Mittwoch, 29. Juni 2016

List oder Sein? Das ist hier die Frage




Es scheint mir recht vorteilhaft zu sein, dass Tom nun hier anwesend ist.
Die beiden Männer verstehen sich gut. Was mich entlastet und mir den Druck (der Unterhalterin, der Gesellschafterin, der Zuhörerin) nimmt. Tom fängt hier tatsächlich einiges ab. Gleichwohl die sportlichen Aktivitäten, denen ICH, krankheitsbedingt, nicht zu folgen vermag. Mann geht gemeinsam schwimmen. Oder sitzt zusammen bei einer Flasche Bier....und redet. Oder schaut sich ein Fußballspiel an. Auch Tom scheint diesen Zustand zu genießen. Er wirkt mehr und mehr entspannt. Lacht sogar zuweilen.

Die Treffen mit den Maklern, es sind mehrere, sowie die Besichtigungen der Objekte schreiten gut voran.

------------------------------------

Ich hielt es für eine Notwendigkeit mit Kevin zu sprechen. Alldieweil.....das Zentrum  derzeit bedauerlicher Weise ohne mich auskommen muss. Nur gedenke ich zumindest über alles informiert zu sein. Und am aller liebsten hätte ich gesagt: `Ich lade dich ein´.
„Ich schaffe das schon.“, erwidert Kevin dann stets, wenn ich ihn frage, ob sich alles im grünen Bereich bewegt. Und dann eine weitere Frage nach Derek-s Beteiligung. Was ich allerdings wirklich über Derek wissen möchte, vermag mir Kevin nicht zu sagen. An dieser Stelle wäre es besser mit Sarah Sjögren zu sprechen, welche die Gerüchte des Zentrums zu jedem Zeitpunkt am besten kennt.
Sollte Gunnar es tatsächlich in Erwägung ziehen und seine Konkubine in mein Haus einladen, wäre ich gleichermaßen berechtigt an jemanden MEINER Wahl eine Einladung, eine Offerte auszusprechen.
Allerdings mag ich nicht verantworten, Kevin erneut die Gesamtlast meines kleinen Unternehmens zu überlassen (wenn es Derek ist). Hat nicht auch KEVIN einen Urlaub verdient. Was mich erneut zu dem Gedanken führt, IHN hier her einzuladen. Nur ohne seine derzeitige Lebensgefährtin wird dies unmöglich sein. (Als Rollstuhlfahrer wäre es hier zudem recht schwierig!) Und auch HIER der Gedanke: WER  sollte, oder, ist dann in der Lage mein Zentrum zu leiten, den ich gleichwohl mein Vertrauen schenken kann?

-------------------------

Wir waren früh auf, am gestrigen wie am heutigen Morgen. Ich gedenke schließlich dabei zu sein, wenn besichtigt wird. Denn ich finde es überaus spannend, mir die vielen unterschiedlichen Variationen des Wohnens anzusehen. Zudem tendiere ich dazu, mir ein anderes, oder ein zusätzliches Domizil hier auf Hawaii auszuwählen. Unser Derzeitiges möchte ich dennoch nicht verlieren. Es sagte mir von Anfang an am aller meisten zu.
Diesen Gedanke kommt Gunnars Wunsch, alle, die Zeit dafür finden, hier her einzuladen, entgegen. Schlug er doch vor, anstatt nach Southdakota, Kanada, oder New Orleans zurück zu fliegen, doch Mary, Rodnay, Adam (Diane?), Marie und die Kinder, Henrik und gegebenen falls auch Mitglieder seiner Familie sowie Freund und Bekannte, die gerade Zeit dafür aufbringen können, hier her einzuladen. Die Idee der (Großfamilie) der großen Familie dringt erneut bei ihm durch. Genau SO, wie er es in Sektenzeiten zelebrierte (zelebrieren musste?) und von daher gewohnt ist. Alle unter einem Dach.
Ich allerdings reise nicht ans Ende der Welt, um erneut von tausend Menschen umgeben zu sein! Ich benötige dringlichst Ruhe. Gleichwohl in dieser Hinsicht laufen Gunnars und meine Gewohnheiten sowie Interessen entgegengesetzt. Schnauf.......
Muss (Mann) man immer eine Horde Leute im Schlepptau haben um glücklich zu sein? Ist das nicht ein Heischen nach Anerkennung?
Es ist immer wieder das Selbe. Ich suche mir einen Ort der Ruhe. Möglichst weit fort vom vorherigen. Möchte Gunnar jedoch nicht missen. Bin froh wenn er kommt. Nur dieser braucht beständig Menschen (und Trubel) um sich herum. ICH NICHT!
Zeit zum viel darüber reden, blieb bedauerlicher Weise nicht. Dennoch fragte ich ihn, ob Erik ihm nicht beigebrachte hatte auch für eine Weile allein, oder zu zweit zu sein.
„Die Gedanken werden dann stiller. Kehren in dich ein. Du bist bei dir.“
„Das weiß ich doch.“, antwortet er dann. „Ich kann auch meditieren und meine Aufmerksamkeit nach innen richten, wenn mehrere Leute um mich sind. Ist nicht gerade DAS die hohe Kunst der Meditation und der Stille? Ruhe zu finden, wo eigentlich keine ist.“
Und wieder hatte mich Gunnar, auf seine und ganz eigene Art und Weise,......überlistet.....