Derek hatte
mich nach Hause begleitet und war bei mir geblieben bis Gunnar kam. Die beiden
Männer begrüßten sich, wie es Männer tun. So ganz und gar auf männliche
Art. Mit Handschlag und so.
Ich
hingegen, begrüßte den einen und verabschiedete mich von dem anderen mit einem
Kuss. Derek schien ein wenig bedrückt. Probleme gab es nicht. Bis auf die
Tatsache, dass ich ein kurze Weile benötigte, um mich von Derek auf Gunnar
umzustellen. Später, als ich so mit Gunnar auf der Couch saß, wir Tennis
schauten und uns dabei aneinander kuschelten, sprachen wir kurz noch einmal
über Derek. Ich äußerte Gunnar gegenüber, dass ich ihn doch recht gerne mag.
Selbstredend hatte der konversationelle Umweg über Alexa geführt. Das Ganze
begann mit (m)einer Frage, welche ich ihm zumeist immer stellte, wenn er von
einer anderen kam.
„Gefickt?“
„Ja.
Natürlich.“, antwortete Gunnar ein wenig genervt. „Kurz bevor ich fuhr.“ Und er
hatte den letzten Satz gleichwohl mit einer Stimme, dessen Tonfall sich am Ende
nach unten senkt, nur angefügt, weil ich meinen Kopf zu ihm gedreht hatte und ihm
einen durchdringenden Blick zuwarf.
Ich nahm
an, was Gunnar mir zu einem späteren Zeitpunkt bestätigte, dass er die ganze
Nacht bei Alexa gewesen war und fragte daher diesbezüglich nicht weiter nach.
Denn Gunnars Bericht, der nun folgte, setzte erst am Morgen an.
„Es gab
nicht wirklich viel zu tun heute. Magnus hatte sich frei genommen. Was er seit
geraumer Zeit des Öfteren tut. Er findet, Tom würde das Kind schon schaukeln.
Schließlich wäre er prädestiniert dazu der Teamleader zu sein. Magnus fühlt
sich von Tom offenbar zurückgedrängt und mir übergangen.“ Gunnar zuckte mit den
Schultern und blieb noch einige Sätze bei der Thematik Magnus und Tom.
„Die
beiden mögen sich nicht sonderlich. Haben es nie getan.“
„Natürlich
nicht.“, merkte ich dazwischenredend an.
Gunnar tat
einen kurzen, ernsten Blick zu mir herüber und fuhr mit seiner
Berichterstattung fort. „Gegen halb zwölf (mittags) waren alle gegangen. Nur
Alexa und ich waren noch da. Schlossen ab, so zu sagen und gingen gemeinsam
essen. Ich begleitete sie dann noch zurück in ihr Apartment. Blieb noch eine
Weile bei ihr und kam dann hier her.“
„Nachdem
du mit ihr gefickt hattest?“
Gunnar
schnaufte. „Ja. Und ich war vorsichtig mit ihr. Wir duschen noch gemeinsam und
ich verabschiedete mich von ihr.“
Dazu gab
es auch meinerseits nichts weiter zu sagen. Ich beließ es dabei. Später stellte
ich jedoch noch eine Frage, welche mich bereits eine Weile lange beschäftigte.
Jedoch formulierte ich sie als mitfühlende Bemerkung um. „Ich hoffe Alexa ist
mir nicht böse, dass ich darauf bestehe, dass du deine Zeit mit ihr und mir
trennst.“
Gunnar sah
mich fragend an und greuselte die Stirn. „Fragst du mich gerade, ob Alexa böse
ist, weil du sie nicht mehr in deiner Nähe haben willst?“
„Nein.“,
log ich. „Ich gedenke Alexa in ihrer Situation selbstredend keinen Kummer zu
bereiten und der Gedanke, sie würde sich meiner Entscheidung wegen grämen,
stimmte mich traurig.“
„Ach tatsächlich?“,
fragte mich Gunnar und vermochte ein Grinsen nicht zu verbergen.
„Ja!
Tatsächlich.“, bekräftigte ich meine Aussage noch einmal mit Nachdruck.
Allerdings klang es wohl eher ein wenig trotzig und Gunnar bemerkte selbstredend,
dass ich log.
„Ach
komm’! Du bist eifersüchtig und kannst sie nicht leiden und stößt sie immer
wieder weg von dir, obwohl sie deine Freundin sein will.“
Gunnars
Worte machten mich wütend. Jedoch versuchte ich ruhig zu bleiben.
„Wie kann
die Geliebte eines Mannes die Freundin seiner Ehefrau sein?“
„Wieso
denn nicht?“, fragte Gunnar noch augenblicklich zurück mit ausgebreiteten Armen
und gehobenen Schultern.
Ich
schnaufte und hatte die Debatte satt. „Ich verstehe dich nicht.“, erwiderte ich
mit kapitulierender Stimme.
Nun nahm
mich Gunnar in den Arm und drückte mich an sich. „Ist doch jetzt völlig egal. Du
hast deine Entscheidung getroffen, sie mir einige Male mitgeteilt und ich
versuche mich jetzt daran zu halten.“
Versuchen!
JETZT? Sagte er. Was nichts anderes bedeutete, als dass er eine Zeit lang auf
meine Forderung eingehen würde und dann.......sie eben mal so pö a pö erneut gelegentlich
mit zu mir bringen würde, bis es wieder zur Normalität gehörte, dass ich Alexa
in meinem Haus empfangen und die alten Zustände wieder hergestellt waren.
„Wie ist
es eigentlich mit dir?“, platze ich mit noch einer letzten Frage heraus. „Wie
gut gelingt dir die Umstellung von Alexa zu mir?“
Gunnar
pustete die Luft durch seine Lippen und löste sich von mir. „Was gibt es da
umzustellen? Ich verabschiede mich von ihr und komme zu dir. Oder umgekehrt.
Darüber denke ich nicht weiter nach. Es ist einfach so.“
Ich nickte
Gunnar vage mit einem abwertenden Blick zu. Männer...eben.....Für sie ist alles
leichter als für uns Frauen.
---------------------------
Am Abend
war Gunnar noch einmal für zwei Stunden ins Fitnesscenter gegangen und ich
hatte derweil geschrieben und im Netz gesurft.
Später
sahen wir uns noch einen Vortrag über Runen an und diskutierten anschließend
eine Weile darüber, sodass es fürs zu Bett Gehen erneut viel, viel zu spät
wurde. Es war......gegen drei.
Der
Aufwachsex heute Morgen, der mir vorkam wie in einem Traum. Denn ich war – und
bin - noch immer.....müde..................
Gunnar war
sogleich nach dem Frühstück zum Schwimmen gegangen und ich nach Hause, wo ich
mir noch bis vor wenigen Sekunden Hawaiihemden für Frauen ansah. Sie sind
wunderschön. Ich werde mir einige kaufen.