Gunnar und Alexa kamen von
ihrem Spaziergang nach etwa viereinhalb Stunden zurück und ich fragte mich, was
hatten sie in dieser Zeit getan? Waren sie wirklich nur gelaufen? Aber spielte das überhaupt eine Rolle? Nein. Ich wusste
doch so wie so schon längst, dass sie miteinander schliefen. Gunnar lebte mit
ihr ähnlich, wie mit mir. Gerade so, als wäre er auch mit verheiratet. Und ICH
hatte es zu akzeptieren. Was mir nie wirklich gelang. Wie auch? Bei jeder
Begegnung mit ihr, hätte ich sie am liebsten umbringen können. Und dann noch
das Kind in ihrem Bauch.
Natürlich würde mich
Gunnar nicht verlassen. Gleichwohl nicht, wenn das Kind geboren war. Das war
mit mittlerweile klar geworden. So ist Gunnar nun einmal und auch Alexa hatte
es/ihn offenbar genau SO zu nehmen wie ich selbst, als seine Frau.
Im Grunde saßen wir beide
im gleichen Boot. Allerdings wusste sie, als sie Gunnar wählte, dass er bereits
verheiratet war.
Würde ICH dergleichen tun?
Im Grunde nicht. Jason bildete hier wohl eine Ausnahme. Nur beharre ich nicht
im Geringsten darauf, mit ihm zusammen sein zu wollen. Denn ich habe durchaus
Verständnis für seine Frau und seine Kinder. Ich würde mich NIEMANDEN
aufzwingen. Gleichwohl Jason auch sagen mag, dass er mich liebt.
Aber egal.
In jedem Fall kamen die
beiden zurück, als ich gerade in den letzten Zügen meines Schreibens lag.
Gunnar kam auf mich zu und küsste mich. Alexa nickte mir lächelnd zu. Sie
gingen beide ins Haus und nach oben.
Als ich meinen Post
beendet hatte, kam Gunnar die Treppe herunter, trat durch die offene Tür des
Hauses und kam direkt auf mich zu.
„Geht es dir gut?“, fragte
er und ich konnte die Seife noch an ihm riechen. Er hatte geduscht. Was nichts
anderes bedeutet, dass meine Ahnung Wahrheit war. Sie hatten unterwegs gefickt.
Aber was soll’s? Schwamm
drüber, wie Gunnar sagt. Macht ja nichts. Dessen war ich mir ohnehin bewusst.
„Alles okay mit dir?“,
fragte er weiter und setzte sich neben mich.
„Habe ich eine Wahl?“
Er lächelte
nur...................
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Gesundheitliches:
Wegen des Ärgers welche
Alexa betraf, fühlte ich mich ohnehin nicht besonders. Das Ganze hatte sich mir
auf den Magen gelegt. Aber NICHT, dass ich jetzt weniger aß. Im Gegenteil. Wie
schon geschrieben, stellte sich eine Art Frustessen ein.......um meine Nerven
zu beruhigen (?), wie mir scheint.
Ansonsten hielt ich mich
bis auf die üblichen Schmerzen und Krämpfe, die einmal mehr und einmal weniger
waren, ganz gut.
Allerdings schien mir, ich
sei chronisch erschöpft. Es brauchte nicht viel, dass sich Müdigkeit einstelle.
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Auch am Abend hielt ich
durch bis zum Ende. Es war so gegen halb zwei, als wir alle so allmählich den
Weg in unsere Betten gefunden hatten.
Zumindest hatte Alexa ihr
eigenes Zimmer.
Gunnar schlief bei mir.
(Wie es sich gehört, als mein Ehemann!)
Am Morgen pellten wir uns,
nach dem Sex und ein wenig miteinander Reden, so gegen zehn aus dem Bett. Was
hier durchaus nichts Ungewöhnliches ist.
