis war mir egal. Ich hatte vorher gezielt gesucht und vermochte so genau Angabe über meine Wünsche zu machen. Was ein Pluspunkt für mich war. Man dachte tatsächlich, ich kenne mich hier bestens aus. Lach.....
So wirklichen Erfolg hatte ich jedoch bei meiner Suche nicht. Also bleibt es dabei, am Mittwoch mit Barbara verschiedene Häuser anzusehen.

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Später, als Jason gegangen war, rief ich Gunnar an. In Schweden war es früh am Morgen.
„Ja. Hallo. Rea? Bist du das?“ Ich bestätigte. Gunnar klang verschlafen und ich sah das Bild vor mir, wie er neben Alexa lag. „Einen Augenblick.“, hörte ich ihn sagen. „Ah. Es ist schon hell. Ich muss so wie so aufstehen. Wie geht es dir? Schon was gefunden?“
„Es geht mir soweit ganz gut. Und nein. Bisher vermochte ich mich noch nicht zu entscheiden. Erst Morgen beginnen die Besichtigungen.“
„Weißt du was Rea, ich habe mir überlegt, vielleicht zu dir nach Hawaii zu fliegen. Dann können wir gemeinsam auf die Suche gehen.“
„Aber ohne deine Konkubine!“, schoss es noch augenblicklich aus mir heraus. Und dann entlud sich unbeabsichtigter Weise noch viel mehr. „Was meist du wohl, warum ich so weit wie möglich weggegangen bin. Ich konnte deine Vielweiberei schlicht und einfach nicht mehr ertragen. Du hattest vier Jahre Zeit, dich von deinen Sektengepflogenheiten zu erholen und zu lernen, wie eine richtige Zweierbeziehung, eine Ehe funktioniert. Du hattest Unterstützung, wie beispielsweise Erik, dabei und ICH, hatte bisher in der Tat viel Geduld mit dir. Das kannst du nicht leugnen. Aber du scheinst es bisher noch immer nicht zu begreifen, wie man eine gute Ehe führt. DAS hätte ich durchaus von dir erwartet. Stattdessen entfernen wir uns immer mehr voneinander, wie mir scheint. Bist du doch zunehmend bei deiner schwangeren Mätresse.“
Gunnar schien verdutzt. Sekunden der Stille traten ein. Dann ein recht verstörter Satz: „Bedeutet dieser Vortrag, am frühen Morgen, dass du mich nicht mehr haben willst?“
Was sollte ich darauf antworten? Nun war es gewissermaßen aus mir heraus gebrochen. Und im selben Moment bereute ich es schon in einer Ecke meines Innersten. Ich suchte nun, da der Stein geworfen, der Satz gesagt war, nach einer ehrlichen Antwort in mir. Was gleichermaßen Bruchteile einer Sekunde benötigten. „Doch. Natürlich will ich dich noch haben. WAS denkst du nur?! Ich dachte wir lieben uns?“
„Das tun wir doch auch?“
„DAS nennst du mich lieben?“ Ich wurde trotz meiner leisen und mahnenden Bedenken immer zorniger. Jedoch sollte ich hier doch besser Milde und Langmut walten lassen. Das war mir irgendwo klar. „In jeden Fall bin ich kaum mehr bereit deine anderen Frauen neben mir zu dulden. Es reicht!“, blieb ich trotz alledem weiterhin verhältnismäßig mutig in meiner Argumentation. „Vielleicht sollte ich dir ein Ultimatum setzen. Entweder du schaffst es, dich zu bezähmen und mir treu zu sein, oder eine andere kann ihre Geduld an deiner Seite beweisen.“ Oh Gott, WAS sagte ich da? Wie kam ich nur dazu so übermütig, anstatt verständnisvoll mit Gunnar  umzugehen? Wäre es nicht stattdessen besser gewesen, die Unterhaltung in eine positive Richtung zu lenken? Und ich trat, merkwürdiger Weise, weiterhin aufs Gaspedal. Mir war gerade so, als stünde ich neben mir und hörte mich reden. War ich überhaupt noch bei mir? War ich klar? Oder was? Was tat ich nur? Jedoch vermochte ich meinen Redefluss nicht zu bremsen. „Ein Jahr. Dann ist Schluss. Wenn du bis dahin nicht gelernt hast, dich zu mäßigen, wäre es,......für mich besser......“, und hier kam ich unwillkürlich ins Schleudern. Denn das Ende des Satzes war klar und ich wollte es nicht sagen. Nein! Ich traute ich mich NICHT es auszusprechen und stellte Gunnar stattdessen eine Frage. „Wie denkst du darüber?“
Hüstel. Räusper. Schnauf.
„Eine mutige Ansprache. Ohne Zweifel.“, hörte ich ihn mit zynischem Unterton sagen. „Wen hast du denn im Auge anstatt meiner?“, fragte er nun.
