Noch mehr
Grund zum Seufzzzzzzzzzzzzzzz-en“................würde ich sagen. Gunnar ist hier
angekommen. Was nun nicht wirklich etwas Missliches bedeuten MUSS.
Nur gut,
dass ich noch einmal Sex mit Jason am Morgen hatte.............grins.......
In jedem
Fall sind die Fronten, zwischen Jason und mir, geklärt. Er weiß, WAS ich will!
(.....dass ich IHN will!) Allerdings wissen wir auch beide, dass es unwahrscheinlich
ist, einen gemeinsamen Weg für uns zu finden.
So hat
Jason nun, nach Gunnars Ankunft hier, zumindest doch noch uneingeschränkte Zeit
bekommen, die er mit seiner Familie und seinen Kindern verbringen kann. Vielleicht
ist es gut so wie es ist.............für uns alle. Wer weiß?
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Wir saßen
gerade am Frühstückstisch, als mich Jason mit dem Arm anstieß und eine
Kopfbewegung in Richtung der Eingangshalle machte. Ich drehte mich um
und......sah dort Gunnar mit seinem Koffer stehen. Er schien sich zu
orientieren und ging dann zur Rezeption. Womöglich hatte er auch nur nach mir
Ausschau gehalten. Was jedoch unwahrscheinlich war. Andererseits, hätte Jason
ihn nicht gesehen, wäre der Überraschungseffekt auf Gunnars Seite gewesen. So
hatten wir in etwa fünf Minuten zum reagieren.
In jedem
Fall wurde es aller höchste Zeit,.......dass Jason ging. Trotz alledem behielt
er glücklicher Weise die Ruhe. Mir raste das Herz. Eine durchaus delikate
Situation. Da ich nicht wollte, dass Gunnar Jason sieht. Das muss nicht sein.
Meine
Befürchtung dahingehend ist allerdings, dass alle Vorsichtsmaßnahmen umsonst
sein könnten. Wenn Gunnar meine Gedanken liest, und ich hoffe sie so gut wie
möglich vor ihm zu verbergen, könnte es durchaus möglich sein, dass er dort Jason findet. Was er selbstredend nicht unbedingt
sollte.
Aber wer
weiß. Bestenfalls bin ich sogar erfolgreich im Verbergen.
Jason
erhob sich ohne Hast. Tat einen Schritt nach vorn und beugte sich zu mir
herunter. Er verabschiedete sich mit einem flüchtigen Kuss. „Ich liebe dich.“,
hauchte er mich noch ins Ohr. „Halt’ ihn auf, damit ich Zeit habe meine Sachen
zu holen.“
Krampfhaft
hielt ich noch für eine Sekunde lang seine Hand und sah ihm sehnsüchtig in die
Augen. Dann entzog er sie mir und ging.
Von meinem
Tisch aus beobachtete ich, wie Jason einen weiten Bogen um die Rezeption
beschrieb. Gunnar stand an dieser und redete mit einer Frau, die nun in meine
Richtung zeigte.
Bevor es
vor den Leuten peinlich wurde, der eine ging, der andere kam, stand ich lieber
auf und lief Freude strahlend (!) und überrascht blickend (!) auf Gunnar zu.
Der breitete die Arme aus und ich......flog hinein.
Die Dame
an der Rezeption grinste.......und schwieg. Wie ich aus dem Augenwinkel sah.
Allerdings richtete ich mich sogleich mit einer Frage an sie, was das Zimmer
betraf. Mit knappen Worten erklärte ich (Augen zwinkernd), dass mein Ehemann
angekommen sei und wir nun wohl doch besser eine Suite mieten sollten. Einen
Wagen liehen wir nun ebenfalls noch aus.
Ich
veranlasse, dass meine Sachen vom Zimmer in die Suite gebracht wurden. Sie gab
mir den Schlüssel und wir checkten ein. Der Schlüssel des Wagens würde an der
Rezeption zu unserer Verfügung deponiert. Ich hatte allerdings darauf
bestanden, den Blick zum Meer zu behalten.
Kaum dass
wir uns beinahe überschwänglich, wie Liebende begrüßt und etwaig lange in die
Augen gesehen hatten, gerieten wir bereits erneut in eine Diskussion über
Alexa.
„Du meinst
das doch nicht etwa ernst, mit der Scheidung?“, fragte er.
„Ich kann
deine andauernden Betrügereien nicht mehr ertragen. Was verstehst du nicht
daran?“ Unerwarteter Weise schossen die Worte unerbittlich aus mir heraus.
In jedem
Fall gab er mir mit knappen Worten zu verstehen, dass er Alexa nicht fallen
ließe. „Und jetzt schon gar nicht, wo sie ein Kind bekommt.“
Widerwillig
nickte ich verstehend. „Das sehe ich ein.“, erwiderte ich und dachte an New
Orleans. Hoffte, dass er sie NICHT dorthin eingeladen hatte. Brachte dieses
Thema jedoch nicht zur Sprache. (Abwarten und Tee trinken...!)
„Was hast
du nur? Trotz Alexa liebe ich dich doch nicht weniger. Bisher ging es doch ganz
gut mit euch beiden. Oder so nebenher. Was soll das Ganze Theater jetzt?“
„Irgendwann
ist es eben genug.“
„Krieg
dich endlich wieder ein.“, waren seine letzten, enttäuscht wirkenden Worte.
Denn ich lenkte um.
