Mittwoch, 15. Juni 2016

Seufzzzzzzzz.................



Ich habe mich schon so oft gefragt, was mich so ganz anders hat werden lassen, als die meisten Töchter aus betuchterem Hause.
Vielleicht war es die Zeit in Kanada, die mich prägte. Wo mein Vater ein Botschaftsangestellter war UND mich großzügiger Weise auf eigene Faust erkunden ließ, wie die unteren Schichten der Bevölkerung lebten. In dieser Zeit lernte ich Adam kennen und.....verliebte mich in ihn. Vielleicht sogar eine klassische Variante der Tochter aus wohlhabenden Verhältnissen. Verzogene reiche Göre entbrennt in Liebe zu einem unterdrückten Eingeborenen. Ha!
In jedem Fall war ich NIE der „Barby-Typ“. Oder DIE Barby-Typin (Das Wort „Typ“ enthält keine weibliche Version. So wie viele andere Worte auch. So viel zur Gleichberechtigung und zur Vermännlichung unserer Sprache.) Eher die Kämpferin mit Idealen. Schon eigenartig. Als Teenager verabscheute ich die Lebensart meiner Eltern. Was sich bis heute nicht wesentlich geändert hat. Allerdings lernte ich gleichermaßen die Vorzüge des Geldes zu schätzen. Man kann einiges damit bewirken in dieser so materiell orientierten Welt. (Mit der richtigen Einstellung.) Denn ich sehe mich nicht als schlechter Mensch. Was ich tue, hat mehr und mehr Hand und Fuß. Die Beweggründe meines Handelns sind nicht materialistisch, sondern doch eher menschlicher Natur. Kapitalistisches Denken ist nicht in meinem Programm. Obwohl ich jetzt Unternehmerin bin. (Was meint ihr wohl, warum ich das erste Mal in Konkurs gehen musste? Und Wanja gewissermaßen gezwungen war, mich freundlicher Weise ein zweites Mal zu unterstützen.) Meine Humanität sah und sieht man darin, dass ich lieber Menschen half und helfe, anstatt darauf zu achteten, mit dem Zentrum  Gewinne zu erzielen.
Die Ideale von früher verschwanden allerdings so nach und nach. Selbstredend sind noch immer welche vorhanden. Ohne Frage. Sie arbeiten offenbar im Untergrund. Sonst wäre ich nicht, wie ich bin.
Aber Schluss jetzt mit der Selbsteinschätzung (-beweihräucherung). Smile......

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Jason ist doch ein verhältnismäßig zuverlässiger Mensch. Im Gegensatz zu dem, was ich erwartete. Gleichwohl er an manchen Tagen meine Geduld ein wenig strapaziert, ist er doch tadelloser Weise an meiner Seite zu finden, wenn es notwendig wird.
Seine Ungezwungenheit ist eher ein Plus als ein Manko. Stets ist er locker und  entspannt, wie ich bisher kaum sein konnte. Was aus meiner Sicht schon einigermaßen verwunderlich ist. Schließlich muss ich hier bedenken, dass er ursprünglich diese Woche mit seiner Familie zusammen sein wollte und ICH IHM quasi dazwischen kam. Was ER mir gewissermaßen erlaubt zu tun. Schließlich nahm er mein Angebot als mein Begleiter und Bodyguard an. Worüber ich, zur Gänze, sehr glücklich und erleichtert bin.