„Ist das alles, was du dazu zu sagen hast? Ist das alles, an was du denken kannst? Denn DAS ist nicht der Kern der Angelegenheit.“
„Ich weiß.“ Sein Tonfall schien ein wenig milder.
„Ach! Tatsächlich?“, und hier wäre es nun in der Tat an der Zeit gewesen umzuschwenken und mich vor allen Dingen zu besinnen, damit nicht noch etwas Schlimmes geschieht. Deshalb griff ich zu leiseren Tönen und milderen Worten.  „Manchmal denke ich, du verstehst noch immer nicht, was mir wirklich wichtig ist im Leben.“
„Bin ich dir nicht ein guter Mann?“
Herr Gott noch mal! Darum ging es doch ebenso wenig. Begriff er nicht? Oder wollte er nicht begreifen?
„Ja. Im Allgemeinen schon. Du achtest auf mich, wenn es deine Zeit erlaubt und du nicht gerade mit anderen Frauen zusammen bist. Zugegeben. Du bist, trotz meiner Kränklichkeit bisher bei mir geblieben. Das ist in der Tat lobenswert. Zudem verstehst du mich über die Maßen gut in allen Belangen und ich glaube dir sogar, wenn du sagst, wir seien Seelenpartner. Nur dieses Mal, ist es tatsächlich schwierig für mich. Ich kann und will diese Betrügereien nicht mehr ertragen.“
„Was ist mit Derek? Hast du nicht auch deine Freiheiten?“ Oh Gott! Nun warf er meinen (Ersatz-) Geliebten in die Wagschale. Welch Zynik begegnete mir hier? Wusste er doch genau, und wir hatten schon viele Male darüber gesprochen, dass ich mit Derek ausschließlich zusammen war, weil ER, Gunnar, als mein Ehemann andere Frauen hatte. Wäre er mir treu, bräuchte ich ihn nicht.
„Ich will sie nicht! Diese Freiheiten. Wenn du mir nur treu sein könntest! Haben wir das nicht bereits besprochen?“
„Ja. Wir haben alles bereits das tausendste Mal durchgekaut.“ Oh, oh! Jetzt wurde Gunnar sauer. „Ich bin nun einmal wie ich bin und werde mich nicht verbiegen. Ich lerne und versuche doch bereits was mir möglich ist. Aber das scheint dir noch immer nicht zu genügen. Und wieso belügst du mich eigentlich? Ich weiß genau, dass jemand bei dir ist. Hatten wir uns nicht geschworen, ehrlich miteinander zu sein? Ich bin es jedenfalls.“
WAS für eine Ehrlichkeit war das? Mich beständig mit anderen Frauen zu betrügen.
Dennoch, diese Unterhaltung entpuppte sich zu einem knallharten Streit. Soweit hatte ich es nicht kommen lassen wollen. Nun war es allerdings zu spät. Also,....wie weiter?
„Du sagst mir gleichermaßen bei Weitem nicht alles.“, konterte ich mit einem Bluff.
Gunnar lachte. „Das stimmt nicht und du weißt das. Also, WER ist es, der bei dir ist?“
Ich war noch lange nicht bereit es zu (verraten) gestehen. „Willst du deshalb zu mir fliegen?“
„Nein. Ich will bei dir sein. Du fehlst mir schlicht und einfach.“
Das klang stereotyp. Sollte ich ihm das glauben????? Also versicherte ich mich noch einmal bei ihm. „Ach tatsächlich? Das soll ich dir glauben? Wo gerade eine andere Frau neben dir liegt, die zudem noch schwanger von dir ist. WIE um alles in der Welt kann ICH dir überhaupt fehlen???“
Stille,....für einen Moment.
„Anscheinend willst auch DU nicht verstehen. Ich liebe dich Rea. Ich liebe dich wirklich. Eben nur anders, als DU es erwartest.“
Gunnars letzter Satz nahm mir die Worte. Auf seine Weise hatte er sogar Recht.
Was jetzt? Ruderte ich besser zurück? Oder fuhr ich die harte Rille? Aber DAS konnte ich nicht. Am liebsten hätte ich mich in diesem Moment verkrochen und Gunnar um Verzeihung gebeten.
Warum tat ich es eigentlich nicht?
Ich schnaufte. „Gunnar“, begann ich leise, „es tut mir leid, wenn DU das so siehst.......“
„Weist du“, unterbrach er mich, „ich verstehe durchaus, wenn du deine kleinen Freiheiten brauchst und willst allein verreisen. Ich verstehe auch, dass du Partys und Familienfeiern hasst. Ebenso verstehe ich, dass du dich nicht mit Leuten umgeben möchtest, die du nicht magst und dich gleichermaßen keinen Situationen aussetzen willst, die dir nicht angenehm sind. All das verstehe ich. Auch noch, dass du mir verheimlichst, mit wem du gerade auf Hawaii bist. Aber dein Ultimatum und die stille Androhung der Scheidung......verstehe ich nicht. Aus meiner Sicht gibt es keinerlei Anlass dafür.“
Am liebsten hätte ich gesondert. Tat es jedoch nicht. Gedachte nicht mehr aufs Äußerste zu gehen. Denn jetzt meldete sich der Katzenjammer. Schließlich konnte ich nicht bestreiten, dass ich Gunnar noch immer, oder mehr denn je, über alles liebte. Nun tat er mir sogar leid und ebenso, dass ich diesen Streit vom Zaun gebrochen hatte. Infolgedessen schwenkte ich um. Scharf rechts!