„Ich habe
keine Lust, jetzt über Alexa oder eine andere deiner Frauen nachzudenken. Und
ebenso wenig über diese zu reden. Es gibt anderes zu tun.“ Ich funkelte ihn
wütend an. „Die ganzen letzten Tage ging es mir hier so gut.“
„Allein?“
Oh. Oh!
Jetzt nur nicht an Jason denken!!!
„Warum
denn nicht? Ich habe ein Haus gesucht und gefunden. Die Maklerin macht gerade
die Verträge fertig. Später fahren wir zu ihr, damit ich sie unterschreiben
kann. Du kommst doch mit?“, fragte ich fast provokant.
Gunnar zog
die linke Augenbraue hoch. Genau genommen hatte ich damit ausschließlich meine
Eigenständigkeit demonstrieren wollen. Was gelang.
Er nickte.
„Und wenn
ich die Schlüssel bekomme, fahren wir dorthin und sehen es uns an. Es wird dir
sicherlich gefallen.“
Gesagt.
Getan.
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Ich missbrauchte
Gunnar sogleich als Gutachter. Barbara hatte gemahnt, dass ich für etwaige
Beschwerden noch etwa eine Woche Zeit hätte. Infolgedessen sahen wir uns das
Haus, oder besser, jede Ecke darin sehr genau an.
Gunnar war
zufrieden. Sprach sich sogar lobend aus. Offenbar gefiel ihm mein erworbenes
Domizil am Meer.
„Können
wir nicht gleich hier wohnen?“, fragte er. „Es ist doch möbliert. Dann sparten
wir uns die Suite.
„Okay.
Dann bleibe ich hier. Hol’ du unsere Sachen.“ Ich zwinkerte Gunnar verschmitzt
lächelnd zu. „Du musst lernen, dich hier zurechtzufinden.“ Denn ICH hatte den
Wagen bis hier her gefahren. Gunnar hatte mir den Schlüssel des Wagens vor die
Nase gehalten, als wir das Hotel verlassen hatten und diese Aufgabe mit den
Worten: „Du fährst. Ich nehme an, du kennst dich hier schon ein wenig aus.“, an
mich abdelegiert.
So hatte
ICH zumindest noch einmal die Gelegenheit, mich, nach dem übereilten Abschied,
bei Jason zu melden, solange Gunnar unsere Sachen holen war.
Jason war,
wie erwartet, bei seinen Kindern und
seiner Familie und eigentlich ganz glücklich darüber, dass ihm jetzt doch noch
mehr Zeit für sie blieb, bis er am Montag wieder zurück nach Schweden flog.
Im
gleichen Atemzug rief ich Derek an. Denn DAS wollte ich nicht unbedingt tun,
wenn Gunnar wieder bei mir war. Ich erzählte ihm, dass Gunnar hier eingetroffen
sei.
Er
schnaufte. „Dann ist es ja gut, dass ich nicht übereilt zu dir geflogen bin.“
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Gunnar
fand den Weg zum Haus und mir zurück schneller als gedacht.
Er kam mit
den Koffern zur Tür herein, als würde er schon ewig hier wohnen.
„Weißt du
was?“, sagt er, „Es ist, als würde ich nach Hause kommen.“
Jetzt
schaute ICH verdutzt.
„Das
bedeutet, es gefällt dir hier?“
„Ja. Es
ist nicht Schweden. Aber irgendwie schön.“
„Dann habe
ich tatsächlich richtig entschieden. Mit dem Land UND dem Haus.“
Gunnar
ließ die Koffer einfach stehen. Kam mit ausgebreiteten Armen auf mich zu, nahm
mich in diese. Drückte mich sacht und liebevoll an sich. Was ich als erneuten
Versuch der Versöhnung ansah. „Ich liebe dich doch Rea. Bitte. Tue nichts
Unbedachtes. Ich möchte dich nicht verlieren.“, sagte er schon fast flehend.
Auch ICH
hielt ihn nun fest. Klammerte mich an ihn. Tat ein paar tiefe Atemzüge und
schnaufte ein wenig. Dann löste ich mich von ihm und sah direkt in seine Augen.
„Du hast vollkommen Recht. Auch ICH liebe dich viel zu sehr und würde es ungern
sehen, dich verlassen zu müssen. Ich fände es besser, wenn wir ein sich liebendes
Ehepaar blieben.“
„DAS SIND
WIR DOCH.“, intonierte er.
„Ja. Ich
weiß.“, stimmte ich ihm zu. Ich wollte nur noch die verbleibende Zeit genießen.
Nicht streiten. Mich nicht ärgern. Nicht über anderen Frauen reden. Warum
sollte ich das nicht mit Gunnar tun???
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Gunnar war
sehr aufmerksam und liebevoll im Umgang mit mir. Obgleich ich doch nun nicht
mehr bereit war, ihm seine anderen Frauen zu verzeihen. Das Ultimatum stellte
ich jedoch zurück. Immer wieder, so zwischendurch ein paar Sätze lang, redeten
wir darüber. Keiner von uns hatte offenbar wirkliches das Verlangen danach,
dieses Thema weiter auszubauen. Deshalb ließen wir es dann und wandten uns
angenehmeren Dingen zu wie dem chillen und uns selbst. Ohnehin war ich
erschöpft vom Tag. Dennoch ein kurzes, spontanes und leidenschaftliches
Ineinander musste einfach sein. Noch ein Stück weit der Versöhnung.
Und nein,
ich sprach Jasons Name nicht ein einziges Mal unbedachter Weise aus. Sogar
meine Gedanken waren (glücklicherweise!) CLEAN - leer von ihm.
Nun wird
es aber allerhöchste Zeit zu Bett zu gehen......................Gute Nacht!