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Jason war noch während ich schrieb zurückgekommen. Erst an dieser Stelle hatte ich bemerkt, wie spät es geworden war UND, dass ich noch nicht einmal etwas gegessen hatte. Zudem näherte sich eine Panik-Attacke mit großen Schritten. Ich konnte es fühlen. Jason beruhigte mich. Ihm war offenbar ebenfalls aufgefallen, was da mit mir vor sich ging und fragte danach: „Alles okay mit dir? Was ist passiert? Kann ich  irgendetwas für dich tun?“
Ich erzählte ihm von meinem Streit mit Gunnar. Er runzelte die Stirn. Äußerte sich jedoch nicht dazu. Erst als ich erwähnte, dass er kommen wollte und ich es nun, aufgrund des Streits und dass er unvermittelt aufgelegt hatte, nicht wusste, fragte er noch einmal nach und schien ein wenig unsicher zu sein.
„WAS, wenn er tatsächlich hier her kommt?“
„Ich weiß es nicht. Und im Augenblick überfordert es mich so wie so, darüber nachzudenken. Später, morgen vielleicht. Heute nicht mehr.“
„Ist okay. Ist okay. Wozu mutmaßen. Wir werden sehn.“ Jason grinste und ich......versuchte es ihm gleich zu tun.
„Weißt du“, sagte ich nach einiger Zeit zu ihm, nachdem die Panik restlos verschwunden war, „eine weise Frau sagte einmal zu mir: `abwarten und Tee trinken ist das Beste in solchen Situationen´.“
Er lächelte mich an. „Da hat sie wohl Recht. Genauso denke ich auch.“

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An diesem Abend übermannt uns gleich zwei Mal die Lust. Er ist so ein wahnsinnig attraktiver Mann? Very hot! Würde man sagen. Welche Frau könnte bei diesen  Muskelbergen und seinen sanften Augen, die einen umschmeicheln, widerstehen?
Zudem ist Jason bekennender Buddhist. Ohnehin ein warmherziger, gütiger und sanftmütiger Mensch. (Genau das Richtige für mich.) Seufzzzzzz...........
Wäre, hätte, könnte ich nur......schon oft hatte ich darüber gesprochen, dass er einer der wenigen übrig gebliebenen Männer war, welcher für mich noch immer ernsthaft für eine (Liaison) feste Beziehung, eine Ehe in Frage käme. Selbst dieses kurze Intermezzo, wie es jetzt mit uns im Augenblick ist, hätte ich NICHT mit jedem begonnen. Man erinnere sich, in welcher Weise ich bereits darüber sinnierte.
Nun ja. Ich genieße ihn, solange wir beieinander sind.

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Kein Ausschlafen heute Morgen. Die Besichtigungstour der Häuser und Grundstücke mit Barbara war angesagt.
Eine Entscheidung meinerseits, welches Grundstück und Haus es nun sein soll, ist allerdings noch immer nicht gänzlich gefallen. Gerade bin ich dabei darüber nachzusinnen und komme immer wieder zu dem Selben Schluss, dass es das Haus am Kalanianaole Highway wird.
Es ist genau DIESES, welches mein Bauchgefühl von Beginn an bevorzugt hat. Infolgedessen wird es das werden und ich sage Barbara gleich Morgenfrüh zu. Punktum!

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Und es ist wie jeden Tag in diese Woche, Jason besucht seine Kinder und seine  Familie und ich erwarte ihn alsbald zurück.

Gunnar ließ bisher nichts von sich hören. In dieser Hinsicht tanze ich noch immer auf heißen Kohlen, oder glattem Eis. Wie man es auch nennen möchte. Ich kann nicht sagen, ob er kommt, oder nicht.
Derek würde so wie so nicht zu mir kommen können. Seine Mutter hat Vorrang vor allem und ER hat sich die Pflicht auferlegt, auf sie zu achten. Was nun in der Tat überaus löblich sein mag. Jedoch seine eigenen Bedürfnisse und Ziele hinter denen der anderen anstehen zu lassen.........sollte er womöglich noch einmal überdenken. Obgleich.....es doch seine Mutter ist. Aber vielleicht ist es gerade DAS, was ihn zu einem herzensguten Menschen macht! Seine (beinahe) absolute Tadellosigkeit. Ein Grund mehr, ihn als (Heirats-) Kandidaten ernsthaft in Betracht zu ziehen. Seiner feinen (warmherzigen, mitfühlenden, reinen aufrichtigen, zuverlässigen, makellosen) Seele wegen.
Jedoch auch hier genug der Bewunderung (-weihräucherung). Ich muss etwas essen. So wie so nahm ich mir vor, heute etwas früher zu Bett zu gehen. Oh nein! Nicht was sie denken......smile......schlafen ist angesagt. Morgen früh ist womöglich Zeit für m-e-h-r.......