„Okay. Dann komm.“, sagte ich eher kleinlaut. Und gegen jegliche Erwartungen meinerseits, triumphierte Gunnar nicht. Er schien sogar froh zu sein, diese drei Worte von mir gehört zu haben. Zudem hatte ich das Gefühl, sein Herz sei schwer und er sei traurig. Was hatte ich nur getan? Meine Ehe aufs Spiel gesetzt?
Gunnar entschuldigte sich nun und legte auf. Er müsse zur Arbeit gehen, hatte er als letztes gesagt.
Nun stand alles offen. Kam er? Oder kam er nicht zu mir nach Hawaii? Hatte ich ihn so derart getroffen, dass er niedergeschlagen oder ganz und gar erschüttert war?  Ich konnte nur hoffen, dass es nicht zum Äußersten kam. Denn so still in einem Streit, hatte ich ihn noch nie erlebt. Gleichwohl am Telefon. Und dann das unvermittelte Auflegen war durchaus ungewöhnlich.
Oh mein Gott! Was tun? Abwarten? Was war und würde mit Jason werden, wenn Gunnar tatsächlich hier her kam? Ich hätte es ihm sagen sollen........Er wäre, ob meiner Ehrlichkeit, sicherlich NICHT böse gewesen. Ich bin eine Idiotin! Nun sitze ich hier wie auf heißen Kohlen und weiß nicht was geschehen wird. Blöd!

Okay. Dann eben (sicherheitshalber) noch Derek anrufen! Womöglich gedachte ich mich dabei zumindest mit ihm sicher zu fühlen. Aber WELCHE Sicherheit hatte ich denn. Auch ER wurde demnächst Vater. Und genau dies beschäftigte mich. Wie konnte ich mir da mit IHM sicher sein?????
Allerdings redete ich mit Derek ein wenig milder. Sprach keine heiklen Themen an. Wie beispielsweise Giselle usw......Am liebsten hätte ich es jedoch getan. Ich war wütend auf mich selbst. Hatte Angst irgendwie und der Frust über meine Dummheit einen Streit mit Gunnar begonnen zu haben, der böse enden konnte, hätte sich am aller liebsten seinen Weg nach draußen gebahnt und auf Derek, einem Unschuldigen, abgeladen.
Derek bemerkte natürlich, dass ich verstimmt gewesen war und fragte nach.
„Ich habe mich mit Gunnar fürchterlich gezankt.“ Dieser Satz war gut für uns beide.
„Oh! Das tut mir leid. Was hat er denn gesagt?“
Was hatte diese Frage zu bedeuten? Ich war misstrauisch geworden. Obgleich es keinen Grund dafür gab. Paranoia stellte sich ein.
„Zuerst gedachte er zu mir zu kommen. Jedoch nach dem Streit, bin ich mir nicht mehr sicher. Er hat einfach aufgelegt. Was er noch niemals tat.“
„Oha. Das klingt nicht gut.“ Wollte Derek dass ich glaube, Gunnar zog tatsächlich ein Ende mit mir in Betracht? Oder war es nur ein ehrliches Bedauern, ob der angespannten Situation in der ich mich befand. Ich wusste es nicht. Nun gedachte ich mit ihm dieses Thema nicht weiter auszuführen und erzählte ihm stattdessen von meinen Recherchen und Fortschritten mit dem Haus. Was Jason betraf, log ich ihn gleichermaßen an. Ich verschwieg schlicht und einfach, dass es ihn hier gab.
Derek hatte mir zugehört, kam am Ende jedoch noch einmal indirekt auf Gunnar zu sprechen und fragte dann, ob ER zu mir kommen solle.“
„Es lohnt nicht mehr. Am Wochenende fliege ich zurück. Zumindest ist es so geplant. Und ich hoffe, dass ich bis dahin ein geeignetes Haus finden werde.“

Als ich das Gespräch mit Derek beendete, dachte ich an meinen Vater. Sollte ich es wagen ihn anzurufen? Oder doch lieber auf eine bessere Gelegenheit warten? Ohnehin war ich im Augenblick nicht gut gelaunt. Mein Vater würde es sicherlich bemerken und Fragen stellen.
Ein entfernter Gedanke verirrte sich zu Wanja. Ich ließ ihn ziehen und setzte mich an mein Notebook, um mir hier alles von der Seele zu schreiben. Das Schreiben ist wie eine Therapie.
Und Jason ist bereits seit gut einer Stunde zurück........