„Schön, dass du wieder
lachen kannst.“, merkte Gunnar an und ich wusste, er meinte es ehrlich. Nur MIR
wurde in diesem Augenblick erneut bewusst, warum ich im Augenblick so traurig
und deprimiert sogar noch an diesem ort war.
Nach dem Frühstück schrieb
ich ein paar Zeilen. Und immer wieder nehme ich mir vor, gelegentlich einige
Tage auszusetzen. Jedoch ist die Zeit dafür offenbar noch nicht reif. Ich
empfinde es als erleichternd, sich alles von der Seele schreiben zu können.
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Ich dachte darüber nach,
Derek anzurufen. Nur glaubte ich mich zu erinnern gehört zu haben, von WEM war
das noch mal(?) (Jason?), dass er nun offenbar des Öfteren, in meiner
Abwesenheit, mit seiner Mutter UND Giselle im Restaurant an einem Tisch
speiste. Wer weiß, wie viel Zeit sie sonst noch miteinander verbrachten?
Infolgedessen gedachte ich es nicht zu tun. Nur......wieso lernte ich
eigentlich nicht aus meinen Fehlern? Wollte ich auch hier erneut so rasch und
ohne Gegenwehr das Feld DER ANDEREN überlassen? Nein. Also rief ich ihn an.
Derek war im Büro. Freute
sich, von mir zu hören.
„Wie geht es dir meine
Schöne?“ Er schien ehrlich erfreut zu sein von mir zu hören. DAS wiederum
erfreute mich! Ich atmete auf. Gedachte jedoch Giselle nicht anzusprechen. Ein
Reizthema. Ähnlich wie bei Gunnar Alexa und die anderen Frauen.
Wir sprachen nicht
wirklich lang miteinander. Die Unterhaltung kreiste hauptsächlich um die nahen
Zukunftspläne, um Alexa, Gunnar und unser beider Gefühle zueinander. Trotz
seiner blumigen Worte und Umschreibungen sah ich immer wieder das Bild vor mir,
wie ER UND diese Giselle gemeinsam an einem Tisch im Restaurant saßen und
miteinander scherzen. Oder wer weiß wo sonst was taten. Was wusste ich denn
schon?
Tun Frauen das immer so?
Sich die wenigen guten Stunden selbst verderben, mit unnützen,
kontraproduktiven Gedanken?
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Natürlich dachte ich auch
an Jason. Sowie an Kevin und gelegentlich sogar an Wanja. Obgleich ich in den
Medien immer wieder fündig werde, in welch schändlicher Weise sich sein Bruder
politisch betätigt.
Sollte ich Jason nun
anrufen oder nicht? Ein kurzes Gespräch konnte schließlich nicht schaden.
Das Gespräch mit IHM
bewegte sich rund um seine Frau und auch um seine Kinder. Dass er sie täglich
anrief usw............
Ich erzählte ihm, dass wir
im Haus schon so la, la für zwei Tage eingezogen waren. Wir redeten noch ein
wenig über Häuser und Grundstücke auf Oahu, die gleichermaßen für mich in Frage
gekommen wären.
Genau genommen fand ich es
nicht als notwendig, ein riesiges Anwesen zu kaufen. Andererseits schien es mir
nun doch wieder ein wenig zu klein vom Gesamtgrundstück her. Allerdings sollte
ich hier wohl doch meinem Bauchgefühl vertrauen, meinte Jason ebenso.
Am Ende des Gespräches noch
einmal die leise, gegenseitige Versicherung der Liebe zueinander. Was, von beiden Seiten her, nicht
gelogen war.
Gunnar war in dieser Zeit
seinen Köper stählen. Womit er bereits nach dem Frühstück begonnen hatte.
Auf Alexa achtete ich
nicht weiter. Allerdings setzte sie sich dann, als ich die Gespräche mit Derek
und Jason beendet hatte, auf der Veranda neben mich. So ließ ich es dann sein,
mit Kevin zu sprechen. Und befasste mich zwangsläufig mit ihr. Blieb jedoch
freundlich und schwesterlich. Ha, ha!